Grafik: Jakob PallusZwei Monate ohne Sitzung, da sammelt sich schon einiges an für die Tagesordnung. Deswegen tritt das Studierendenparlament (StuPa) auch am Abend des 2. September wieder zusammen. Neben ein paar Wahlen steht der Erotikkalender und eine Forderung nach Schlafsälen in Mensen und Bibliotheken auf dem Programm. Hier der Ticker zum Nachlesen.

Auf der letzten Sitzung im Juli nahm das StuPa den Beschluss an, dass ein Konzept für einen feministischen Erotikkalender erstellt werden soll, um mit diesem auf das Hochschuldefizit hinzuweisen.  Die Fotoshootings sind abgelaufen, das Layout steht soweit. Bisher war allerdings noch keine Rede davon, wie das Ganze finanziert wird. Doch das soll heute erklärt werden. Die Antragsteller (deren Anzahl sich im Vergleich zum letzten Antrag  vermehrt hat) wollen auf der Sitzung das Foto- und Finanzierungskonzept vorstellen.

Auf dem Programm stehen weiterhin drei Wahlen. Es gibt eine Bewerbung für das Referat des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) für Veranstaltungen und Sport. Auch soll das Studierendenparlament sich für ein studentisches Mitglied Prüfungskommission für modularisiertes Lehramt sowie eins für den Beirat des Hochschulsports entscheiden. Schon  Anfang Juni stand der Punkt auf der Tagesordnung, wurde allerdings von den StuPisten abgelehnt, da die Aufgaben eines solchen Mitglieds nicht bekannt waren.

„Schlaf, Studentlein, schlaf“ – Mittagsschlaf in der Bibliothek

Nach dem Essen ist bekanntlich die Lust auf ein Nickerchen besonders groß. Und um dieses zu gewährleisten und die Effektivität beim Lernen zu erhöhen, fordern drei Studentinnen, dass Schlafsäle in den Bibliotheken und Mensen eingerichtet werden sollen. Dazu soll der AStA sich über mögliche Räumlichkeiten informieren und gegebenenfalls ein Konzept ausarbeiten. Dann muss vielleicht nicht mehr nur der Kopf auf den Tisch gelegt werden, sondern man kann sich auf der Matratze einkuscheln.

Das Drucksachenpaket kann man hier lesen. Einen Überblick  über die Tagesordnung gibt es hier:

TOP 1 Begrüßung
TOP 2 Berichte
TOP 3 Fragen und Anregungen aus der Studierendenschaft
TOP 4 Formalia
TOP 5 Finanzanträge
TOP 5.1 Erstis rocken Die Fachschaftsräte (FSR) Jura, Psychologie und Medizin wollen ihre große Erstsemestersause aus dem letzten Jahr wiederholen. In der Stadthalle des Theaters soll am Donnerstag, dem 9. Oktober 2014, die Party für bis zu 1600 Feierwütige stattfinden. Die FSR beantragen eine Ausfallförderung in Höhe von bis zu 1000 Euro.
TOP 6 Bestätigung der AStA-Beschlüsse in der Vorlesungsfreien Zeit Wenn das StuPa nicht tagt, liegt die Entscheidungsgewalt beim AStA, dessen Beschlüsse aber noch vom StuPa bestätigt werden müssen. Konkret sind das mehrere Förderungen: „Kino auf Segeln“ mit bis zu 280 Euro, ein Kunstprojekt des Caspar David Friedrich Insitituts mit bis zu 250 Euro sowie Radio 98eins Give-Aways mit bis zu 780 Euro.
INFOTOP 7 Haushaltsdefizit Dieser TOP steht auf jeder StuPa-Tagesordnung und soll einen Überblick über die Entwicklungen beim Defizit geben.
TOP 8 Wahlen AStA

