von webmoritz. | 18.10.2010
Wer Lust hat, bei den moritz Medien mitzuarbeiten und die Angebote der Erstsemesterwoche nicht wahrnehmen konnte, hat nun seine zweite Chance: Am kommenden Wochenende, vom 22. bis 24. Oktober, dreht sich alles um die studentischen Medien, ums Schreiben, Fotografieren, filmen und vieles mehr. Es gibt noch freie Plätze.
Traditionell fahren die Mitarbeiter der moritz Medien einmal im Jahr zur Schulungsfahrt. Die Fahrt steht aber auch allen interessierten Neueinsteigern offen. Dieses Jahr geht es ins Gutshaus Klein Dammerow, unweit vom Plauer See. Los geht es am Freitag Nachmittag, dem 22. Oktober. Am Sonnabend werden verschiedene Workshops angeboten, von denen man sich zwei aussuchen kann. Unter anderem wird es ein Seminar zur Einführung in den Journalismus, das praktisch und theoretisch angelegt sein wird, geben. Weiterhin bieten wir einen Fotoworkshop an und in einer anderen Veranstaltung wird über das Interview für die Kamera informiert. Vorkenntnisse sind bei den meisten Workshops nicht unbedingt notwendig.
An den Workshops nehmen dann in unterschiedlicher Zusammensetzung Mitglieder von moritz Magazin, moritzTV und webMoritz teil. Abends ist aber auch Platz für Freizeit. So kann man an einem Wochenende auf einen Schlag viele Leute kennenlernen und erfährt gleichzeitig etwas über redaktionelles und fotografisches Arbeiten.
Gekocht wird selbst vor Ort (auch vegetarisch) und die Abreise erfolgt dann gegen Sonntag Mittag. Das ganze Wochenende kostet insgesamt für jeden Teilnehmer 15 Euro. Die Teilnahme ist über den webMoritz möglich: Schreibt uns einfach bis zum 21. Oktober 18 Uhr eine E-Mail an web@moritz-medien.de.
Foto: webMoritz-Archiv
von Christine Fratzke | 18.10.2010
Jedes Kind kennt Superman, den Comichelden mit dem wehenden roten Umhang, dem Sixpack und der gegelten Stirnlocke. Seit über achtzig Jahren kämpft er für das Gute, ob in Comics oder Filmen. Darüber hinaus ist er, sowie die blonde, vollbusige und wenig bekleidetete Superwoman Thema der neuen Ringvorlesung des IZFG, dem Interdisziplinären Zentrum für Frauen- und Geschlechterstudien. „Superwoman? Superman? Visionen vom optimierten Leben“, heißt die Veranstaltung. Die erste Vorlesung zur Einstimmung findet am 20. Oktober von 16 bis 18 Uhr im Hörsaal der Deutschen Philologie, Rubenowstraße 3, statt.

Der perfekte Mann: Superman mit Sixpack oder lieber Bierbäuchen? Im Vortrag geht Thomas Altgeld am 27. Oktober darauf ein.
Danach folgen elf weitere Veranstaltungen, jede Woche mit einem neuen Thema, das sich um den „perfekten“ Körper, das „peferkte“ Geschlecht dreht. So wird am 27. Oktober Thomas Altgeld aus Bremen über den „perfekten“ Mann sprechen. Im Mittelpunkt steht dabei die Problematik, wie sich das Gesundheitshandeln von Jungen und Männern zwischen Sixpacks und Bierbäuchen gestaltet. Weitere Schwerpunkte sind Betrachtungen zu Geschlechterfragen aus verschiedenen Bereichen, wie der Literatur- oder Rechtswissenschaft. Beispielsweise wird die Juniorprofessorin Hania Siebenpfeiffer am 12. Januar über „Kollaborierende Körper in der Gegenwartsliteratur“ referrieren. Eine Woche später hält Konstanze Plett (Bremen) eine Vorlesung über Konstruktionen von Geschlecht durch Recht. Im vergangenen Wintersemester war das Thema der Ringvorlesung übrigens: Greifswald regendered, Perspektiven der Geschlechterforschung.
Organisiert wird die Vorlesungsreihe in diesem Jahr von Hania Siebenpfeiffer vom Institut für Deutsche Philologie, Andrea Bettels (IZFG) und Professorin Mariacarla Gadebusch Bondio vom Institut für die Geschichte der Medizin.
Foto: Lukas Hersemeyer via jugendfotos.de
von Torsten Heil | 18.10.2010

Der Höchstsatz beträgt nicht mehr wie bislang 648 Euro, sondern 670 Euro monatlich.
