Grafik: Jakob PallusEs ist doch zum verzweifeln: Während sich die ganze Welt mit der WM zufrieden gibt, muss es in Greifswald gleich doppelt und dreifach Kultur geben. Die Bachwoche geht zu Ende und die Koeppentage beginnen. Das StuThe spielt, das GrIStuF startet und zur “Fête de la Musique“ am Samstag klingt es aus allen Ecken der Stadt. 

Seit vergangen Montag singt, streicht und orgelt es aus den drei großen backsteinernen Kirchen, es ist die Bachwoche. Nun geht am Sonntag um 20 Uhr mit einem Konzert im Dom das älteste Musikfestival dieses Bundeslandes zum 68. Male zu Ende. Bis dahin gibt es aber jeden Tag noch eine Nachtmeditation im Dom um 23.59 Uhr und unter anderem ist auch ein Jazztrio am Samstag in St. Jacobi zu hören.

Das Studententheater, kurz StuThe, spielt Freitag und Sonntag das selbstgeschriebene Stück „I-Land“. Dabei wird ein Blick in das Innere von Michaela geworfen – während sie den Tag durchlebt, streiten sich die Stimmen in ihr: Körper und Impuls, Vernunft und Bachgefühl. Die Aufführungen sind in der Franz-Mehring-Straße 39 jeweils um 20 Uhr. Der Eintritt beträgt 5 Euro.

I-Land vom StuThe

I-Land vom StuThe

Fête de la Musique auf mindestens drei Bühnen

Samstag ist 21. Juni. Das ist zwar nichts neues, heißt aber, dass es auch der längste Tag des Jahres ist, und außerdem offizieller Sommeranfang. Zu diesem Anlass sollte man auch mal etwas länger draußen bleiben, muss sich wohl 1982 der französische Kulturminister Jack Lang gedacht haben, als er das Fest, bei dem Künstler und Musiker für Lau im öffentlichen Raum auftreten, erstmals in Paris initiierte.

Entsprechend viel später ist diese geniale Idee auch nach Greifswald übergeschwappt, seit einigen Jahren wird es vom GriStuF e.V. und zahlreichen anderen Institutionen organisiert. Die GriStuF-Bühne steht in diesem Jahr in der „StraZe“ und wartet ab 18 Uhr mit vielen Bands auf, Radio 98eins Bands holt Livemusik auf den Uni Innenhof, und auf dem Rubenowplatz ist eine „Kinderfête“. Auf dem Fischmarkt präsentieren Musikschüler der MuFa ihr Können, und auch am Klex, am Schuhhagen, im St. Spiritus und in der Brinkstraße 26 läuft Musik. Das Café Koeppen Konzert Team hat sich ebenfalls etwas ausgedacht und Sebastian Block eingeladen, der mit lässigem Indie-Pop den Sommer zu vertonen scheint. Hier und bei allen Féte-Veranstaltungen ist der Eintritt frei, das komplette Programm steht hier.

 

Doppelter Festivalstart

Wolfgang Koeppen hat aber nicht nur ein Café und ein Konzertteam in Greifswald, sondern auch ein kleines aber feines Literaturfestival. Dieses wird am Samstag 17 Uhr mit der Ausstellung „Verzettelt, verschoben, verworfen. Wolfgang Koeppens Schreibkrisen“ eröffnet. Bis zum 25. Juni stehen dann Lesungen, ein Vortrag und ein Dokumentarfilm auf dem Programm, den Abschluss bildet ein Poetry Slam Workshop mit dem amtierenden Deutschen Meister in dieser Disziplin.

Die Koeppentage sind aber nicht das einzige Festival in der kommenden Woche, das “Greifswald international Students Festival”, bekannt als GriStuF, beginnt. Ab Samstag werden etwa 150 junge Menschen aus ganz Europa über das Thema “Lost in Consumption” diskutieren und workshoppen. Da darf natürlich der Spaß nicht zu kurz kommen, weshalb alles, nach der offiziellen Eröffnung um 15 Uhr im Theater, mit einer großen Welcome Party mit Live DJ-Act beginnt. Die ist in den Bahnhofshallen und beginnt 23 Uhr, wenn ihr vorher 6 Euro bezahlt habt. Schläft ein Teilnehmer auf eurer Couch, sind es nur 3 Euro.

Nicht nur diskutieren, auch mal feiern!

Zu guter Letzt noch ein Tipp für Couchpotatoes: Bekannterweise müssen die Sofas vom Sozialkaufhaus möglicherweise bald wieder samt RoSa WG aus dem ehemaligen Callcenter an den Bahnhofshallen ausziehen. An diesem Freitag kann man dort aber noch einmal ordentlich feiern, das gilt auch für alle, die jene Sofas bisher nur aus der Kommentarspalte kennen. Dabei ist diesmal sogar der DJ „PFG“ aus Japan. Die Plattenteller drehen sich ab 23 Uhr und der Eintritt sind gerade einmal 4 Euro für Studenten, für andere 5.

Grafik: Jakob Pallus