TOP 8.1 Wahl AStA Referat für Hochschulpolitik Schon seit Anfang der Legislatur unbesetzt – diese Sitzung bleibt es der Posten weiterhin.
TOP 8.2 Wahl AStA Referat Finanzen Keiner möchte diesen Posten übernehmen.
TOP 8.3 Wahl AStA Co-Referat für Veranstaltungen und Sport
Hier liegt die Bewerbung des Biologiestudenten Andy Beggerow vor.
TOP 9 Wahl studentisches Mitglied Prüfungskommission für modularisiertes Lehramt
TOP 10Wahl studentisches Mitglied Beirat Hochschulsport
TOP 11 Wahl Vakanz AStA Referat für Finanzen
TOP 12 Erotikkalender
Das StuPa soll die Produktion des Erotikkalenders in Auftrag geben – das wünschen sich zumindest die 13 Antragsteller ( und wahrscheinlich auch alle anderen Beteiligten). In der Sitzung müssen die Antragsteller vor allem ihr Finanzierungskonzept vorstellen.
TOP 13 Konzentration fördern – Schlafsäle/Lounges in Mensa und Bibliotheken schaffen
Es wird eine Arbeitsgruppe gewünscht, die sich sich für eine Verbesserung der Einschreibemöglichkeiten beim Online-Portal Lehre Studium Forschung (LSF) einsetzt. Die Anmeldung soll verbindlicher sein. Außerdem soll ein Nachrückem ermöglicht werden, wenn Plätze nicht angenommen werden.
TOP 14 Regionale Süßgetränke in die Automaten
Zu diesem Antrag liegt leider keine Drucksache vor.
TOP 15 Sonstiges

Watt soll dat? Das StuPa ist eine Welt für sich und es fällt schwer, die Verfahren und Regeln, die dort herrschen, auf Anhieb zu verstehen. Sei es im Sitzungssaal oder beim Lesen des Tickers, damit wirklich alle mitreden können, haben wir ein StuPa-Einmaleins veröffentlicht, in dem alle wichtigen Fakten und Regelungen zusammengefasst sind.

 Ab 20 Uhr wird hier getickert

Es tickern Katrin Haubold und Tobias Bessert

20:05 Noch ist nicht viel los. Die Zuschauerzahl scheint die der StuPisten deutlich zu überwiegen.

20:14 Es klingelte schon, gleich soll es losgehen. moritzTV filmt die heutige Sendung in Hörsaal in der Friedrich-Loeffler-Straße. Philipp Schulz, der StuPa-Präsident, begrüßt die anwesenden StuPisten – von denen aber nicht genug anwesend ist, um beschlussfähig zu sein. „Ich habe alle eingeladen außer die StuPisten“, erklärt sich Philipp, „Es ist mir unfassbar peinlich!“

20:17 Die StuPisten besprechen gerade das weitere Vorgehen. Sollen ein paar Punkte schon jetzt besprochen werden oder alles erst beim nächsten Termin? Till Luers vom FSR Jura möchte gerne, dass eventuelle Kritikpunkte schon angesprochen werden, sodass der Finanzantrag noch mal überarbeitet werden kann.

Berichte

20:19 Es soll trotzdem ein Meinungsbild erstellt werden. Das Rektorat hat das StuPa gebeten herauszufinden, wie die StuPisten zu der Herausgabe der Maildaten bestimmter Studiengänge steht. Hintergrund sind Umfragen zu Examensarbeiten: Dürfen hier die Maildaten herausgegeben werden, sodass bestimmte Studiengänge an den Umfragen teilnehmen können? Für die StuPisten geht der Datenschutz vor. Nur die Institute sollten die Mailadressen bekommen, nicht jedoch einzelne Studenten.

20:23 Das Präsidium berichtet, dass man im kommenden Semester je einmal im Konferenzsaal sowie einmal in diesem Hörsaal tagt. Der AStA hat die Möglichkeit, Ergänzungen zum Newsletter zu machen. Anna Lou Beckmann, die Veranstaltungsreferentin, gibt das laufende Programm und eine Auflistung mit dem Inhalt der Erstitüten rum. Philipp Müller, der Co-Referent, erklärt, dass er nun wieder die Arbeit von zwei Referenten übernimmt.

