Einfach mal abheben in ein anderes Universum, auch dafür ist der webmoritz. da! Ihr könnt jeden Freitag ein anderes Redaktionsmitglied auf einem neuen Teil der intergalaktischen Reise unserer unendlichen Geschichte begleiten. Die Rahmenbedingungen haben wir in einer gemeinsamen Sitzung aus unseren Ideen zufällig ausgewürfelt, danach haben wir die Geschichte jedoch der individuellen Kreativität und Gnade unserer Redakteur*innen überlassen. Wohin die unendliche Geschichte führen wird, ist für uns also auch noch ungewiss, aber wir bieten Corona-Craziness, Ärger und Spaß ohne Ende – garantiert!

Was bisher geschah …
Der Investigativjournalist Gerhard befindet sich auf einem galaktischen Abenteuer mit dem kleinen Schnabeltier Justus. Das geschah unabsichtlich, schließlich war Gerhard investigativ auf dem Raumschiff Große Kosmische Ente unterwegs, jedoch landete er etwas holprig auf dem Planten Merida (Teil 1). Dort erwarteten ihn gefangen genommene Enten, der nervige Abenteurer Cornelius von Nussingen (Teil 4), Mudixe (Teil 7) und ein Brandanschlag (Teil 9).

Teil 11 – Wenn du zu lange in den Abgrund schaust

Cornelius musterte Gerhard und antwortete ihm: „Danke für deinen Kommentar, Gerhard! Aber ich denke, es gibt noch genug Welten, die ich retten kann. Schließlich bin ich einer der bekanntesten Abenteurer des Universums. Ich kann alles schaffen. Im Gegensatz zu einem Journalisten wie dir.“ Während sich Cornelius wieder der lauschenden Gruppe zuwandte, ärgerte sich Gerhard über seinen Patzer, den Gedanken laut ausgesprochen zu haben. Für ihn stellte Cornelius keinen Retter dar. Aber vielleicht konnte Gerhard selbst die kleine heile Welt von Justus retten, wenn er seinen Vater fand. Außerdem würde Gerhard seine eigene Welt ins Gleichgewicht bringen, wenn er die Enten aufspüren würde. 

Gerhard hatte nun eine weitere Aufgabe: Den Anschlag im Wald aufzudecken. Er schaute sich um. War unter ihnen jemand verdächtig? Außer Justus, dem er helfen sollte, konnte niemand ausgeschlossen werden. Die anderen kannte er noch zu schlecht. Er musste unbedingt die Augen offen halten nach… „Gerhard, können wir uns weiter auf die Suche machen?“, fragte ihn Justus leise. Gerhard gab Justus recht, schließlich gab es noch andere wichtige Sachen zu erledigen. Also begab sich die Gruppe aus zwei Faultieren, einer Schildkröte und einem Schnabeltier auf Spurensuche. Das Streifenhörnchen ließen sie hinter sich. Cornelius war immer noch damit beschäftigt, seine Abenteuer zu erzählen. Justus‘ Mutter Monika wollte ihnen folgen, doch diese konnten sie leicht abhängen. Sie hätte die Gruppe sowieso nur gestört und an ihrer Unternehmung gehindert.

Julica und Lila schlugen vor, sich in die Welt der Moore zu begeben. Dort war das geheimste Geheimlager des Meritärs. Das wussten sie aus einer geheimen Quelle, die sie unter keinen Umständen preisgeben wollten. Komischerweise wussten sie auch den exakten Weg zu dem geheimsten aller geheimen Geheimlager. Sie gingen vom Waldweg ab und begaben sich in Böschungen, ohne sich umzublicken. Gerhard kam das sehr ungewöhnlich vor, dennoch folgte er den beiden. Er dachte nämlich immer noch über die Verdächtigen des Waldbrandes nach. War es vielleicht Cornelius, um wieder einmal den Helden spielen zu dürfen? Oder Justus‘ Mutter Monika, die sich rächen wollte, weil er Justus in Gefahr gebracht hatte? Aber vielleicht auch eines der Faultiere? All seine Verdächtigen waren ihm allerdings zu eitel, um sich die Hände schmutzig zu machen, zu liebevoll, um den eigenen Sohn zu gefährden oder schlicht zu faul. Obwohl Julica und Lila ganz schön aktiv für sonst so träge Tiere waren…

,,Aua! Was soll das Justus?“, schrie Gerhard auf, der in ihn reingelaufen war. Ganz verdutzt darüber, aus seinen Gedanken gerissen worden zu seien, wollte er sich über Justus ärgern, bis Gerhard plötzlich in einen Abgrund sah. Ein riesiges Loch, welches sich im Boden auftat. Gerhard ging an Justus vorbei und wollte versuchen, in das Loch hineinzuschauen, jedoch konnte er nichts sehen. Alles darin schien schwarz zu sein. „Wir müssen da jetzt reinspringen“, behaupteten Julica und Lila. „Wir befinden uns doch immer noch im Wald und wir sind gar nicht am Moor angelangt. Müssen wir da nicht in Richtung Westen?“, hinterfragte Justus sie skeptisch. Lila versuchte Justus aus ihren großen liebevollen braunen Augen streng anzusehen: „Du musst nicht alles wissen. Es geht schließlich um geheime Dinge. Falls du uns nicht vertraust, kannst du gerne zurück zu deiner Mutter watscheln.“ Justus, ganz verschreckt, versteckte sich hinter Gerhard. Gerhard kam die Situation äußerst komisch vor. Allerdings wollte er endlich die Enten, Justus‘ Vater und vielleicht auch die Brandleger*innen finden. Gerhard nahm Justus beiseite: „Wir müssen es riskieren. Uns bleibt keine Wahl!“

Julica und Lila warteten gar nicht auf die beiden, sondern sprangen in die Tiefen des Lochs, ohne sich nach den beiden umzusehen. Wenn Julica und Lila schon selber sprangen, dann sollte es doch gut gehen, oder? Gerhard entschied sich für ein nicht ganz so überzeugtes Ja. Also sprangen er und Justus hinterher. Und dann fielen sie ganz, ganz tief. Ohne, dass es je ein Ende zunehmen schien.

Was Gerhard, Justus, Julica und Lila in der Tiefe erwartet, werdet ihr in der nächsten Geschichte von Thore erfahren. Vielleicht finden sie dort endlich Justus‘ Vater, die Enten und die Verantwortliche(n) des Brandes. Oder führten Julica und Lila sie absichtlich woanders hin?

Illustration: Elisa Schwertner