„Tief im Westen“ (Herbert Grönemeyer) liegt die von alten Bergwerken geprägte Arbeiterstadt Bochum, in der ich aufgewachsen bin. Auch wenn zum Zeitpunkt meiner Geburt bereits fast keine Zechen mehr existierten, war die Stadt in meiner Erinnerung stets von ihrer Bergwerksgeschichte geprägt. Heute liegen sie jedoch vielfach brach und diene so als Naherholungsgebiete mit ganz besonderem Flair. Einige spannende Informationen zu meiner alten Heimatstadt liefert dieser Artikel.
Vom winzigen Dorf, zum kleinen Dorf, zur Großstadt
Bochum ist eine sehr alte Großstadt und war zugleich bis ins 19. Jahrhundert nur eine sehr kleine Ortschaft. Erste Siedlungen existieren bereits seit dem Hochmittelalter. Vor 703 Jahren, im Jahr 1321, stellte Graf Engelbert II. von der Mark eine Urkunde aus, nach der einige Handelsmaße neu geregelt wurden. Das kann als Beginn einer politischen Beteiligung der Bochumer Bürger*innen gewertet werden, die dies vermutlich angestrebt hatten. Dieser Prozess war die Grundlage zur Stadtwerdung, der sich bis zum Beginn des 15. Jahrhunderts hinzog. Klein blieb Bochum aber weiterhin. Bis 1800 hatte es konstant rund 1500 Einwohner*innen und wurde dann um 1900 durch die Industrialisierung und die Entstehung von Bergwerken sehr plötzlich vom kleinen Örtchen zur Großstadt. In den Jahrhunderten davor war das heute recht kleine Greifswald die meiste Zeit etwa doppelt so groß. Dennoch feierte die Stadt Bochum 2021 stolz sein 700-jähriges Jubiläum.
Ein Pseudo-Bergwerk für Tourist*innen und Kultur-Interessierte
Eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Stadt ist sicherlich das Deutsche Bergbaumuseum. Dank seinem Förderturm ist es auch gut zu sehen und bietet zudem „unter Tage“, also unter der Erdoberfläche, ein spannendes Besucherbergwerk. Das wirkt zunächst sehr authentisch. An der Stelle, wo heute das Museum steht, war aber nie eine Zeche. Stattdessen stand der Förderturm früher woanders und wurde, nachdem seine Zeche geschlossen wurde, extra an seinen heutigen Platz gebracht, um als Museumskulisse zu dienen. Das unter dem Museum gelegene Besucherbergwerk ist auch nicht wie echte Bergwerke mehrere Hundert Meter tief, sondern nur so weit unter der Erdoberfläche, wie ein normaler Keller. Sehenswert ist es trotzdem, da die darin ausgestellten Maschinen tatsächlich original sind und der Ort so einen recht realistischen, wenn auch künstlichen, Bergwerksstollen darstellt.
Graue Häuser, grüne Parks
„[D]ie Sonne verstaubt“ (Herbert Grönemeyer: Bochum) in Bochum zwar nicht mehr, weil es seit Jahrzehnten keine Bergwerke mehr gibt, grau ist vor allem die Innenstadt aber weiterhin. Da die Stadt im Zweiten Weltkrieg nahezu vollständig zerstört wurde, ist die westdeutsche Architektur der 1970er Jahre hier heute sehr präsent.
Man kann es auch anders formulieren: Der Greifswalder Plattenbau-Stadtteil Schönwalde ist heute architektonisch erheblich schöner. Zu bieten hat Bochum dafür eine Menge Parks. Die Anzahl der Naherholungsgebiete ist für die hohe Anzahl von Menschen im gesamten Ruhrgebiet ungewöhnlich groß. Im Süden der Stadt liegen bewaldete Hügel um das Ruhrtal, im Norden Wälder und Felder mit leichten Anstiegen. Hinzu kommen Halden, also künstliche Berge aus Müll, die heute begrünt sind. So sorgen die Verschmutzungen der Vergangenheit heute für eine lebenswertere Stadt. In den Grüngebieten kann man sehr gut Fahrradfahren oder Spaziergänge machen und merkt dabei oft kaum, dass man immer noch in einer Großstadt ist. Viele der Wälder sind hierbei relativ naturbelassen.
Alles in allem ist Bochum nicht wirklich eine Stadt, die ich zu besichtigen empfehlen würde. Wer es trotzdem tun möchte, hat durch diesen Artikel vielleicht einen ersten Einblick bekommen.
Beitragsbilder: Allan Kant
Zur Person des Autors
Allan wuchs im urbanen Ruhrgebiet in Bochum in Nordrhein-Westfalen auf. Um an der Ostsee zu leben, zog er zum Studium nach Greifswald, was eine sehr gute Entscheidung war. Er studiert seit dem Wintersemester 2022/23 Geschichte und Politikwissenschaft auf Bachelor und engagiert sich in vielen Gruppen in der Stadt.