Fragen und Anregungen aus der Studierendenschaft

Es sind mehr Gäste als StuPisten anwesend.

Es sind mehr Gäste als StuPisten anwesend.

20:27 Wir sind bei TOP 3, Fragen und Anregungen aus der Studierendenschaft. Magdalene Majeed als Vorsitzende der Fachschaftsrätekonferenz (FSK) erklärt, dass an sie Beschwerden aus den FSR über die Arbeit des AStA weitergeleitet haben. Sie habe auch schon in der AStA-Sitzung das Thema angesprochen, hat aber das Gefühl, es habe nichts gebracht. „Man sieht Referenten, die arbeiten, aber man sieht auch welche, die es nicht tun.“ Aus ihrer eigenen Erfahrung weiß sie, dass es natürlich immer Referenten gibt, die die Arbeit der anderen auffangen. Sie möchte gern ein Meinungsbild von den StuPisten.

20:31 Martin Hackbarth fragt nach, womit sich die FSR beschwert haben und erklärt zudem pikiert, dass ja sowieso immer die StuPisten schuld sind. Er spielt auf das Interview des ehemaligen Finanzreferenten Marc Benedict hin, der meinte, er fühlte sich und das Amt nicht gewürdigt. Magdalene erklärt, dass sie zu wenig Informationen bezüglich der Erstsemesterwoche haben.

20:34 Till kann Magda verstehen, schlägt aber vor, dass sich das Präsidium und die Referenten zusammensetzen und eine Lösung finden. Öffentlich die dreckige Wäsche waschen bringe auch nichts. StuPa-Präsident Philipp erklärt, dass es schon Gespräche gab und das Präsidium das Gefühl hat, dass sich die Arbeit gebessert hat.

20:40 Fabian Schmidt erklärt, dass die Erstsemesterwoche ja immer das große Thema für jeden AStA. „Wenn es nicht funktioniert, unterhalten wir uns nachher drüber, wenn es funktioniert, unterhalten wir uns gar nicht darüber – denn dann läuft es ja“, meint er. Er war bei der Sitzung der Ersti-AG da, aber es waren nicht viele FSR da. „Wenn man nicht da ist, ist es auch kein Wunder, dass man die Infos nicht hat.“

20:47 Martin Grimm, ein Präsidiumsstellvertreter, wünscht sich, wenn mehr StuPisten zur AStA-Sitzung kämen. Im Vergleich zu den drei ASten vorher sei die Anzahl der besuchenden StuPisten stark gesunken. „So könne man auch der Gerüchtebildung entgegenwirken“, macht er deutlich.

20:51 Magda erklärt, dass auch sie im letzten Jahr ständig angepampt wurde für Aufgaben, die sie erledigt hat. Sie findet harte Worte: „Wenn ihr hier auf tri-tra-trallala machen und alles schön reden wollt, dann macht weiter so.“ Till schlägt vor, dass das Präsidium auch mit der FSK-Vorsitzenden sprechen sollte, da bei ihr viele Beschwerden zusammenlaufen aus den FSR. Und er appelliert: „Guckt, dass ihr einen aktiven Finanzer findet, denn der kann viel für die Vernetzung im AStA tun.“

20:57 Benjamin Schwarz fragt nach, wie es mit der alternativen Erstiwoche aussieht. Anna Lou bemerkt, dass sehr spät eine Rückmeldung von den Vereinen kam, und sie oft auch nicht wusste, mit wem sie schreibt. Sie zählt auf, dass der Studiführer fertig ist, dass alle Genehmigungen eingeholt sind und auch, welche Partys gemacht werden und wie sie ablaufen. Aber das ist schlecht zu verstehen, weil die Akustik im Hörsaal ohne Mikrofone sehr schlecht ist.

