Neben den ohnehin schon schwierigen Verhältnissen erschweren insbesondere Zahnschmerzen den syrischen Flüchtlingen das Leben in den Flüchtlingslagern an der türkisch-syrischen Grenze. Deshalb begibt sich der Zahnarzt Mohammad Alkilzy mit seinem Zahnarztmobil auf eine viertägige Fahrt.

Mit seiner Handpuppe erklärte Dr. Mohammad Alkilzy den Kindern der Montessori-Schule, dass die syrischen Flüchtlinge dringend Hilfe benötigen.

Mit seiner Handpuppe erklärt Dr. Mohammad Alkilzy den Kindern der Montessori-Schule, dass die syrischen Flüchtlinge dringend Hilfe benötigen.

Im November erklärte der Dozent für Zahnmedizin Alkilzy seine Ziele und Wünsche dem webmoritz. in einem Interview. Am Monatg präsentierte er stolz das Ergebnis. Insgesamt 400 Arbeitsstunden investierten er und seine Helfer, um den ausgemusterten Rettungswagen in eine mobile Zahnarztpraxis umzuwandeln. Die Kosten beliefen sich auf rund 60.000 Euro.

Hinzu kamen Investitionen für Verbrauchsmaterialien wie Zahnbürsten und Medikamente im Wert von 10.000 Euro. Das Geld sammelte Alkilzy durch Spenden zusammen. Der Schulleiter der Montessori-Schule, Nils Kleemann freut sich über die Aktion. „Es ist ein glücklicher Zufall, dass sich so viele gute Menschen zusammengefunden haben“, erklärt er.

Montessori-Schüler halfen bei der Spendensammlung

Seine Schüler hatten tatkräftig bei der Sammlung von Spenden geholfen. So veranstalteten sie Versteigerungen, Sportveranstaltungen und starteten eine Fahrradtour, um sich an den Kosten für das Mobil zu beteiligen. Der Kontakt kam durch die Kinder Alkilzys zustande.

Zukünftig sollen hier den Kindern und Erwachsenen im Flüchtlingslager an der syrisch-türkischen Grenze die Zahnschmerzen genommen werden.

Zukünftig sollen hier den Kindern und Erwachsenen im Flüchtlingslager an der syrisch-türkischen Grenze die Zahnschmerzen genommen werden.

Am Sonntag wird sich der syrische Zahnarzt zusammen mit dem Hauptsponsor, Rolfeckhard Giermann, auf die viertägige Fahrt in die Türkei begeben. Dort wird Alkilzy drei Wochen bleiben, um die ersten Patienten selber zu behandeln. Bisher haben sich elf weitere Freiwillige gemeldet, unter denen sich auch Studenten der Zahnmedizin befinden. Diese würden dann zwei bis drei Wochen in dem Gebiet bleiben um die Zahnleiden der Flüchtlinge zu behandeln. Alkilzy freut sich schon auf die Abfahrt. „Angst habe ich nicht. Wir werden in einem sicheren Gebiet helfen“, erklärt er.

Kindern und Erwachsenen helfen

Momentan befinden sich rund acht Millionen Menschen auf der Flucht. Durch die Kriegszustände wird die Mundhygiene vernachlässigt. „Karies ist ein großes Problem in den Flüchtlingslagern“, verdeutlicht Alkilzy. Nach ihm ist fast jedes Kind betroffen. Er wolle aber nicht nur Kindern helfen, sondern auch Erwachsene von ihren Zahnschmerzen befreien. Bilder und Berichte direkt aus den Flüchtlingslagern werden über die Seite des Spendenvereins veröffentlicht.
Fotos: Tobias Bessert