Vor 900 Jahren im Jahr 1124 unternahm Bischof Otto von Bamberg eine erste Missionsreise nach Pommern. Eine zweite folgte 1128. Diese Missionsreisen bildeten den Beginn des Christentums in Pommern, was für weitreichende Veränderungen für die Einwohner*innen der Region sorgte.
Die beiden Missionsreisen geschahen jeweils auf Wunsch weltlicher Herrscher. Bei der ersten Missionsreise kam dieser Wunsch vom christlichen Herzog Bolesław von Polen. Er hatte zuvor einen Krieg gegen Pommern gewonnen, sodass der pommersche, heidnische Herzog Wartislaw I. nun unter seiner Lehnsherrschaft stand, ihm also bis zu einem gewissen Grad an Autonomie unterstellt war. Um seinen Einfluss auf Pommern zu festigen, forderte Herzog Bolesław von Pommern unter anderem die Annahme des Christentums. Dazu bat er Otto, eine Missionsreise nach Pommern zu unternehmen. Die zweite Missionsreise erfolgte auf Wunsch des römisch-deutschen Königs Lothar von Sachsen. Sie bewirkte, dass sich viele lokale Adelige taufen ließen. Zudem betätigte er sich bei dieser Missionsreise als Diplomat und konnte so einen erneuten Einmarsch in Pommern durch Herzog Bolesław verhindern. Den Erfolg der Missionsreisen schreiben die Quellen vor allem dem sehr überzeugenden Auftreten Ottos zu. Dieser wurde 1060 nach Christus geboren. Während seiner theologischen Ausbildung war er mehrere Jahre in Polen. Dort wurde er auch zum Priester geweiht. Dieser längere Aufenthalt erklärt auch seinen Kontakt zu Herzog Bolesław. Später war er mehrere Jahre am römisch-deutschen Königshof tätig, war also in den führenden Kreisen der politischen Elite, und wurde Bischof von Bamberg. Bei seinen beiden pommerschen Missionsreisen seien laut christlichen zeitgenössischen Texten mehrere Kirchen gebaut und etliche Personen getauft worden.
Heidnische Slaw*innen umgeben von Christ*innen
Zum Zeitpunkt der Missionsreise war Pommern eines der letzten nicht christlichen Gebiete in Europa. Im späteren westkirchlichen, also nicht orthodoxen, Europa erfolgten lediglich die Christianisierungen im heutigen Baltikum und im Großfürstentum Litauen noch später. Die Region war zum Zeitpunkt der Missionsreisen Ottos also bereits vollständig von christlichen Gebieten umgeben. Durch Handelskontakte mit christlichen Regionen befanden sich in den Randgebieten auch bereits erste christliche Gemeinden, die parallel zur heidnischen Kultur existierten.
Heidnische Bräuche herausgefordert
Über Details der religiösen Kulte der Slaw*innen ist nur wenig bekannt. Auffallend ist, dass archäologische Untersuchungen nur Tempel und religiöse Gegenstände aus der Zeit der ersten noch gescheiterten christlichen Missionsversuche im 10. Jahrhundert, in dem Pommern kurzzeitig Teil des christlichen Ostfrankenreichs war, gefunden haben. Zuvor wurden ihre kultischen Feiern wohl vermutlich in der freien Natur begangen. Nach der Vertreibung der christlichen Besatzer und der Reetablierung des paganen Glaubens entstanden wohl erstmals große Tempelanlagen, und auch archäologische Funde heidnischer Kultgegenstände stammen vielfach aus dieser Zeit. Die christlichen Missionsversuche beförderten also anscheinend die Intensität und Pompösität der paganen Bräuche, vermutlich als abgrenzende Reaktion auf das Christentum. Dass sich die lokale Religion trotz der Missionsbemühungen der umliegenden bereits christianisierten Gebiete so ungewöhnlich lange halten konnte, liegt vermutlich auch daran, dass die heidnischen Priester*innen eine mächtige Gesellschaftsschicht darstellten, die ihren paganen Glauben vehement verteidigten, um nicht ihre Machtposition zu verlieren. Diese Priester*innenklasse hatte sich während der Missionsbemühungen als Gegenreaktion gegründet. Hinzu kommt, dass die pagane Religion wahrscheinlich sehr heroische Legenden und Glaubensvorstellungen beinhaltete, die sehr dem Zeitgeist einer Epoche militärischer Bedrohung – Pommern war umgeben von zwei größeren Mächten: Polen und dem Heiligen Römischen Reich – entsprochen haben dürften.
