Wöll-Warszweski-Seinwill_Banner-David-VössingDer Förderpreis „Für Verdienste um die deutsch-polnische Zusammenarbeit“ wurde am Montagabend an die Studentin Monika Warszewski verliehen. Als “Aufklärung im besten Sinne” würdigte Laudator Professor Mathias Niendorf die Studentin für ihre Staatsexamenarbeit mit dem Titel „Gefangen im nationalistischen Pommern – zum Schicksal der Kriegsgefangenen im Wehrkreis II“.

Geboren in Polen, ging sie in Berlin zur Schule und begann anschließend ein Lehramtsstudium in Greifswald, unter anderem für Polnisch. Den Abschluss ihres Studiums bildete ihre Arbeit über Kriegsgefangene im nationalsozialistischen Pommern. Professor Mathias Niendorf, Lehrstuhlinhaber für Osteuropäische Geschichte an der Universität Greifswald, lobte diese als “ausgesprochen preiswürdig”, da sie einen wichtigen Beitrag zu den deutsch-polnischen Beziehungen leiste. Das Thema sei bisher wenig aufgearbeitet, daher handele es sich bei der Arbeit um eine “Aufklärung im besten Sinne”.

Kriegsgefangene in Pommern

Laudator Prof. Mathias Niendorf.

Professor Mathias Niendorf

Die Region Vorpommern habe früh von Kriegsgefangenen profitiert, stellte Monika Warszewski während ihrer Recherchen in deutschen und polnischen Archiven fest. Sogar in Greifswald gab es in der Hans-Beimler-Straße ein Gefangenenlager, ansonsten lagen diese außerhalb der Städte. Erst waren es überwiegend polnische Kriegsgefangene und im Laufe des Zweiten Weltkrieges auch sowjetische Inhaftierte, die in Industrie und in Landwirtschaft eingesetzt wurden. Für polnische und vielmehr sowjetische Kriegsgefangene sei es in den Lagern Pommerns grauenhaft gewesen. Ihr Tod sei billigend in Kauf genommen worden, erklärte Monika Warszweski, dass 28.000 von 74.000 russischen Kriegsgefangenen zwischenzeitlich aufgrund der miserablen hygienischen Umstände starben.

Professor Alexander Wöll, Vorsitzender des polenmARkT e.V., lobte, dass in der Staatsexamensarbeit „die ganz konkrete Kompetenz zum Nachbarn deutlich wird“. Im Übrigen hob er in seinem Grußwort hervor, dass diesseits der Oder in Schulen auch Polnisch unterrichtet werde. In einem weiteren Grußwort hob Professor Eckard Schumacher, Prorektor der Universität Greifswald, die Zusammenarbeit zwischen der Greifswalder und polnischen Universitäten in Forschung, Lehre und Studierendenaustausch hervor.

Der Förderpreis, gestiftet von der Sparkasse Vorpommern, wurde bereits zum 14. Mal verliehen. Nach der Ausschreibung durch die Universität wurden fünf Arbeiten eingereicht und die von Monika Warszewski ausgewählt.

Fotos: David Vössing