Englisch und Naturwissenschaften?! Klingt erst sehr verschieden, doch gehen diese zwei Dinge Hand in Hand. Warum sollten Naturwissenschaftler nicht auch Englisch lernen dürfen?!

Englisch ist die erste Weltsprache, die jeder von uns am besten auf Muttersprachenniveau sprechen, schreiben und verstehen können sollte. Auch im Unialltag wird sie vorausgesetzt. Ob nun für Fachliteratur, um diese zu verstehen und daraus Informationen ziehen zu können, oder um die eigenen Ergebnisse in Form von Protokollen und Arbeiten zu verschriftlichen oder, was in der heutigen Welt ja durchaus denkbar ist und immer und überall gefordert wird, um an internationalen Projekten mitzuwirken. Englisch der Schlüssel zum Erfolg, die Eintrittskarte in den Berufsalltag. Sollte bei so viel fordern nicht auch etwas geboten werden? In aller erster Linie von der Institution, die uns unsere Grundausbildung liefert und uns einen Fahrplan für die Berufswelt mit an die Hand gibt?

Ich finde schon. Von Seiten der Uni gestaltet sich das im Moment schwierig, vor allem für Studierende der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät (MatNat).

Am Fremdsprachen und Medienzentrum (FMZ) kann jeder Studierende der Universität Greifswald an Sprachkursen teilnehmen. Ob eine Sprache neu zu erlernen oder bisher vorhandene Sprachfähigkeiten weiter ausbauen, sei jedem selbst überlassen. Das FMZ ist der Philosophischen Fakultät zugehörig. Im Zuge des Personalkonzepts müssen – das ist ja das alt bekannte und viel diskutierte Leiden an unserer Uni dieser Tage – Stellen gestrichen werden. Davon ist natürlich auch das FMZ betroffen. Das FMZ hat die vergangenen Semester immer auch Englischkurse für Naturwissenschaftler angeboten, nicht so dieses Semester. Hierbei gibt es zwei Probleme, die jedoch beide gravierend sind und für die es noch keine Lösungen gibt – zum Nachteil der Studierenden der MatNat. Das erste Problem ist, dass der befristete Vertrag der Lehrperson, die die letzten zwei Jahre diese Kurse geleitet hat nun ausgelaufen ist. Doch aufgrund einer Gesetztesregelung darf nach Ablaufzeit dieses befristeten Vertrags keine erneute Einstellung an der Uni oder im Land erfolgen – nicht bei einer Stelle, die ebenfalls durch Hochschulpaktmittel finanziert wird. Bei zweimaliger Ausschreibung dieser Stelle konnte jedoch keine passende Lehrperson gefunden werden, die beide Anforderungen – gute englische Sprachkenntnisse und eine Affinität zu naturwissenschaftlicher Materie – mitbringt. Problem zwei bei der ganzen Sache und der weitaus größere Haken, aufgrund der Stellenkürzungen schwebt auch diese Stelle am seidenen Faden über dem Abgrund.

Englisch für Naturwissenschaften?!

Nun, da es keine Englischkurse für Naturwissenschaftler mehr gibt, was tut man da? Das, was in unserer Macht steht. Studierende sollten sich dafür einsetzten, diese Kurse zurück zu bekommen, sie wären nur zum eigenen Vorteil!

Das FMZ hat während den Anmeldungsfristen der Sprachkurse zum Wintersemester 2015/16 eine Bedarfsanalyse gemacht, deren Zahlen schließen lassen, dass solche Kurse auf jeden Fall eine große Nachfrage haben und von den Studierenden gerne weiterhin besucht werden würden.

Auch die Studierenden selbst beschäftigen sich intensiv mit diesem Problem. Auf der Mathematisch Naturwissenschaftlichen Fachschaftskonferenz haben die Fachschaftsräte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät vergangenen Mittwoch eine Lenkungsgruppe eingerichtet, die sich zum ersten Mal am Dienstag, den 3. November 2015 getroffen hat. Es wurde über das weitere Vorgehen in diesem Sachverhalt beratschlagt, weitere Treffen und Gespräche sind sowohl in diesem Jahr als auch im Januar geplant. Wir bleiben für euch an dieser Sache dran und wenn es nennenswerte Neuigkeiten gibt, werdet Ihr die ersten sein, die davon wissen. Eins steht auf alle Fälle fest: Diese Kurse sind wichtig und interessant und die Studierenden der MatNat wollen sie wiederhaben!