Heidnische Glaubenspraktiken vor und während der Christianisierung
Das Wissen über die Religion der Slaw*innen vor der Christianisierung ist nur sehr begrenzt, weil sie selbst keine schriftlichen Quellen hinterließen, sodass nur sehr wenige zeitgenössische Texte zur slawischen Mythologie überliefert sind, die von christlichen Missionar*innen verfasst wurden und daher eine eindeutig negativ wertende Sicht auf diesen Glauben beinhalten. Bekannt ist, dass es eine polytheistische Religion mit einigen Gemeinsamkeiten zu anderen Mythologien des indogermanischen Sprachraums war. In der slawischen Mythologie existierten vier Hauptgötter, denen jeweils bestimmte Funktionen zugeschrieben wurden. Bei den Elb- und Ostseeslaw*innen, also auch den slawischen Stämmen in Pommern, vollzog sich zeitgleich mit der Errichtung von Tempeln und der Schaffung einer paganen Priesterklasse ein Wandel im Götterbild der Gläubigen. Die Hauptgötter, die ursprünglich Naturgötter mit bestimmten Zuständigkeiten gewesen waren, wurden nun zu Stammesgöttern, die jeweils von bestimmten slawischen Stämmen verehrt wurden. Teil der gesamten slawischen Mythologie war außerdem ein ausgeprägter Glaube an Dämonen und Naturgeister. Diese Glaubensvorstellungen blieben auch lange nach der Christianisierung bis in die Neuzeit als Aberglaube erhalten. Naturgeister wurden unter anderem in den vier Elementen Feuer, Wasser, Erde und Luft angenommen und verehrt. Zudem ging man davon aus, dass in bestimmten Pflanzen Geister wohnen würden. So gab es unter anderem heilige Bäume und Haine. Die Jenseitsvorstellungen beinhalteten sowohl einen transzendenten Ort, der jenseits eines Flusses läge und an dem ein Drache wohnen würde, als auch eine Vorstellung von Wiedergeburt. Üblich war zudem vor dem Beginn christlicher Einflussnahme die Feuerbestattung. Interessant und auffallend ist hierbei, dass sich während der Zeit der ersten christlichen Missionsversuche die im Christentum übliche Bestattung unverbrannter Leichname durchsetzte, während gleichzeitig eine sehr aktive pagane Abgrenzung zum missionierenden christlichen Glauben stattfand. Das ist deshalb bemerkenswert, weil Bestattungssitten eigentlich sehr eng mit religiösen Überzeugungen verbunden sind.
Heidnische Bräuche vergangen
Obwohl einige pagane Vorstellungen noch lange als Aberglaube erhalten blieben, markiert die Christianisierung doch einen großen Umbruch in der pommerschen Geschichte. Mit der Übernahme der christlichen Religion glich sich Pommern religiös aber auch politisch den das Land umgebenden Mächten an. Aber auch für die einfache Bevölkerung dürften die Veränderungen deutlich spürbar gewesen sein. Aufgrund dieser hohen Bedeutung für die Region finden anlässlich des 900-jährigen Jubiläums der ersten Missionsreise einige kulturelle und akademische Veranstaltungen im deutschen und im polnischen Pommern statt, die auf der zugehörigen Internetseite recherchiert werden können. Informationen, Ergänzungen oder Eindrücke dazu dürfen auch gerne in die Kommentare geschrieben werden.
Im Kalten Krieg war die Ostsee das militärisch am dichtesten überwachte Meer der Welt. Der Hintergrund war offensichtlich der konstant schwelende Konflikt zwischen Ost- und Westblock. Die Gefahren und Ängste, die durch das fortlaufende Wettrüsten zwischen der Sowjetunion und den Vereinigten Staaten von Amerika entstanden, sind allgemein bekannt. Weitaus unbekannter ist das Leid, das viele Bürger*innen der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) erfuhren, die versuchten über die Ostsee ins Ausland zu fliehen.Im Gegensatz zu den Fluchten entlang der innerdeutschen Grenze sind sie weitgehend unbekannt. Dieser Artikel gibt Einblicke in ihr Schicksal.
Von 2018 bis 2023 entstanden in einer kooperativen Forschung der Freien Universität Berlin, der Universität Potsdam und der Universität Greifswald mehrere Arbeiten zu Menschen, die bei dem Versuch aus der DDR zu fliehen, starben. Durch dieses Projekt entstand auch eine Internetseite „Eiserner Vorhang“. Bereits seit 2020 können dort Informationen zu Opfern der innerdeutschen Grenze mit einer interaktiven Karte eingesehen werden. Im Herbst 2023 sind die Todesfälle aus gescheiterten Versuchen auf dem Landweg in andere Ostblockstaaten zu fliehen und die Todesfälle aus versuchten Ostseefluchten hinzugekommen.
