Es verspricht eine spannende Sitzung zu werden. Immerhin wird heute der Kanzler neu gewählt. Und sonst steht auch noch einiges auf der Tagesordnung.

Wie beim letzten Mal: Wir versuchen die ganze Nummer jetzt mal ein bisschen anders aufzuziehen. Kein Ticker, keine Namen, keine Fotos – aber eine Zeichnung.
Zur Information: Wenn bei den einzelnen Tagesordnungspunkten ENGERER SENAT steht, dürfen nur diese Mitglieder über die Beschlussvorlage abstimmen.

TOP 1 Feststellung der Beschlussfähigkeit und Bestätigung der TO Natürlich wird in diesem TOP der akademische Senat herzlich begrüßt.

TOP 2 Protokollkontrolle Ganz formal.

TOP 3 Informationen des Rektorats Das Rektorat stellt sich möglichen Fragen, die sich über den vorangegangenen Monat oder aus dem schriftlichen Bericht ergeben haben könnten. 

TOP 4 Informationen der Senatsvorsitzenden So wie bei TOP 3, nur halt von der Senatsvorsitzenden.

TOP 5 Wahl eines Kanzlers gemäß § 87 Abs. 2 LHG M-V ERWEITERTER SENAT

TOP 6 Wahl der Mitglieder für den Rektorwahlausschuss ERWEITERTER SENAT

TOP 7 Wahl der Mitglieder für die Kommission “Selbstkontrolle in der Wissenschaft” ENGERER SENAT

TOP 8 Vorlagen aus der Haushaltskommission ENGERER SENAT
TOP 8.1 Interner Jahresabschluss 2015
TOP 8.2 2. Mittelverteilung 2016

TOP 9 Angelegenheiten der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät  W2-Professur Physische Geographie – Anhörung zum Antrag auf Änderung der Zusammensetzung der Berufungskommission ENGERER SENAT

TOP 10 Information zum zivilen Charakter der Forschung im Sinne des Leitbilds der Universität Greifswald

TOP 11 Antrag studentischer Senatoren auf Einrichtung einer Arbeitsgruppe zur zukünftigen Nutzung der Mensa am Schießwall.

NICHTÖFFENTLICHER TEIL
(Die restlichen Tagesordnungspunkte stehen hier nur der Vollständigkeit halber. Was im nichtöffentlichen Teil besprochen wird, weiß nur Gott – und die Senatoren selbst.)

TOP 13 Angelegenheiten der Universitätsmedizin ENGERER SENAT

TOP 13.1: Antrag auf Verleihung der außenplanmäßigen Professur

TOP 13.2: W3-Professur für Neurologie – Anhörung zum Abschlussbericht

TOP 13.3: Antrag auf Verleihung der Lehrbefugnis

TOP 13.4: Antrag auf Verleihung der Lehrbefugnis

TOP 14 Angelegenheiten der Theologischen Fakultät Antrag auf Verleihung der Ehrendoktorwürde ENGERER SENAT

TOP 15 Sonstiges Jetzt werden wohl auch die Senatoren verabschiedet, weiß aber halt niemand. 

 

Hier beginnt gegen 14 Uhr der Ticker Nachbericht.

Es berichten die anwesenden Redakteure.

 

14 Uhr.

Irgendwo in Greifswald beginnt jetzt die Senatssitzung. Den genauen Ort dürfen wir nicht verraten, die Sitzung ist schließlich nicht öffentlich. Die dafür zuständige Person begrüßt die anderen, später abstimmenden Personen gewohnt freundlich. Kurz darauf wird noch die TO abgestimmt, es gibt eine Änderung. TOP 8 soll der neue TOP 6 werden. Angenommen.

Kurz darauf

Das Rektorat war fleißig und kann es mit seinem Bericht auch beweisen.