„Das BAföG ist das Herzstück der staatlichen Studienfinanzierung in Deutschland. Bund und Länder müssen das BAföG stärken und es konsequent weiterentwickeln. Stipendien und Studienkredite spielen im Vergleich zum BAföG nur eine marginale Rolle. Deshalb begrüßen wir auch, dass im Vermittlungsverfahren zum 23. BAföG-Änderungsgesetz nun eine Einigung in Aussicht steht.“ Das sagte Achim Meyer auf der Heyde, Generalsekretär des Deutschen Studentenwerks (DSW), in Greifswald. Dort veranstaltet das DSW das Jahrestreffen der BAföG-Expertinnen und -Experten aus den Studentenwerken.
Durchschnittlicher monatlicher BAföG-Förderungsbetrag liegt bei 413 Euro
„Die Studentenwerke stehen bereit, dass die 23. BAföG-Novelle ein Erfolg wird“, betont Meyer auf der Heyde. „Die Studentenwerke werden alles dafür tun, dass die nun endlich beschlossenen Verbesserungen beim BAföG rasch bei den Studierenden ankommen.“
Nach der aktuellen, 19. DSW-Sozialerhebung, für die im Sommer 2009 mehr als 16.000 Studierende befragt wurden, erhalten 23 Prozent der Studierenden Leistungen nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz, kurz BAföG. Die Quote der BAföG-Geförderten ist unter den Bachelor-Studierenden mit 34 Prozent deutlich höher. Ein Stipendium erhalten derzeit 3 Prozent der Studierenden, auf einen Studienkredit greifen fünf Prozent der Studierenden zurück. Der durchschnittliche monatliche BAföG-Förderungsbetrag liegt bei 413 Euro, in Greifswald sogar nur bei 387 Euro. Das sind 50 Euro mehr als noch im Sommer 2006, als die 18. Sozialerhebung lief. „Allerdings bewegt sich die Quote der BAföG-geförderten Studierenden 2009 auf dem gleichen Niveau wie 2006“, erläutert Meyer auf der Heyde weiter.
BAföG: Wie gehts weiter?
Er sagt: „Die BAföG-Erhöhung von 2008 greift, greift aber auch nicht. Es gibt zwar mehr Geld für die Geförderten, aber es werden nicht mehr Studierende gefördert. Gerade deshalb ist nun die Erhöhung der Bedarfssätze und Elternfreibeträge zum Herbst 2010 zwingend erforderlich.“
DSW-Generalsekretär weiter: „Wir hätten uns allerdings eine deutlich höhere Steigerung der Elternfreibeträge als die vorgesehenen drei Prozent gewünscht. Dies wäre ein Signal insbesondere an die Studienberechtigten gewesen, die bisher kein BAföG erhalten, deren Eltern aber zu wenig verdienen, um das Studium ihrer Kinder zu finanzieren.“ Vier Fünftel der rund 500.000 Studierenden, die BAföG erhalten, könnten ohne das BAföG nicht studieren. Bei den geförderten Studierenden aus einkommensschwächeren, bildungsfernen Familien sind sogar 86 Prozent überzeugt, ohne die staatliche Förderung nicht studieren zu können.
„Der Problembereich ist die mittlere und untere Mittelschicht. Die Stellschraube ist der Elternfreibetrag. Wenn man also die Studierendenqoute erhöhen will, dass ist das Instrument“, erklärte Meyer auf der Heyde.

Mehr Studenten sollen vom BAföG-Beschluss profitieren.
Höchstsatz klettert von 648 Euro auf 670 Euro
Der Bundesrat hat unter der Leitung von NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) der Bafög-Erhöhung am Freitag zugestimmt. Das lange Gezerre um die Finanzierung zwischen Bund und Ländern mutete zum Schluss auch seltsam an. Schließlich betonen dieselben Akteure stets die hohe Bedeutung von Bildung und Forschung für den Standort Deutschland. Damit ist die Erhöhung der Ausbildungsbeihilfe unter Dach und Fach. Der Satz für Studierende steigt um zwei Prozent, das sind 13 Euro im Monat, die Einkommensfreibeträge um drei Prozent. Damit klettert der Höchstsatz von 648 Euro auf 670 Euro. Die Altersgrenze für die Förderung von Masterstudiengängen liegt künftig bei 35 Jahren.
Wer trägt denn nun die Kosten?
Das Gesetz soll rückwirkend zum 1. Oktober 2010 in Kraft treten. Damit erweitere sich der Kreis der Bafög-Empfänger um 50.000 bis 60.000 Studierende, sagte Bundesbildungsministerin Annette Schavan. Die Kosten der Erhöhung, rund 500 Millionen Euro, tragen zu zwei Drittel der Bund und zu einem Drittel die Länder.