Gefährlicher Weg in die Freiheit
Bereits unmittelbar nach dem Ende des 2. Weltkriegs versuchten Menschen aus der sowjetischen Besatzungszone und später aus der DDR über die Ostsee in die westlichen Besatzungszonen beziehungsweise die Bundesrepublik Deutschland, nach Dänemark oder nach Schweden zu fliehen. Zwischen dem Bau der Berliner Mauer 1961 und ihrem Fall 1989 versuchten etwa 5.600 Menschen die Flucht über die Ostsee, aber nur etwa 1000 gelang dies erfolgreich. Mindestens 170 Menschen starben bei ihren Fluchtversuchen. Das Grenzregime der DDR ging dabei immer heftiger gegen fluchtwillige Bürger*innen vor. In geheimen Dienstanweisungen der Volksarmee, die erst nach der deutschen Einheit öffentlich wurden, wurden die Grenzbeamt*innen dazu aufgefordert, die Schiffe Flüchtiger „einzufangen oder zu vernichten“. Nach den Gesetzen des Regimes war es also legitim und sogar erwünscht, die Schiffe, in denen Menschen versuchten aus der DDR zu fliehen, zu versenken. Personen, die bei Fluchtversuchen vom Grenzregime der DDR verhaftet wurden, mussten in der Regel hohe Geldstrafen zahlen. Einige Fluchtversuche wurden bereits in der Vorbereitungsphase vom staatlichen Sicherheitsapparat festgestellt und unterbunden.
Tödlicher Weg in die Freiheit
Über viele der „Republikflüchtigen“, die in der Ostsee ertranken, ist nur wenig bekannt. Zu einigen lassen sich aber recht umfangreiche Biographien konstruieren, die auf der Internetseite „Eiserner Vorhang“ dargestellt werden. Einer von ihnen ist Martin Burghardt. Er wuchs in Sachsen in einer sehr entlegenen Gegend bei Löbau östlich von Dresden auf, wo er 1944 geboren worden war. Sein christlicher Glaube hatte für ihn – im Gegensatz zu vielen anderen Christ*innen in der DDR – nur wenig Nachteile. Seit er sieben Jahre alt war, lebten Burghardts Eltern getrennt, er selbst bei seiner Mutter. Er wurde Maurer, empfand den Beruf aber als „eintönig“ und deprimierend. Der Tod seiner Mutter verstärkte sein Unglücklichsein weiter. 1964 reiste er erstmals an die Grenze der DDR, um Fluchtrouten auszukundschaften. Dabei wurde er verhaftet, aber mangels Beweise wieder freigelassen, konnte danach von 1965 bis 1967 sein Abitur erwerben und erhielt einen Studienplatz im begehrten Fach Geophysik. Dennoch unternahm er im Sommer 1967 an der tschechoslowakisch-österreichischen Grenze einen ersten Fluchtversuch, bei dem er jedoch entdeckt und verhaftet wurde, woraufhin er über ein Jahr im Gefängnis verbrachte. Es wird vermutet, dass er dort auch Zwangsarbeit leisten musste. Dennoch blieb sein Wunsch, aus der DDR zu fliehen, bestehen und verfestigte sich sogar. Bereits vor seinem ersten Fluchtversuch und auch danach stellte er immer wieder Ausreiseanträge, die jedoch allesamt abgelehnt wurden. Nach seinem Gefängnisaufenthalt arbeitete er wieder in seiner alten Heimatstadt als Maurer, sah aber keinerlei Sinn mehr in einem Leben in der DDR. Im Sommer 1970 reiste er daher an die Ostseeküste, um schwimmend nach Dänemark zu fliehen. Seine Familie dürfte davon nichts gewusst haben. Kurz vor seiner Flucht schrieb er kurze Postkarten an mehrere Familienmitglieder. Bei seinem Versuch, nach Dänemark zu schwimmen, ertrank er.
Zwei weitere „Republikflüchtige“ sind Burghard Reimer und sein Freund Johannes. Die beiden lebten Anfang der 1980er Jahre in Schwerin, wo beide als Schornsteinfeger arbeiteten. Über ihre Gründe für die „Republikflucht“ ist nichts bekannt, allerdings über den Ablauf ihrer Flucht. Sie wollten die Ostseegewässer der DDR schwimmend verlassen und so internationales oder westdeutsches Gewässer erreichen. Dazu hatten sich beide Neoprenanzüge, einen Kompass und weitere Werkzeuge gekauft. Von Schwerin aus fuhren sie zunächst nach Wismar, dem Wohnort der Eltern von Johannes. Sie hatten sich beide Urlaub genommen, um nicht frühzeitig vermisst zu werden. Von Johannes‘ Elternhaus in Wismar aus gingen sie zu Fuß zur Fliemstorfer Huk, die am Ende der Wismarer Bucht liegt. Von dort wollten sie in das internationale Gewässer der Lübecker Bucht schwimmen. Diese Strecke ist mit ungefähr 25 Kilometern extrem lang. Die beiden gingen um 22 Uhr ins Wasser und schwammen vielfach unter Wasser, um das Risiko entdeckt zu werden, zu minimieren. Es zeigte sich, dass Johannes deutlich besser als Reimer schwimmen konnte, weshalb er mehrmals zu ihm zurückschwimmen musste. Nach etwa elf Stunden – gegen 9 Uhr – verlor Johannes dennoch völlig den Kontakt zu ihm und beschloss, die Flucht allein fortzusetzen. Zwei Tage später gegen 08:40 Uhr wurde Johannes von der Bundesmarine völlig entkräftet und unterkühlt im Wasser entdeckt und gerettet. Er wurde ins Krankenhaus Neustadt gebracht und überlebte. Der Militärarzt an Bord des Marineschiffs ging davon aus, dass er 55 bis 60 Stunden im Wasser verbracht hatte. Sein Freund Reimer hingegen ist bei der Flucht ertrunken.