Mit der Zeit kamen noch ein paar StuPisten, aber auch einige Gäste zur Sitzung.

Mit der Zeit kamen noch ein paar StuPisten, aber auch einige Gäste zur Sitzung.

21:02 Corinna Schlun, die Chefredakteurin des moritz-Magazins, erzählt von ihren Erfahrungen beim Studiführer. Sie hat ihn schon letztes Jahr mitgemacht und ist nicht zufrieden mit der Zusammenarbeit in diesem Jahr. Timo Neder bedankt sich bei ihr für ihre Hilfe, stellt aber auch klar, dass es eigentlich nicht die Aufgabe der Medien sei, den Studiführer zu erstellen. Aber er lobt einige Referenten: „Es gibt Leute im AStA, die machen die ganze Zeit Top-Arbeit.“

21:13 „Wir können eigentlich nur dankbar sein, dass es Leute gibt, die sich diesen Aufgaben stellen“, erklärt Jonathan Dehn. Er lobt die Personen, die sich offen und im Hintergrund in der Hochschulpolitik beteiligen. „Wir leben in einer Zeit, in der Beteiligung nicht so angesagt ist“, macht er deutlich und appelliert außerdem noch, dass man sich nicht gegenseitig fertig machen solle.

21:18 Johanna Ehlers, die ehemalige AStA-Vorsitzende, fragt sich, wozu diese Debatte führen soll. „Entweder man führt eine ordentliche Personaldebatte oder man lässt es“, erklärt sie. Auch Nicolas Wartenberg, der vor ihr das Amt inne hatte, meint, dass man diese Debatte als Warnschuss nehmen kann. „Es ist auch mal gut, dass es einen Warnschuss gibt und nicht direkt eine Personaldebatte“, erklärt er aus Erfahrung. Das war auch das Schlusswort zu dieser Debatte.

Formalia

21:21 Die Frage besteht weiterhin, ob inhaltliche Anträge jetzt besprochen werden sollen. Auf der nächsten Sitzung soll das nachgeholt werden. Jetzt soll nur der Finanzantrag durchgenommen werden.

Finanzanträge

21:23 Till Lüers und Christopher Doppstadt vom FSR Medizin stellen den Antrag vor. Sie möchten für ihre Party „Ertis rocken reloaded“ eine Ausfallförderung von bis zu 1000 Euro erwirken. Fabian Schmidt schlägt vor, dass man, da es eine Begrüßung für alle Erstsemester ist, auch andere FSR anfragen könne für die Finanzierung. Außerdem wollen die beteiligten FSR auch Gelder aus der Wohnsitzprämie beantragen, sie sind gerade im Gespräch mit den Verantwortlichen.

21:27 Da das StuPa nicht beschließen kann, wird nun ein Meinungsbild durchgeführt, auf dessen Grundlage der AStA den Antrag annehmen solle, denn die StuPisten finden ihn förderungswürdig. In der Tischvorlage gab es noch ein paar weitere Anträge. Nicolas Wartenberg stellt ihn für den Mensaclub vor. Sie möchten bis zu 1200 Euro für die Umgestaltung des Tanzsaals bekommen. Die Ton- und Lichttechnik soll ausgetauscht werden, auch soll neue Farbe an die Wand kommen.

21:32 Der Co-Finanzreferent des AStA findet den Antrag untersützenswert, da mit den Mitteln die Beschwerden der Besucher ausgeräumt werden können und so dem Schwund der Besucherzahlen entegegengewirkt werden kann. Es gibt ein weiteres Meinungsbild: Der Mensaclub soll unterstützt werden. Nicolas bedankt sich und lädt für Ende September ein, wenn der Club wieder eröffnet.

21:38 Und auf einmal ist Schluss. Es soll zur nächsten Woche eingeladen werden – diesmal auch die StuPisten.

Foto: Tobias Bessert, Grafik: Jakob Pallus