Bei der letzten Sitzung des Studierendenparlamentes konnte erneut die Stelle des stellvertretenden Chefredakteurs vom webMoritz nicht besetzt werden. Das Wahlergebnis fiel relativ klar aus, jedoch sind die Hintergründe dieser Entscheidung umso weniger zu verstehen. Der Betrieb vom webMoritz wird weiterhin eingeschränkt sein. Stephanie Napp, Geschäftsführerin der Moritz-Medien, hat die Entscheidung vom StuPa zum Verfassen von folgendem glossenartigen, offenen Brief bewogen.
In der letzten Sitzung des Studierendenparlaments vom 29. Mai fand die Nicht-Wahl des stellvertretenden Chefredakteurs des webMoritz statt. Nach der Entscheidung, die das Parlament an diesem Abend getroffen hat, brennt es uns auf der Zunge: Wir sagen Danke!
Danke, für Eure von Vernunft und Schärfe geprägte Entscheidung, einen Kandidaten für den Posten des stellvertretenden Chefredakteurs nicht zu wählen! Wir wünschten uns, Ihr könntet Eure Kompetenzen in dieser Hinsicht auf all unsere Redakteure übertragen. So würdet Ihr uns von all denen, die sich nur für einige wenige Monate bei uns einzuschleichen versuchen, auf Anhieb aus den Redaktionen vertreiben können. Wie unfassbar Ihr den moritz-Medien damit die Arbeit vereinfachen würdet, wäre kaum in Worte zu fassen.
Danke, dass Ihr mit der Weitsichtigkeit einer Sumpfmeise die Arbeit des geschiedenen Chefredakteurs begutachtet habt. Dies ist umso höher anzurechnen, da Ihr, liebe Stupisten, die außergewöhnliche Beurteilungsgabe besitzt, unsere Arbeit einzuschätzen. Und zwar ohne eine unserer zwei wöchentlichen Redaktionssitzungen jemals besucht zu haben und ohne uns Fragen zu unseren journalistischen und organisatorischen Fähigkeiten, eine Redaktion zu leiten, zu stellen. Diese Gabe schon fast hellsichtigen Charakters veranschaulicht, dass wir uns ohne Worte verstehen. Natürlich würden wir uns niemals anmaßen, Eure Entscheidungen in Frage zu stellen. Dies würde ja bedeuten, über etwas zu urteilen, worin wir gar keinen Einblick haben.
Danke, dass Ihr den Kandidaten nicht nach den vorgegebenen Kompetenzen in den Ausschreibungstexten oder nach den Ergebnissen seiner bisherigen Amtszeit beurteilt habt, wenn es doch einfacher ist, den zur Verfügung stehenden Zeitraum des Kandidaten in der Legislatur als Richtlinie zu nehmen. Wir finden, dass dies eine angemessene Weise ist, über jemandes Amt zu entscheiden. Sie sollte bei allen Gremien eingeführt werden! Wir plädieren für eine Anwesenheitspflicht von mindestens 95 Prozent der Legislaturzeit! Alles darunter, wäre verschwendete Einarbeitung.
Danke, für die Hartnäckigkeit, mit der Ihr an euren Entscheidungen festhaltet. Hyänen gleich lässt Euer Wahlzahn, einmal festgehakt, nicht locker. Denn, dass wissen wir ja alle, in ihrer Bisskraft sind Hyänen den Löwen voraus! Bei derart hartnäckigem Durchhaltevermögen fühlen wir uns gut aufgehoben.
Danke, dass Ihr die Last eines weiteren Chefredakteurs von uns genommen habt. Bei den großen Punkten in der anstehenden Agenda – der Erstiwoche, dem Jubiläum und dem nächsten Workshop-Wochenende im Oktober – gebt Ihr damit den verbleibenden Chefredakteuren die ungeahnte Möglichkeit, sich nun in noch mehr Bereichen auszuprobieren. Vielleicht verleitet es den ein oder anderen von uns auch zu dem spitzbübischen Versuch, hier und dort mal ein Artikelchen mehr zu verfassen. Die Möglichkeiten in der Arbeitsfindung sind grenzenlos. Außerdem, eine Person weniger, der Ihr eine Aufwandsentschädigung auszahlen müsst. Ein Gewinn also für alle Seiten.