Eine andere tödliche Flucht ist die der Familie Balzer. Die Eheleute Renate und Ulf Balzer versuchten zusammen mit ihrer zweijährigen Tochter Ines und Ulfs Bruder Lutz sowie dessen Frau Manuela Balzer im September 1979 aus der DDR zu fliehen. Die Familie lebte in der sächsischen Kleinstadt Arnsdorf östlich von Dresden. Dort arbeiteten Ulf und Lutz Balzer in einem Industriebetrieb. Die Familie war Teil eines recht großen Freundeskreis, der sehr deutlich westlich geprägt war, besonders kulturell. Die genauen Beweggründe für den Wunsch der Familie, in den Westen zu fliehen, sind aber nicht bekannt. Man weiß nur, dass die Flucht relativ lange im Voraus geplant worden war, da die Familie bereits im Sommer 1979 während eines Polterabends mit Freund*innen darüber gesprochen hat. Die Flucht wurde von Rügen aus gestartet. Dorthin reiste die Familie in zwei Teilen, der zweite Teil mit Manuela Balzer etwas später, sodass sie noch ihre Ausbildung zur Krankenschwester abschließen konnte. Sie reisten zunächst zum von ihnen häufig besuchten Campingplatz Nonnevitz nahe der nordöstlichen Küste und erregten so keinerlei Aufsehen. Der Plan bestand darin, in der Nacht zwei von ihnen improvisatorisch gebaute Faltboote zu einem Katamaran zu verbinden, der durch einen von Ulf Balzer speziell hierzu gebauten Außenbordmotor angetrieben werden sollte. Zum Verhängnis wurde der Familie hierbei ein heftiger Sturm der kurz zuvor noch als Hurrikan eingestuft worden war. Offensichtlich zerbrach dadurch der Katamaran, denn die Leichen der einzelnen Familienmitglieder wurden später an verschiedenen Stellen auf der offenen Ostsee in Fischernetzen geborgen. Man deklarierte die Tode als Badeunfall. Der Grund dafür, dass die Familie trotz des Sturmes an ihrem Plan festhielt ist unbekannt. Es wird vermutet, dass sie Absprachen mit Personen im Westen getroffen hatten, aufgrund derer der genaue Zeitpunkt ihrer Flucht für sie sehr wichtig war. Das Ziel ihrer Flucht kann ebenfalls nicht sicher bestimmt werden. Da aber in ihrem Besitz ein deutsch-schwedisches Wörterbuch gefunden wurde, scheint es naheliegend, dass sie nach Schweden wollten.
Flucht für die Freiheit
Diese Einzelschicksale zeigen deutlich, welchen Gefahren sich DDR-Bürger*innen aussetzten, die versuchten, über die Ostsee aus ihrem Land zu fliehen. So zeigen sie aber zugleich auch, wie groß das menschliche Bedürfnis nach Freiheit und guten Lebensverhältnissen ist. Viele Menschen waren und sind bis heute willens und bereit ihr Leben zu riskieren, um in Freiheit und Wohlstand zu leben. Dies immer wieder in Erinnerung zu rufen, ist das Ziel dieses Artikels und sicherlich auch eines der Ziele des Forschungsprojekts zum „Eisernen Vorhang“. Schreibt gerne eure Gedanken zu dem Thema in angemessener Weise in die Kommentare!
Beitragsbild: Pavel Neznanov auf Unsplash
Zur Person der*des Autor*in
Allan wuchs im urbanen Ruhrgebiet in Bochum in Nordrhein-Westfalen auf. Um an der Ostsee zu leben, zog er zum Studium nach Greifswald, was eine sehr gute Entscheidung war. Er studiert seit dem Wintersemester 2022/23 Geschichte und Politikwissenschaft auf Bachelor und engagiert sich in vielen Gruppen in der Stadt.
Der Greifswalder Dozent für evangelische Theologie Professor Doktor, Doktor honoris causa Heinrich Assel hat im November 2023 den Ehrendoktortitel der Universität Kopenhagen verliehen bekommen. Bei der feierlichen Verleihungszeremonie war sogar Ihre Majestät Königin Margrethe II. von Dänemark anwesend. Daraus stellen sich interessante Fragen über den Ablauf der Zeremonie, die Hintergründe und Begründung für die Verleihung. Dieser Artikel liefert Antworten.
Was sind Ehrendoktortitel?
