Preiserhöhung in den Mensen

Das Studentenwerk Greifswald erhöht zum 1. Mai 2008 in den Mensen die Preise für alle Hauptkomponenten um 10 Cent und für alle Beilagen um 5 Cent.
Die Kosten der Herstellung des Mensaessens werden erwirtschaftet durch die Verkaufserlöse sowie durch Zuwendungen des Landes. Diese Zuwendungen stagnieren seit Jahren.

Dagegen sind die Kosten für den Wareneinsatz (also Lebensmittel), das Personal (bedingt durch die Überleitung in den neuen Tarif der Länder TV-L) sowie Energie im letzten Jahr stark gestiegen. Vor dem Hintergrund stagnierender Zuschüsse und gestiegener Kosten ist zur Steigerung der Verkaufserlöse die Preiserhöhung notwendig.

Geschrieben von Dr. Jana Kolbe

Studierende und Hochschullehrerverbände gründen Hochschulallianz

Lernende und Lehrende schließen sich zu einer „Hochschulallianz“ zusammen. Gemeinsam wollen sie auf eine überfällige Prioritätensetzung zugunsten von Bildung und Wissenschaft hinwirken. Mitglieder der „Hochschulallianz“ sind:

In der „Hochschulallianz“ sind alle an den Hochschulen tätigen Studierenden und Lehrenden zusammengeschlossen. Ungeachtet unterschiedlicher Schwerpunktsetzungen in ihrer Arbeit und auch unterschiedlicher Auffassungen in Einzelfragen betonen die Mitglieder der „Hochschulallianz“, dass sie als Gemeinschaft von Lernenden und Lehrenden gegenüber der staatlichen Politik ein gemeinsames Ziel verfolgen: die Stärkung von Forschung und Lehre an den Hochschulen.

Nach Auffassung der „Hochschulallianz“ ist die Bündelung der Kräfte überfällig. Die „Hochschulallianz“ sei ein Neuanfang und auch ein Zeichen, dass die künstliche Spaltung der Interessen von Studierenden und Lehrenden überwunden werden muss. „Wir sitzen in einem Boot“ – das sei die Botschaft, die von dieser Gründung der „Hochschulallianz“ ausgehe. Der Zusammenschluss sei aber auch Reaktion auf eine falsche staatliche Prioritätensetzung und die seit Jahren anhaltende, chronische Unterfinanzierung der Hochschulen.

Der gefährliche Glanz der Autorität

Denis Gansels „Die Welle“ mahnt zur Reflexion des eigenen Handelns

„Die Lehrer sind doch heutzutage keine Autoritätspersonen mehr. Die spulen doch nur noch ihr Programm ab und können froh sein, wenn ihnen überhaupt noch jemand zuhört. Früher war das anders …“ – Früher? Wann früher? In der grauen Vorzeit der Erinnerung, in der genuin „alles besser war“? Oder in einer konkreten historischen Epoche, in der „Die Feuerzangenbowle“ als groteske Konterkarierung der realen Verhältnisse erschien? („Wat hab ich davon, dat ihr aufsteht?)

Es waren die sog. „68er“ die sich vor mittlerweile 40 Jahren aufmachten, um den „Muff von tausend Jahren“ zu beseitigen. Doch was ist aus Euphorie der „freien Liebe und Basisdemokratie“ geworden? Wer die „Flower-Power-Zeit“ überlebte und seinen Idealen treu blieb, kann sich als museale Wachsfigur á la Mick Jagger auf roten Teppichen feiern lassen – die Majorität der „Revoluzzer“ ist jedoch mittlerweile zu jenem „Establishment“ geworden, dass sie früher so verachtete.

Und auf jene (vermeintlich) „gescheiterten Existenzen“ blickt nun die Generation ihrer Kinder. Welche „Ideale“ soll sie verfolgen? Der Weg zur „materiellen Sicherheit“ ist scheinbar nur durch eine zunehmende Individualisierung zu erreichen. Wie hellhörig wird jemand, der bereits in der Schule an diesen Perspektiven resigniert, wenn es um Worte wie „Gemeinschaft“ und „Zusammengehörigkeit“ geht. Die Bereitschaft, sich einer „Sache“ zu verschreiben, wird mit Enthusiasmus nachgegangen. Durch uniforme Erkennungsmuster wird definiert, wer „dazu gehört“ und wer nicht. Die Orientierung erfolgt anhand einer „Leitfigur“, die charismatisch im Mittelpunkt steht. Für sie kann letztendlich nur eine treffende Bezeichnung gefunden werden: der „Führer“ …

In Dennis Gansels Neuverfilmung des Romans „The Wave“ („Die Welle“) von Morton Rhue, der 1981 erschien, ist es Jürgen Vogel („Der Freie Wille“), der sich als Lehrer – ohne sich dessen zunächst bewusst zu sein – in die Rolle dieses „Führers“ begibt. Die Schüler liefern durch die Ansammlung charakteristischer Stereotypen ein vielfältiges Identifikationspotential – zumindest für ein Gymnasium in einer (west-)deutschen Großstadt: Es gibt den „beliebten Sportsfreund“ ebenso wie den „Migranten“ und den „tragischen Außenseiter“, der „endlich einmal etwas hat, für das er sich einsetzen kann“. Sie zeigen in realistischer Lockerheit, wie schnell sie sich von vermeintlich „aufgeklärten“, selbstironischen Hip-Hopern zu dem wandeln, was Elias Canetti als „geschlossene Masse“ bezeichnet hat: wer sich den Dogmen der Zugehörigkeit nicht unterwirft, wird radikal ausgegrenzt und mundtot gemacht.