Danke, für Euer Vertrauen in unsere Arbeit. In den letzten Jahren haben wir uns von den bisherigen Parlamenten selten so gut verstanden gefühlt wie jetzt. Was mit Hilfe von Metaphern und Bescheidenheiten in diesem Text versucht wurde, fasst eigentlich ein simples Wort aufs Trefflichste zusammen:
DANKE!
Eure ergebenen moritz-Medien
Foto: Johannes Köpcke/webMoritz-Archiv
Danke, Stephanie!
Um kurz und bitter aus meiner Richtung zu antworten: De Rien…
Ansonsten ist es trauigerweise bezeichnend, dass mittlerweile anlassbezogen die schärfsten und am besten zu lesenden Texte nur noch aus dem berechtigten Umgang mit dem eigenen Herausgeber entstehen.
Vielleicht sollte man das StuPa einfach abwracken.
Die Abwrackprämie ist leider Vergangenheit.
Insofern bleibt uns nur noch übrig, Matratzen vor die Wände zu stellen, durch die manche StuPisten anscheinend laufen wollen – damit die Wände heile bleiben.
Wie wäre es, wenn die Moritzmedien die Stupa-Berichterstattung eine zeitlang boykottieren. Immerhin fehlt ihnen das Personal, um ein solch zeitintensives Projekt am Laufen zu halten und man muss sich schließlich auch um das Tagesgeschäft kümmern. Und wer was vom Stupa lesen will, kann so lange in die Protokolle schauen (werden die mittlerweile wieder veröffentlicht?).
Zum wiederholten Male hat das StuPa seine Unfähigkeit und sein Unvermögen unter Beweis gestellt!
Wieso wird davon ausgegangen das die Abgeordnetinnen für Felix gestimmt haben? Es ist im Text schließlich nur von "Stupisten" die Rede… 😛
Ich möchte außerdem betonen das eine knappe Mehrheit ungleich "das Stupa" ist, erstrecht nicht wenn 3-4 mandatierte KommilitonInnen fehlen.
Ich habe übrigens als Mann und Stupist für Felix gestimmt! 😉
Da nutzen die Stupisten ihr freies Mandat und dürfen sich am Ende von den „Studentischen Medien“ noch beleidigen lassen. Man könnte diese Glosse auch zusammenfassen mit den Worten „Wir dulden keinen Widerspruch! Wählt uns oder wir werden unser Medium dazu nutzen, euch offene Briefe zu schreiben“. Ihr werft den Stupisten häufig Kindergarten-Gehabe vor, doch frei davon seid ihr nicht. Akzeptiert das es Bewerber gibt, die vom StuPa nicht mitgetragen werden. Das soll vorkommen bei einer Abstimmung. Gefällt euch das nicht, dann verteilt beim nächsten Mal nur Abstimmungszettel mit dem Wörtchen „Ja“ darauf und schafft russische Verhältnisse.
die aussage ist wählt uns oder sagt uns, wieso ihr es nicht tut. hinzuzufügen wäre noch: tut eure pflicht und setzt euch ins parlament und wählt, denn an der laxen arbeitshaltung einiger stupisten lag zu 99% die nichtwahl von vor 2 wochen.
es ist nunmal ein wenig ätzend in seiner arbeit durch ein paar hanseln ohne ernstzunehmende demokratische legitimation (stimmzahlen im zweistelligen bereich sind bei 12000 studierenden ein schlechter witz) gestört zu werden.
Bei dreistelligen würde ich mir aber auch Sorgen machen 😉
Kindergarten-Besucher stänkern rum, Erwachsene schreiben Glossen 🙂
+2
Stupa = Die größte Flaschensammelstelle der Uni. Leider ohne Pfandrückgabe.
Irgendwie kurios. Offensichtliche Provokation scheint sogar gewünscht wenn es denn im Sinne der Redaktion ist.