Trotzdem gibt es einige Nachfragen: Ein Senatsmitglied aus den Reihen der Noch-Studierenden will wissen, wer für die Pflege der Rasenfläche auf dem Sportplatz zuständig ist. Natürlich das Dezernat zwei der Universität. Ein anderer studentischer Senator (Name der Redaktion bekannt) möchte wissen, wie es um den Wettbewerb weltoffene Universität steht. Wir erinnern uns. Es gibt sogar schon Einreichungen, dabei hat die Pressestelle den Wettbewerb noch gar nicht beworben. Macht sie jetzt aber, sobald Flyer und Plakate da sind. Alle anderen sind auch gerne eingeladen, Werbung zu machen. Machen wir doch gerne. Als nächstes wird gefragt, warum denn der Aufsteller an der A20 gescheitert ist. Die Uni wollte an prominenter Stelle auf ihre Existenz hinweisen. Ging aber nicht, wegen Gesetzen. Es stehen schon viele Schilder an den Autobahnen, mehr sind nicht erlaubt. Die Stadt hat sich aber angeboten, auf ihrem Schild auch für die Uni zu werben.

Wiederum etwas später

Ein wieder anderes studentisches Mitglied will wissen, wie es mit der Internationalität und den Studierendenzahlen aussieht. Es gibt bislang einen Studiengang, der in Englisch durchgeführt wird, in der Geologie soll es bald noch einen Master geben. Mit der räumlichen Nähe zu Polen lassen sich polnische Studierende kaum locken, wichtiger sein auch hier international anerkannte Studiengänge und -abschlüsse, heißt es aus den Reihen des Rektorats. Gegen die sinkenden Studierendenzahlen hilft vor allem “werben, werben, werben”.

Noch später, aber immer noch beim Rektoratsbericht

Ein schon wieder anderes studentisches Senatsmitglied will wissen, was es mit der Misswirtschaft und der Fehlkommunikation um den Sportplatz auf sich hat. Misswirtschaft scheint das falsche Wort zu sein, so von der Verwaltung, immerhin liegt der katastrophale Zustand des Platzes nicht an mangelnder Pflege, sondern daran, dass die entsprechenden Mittel für bauliche Maßnahmen fehlten. Die Fehlkommunikation soll dagegen schon morgen durch ein Gespräch behoben werden. Um auf die Misswirtschaft zurückzukommen: Dabei handelt es sich nicht um individuelles Fehlverhalten, sondern um fehlende Mittel. Ein Mitglied des Senats, das schon länger dabei ist, erinnert daran, dass es das damalige Rektorat war, das die Mittel damals nicht zur Verfügung stellen wollte.

Immer noch beim Rektoratsbericht

Immer noch dieses Mitglied: Inwieweit ist es zulässig, dass ein Mitglied der Universität Werbung für die eigene Partei macht? Beziehungsweise in Veranstaltungen Unterstützungsunterschriften sammelt. Das geht natürlich gar nicht. Wird auch so von Seiten des Rektorats bestätigt.

Dem Rektorat sind aber auch keine Fälle bekannt. Aus dem Publikum gibt es dafür ein Lachen. Das Problem ist dabei natürlich, dass sowas auch bewiesen werden muss. Es muss also Zeugen geben oder der entsprechende Vorfall fotografisch festgehalten werden. Meint ein Mitglied des Rektorats.

Immer noch vor den Beschlüssen, aber auch noch vor 15 Uhr

Ein studentisches Senatsmitglied hätte es gerne, wenn im Senat über die Personalentwicklung gesprochen würde. Darüber wurde heute auch schon bei der Universitätskanzlerkandidatenanhörungsrunde gesprochen. Spannendes Thema also. Im August wird es dazu nicht kommen, die Sitzung soll nämlich ausfallen. Ansonsten findet der Senat das aber eine charmante Idee, das Rektorat bereitet da mal was vor.

Gefühlt schon nach 16 Uhr – Mittlerweile hat der Regen eingesetzt

Es geht um Geld. Um die Mittelvergabe genauer gesagt. Ein nicht-studentisches Senatsmitglied nennt die Vergabe entsolidarisierend. Ganz so schlimm drastisch drückt es ein anderes Mitglied (wieder studentisch) nicht aus. Er wundert sich aber über die Höhe der Summe, die in den Fond gehen soll. Darum geht es hier heute aber nicht, sondern nur um die Einrichtung des Fonds. Über die Höhe muss dann noch entschieden werden. Kommt dann auch wieder in den Senat. Hofft zumindest ein studentisches Mitglied.

