In der vergangenen Nacht ist die Gaststätte Klosterschenke in Eldena von Unbekannten beschädigt worden.

Gegenüber dem webmoritz. berichtete der Wirt der Schenke in Eldena, Wolfgang Jochens, Mitglied der Bürgerschaftsfraktion der CDU, dass gegen 2.30 Uhr ein lautes Knallen zu vernehmen war. Neben 16 beschädigten Scheiben von insgesamt 4 Fenstern, wurde die Hauswand zur Wolgaster Landstraße mit Graffitis versehen. Die Polizei nimmt die Ermittlungen auf.

Kritik am Umgang mit der AfD

Die Klosterschenke ist heute Abend Veranstaltungsort der Alternativen für Deutschland (AfD), zu Gast ist Konrad Adam (Gründungsmitglied der Partei). Wie auch in der Ostsee-Zeitung vom 02. Juni, äußerte sich der Wirt dem webmoritz. gegenüber, dass er das rein ökonomisch betrachte, da er versuche, die Gaststätte möglichst voll zu besetzen. In der Stadt regt sich jedoch Widerstand: Neben der öffentlichen Kritik der Grünen (siehe: OZ-Artikel), die dem Wirt mehr Mut wünsche, der AfD kein Dach zu bieten, ruft das Bündnis “Greifswald für alle” heute Abend zu einer Mahnwache unter dem Motto: “Kein Podium für die AfD” gegenüber der Klosterschenke auf. In der Veranstaltung heisst es:

Das Bündnis „Greifswald für Alle“ kritisiert die Zusage der Klosterschenke an die AfD, dass diese ihre Veranstaltung in den Räumlichkeiten dort durchführen darf. Denn die AfD heizt mit populistischen Aussagen in Deutschland das Klima u.a. gegen Geflüchtete stetig an. Alle DemokratInnen sollte in Zeiten von steigender Gewalt gegen Nicht-Deutsche und im jetzigen politischen Klima ein klares Bekenntnis für Weltoffenheit setzen. Der Eigentümer der Klosterschenke sollte als Mitglied einer demokratischen Partei für Toleranz und Vielfalt stehen.

(Greifswald für alle, Information in der FB-Veranstaltung)

Das Bündnis kritisiert zudem die nächtlichen Beschädigungen an der Klosterschenke und distanziert sich von jeglicher Art von Gewalt.

“So etwas ist blöd und nicht zu rechtfertigen, egal wer es war oder wer oder was dahinter steckt. Wenn es Gegner der AfD waren, was zumindest nicht erwiesen aber wahrscheinlich ist, dann war es auch kontraproduktiv”

(Gregor Kochhan (AL), vom Bündnis “Greifswald für alle”)

Bereits vor 10 Jahren stand die Klosterschenke im Mittelpunkt der politischen Öffentlichkeit. Damals mietete die Burschenschaft Rugia, anlässlich ihres 150. Jubiläums, für ein Stiftungsfest die Räumlichkeiten von Wolfgang Jochens. Auch da wurde die Klosterschenke von Unbekannten beschädigt.

EDIT, 14:03:

Laut der Polizeimeldung geht diese von einer Sachbeschädigungen mit politischem Hintergrund aus. Die Graffiti hatten wohl die Sprüche “NO AfD” und “Smash AfD” zum Inhalt. Weiter heißt es, es handele sich um sich um drei mit blauer Farbe aufgetragene Schriftzüge in den Größen von 1,40 m x 1,60 m und 0,60 m x 0,80 m. Weiterhin bringt die Polizei den Vorfall mit einem ähnlichen Delikt in Verbindung. Bereits in der vorherigen Nacht, am 05. Juni um 01:25 Uhr wurde durch bislang unbekannte Täter in Greifswald das Küchenfenster des Wohnhauses eines AfD-Mitgliedes eingeworfen. Beweise für diesen Zusammenhang gibt es jedoch nicht.

 

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