Rossio_Lisboa_2007 via  Ceinturion at en.wikipediaIm letzten Jahr machten sich 13 junge Menschen von Greifswald auf den Weg nach Istanbul und erlebten unterwegs einiges an Kuriositäten. Ziel war es, Istanbul möglichst schnell zu erreichen. Die Teilnehmer durften aber nur trampen. Nur wenn sie wirklich nicht voran kamen, durften sie auch Züge nutzen. Für die Wiederauflage haben sich die beiden Studenten Matti Lindemann und Frederik Greguletz ein anderes Ziel überlegt: Lissabon.

Für die Wiederauflage der European Hitchhiking Competition habe sich bisher zehn Teilnehmer angemeldet. Los geht es am kommenden Samstag um 10 Uhr auf dem Greifswalder Marktplatz. Ziel in der knapp 2900 Kilometer entfernten portugiesischen Hauptstadt ist der Rossio-Platz. Dort soll auch die Siegerehrung am 25. August ab 16 Uhr stattfinden.

Im letzten Jahr erreichten 11 der 13 Teilnehmer das Ziel Istanbul. Matti sprach von einer “coolen” Aktion und war erstaunt, dass alles gut geklappt hat. Am schnellsten erreichten die Greifswalder Studenten Fabian Lüdke und Laura Hoffmann die Haga Sophia in Istanbul. Unterwegs erlebten nicht nur sie, sondern auch die anderen Gruppen einige Kuriositäten:

  • So sahen zwei Teilnehmer an einer Grenze auf dem Balkan mehrmals, wie Zöllner mit dem LKW-Fahrer entlang ihres Fahrzeugs gegangen sind und die Zöllner in den Staub der LKW-Plane Zahlen schrieben. Dies sollte wohl die Summe darstellen, die die LKW-Fahrer zu zahlen hatten, um über die Grenze zu kommen. Dies zeigt wieder einmal das Bild von Korruption, was allgemein nicht verwundert, liegen doch Bulgarien (73. Platz), Rumänien (69. Platz) und Serbien (78. Platz) auf dem Korruptionsindex von Transparency International nicht auf den besten Plätzen.
  • Einer anderen Gruppe fiel an einer Grenze auf, wie ein LKW-Fahrer, der Kalk geladen hatte, diesen in einen Eimer füllen musste, der dann auf Radioaktiviät geprüft wurde. Ob es Schikane oder normale Kontrollen waren, ist nicht bekannt.
  • Zwei Teilnehmer kamen in Bulgarien nicht weiter und wich dann auf die Bahn aus. Dabei kamen dann auf einmal sechs Männer in ihr Abteil und schraubten die Verkleidungen um das Fenster heraus. Sie wollten aber kein Zuginventar stehlen, sondern sie hatten dort Zigaretten versteckt. Anschließend schraubten sie die Verkleidungen wieder fest. Schmuggelspekulationen sind sicherlich nicht fehl am Platz.

Bleibt abzuwarten, was die Teilnehmer des diesjährigen Wettbewerbs erleben werden.

Foto: Ceinturion at en.wikipedia (Artikelbild: Link)