Ehrendoktortitel können von Universitäten oder Fakultäten für herausragende Leistungen primär wissenschaftlicher aber auch politischer oder anderer Natur vergeben werden. Die tatsächliche Ehrenhaftigkeit beziehungsweise die Legitimation des Titels ist dabei zuweilen durchaus hinterfragbar. Schreibt eure Meinung dazu gerne unter den Artikel! Im Gegensatz zur „normalen“ Doktorwürde ist die Ehrendoktorwürde kein akademischer Grad und darf daher auch nicht als solcher bezeichnet werden. Eine Prüfung muss man für seine*ihre Ehrendoktorwürde entsprechend auch nicht ablegen. Stattdessen wird man nach festgelegten Kriterien, die zwischen verschiedenen Universitäten variieren, für sie nominiert und erhält sie dann als Auszeichnung. Üblicherweise hält der*die neue Ehrendoktor*in bei der Verleihungszeremonie eine Rede. Begeht man als Ehrendoktor*in schwere Straftaten, kann einem*r die Universität, oder Fakultät, die den Titel verliehen hat, diesen aberkennen. Besondere Rechte, Aufgaben oder Pflichten ergeben sich aus der Ehrendoktorwürde nicht.
Vita Prof. Dr., Dr. h.c. Assels
Prof. Dr., Dr. h.c. Assel studierte evangelische Theologie und Philosophie in Erlangen und Heidelberg. Sein Vikariat, die Weiterbildung zum Pfarrer, absolvierte er im fränkischen Herzogenaurach und wurde anschließend von der evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern zum Pfarrer ordiniert. Im Juni 1993 absolvierte er in Erlangen seine Promotion, 1999 in Bonn seine Habilitation. Seit 2006 ist er Inhaber des Lehrstuhls für Systematische Theologie der Theologischen Fakultät der Universität Greifswald. Seitdem war er mehrfach Dekan seiner Fakultät. Am 10. November 2023 wurde ihm die Ehrendoktorwürde im Festsaal der Universität Kopenhagen verliehen.
Erste Reaktion
Als Prof. Dr., Dr. h.c. Assel im Juni 2023 vom Lektorat der Universität Kopenhagen erfuhr, dass diese beschlossen habe, ihm den Titel eines Ehrendoktors zu verleihen, sei er im ersten Moment „im schönsten Sinne überrascht“ gewesen, auch weil er das nicht erwartet habe. Später habe er „Freude und Anerkennung“ verspürt. Wichtiges und Unwichtiges hätten für ihn dadurch eine andere Sortierung erhalten. Dass die Initiative dazu, dass er diesen Preis erhalten habe, von drei „Kolleginnen einer jüngeren Generation“ ausgegangen sei, sei für ihn ein Indiz gewesen, dass dieser Preis keine Altbackenheit bedeute.
Verbindungsschaffer zwischen Disziplinen
Die Würdigung der Forschung Prof. Dr., Dr. h.c. Assels bezog sich vor allem auf die sehr große Breite der Forschungsfelder, mit denen er sich beschäftigt. Als eigentlich Systematischer Theologe, einer Disziplin, die sich mit den grundlegenden Lehren des christlichen Glaubens und den daraus hervorgehenden ethischen Ansprüchen beschäftigt, forschte er disziplinübergreifend zur protestantischen aber auch zur modernen jüdischen Religionsphilosophie sowie zur Medizinethik, zur Kirchengeschichte und zur Bibelwissenschaft. Er selbst erklärt dazu, dass er als Systematischer Theologe Bibelwissenschaftler*innen und vor allem Mediziner*innen, die in ihren Bereichen natürlich ein sehr viel größeres Wissen haben als er, besonders letztere, durch seinen Blick „von außen“ und seine „methodischen und ethischen Vorschläge“ neue Impulse geben könne. So könne er die Bibelwissenschaftler*innen auf implizite und explizite „Vor-Annahmen“ ihrer Forschung hinweisen und Mediziner*innen zeigen, wo in ihrer Forschung möglicherweise ethische Hürden seien und wie man sie lösen könne. Um sich seinen eigenen „Vor-Annahmen“ als protestantischer, also christlicher, Theologe bewusst zu werden, beschäftige er sich mit moderner jüdischer Religionsphilosophie. Das alles verschaffe ihm einen „kreativen Blick“.
Verbindungsschaffer zwischen Greifswald und Kopenhagen
Die Ehrendoktorwürde wurde Prof. Dr., Dr. h.c. Assel auch deshalb von der Universität Kopenhagen verliehen, weil er intensive Kooperationen zwischen mehreren Lehrstühlen ihrer Theologischen Fakultät und der der Universität Greifswald geschaffen hatte. Seit 2010 organisierte er einen Austausch auf den Ebenen der Doktorant*innen und der Professor*innen durch Konferenzen, Gastvorträge und Seminare, die wechselweise in Kopenhagen, Århus und Greifswald stattfanden. Zuletzt publizierte er 2017 und 2020 zwei Bücher über seine Vorstellungen dazu, wie protestantisches Christentum in der Gegenwart in Nordeuropa aussehen soll. Zudem freue er sich darüber, dass ein jüngerer dänisch-estnischer Kollege von ihm, der Teil der Austauschprojekte war, vor kurzem eine Professur an der Theologischen Fakultät der Universität Rostock erhalten habe.