Durch Kameraeinstellung, Schnittfolge und musikalische Gestaltung ist der Film sehr an ein amerikanisches „Highschool-Movie“ angelehnt – wozu auch das drastische Finale neigt – sicher ein Grund weshalb das Werk auch als deutscher Beitrag bei Robert Redfords alternativem „Sundance Film Festival“ lief.

„Die Welle“ lässt den Betrachter zwar zunächst mit schockierender Ratlosigkeit zurück, lässt ihn aber gleichzeitig darüber reflektieren, welch eine schwierige Gratwanderung zwischen autoritärer Respektperson und mitmenschlichem Vermittler den Beruf des Pädagogen auszeichnet – in einer Welt, in der die Schule als Meinungs- und Wertebildungsinstitution weit hinter Fernsehen und Internet zurückgetreten ist.

Geschrieben von Arvid Hansmann

Jürgen Hahn ist neuer Vorsitzender des Greifswalder Uni-Rates

Prof. Jutta Limbach neu in das Hochschulgremium gewählt

Der Vorstandschef der Sparkasse Vorpommern, Jürgen Hahn, ist vergangene Woche in Berlin zum neuen Vorsitzenden des Greifswalder Universitätsrates gewählt worden. Der Finanzexperte und langjährige Förderer der Greifswalder Hochschule löst an der Spitze Johan Almqvist ab. Der Informatiker und frühere Vorsitzende der „National Union of Students in Europe“ arbeitet jetzt in Norwegen und gehört dem Uni-Rat weiterhin als stellvertretender Vorsitzender an.

Die ehemalige Präsidentin des Goethe-Institutes und des Bundesverfassungsgerichtes, Prof. Jutta Limbach, und der renommierte Karlsruher Physikprofessor Prof. Armin Grunwald sind ebenso wie der Sparkassenvorstand Jürgen Hahn neu in den Uni-Rat aufgenommen worden. Der Greifswalder Generalmusikdirektor am Theater Vorpommern, Prof. Mathias Husmann, und Johan Almqvist wurden wiedergewählt. Die Amtszeit des 2004 gewählten Universitätsprofessors und ehemaligen Rektors der Universität Tartu, Peeter Tulviste, aus Estland läuft noch bis zum Jahr 2010. „Die hochkarätige Zusammensetzung des Hochschulrates sehen wir als eine Wertschätzung der traditionsreichen Alma Mater“, betonte Rektor Prof. Rainer Westermann. „Die Unterstützung des Gremiums ist willkommen und sehr förderlich, wenn eine kleine Universität wie Greifswald im internationalen Vergleich mithalten will.“ Der Universitätsrat hat die Einladung des Rektors angenommen, an den Immatrikulationsfeierlichkeiten am Montag, dem 13. Oktober 2008, anlässlich des Beginns des neuen Wintersemesters im Dom St. Nicolai teilzunehmen.

Hintergrund Universitätsrat

Ende Juni 2002 beschloss der Landtag von Mecklenburg-Vorpommern ein neues Landeshochschulgesetz. Darin wurde das neue Gremium eines Hochschulrates verankert. Der Hochschulrat berät die Uni in der Entwicklungsplanung sowie bei der Einrichtung, Änderung und Aufhebung von Studiengängen. Darüber hinaus schlägt er Maßnahmen vor, die der Profilbildung und Erhöhung der Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit dienen.

Der Universitätsrat, dem neben nationalen und internationalen Experten auch Vertreter aus der Wirtschaft und von Verbänden angehören sollen, besteht aus sechs Mitgliedern, die vom Senat gewählt werden. Die Mitglieder des Universitätsrates werden für die Dauer von sechs Jahren bzw. drei Jahren gewählt. Der Universitätsrat wählt aus seiner Mitte einen Vorsitzenden.

INSOMNALE per Pedale

Vom 9. Mai bis zum 2. Juli können wieder künstlerische Arbeiten jeglicher Art bestaunt werden: die Studierenden des Caspar-David-Friedrich-Instituts stellen ihre Projekte des vergangenen Jahres in der IPP-Galerie des Max-Planck-Instituts aus und vor. Zur Eröffnung der Ausstellung werden geneigte Besucher gebeten, in grüner Kleidung und Fahrrad vor dem Pommerschen Landesmuseum zu erscheinen, um dann – getreu des diesjährigen Mottos – die Ausstellung per Pedale zu erleben. 

Während dieser Wochen werden die kulturellen Einrichtungen Greifswalds von den Studierenden der bildenden Kunst und Kunstwissenschaft besetzt: Im Foyer des Theaters Vorpommern ist die Ausstellung „Inszenierung“ der Gewinner der letzten INSOMNALE zu sehen, in der Galerie des Koeppen-Hauses werden Workshopergebnisse gezeigt und im Pommerschen Landesmuseum findet am 22. Mai das Kunstwissenschaftliche Kolloquium statt.

Den Höhepunkt bildet die Preisverleihung mit anschließenden Feierlichkeiten, die am 20. Juni zur Sonnenwende stattfindet – dieser längsten Nacht des Jahres verdankt das Festival schließlich auch seinen Namen (insomnia = lat. für Schlaflosigkeit). Dabei bleibt neben dem Küren der Gewinner des Wettbewerbs noch ausreichend Zeit, die Kunst und ihre Liebhaber zu feiern.

Geschrieben von Jennifer Seelig