Am kommenden Wochenende, vom 15. bis zum 17. Juli, findet im sonst eher ruhigen Ortsteil Wieck wieder das Fischerfest Gaffelrigg statt. Zum größten maritimen Event Vorpommerns werden wieder bis zu 60.000 Besucher erwartet, welche zu den drei Bühnen, dem Strandbad und dem großen Rummelplatz rund um den Ryck pilgern.

Offiziell eröffnet wird das Fest am heutigen Freitag um 20 Uhr. Bei der Eröffnungsparty im Anschluss geht es gleich hoch her: Die Gäste erwartet Gitarrenrock der 70er und 80er Jahre mit „Five men on the rocks“ und ein echtes Falco-Double.

Aber auch viele weitere regionale Künstler werden auf den Bühnen und rundherum das Fest mitgestalten. Es werden, um eine kleine Auswahl zu nennen, die zusammengesackten Mülltüten, Sheila & Steigbügel, die Neptungarde „WCC Ryck Ahoi“, Moses mit seiner Drehorgel und die Ryck Brothers erwartet. So grenzenlos die Auswahl an kreativen Künstlernamen ist, so grenzenlos ist auch das Spektrum an dargebotener Musik. An den Abenden wird unter anderem DJ Kati und DJ Ganter, aber auch die Kollegen DJ Matthes und DJ Ingo (mit den Wieckingern) den Besuchern einheizen.

Die Brücke in Wieck während der Show "Ryck in Flammen"

Die Brücke in Wieck während der Show "Ryck in Flammen"

Zwischendurch lässt sich die Zeit beim Autoscooter- oder Karussellfahren, am Bierstand, auf dem Riesenrad oder mit dem einen oder anderen Souvenir von den Marktständen vertreiben. Interessant wäre vielleicht auch die Filmpräsentation „Wieck im Wandel der Zeit“ (Sonnabend, 15 Uhr) in der Alten Räucherei. Wer dabei Lust auf Fisch bekommt, sollte aber auf die richtige Fischbude achten.

Feuerwerk und Multimediashow

Sportlich wird es am Wochenende auch: Mit dem traditionellen Ryckhangeln und Boddenschwimmen, Drachenbooten sowie einer Kutterregatta, aber auch Beachvolleyball im Strandbad. Am Sonnabend um 13 Uhr werden die rund 50 Traditionsschiffe, welche extra zum Fischerfest angereist sind, begrüßt und vorgestellt. Anschließend beginnt die große Ausfahrt, die Gaffelrig, und die Schiffe segeln gen Bodden aus dem Hafen hinaus. Gäste können daran teilnehmen. Der erste Höhepunkt des Fischerfestes folgt am Abend um 22:45 Uhr, wenn ein großes Höhenfeuerwerk über dem Bodden gezündet wird. Danach gibt es eine große Beachparty im Strandbad mit 70ern, 80ern, 90ern und, ihr wisst es, dem besten von heute.

Die SSS Greif bei Ryck in Flammen

Die SSS Greif bei "Ryck in Flammen"

Das große Finale vom Fischerfest Gaffelrigg 2011 ist aber am Sonntag, vielleicht schon bei dem Abschlusskonzert der Ostrocker KARAT, spätestens aber bei der Multimediashow „Ryck in Flammen“. Dabei kehren die Flaggschiffe der Stadt, die Greif und die Vorpommern vom Bodden in den Hafen zurück. Begleitet wird die Abschlussparade von 20 Begleitbooten und in Szene gesetzt wird alles mit bunten Lichtern, Feuerwerk, bengalischem Feuer, Tänzern und Artisten.

Anwohnermeinungen zum Fest

Soviel also zum Programm. Doch was halten die Bewohner von Wieck von dem alljährlichen Volksfest im Sommer? Eine Befragung unter den Anwohnern, die allesamt ihre Namen nicht im Internet lesen wollten,  ließ ein vielfältiges Stimmungsbild entstehen.

Für zwei Spaziergängerinnen gehöre das Fischerfest einfach zu Wieck dazu. „Es gefällt uns sehr gut und ist jedes Jahr wieder ein Erlebnis. Alles ist sehenswert und auch die Studenten aus Greifswald sollten sich das Fest anschauen.“, lobten sie ihr Fest. Von einer anderen Anwohnerin hieß es aber auch: „Ich gucke mir das überhaupt nicht an. Das Fest ist viel zu laut und nachts geht das ja auch noch weiter. “. Es sei ihr viel zu spät, wenn das Festgelände immer bis zwei oder drei Uhr geöffnet hat. „Einmal im Jahr kann man das ertragen“, war aber auch die erste Reaktion eines älteren Ehepaares.

Die Gastronomen in dem Fischerdorf freuen sich erwartungsgemäß auf das Fest. „Das Fest bringt Umsatz, es lohnt sich für mich auf jeden Fall“, sagte die Betreibern der Fischbude „Der Echte Wiecker“ (guter Bismarckhering für 1,50 €). Die Karussells seien vielleicht nichts für jeden, die Betrunkenen zu später Stunde ebenso, aber „irgendwas im Jahr muss ja sein“, sonst sei es in Wieck langweilig.

Ähnlich ging es auch Nicole Junge, Angestellte im Gasthaus „Zur Brücke“. „Das Fest ist für Gastronomen natürlich vorteilhaft. Es ist hier immer ruhig und entspannt. Wenn dann einmal im Jahr was los ist, dann sollte man mal ein Auge zudrücken.“, sagte sie dem webMoritz. Natürlich gebe es auch Betrunkene, aber da könne man nichts gegen machen.

Wer also Lust bekommen hat: Der Kulturbeitrag für alle drei Tage Fischerfest beträgt 2,50 Euro, inklusive kostenfreier Anfahrt mit allen Greifswalder Buslinien. Fast der gesamte Ortsteil Wieck bleibt über das ganze Wochenende abgesperrt.

Ein genaues Programm und noch mehr Infos gibt es hier.

 

[Update]Unser Fotograf Philipp Blank war gestern, am 16.07., auf dem Fischerfest und hat uns freundlicherweise ein paar Fotos vom Feuerwerk zur Verfügung gestellt.

 

 

 

Fotos: Philipp Blank