Heute wurde die neue Mensa am Berthold-Beitz-Platz eröffnet – doch die Feierlichkeiten hielten sich im Rahmen. Freibier, Spanferkel und Bratwürste lockten trotz unfertigem Bau die Studenten, Mitarbeiter oder Gäste zahlreich an. Von außen lockt eine sonnendurchlässige Glasfassade die Besucher – innen wartet der kalte Beton.
Nach langem Aufschub gab es bereits am Freitag den ersten Testlauf im neuen Mensabetrieb. Das so genannte „soft opening“ vor dem großen Tag heute. Pünktlich um elf Uhr öffnete die Mensa ihre Pforten – vor den Türen gab es Spanferkel, Bratwurst und Bier für lau. Lange Schlangen bildeten sich und nicht jeder hatte die Chance, ein Stück vom Schweinchen zu bekommen. Denn bereits um viertel vor zwölf war von den beiden Ferkeln nichts mehr übrig, die drei Fässer Bier hielten nur eine halbe Stunde länger durch.
Eigentlich sollte die feierliche Eröffnung schon vor zwei Wochen stattfinden, diese wurde aber ohne Angabe von Gründen verschoben. Auch heute machte der Bau nicht den Eindruck, wirklich fertig zu sein. Das Feierliche bei dieser Eröffnung fehlte: Die Greifswalder Band Krach drehte zwar ab 12 Uhr die Lautstärkeregler im Foyer auf und Thomas Putensen unterhielt die Gäste der Cafeteria bei ihrem Kaffee. Allerdings gab es weder eine Eröffnungsrede der Geschäftsführerin Frau Dr. Cornelia Wolf-Körnert, noch einen anderen symbolischen Akt, wie das Durchschneiden eines Bandes. Vor zwei Jahren, als feierlich der Grundstein für das 17-Millionenprojekt gelegt wurde, sah das noch ganz anders aus, denn auch Rektor Rainer Westermann und Ministerpräsident Erwin Sellering waren dabei.
Kabel hängen von der Decke
Draußen, hingen Kabel von der Decke, an denen die Lampen und die Abdeckung fehlten. Der Vorplatz zeigt kein anderes Bild als eine große graue Fläche ohne jegliche Dekoration – lediglich Bauzäune zieren das Areal bisher. Im Inneren hängen ebenfalls Kabel aus der Wand, beziehungsweise aus dem wenig einladenden Sichtbeton. Die moderne Architektur ist also auch in den Greifswalder Hochschulbauten angekommen. Kalt und wenig gemütlich wirkt der Essenraum, aber trotzdem füllte er sich schnell. Grau und Weiß sind die dominierenden Farben, aber immerhin gibt es einige Stühle, die einen orange-roten Tupfer in den Raum bringen.
Kritik gab es von einigen Studenten an dem Aufbau der Essenausgabe: Es gäbe keine Schienen für die Tabletts wie in der Mensa am Schießwall, was den schnellen Ablauf etwas behindern würde. Vor der Kasse müsse das Tablett extra abgestellt werden, um sich das Besteck zu nehmen. Bequemlichkeit beim Essengehen wird auch in der neuen Mensa erwartet. Allerdings wurde mehrmals die neue Salattheke gelobt.
Die Cafeteria ist bereits seit dem 15. Oktober in Betrieb und auch die Patientenversorgung lief pünktlich zum 1. Oktober an. Durch einen Tunnel wird das benachbarte Klinikum von kleinen Robotern mit dem Essen beliefert. Bis die Mensa wirklich vollendet sein wird, wird es wohl noch ein Wenig dauern, viele Bauarbeiter sind noch mit der Fertigstellung des Gebäudes beschäftigt, sogar schweres Gerät wird noch gebraucht.
Für einen Überblick gibt es hier eine Bildergalerie von der Eröffnung.
Fotos: Johannes Köpcke, Simon Voigt
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