In weniger als einer Woche ist es endlich so weit, dann heißt es wieder Serdecznie Witamy! Herzlich Willkommen! Der polenmARkT öffnet seine Pforten. Alljährlich präsentieren die Veranstalter, die sich selbstironisch als mARkT-Händler bezeichnen, eine exklusive Bandbreite polnischer Kunst und Kultur im Rahmen eines 12-tägigen Festivals. „Vielfältig, originell, ja avantgardistisch“ beschreiben die Händler ihr Programm.
Neben hochkarätigen Persönlichkeiten, wie dem Pianisten Leszek Możdżer wird auch (noch) unbekannten Künstlern, von klassisch, jazzig bis alternativ eine Bühne geboten. Doch nicht nur die polnische Musik, auch Lesungen, Autorengespräche, Theaterstücke, Filmvorführungen und Ausstellungen in verschiedenen kulturellen Institutionen der Stadt illustrieren das Programm vom 17. November – 28. November 2011.
Gestern riefen die mARkThändler zu einem letzten organisatorischen Treffen, in dem sich alle ehrenamtlich arbeitenden Akteure zusammenfanden und individuelle Aufgaben übernahmen. Dabei wurden nicht nur Kartenabreißer und Flyerverteiler, Techniker und Hilfen für Garderobe und Einlass, sondern auch Bügelexperten und Kuchenbäcker gesucht. Wer schon ein bisschen länger dabei ist oder zumindest an allen Veranstaltungstagen „fest mit anpackt“, kann sich die Arbeit als Praktikum anrechnen lassen. So auch Elisa, Studentin der Musikwissenschaft und Germanistik. Sie arbeitet hier mit 14 anderen, freiwilligen Helfern zum einen, weil sie „die Chance habe, hier direkt in Greifswald ein Praktikum zu absolvieren“ und zum anderen, weil sie „einfach die Veranstaltungsplanung und das ‚Hinter den Kulissen‘ interessiert“.
Der polenmARkT blickt heute auf ein nun schon fast 15-jähriges Bestehen zurück: das Akademische Auslandsamt rief 1997 den ersten Kulturabend ins Leben. Nachdem sich zahlreiche Studenten der Slawistik und ERASMUS-Programme dazu gesellten, wuchs das Interesse von Jahr zu Jahr mehr und mehr. Von einer Universitätsveranstaltung zum eigenen Verein. Durch das Beantragen von Fördergeldern konnte sowohl ein breiteres Programm gestaltet als auch mehr Publikum angesprochen werden. PolenmARkT e.V. wird nun durch die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit, das Polnische Institut Berlin, von der Ernst-Moritz-Arndt-Universität und dem Studentenwerk Greifswald, der Sparkasse und vielen weiteren unterstützt. Somit wurde aus einem gemütlich, polnischen Abend im Slawistikkeller „Tschaika“ (der wohlgemerkt immer noch jeden zweiten Dienstag um 21 Uhr stattfindet) das größte Festival polnischer Kultur außerhalb Polens. Dieser Verdienst wurde am 28. Oktober 2011 mit dem Preis „Pomerania Nostra“ gewürdigt. Auch in diesem Jahr wird wieder die deutsch-polnische Zusammenarbeit honoriert. Die Sparkasse Vorpommern verleiht in Kooperation mit der Universität und dem polenmARkT e.V. am 22. November, den 12. Förderpreis für die Forschung junger Wissenschaftler, die in deutsch-polnischer Zusammenarbeit entstanden oder zur binationalen Beziehung beitragen.
Marek Fiałek, eines der Vorstandsmitglieder des polenmARkTes, freut sich in diesem Jahr besonders auf das ‚Bester Quartet‘ am 25. November. „Ich mag einfach diese jüdischen Klänge“, grinst er. Denn wer sich hier traditionelle jüdische Musik vorstellt, hat sich getäuscht. Die vier Krakauer verbinden nämlich das Traditionelle mit dem Modernen, auf improvisatorische, radikale Weise. Auf die Frage, wie es nach dem polenmARkT weitergeht, gibt er zurück: „Alles wieder von vorn. Unsere 10-köpfige Planung findet keine Ruhe. Wir überlegen jetzt schon, wer nächstes Jahr eingeladen wird“.
Wer schon neugierig geworden ist, kann sich auf der Seite des PolenmARkTes informieren oder einen Blick in das komplette Programm werfen.
Fotos: Flyer – Veranstalter; Leszek Możdżer – Agnieszka Walulik via Wikipedia
"Wer schon ein bisschen länger dabei ist oder zumindest an allen Veranstaltungstagen „fest mit anpackt“, kann sich die Arbeit als Praktikum vergüten lassen."
[rosarotebrillekurzab]Vergütung ist für ein unbezahltes Praktikum ein unpassendes Wort [/rosarotebrillekurzab]
Auf den PolenmARkT darf sich wirklich gefreut werden!
Vielen Dank für den Hinweis, jetzt kann man sich die Arbeit als Praktikum anrechnen lassen.
Der PolenmARkT bietet auf jeden Fall eine sehr facettenreiche und schöne Möglichkeit, das Zwangspraktikum anzugehen.