In diesem Semester ist einiges anders. Unter anderem können die Studierenden und Mitarbeiter*innen an der Universität nicht zwangsläufig ihren Hunger in den Mensen stillen. Da wir ohnehin viel mehr Zeit zuhause verbringen, können wir also auch kulinarische Experimente wagen. Kocht sie nach und kommentiert mal wie es war und was ihr verbessert habt!

Eigentlich ist das einzige, was an diesem Gericht etwas mit Curry zu tun hat, Teile der Gewürze. Ein Curry, obwohl es hier als Gewürzmischung (aka Currypulver) bekannt ist, ist eigentlich ein Sammelbegriff für Gerichte mit sämiger Soße. Mit Curry-Ketschup hat das nix zu tun! Was genau reinkommt unterscheidet sich massiv. Ohne allzuviel darüber zu wissen, denke ich jedoch nicht, dass die Steckrübe ein typisches Gemüse in den Teilen Asiens ist, wo Currys herkommen. Thailand, Indien, Malaysia … Aber es ist ein Gemüse, dass aus unserer Region kommt, günstig ist und zu unrecht ein bisschen in Vergessenheit geraten ist. Unsere Vorfahren hatten Steckrübenwinter nach dem Krieg – wir können unsere eigene Steckrübengeschichte schreiben.

Zutaten fürs Curry:

  • 1 kleine Steckrübe
  • 1 Shotglas voll roter Linsen
  • 1 halbe Paprika
  • 3 cm Ingwer
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 kleine Zwiebel
  • ½ TL Currypulver
  • ½ TL Korianderpulver
  • ½ TL Kreuzkümmel (Cumin)
  • Salz
  • Pflanzenöl
Steckrübe, rote Linsen, Zwiebel und Ingwer

Zutaten für den Gewürzreis:

  • 1 Tasse Reis
  • 1/3 TL Anispulver
  • Salz
  • Pflanzenöl

Wie wird’s gemacht?

Zunächst werden Zwiebel, Ingwer und Knoblauch fein gewürfelt. Ingwer und Knoblauch kann man auch reiben – nervt aber dann beim Abwasch. Dann kann die Steckrübe gewaschen, geschält und in etwa 1 Zentimeter große Würfel geschnitten werden. Richtig geil an dieser Stelle wäre Chili. Hab ich aber nicht.

Meine Rezepte entstehen im Kochprozess und deswegen kaufe ich selten gezielte Zutaten. Improvisation ist alles!!!!!

Reis mit Salz, Anis und einem EL Pflanzenöl in einen kleinen Topf geben und kurz bei starker Hitze anschwitzen. Den Reis mit Wasser bedecken (eigentlich ist das Verhältnis 1 Teil Reis 2 Teile Wasser, aber ich finde es so einfacher), bis der Reis circa zwei Fingerbreit unter Wasser ist. Deckel drauf. Wenn es aufkocht, die Temperatur runter drehen auf eine kleine Flamme und mit geschlossenem Deckel weiter köcheln lassen. (Niemals umrühren!!!!!)

In einem größeren Topf die vorbereitete Zwiebel mit dem Ingwer, dem Knoblauch und den Gewürzen in Öl anbraten. Das Öl sollte den Boden vom Topf bedecken, also ca. 2 ½ EL Öl. Wenn die Gewürze angebraten werden, entfalten sie ihren Geschmack anders, als wenn sie erst später hinzugegeben werden. Aber aufpassen, dass nichts anbrennt! Wenn die Zwiebeln leicht glasig und die Gewürze leicht (!!) gebräunt sind, kommt die Steckrübe dazu. Kurz mit umrühren und dann die Linsen hinzugeben. Rote Linsen müssen nicht eingeweicht werden, deswegen können sie auch spontan verwendet werden. Das Ganze dann mit Wasser auffüllen, salzen und auf mittlerer Hitze köcheln lassen. Jetzt die Paprika schneiden und würfeln und auch in den Topf schmeißen. Geil! Das einzige, das noch geiler wäre, wäre Kokosmilch. Hab ich aber auch nicht. Pech gehabt.

Hin und wieder mit einem Löffel den Reis vorsichtig auseinander schieben und gucken, ob noch Wasser im Topf steht. Wenn keines mehr da ist und der Reis noch nicht durch ist, einfach ein bisschen Wasser nachgießen. Ist der Reis durch und noch Wasser im Topf, den Deckel abnehmen und die Temperatur hochdrehen, bis das Wasser verkocht ist. Den fertigen Reis abgedeckt zur Seite stellen.

Wie schmeckt’s?

Leider brauchen die Steckrüben wesentlich länger als ich gedacht hätte. Insgesamt fehlt es ein bisschen an Flüssigkeit und Schärfe im Curry. Falls ich das ganze nochmal kochen würde, würde ich definitiv Chili und Kokosmilch mit reinnehmen. Kein Essen für den schnellen Hunger, aber es gibt Schlimmeres. Wenigstens duftet die Küche richtig geil!

Bilder: Veronika Wehner
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