Berliner Veganerin begeistert von Vielfalt in Greifswald.

Als ich nach Greifswald gezogen bin, hatte ich ein bisschen Sorgen vegane Alternativen in Restaurants zu finden. In Berlin ist es ja mittlerweile skandalös, kein veganes Gericht auf der Speisekarte zu haben. Um so mehr Bammel hatte ich vor der kleinen Hansestadt. Aber beruhigend ist ja schonmal der Namenszusatz „Universitätsstadt“ gewesen, denn Studenten sind ja immer ein wenig „verrückter“ als die Restbevölkerung. Natürlich googlet man erstmal „Vegan Greifswald“ und als erstes wird das kleine Restaurant „Bommelz“ aufgelistet. Da führt meine kulinarische Recherche mich auch als erstes hin:

Bommelz

Das „Bommlez“ in der Steinbeckerstraße erkennt man schnell am bunten Schriftzug und an dem gelben V auf grüner Flagge. Von Innen begeistert es mich mit Kreuzbergflair, selbst geschriebener Angebotstafel und dem Foodsharing-Kühlschrank. Ich war jetzt schon zweimal da und erst hatte ich den Käsecrêpe, der meine Erwartungen bei Weitem übertroffen hat und einfach nur käsig-cremig geschmeckt hat und das perfekte Soul Food für die kühlen Tage ist. Beim zweiten Mal gab es den Vöner Kebab, worauf ich auch schon ganz gespannt war. Der war auch sehr lecker und überzeugte mit frischem Salat, aber den Crêpe bevorzuge ich doch. Nächstes Mal muss ich dann auch noch unbedingt die Burger probieren. Auf die bin ich besonders gespannt, da ich schon im Kontor den Veggieburger probiert habe.

Kontor

Im Kontorkeller kann man gut feiern, das wissen wohl alle, aber leider gibt es nachts nur Ham- und Cheeseburger zur Auswahl. Aber ich konnte mir die Chance nicht entgehen lassen, den Veggieburger zu probieren und hab also auch mal tagsüber vorbei geguckt. Der Burger war gut, nichts zu ausgefallenes, aber stillt zumindest die etwas größere Burger-Lust.. Leider waren die Kartoffelwedges, die ich dazu aß, total matschig und gar nicht kross wie erwartet. Aber wenigstens sind alle Saucen auf den Tischen vegan und so konnte ich die Wedges zum Dippen gut verwenden. Die vegane Pizza werde ich mir nächstes Mal bestimmt schmecken lassen. Beim Eisladen vom Kontor wurde ich sehr erfreulich überrascht, denn der hat im Gegensatz zu meinen Erwartungen einige vegane Sorten, die auch bei kalten Temperaturen sehr gut schmecken.

Volxküche

Die Volxküche vom Jugendtreff Klex hat meine Aufmerksamkeit mit dem typischen Veganer-V im Namen geweckt. Und so habe ich sie auch getestet und wurde definitiv nicht enttäuscht. Die Nudeln mit Veganer Bolognese haben super geschmeckt und das Crumble zum Nachtisch hat trotz kleiner Portion unglaublich gut geschmeckt. Einfach perfekte Streusel und Obst Verteilung. Im Klex herrscht auch eine super Atmosphäre. Ich war alleine dort und konnte mich sofort zu zwei Mädels setzen und wir haben uns gut unterhalten.

Das waren die drei genau gekennzeichneten veganen Locations, die ich in meinem ersten Monat in Greifswald getestet hab, aber natürlich gibt es noch mehr Möglichkeiten. Falafel gehen ja eigentlich immer und die scharfe Sauce ist auch meist vegan und ansonsten kann man auch immer Ketchup in sein Brötchen bekommen. Aber auch beim Asiabuffet von Shanghai bin ich satt geworden mit Tofucurry, Sushi und jeder Menge Erdnusssauce. Und glücklicherweise gibt es ja in der Mensa immer mindestens ein warmes veganes Angebot, das günstig den Hunger stillt. Außerdem lohnt es sich der Facebookgruppe der Greifswalder Veganer beizutreten und zu verfolgen. Ich muss noch unbedingt den Brunch im Kleidercafé „mabellaz“ testen und zu den Potlucktreffen sollte ich mich auch mal trauen, wo sich Veganer einfach mit selbstgekochten Leckereien zum Essen und Quatschen treffen.

Also es gibt wirklich ein breit gefächertes Angebot an veganen Alternativen, die man wirklich erst kennen und v.a. schätzen lernt, wenn man in Greifswald vor Ort ist und sich nicht nur auf die Googlesuche verlässt.