Verleihungszeremonie mit dänischer Königin
Die Verleihungszeremonie fand beim Jahresfest der Gründung der Universität Kopenhagen statt. Es wurden sechs Ehrendoktortitel in den Disziplinen Sciences, Humanities und Theology an Wissenschaftler*innen aus Cambridge, Harvard, Mexico City, Frankfurt am Main, Toronto und eben Prof. Dr., Dr. h.c. Assel aus Greifswald sowie Silber- und Goldmedaillen für Abschlussarbeiten Kopenhagener Studierender verliehen. Zudem hatte die Universität das neue Kopenhagener Opernhaus gemietet, sodass sich die ausgezeichneten Wissenschaftler*innen und Absolvent*innen dort mit vielen weiteren Gästen aus Kopenhagen eine Inszenierung der „Zauberflöte“ von Wolfgang Amadeus Mozart ansehen konnten. Prof. Dr., Dr. h.c. Assel bezeichnet es als „rauschendes Fest“ und erzählt, dass es in den Pausen der Oper viele Gesprächsmöglichkeiten gegeben habe. Ihre Majestät Königin Margrethe II. von Dänemark war sowohl bei der Verleihungszeremonie als auch bei der Oper anwesend. Prof. Dr., Dr. h.c. Assel meinte, dies habe der Feier „Glanz ohne falsche Gravität“ verliehen. Nach der Feier seien alle Preisträger*innen, sowohl Empfänger*innen der Ehrendoktorwürde als auch Absolvent*innen, von Ihrer Majestät zu einem kurzen Gespräch eingeladen worden. Prof. Dr., Dr. h.c. Assel sei dabei von dem hohen Wissensstand der damaligen dänischen Königin zu reformationsgeschichtlichen Verbindungen zwischen Greifswald und Kopenhagen beeindruckt gewesen. Ihr „tiefer, persönlicher Einblick“ in ihre Sichtweise auf den Charakter von Religion und Theologie sei dabei für ihn „die größte Wertschätzung“ Ihrer Majestät gewesen.
Resumé
Prof. Dr., Dr. h.c. Assel ist also ein evangelischer Theologe, der in verschiedenster Hinsicht Verknüpfungen prägt, sowohl zwischen verschiedenen Fächern und Fachbereichen als auch zwischen verschiedenen Städten. 2023 erschien seine neueste Publikation. Es wird wohl nicht seine letzte gewesen sein.
Die deutsch-polnischen bilateralen Beziehungen sind ambivalent und befinden sich momentan im Wandel. Schon seit einigen Jahren führen Polen und Deutschland einen sehr aktiven Handel miteinander, von dem beide Staaten profitieren. Der Regierungswechsel in Polen im letzten Jahr könnte die Handelsbeziehungen noch verstärken. Die neue Regierung steht für enge Zusammenarbeit mit anderen EU-Staaten. Mit der nationalistischen Vorgänger-Regierung der PiS-Partei, diezunehmend autoritär herrschte, stand Deutschland immer wieder im Konflikt. Doch auch nun gibt es Unstimmigkeiten, besonders in Bezug auf die mecklenburg-vorpommersche Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) und ihre frühere deutsch-russische Handelspolitik.
Trotz bisheriger politischer Konflikte ist Polen schon seit mehreren Jahren der fünftgrößte deutsche Handelspartner. Umgekehrt ist Deutschland sogar Polens größter Handelspartner. Deutschland exportiert vor allem Chemieprodukte und Maschinen nach und importiert vor allem Autos und Autoteile aus Polen. 2020 Betrug der Wert der zwischen Deutschland und Polen gehandelten Waren zwischen 100 und 150 Milliarden Euro; 2022 waren es fast 170 Milliarden. Der Ost-Ausschuss der deutschen Wirtschaft gibt gegenüber der Tagesschau an, dass er sich durch den Regierungswechsel in Polen eine weitere Ausweitung der Handelsbeziehungen erhofft. Unter der Vorgängerregierung hatte es immer wieder Spannungen zwischen Polen und Deutschland und Polen und der Europäischen Union gegeben. Die neue Regierung von Ministerpräsident Donald Franciszek Tusk („Platforma Obywatelska“, PO, Bürgerplattform) ist ein Bündnis von drei Fraktion, die ein linkes, liberales und konservatives Spektrum umfassen. Sie ist klar pro-europäisch ausgerichtet.