Irgendwann… später

Es geht nicht mehr um Geld. Dafür aber um Wahlen.  Und es gibt auch gleich eine kleine Überraschung: Bei der Besetzung der Kommissionen kommen die Vorschläge für die studentischen Mitglieder in der Regel aus den Reihen der Studierenden, die Vorschläge für die Professoren aus den Reihen der Professoren und so weiter. Steht so nirgends, ist aber Tradition. Nun ist es ausgerechnet ein Mitglied der Theologischen Fakultät, das mit dieser Tradition bricht. Kennt man von Theologen auch eher weniger, das Traditionenbrechen.

Macht aber nichts, war ja auch nicht böse gemeint. Es werden trotzdem die Vorschläge aus den jeweiligen Statusgruppen gewählt.

Fast zum Ende der Tagesordnung

Ein studentisches Senatsmitglied drückt sein Bedauern aus, dass die Zivilklausel vor einigen Sitzungen nicht in die Grundordnung aufgenommen wurde. Immerhin gab es damals auch positive Stimmen aus der Professorenschaft, eine Zivilklausel einzuführen. Jetzt kommt wieder das Argument, dass die Universität aufgrund ihrer Geschichte mehr Verantwortung zeigen müsste. Aufarbeitung reicht nicht, es müssten auch die richtigen Schlüsse gezogen werden. Das studentische Senatsmitglied, das wir bereits mehrfach erwähnt haben, zieht eine Kleine Anfrage aus dem Landtag zu Rate, in der es auch um Zivilklauseln in MV ging. Plot Twist: Laut der Beantwortung dieser KA hat die Universität Greifswald bereits eine Zivilklausel.

Seiner Meinung nach würde die Universität mit einem Projekt, um das es bei diesem TOP geht, gegen diese verstoßen. Er hatte dazu auch bereits als Senatsmitglied eine Anfrage an die Univerwaltung gestellt, die aber nicht vollumfänglich beanwortet wurde. Das soll auch nicht der einzige Fall, dass Anfragen nicht zufriedenstellend, weil teilweise falsch, beantwortet wurden. Es hängen Anschuldigungen im Raum, die schwerwiegend sind, immerhin haben die Senatsmitglieder per Gesetz ein Auskunftsrecht.

Die Verwaltung weist darauf hin, dass die Anfrage nicht beantwortet werden konnte, weil sie zum damaligen Zeitpunkt nicht über das Projekt informiert war. Um noch versöhnliche Worte zu finden, meint ein nicht-studentisches Mitglied, dass die Studierenden natürlich mit dem Grundgedanken einer Zivilklausel offene Türen einrennen würden. Das Problem dabei sei aber, dass auch dualuse Projekte ausgeschlossen werden würden. In der Humanmedizin sei beispielsweise jedes Projekt aufgrund seiner Natur auch militärisch nutzbar. Das sei aber nicht das Ansinnen der medizinischen Fakultät, sie wollen Menschen helfen.

Bald geschafft… hoffentlich

Es geht wieder um Nutzung, diesmal aber nicht militärische, wäre bei dem Punkt auch komisch. Die Mensa am Schießwall soll ja perspektivisch aufgegeben werden, Zukunft noch ungewiss. Um da was zu finden, soll eine AG gegründet werden. Bei dem Antrag geht es auch um die Zusammensetzung der AG. Professoren sollen nicht eingebunden werden, die sind aber ja auch nicht in der Mensa. Stattdessen sollen zum Beispiel Vertreter des Studentenwerks und des Mensaclubs dort sitzen. Also die Betroffenen. Die Einrichtung der Arbeitsgruppe soll dabei nicht einer etwaiigen Veräußerung seitens der Uni entgegenstehen. Wird dann auch angenommen.

So gegen 16 Uhr – gefühlt um 18 Uhr

Das war’s mit der Senatssitzung, die Öffentlichkeit Hochschulöffentlichkeit wird ausgeschlossen. Bis zum nächsten Mal.

Bilder: Internet (in Ermangelung von Bildern aus der Senatssitzung)