Mecklenburg-Vorpommern und Polen
Besonders bedeutend sind die deutsch-polnischen Beziehungen in den Grenzregionen, also auf deutscher Seite neben Brandenburg auch in Mecklenburg-Vorpommern. Entsprechend pflegt das Bundesland auch politische regionale Partnerschaften mit den polnischen Wojewodschaften Westpommern und Pommern. Zudem besteht eine grenzüberschreitende Partnerschaft mit Polen im Rahmen mehrerer politischer Gremien. Die Industrie- und Handelskammer Neubrandenburg engagiert sich in der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Polen besonders der Wojewodschaft Westpommern. In Stettin betreibt sie das „Haus der Wirtschaft“, um Unternehmen vor Ort zu beraten.
Mecklenburg-Vorpommerns Reaktionen auf den polnischen Regierungswechsel
Der vorhergesehene Regierungswechsel nach Bekanntgabe der Wahlergebnisse im Oktober 2023 wurde von mecklenburg-vorpommerschen Kommunalpolitiker:innen positiv beschrieben. Zwar seien die Beziehungen im lokalen und regionalen Kontext auch zuvor schon recht gut gewesen, Konflikte mit der nationalen polnischen Regierung hätten jedoch immer wieder eine Belastung dieser Verhältnisse verursacht. Man hoffe, dass sich dies nun unter der neuen nationalen Regierung ändere. Ministerpräsidentin Schwesig hoffte, dass sich dadurch neben den lokalen auch die deutsch-polnischen Verhältnisse verbessern werden. So könne man als benachbarte Länder Probleme gemeinsam lösen.
Nun gibt es jedoch wieder Konflikte, deren Gegenstand Ministerpräsidentin Schwesigs frühere Russlandpolitik ist. Bis unmittelbar vor dem Beginn des Ukrainekriegs hatte sie sich für Bau und Inbetriebnahme der Gaspipeline Nordstream 2 aus Russland ausgesprochen. Diese war in Polen immer wieder kritisiert worden, weil Deutschland damit Russland unterstützt habe, was dort nicht gut angekommen war. Dennoch wurde Ministerpräsidentin Schwesig als Bundesratsvorsitzende im November 2023 vom polnischen Senat zu einem Staatsbesuch im Februar 2024 eingeladen. Diese erklärte dazu, sie wolle die deutsch-polnischen Beziehungen verbessern und vertiefen. Vor kurzem kam es deshalb jedoch in Polen zu größeren Protesten gegen diesen Besuch. Die oppositionelle PiS-Partei rief dazu auf und sprach sich öffentlich dagegen aus, Ministerpräsidentin Schwesig zu empfangen. Ihre pro-russische Außen- und Wirtschaftspolitik in der Vergangenheit spreche dagegen.
Nachdem die Deutsche Welle berichtet hatte, dass der Staatsbesuch in Polen aufgrund dieser Dynamiken wohl nicht stattfinden könne, gab der Leiter der mecklenburg-vorpommerschen Staatskanzlei Patrick Dahlemann (SPD) bekannt, dass die Reise aufgrund der derzeitigen Situation dort momentan nicht möglich sei. Er betonte auch, dass dies keine „politischen“ Hintergründe habe. Dennoch wurde die Ausladung in Deutschland auch als Affront gewertet. Einen Tag später erklärte die Kanzlei des polnischen Senats, dass gute Verhältnisse zum Bundesrat bestünden und die Reise zu einem späteren Termin nachgeholt werde. Wegen der „Dynamik anderer politischer Ereignisse“ sei eine Koordination der Termine derzeit schwierig, worin der Grund für die Absage bestehe. In einem Bericht vom 19. Januar 2024 deutete der Norddeutsche Rundfunk die deutsche Übersetzung der Pressemitteilung als Zeichen für ein „diplomatisch schwieriges Gelände“. Die mecklenburg-vorpommerschen Landesoppositionsparteien äußerten Verständnis für die polnische Kritik an Ministerpräsidentin Schwesig. Der Europaabgeordnete der Grünen-Fraktion Niklas Nienaß aus Rostock forderte sie deshalb dazu auf, sich bei den Polen zu entschuldigen.
Resumé
Auf lokaler und regionaler Ebene bestehen in der deutsch-polnischen Grenzregion schon seit Jahren gut und enge Kontakte. Die nationalistische und zunehmend autoritäre nationale polnische Regierung hatte die politischen Beziehungen auf dieser Ebene jedoch zunehmend erschwert. Wirtschaftlich entstanden dennoch enge Verknüpfungen und Handelsbeziehungen. Durch die neue pro-europäische polnische Regierung erhoffen sich viele in Deutschland und im Besonderen auch in Mecklenburg-Vorpommern eine weitere Annäherung und Verdichtung der bilateralen Verhältnisse und Kooperationen. Die laut Kritiker:innen pro-russische Auslands- und Wirtschaftspolitik der mecklenburg-vorpommerschen Landesregierungen und Ministerpräsidentin Schwesigs erschweren dies jedoch weiterhin. Forciert wird das durch den weiterhin hohen Einfluss der PiS-Partei in Polen. Wie sich die Beziehungen weiter entwickeln werden, bleibt daher abzuwarten.
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