Kommentar von Torsten Heil
Die BAföG-Erhöhung ist endlich durch. Dass jetzt im Schnitt die Ausbildungshilfe für Studierende um 13 Euro im Monat erhöht wird, ist besser als nichts. Applaus sollten die Bildungspolitiker der Länder jedoch nicht erwarten. Der Zuschlag ist mager und dürfte durch die steigenden Lebenshaltungskosten aufgebraucht werden. Selbst der BAföG-Höchstsatz reicht gerade für ein sparsames Leben aus. Mehrausgaben für Bücher, Computer und Software ist nicht drin. Deshalb müssen nicht wenige Studenten weiterhin nebenher jobben – im Unterschied zu den Gleichaltrigen, deren Eltern tiefer in die Tasche greifen können. Die viel beschworene Chancengleichheit ist ein Wunschbild – und wird es vorerst auch bleiben. Die Folgen sind bekannt: Das „Mittelschichtsloch“ wird bleiben. Die Studierendenqoute wird sich nicht erhöhen. Etliche Kinder aus Arbeiterfamilien fangen aus Angst vor den Kosten erst gar keine Akademikerkarriere an. Zudem: Die Doppelbelastung Job und Uni führt vergleichsweise oft zum Studienabbruch. Leistung muss sich wieder lohnen, lautet das Credo der schwarz-gelben Koalition – Nicht immer ganz einfach in der Bildungspolitik. Trotzdem ein begrüßenswerter Leitgedanke bürgerlicher Politik. Doch vernünftige Stipendien und Förderprogramme sind immer noch Mangelware.
Foto: Torsten Heil (DSW-Unterlagen),Archiv/ Studentenwerk (Logo Studentenwerk), Archiv/ Moritz-Magazin (Geld, Warteschlange)
von Andrea Dittmar | 17.10.2010
Zwar halten die Bauarbeiten an der Mensa am Schießwall immer noch an, doch kann man eine Neuerung seit Montag bestaunen: die neue Cafeteria mit dem schönen Namen „ins grüne“. Schon beim Eintreten in das Mensagebäude weisen die grünen Aufkleber auf dem Fußboden den Weg. In der Ankündigung wirbt das Studentenwerk mit dem „erfrischenden Ambiente eines grünen Gartens“ und einem Ort zur Entspannung zwischen den Vorlesungen. Die Einrichtung, schlicht in den Farben Grün und Weiß gehalten, wirkt durchaus ansprechend, das finden auch viele Studenten. Auch, dass in die Mensa noch etwas „reingesteckt“ wurde, findet positiven Anklang in der Studierendenschaft.
Frau Wolter, die bereits in der alten Cafeteria gearbeitet hat, betont: „Im Vergleich zu früher ist die neue Cafeteria wirklich schön geworden.“ Preislich wäre auch kaum ein Unterschied zu vorher festzustellen. Dies mag ein weiterer Anziehungspunkt von „ins grüne“ sein: Den Kaffee und auch viele der anderen Angebote kann man hier günstiger erwerben als anderswo oder in diversen Bäckereien.
„Seit Montag können wir einen anhaltend großen Zulauf beobachten“, stellte auch die Chefin der Kaffeebar, Christine Menzel, fest. „Vor allem das größere Snack-Angebot ist sehr beliebt.“
In der Pressemitteilung findet sich auch der Hinweis darauf, dass nur Fair-Trade-Kaffee verwendet wird, was vor allem den Studenten wichtig sei. Doch fragt man gezielt nach, stellt sich heraus, dass es „zwar allgemein wichtig ist, aber ich selbst achte nicht so sehr darauf“, so eine Studentin. Allerdings wurden Bedenken geäußert, was die Ausstattung betrifft. Die „ins grüne Coffeebar“ wurde am 11. Oktober um 20 Uhr eröffnet.
Fotos: Andrea Dittmar
von Marco Wagner | 17.10.2010

Vor einem Jahr hängten Unbekannte dieses Protestplakat auf.
Irgendwo zwischen der Bahnverbindung Greifswald- Stralsund zweigt ein Gleis ab. Es verläuft hinter kleinen Gärten, immer den Ryck entlang, bis zum Museumshafen, wo es die Seite wechselt, um dann im Hafen von Ladebow in einem kleinen Umschlagbahnhof zu münden.
Bis vor fünf Jahren war dieses Gleis noch in Besitz von DB-Cargo, bis die Stadt die Strecke für einen symbolischen Euro von dem Unternehmen abkaufte. Was die Stadt jedoch zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste, ist die Tatsache, dass Greifswald dadurch zum Eisenbahn- Infrastrukturunternehmen wurde und somit verpflichtet ist, die Befahrbarkeit der Strecke sicher zu stellen, sofern es Interessenten gibt, die das Gleis befahren wollen und dieses nicht stillgelegt ist.
Die Strecke nach Ladebow ist offiziell noch nicht stillgelegt und es haben sich – wie die Ostsee-Zeitung berichtet – bereits bei der Bundesnetzagentur Interessenten für die Nutzung der Strecke zum Hafen angemeldet. Während zwischenzeitlich die Idee diskutiert wurde, das Gleis langfristig für touristische Zwecke nutzen zu wollen, entschied man sich aus finanziellen Gründen dagegen, es zu reaktivieren. Eine halbe Million Euro würde der OZ zu Folge alleine die Sanierung der Eisenbahnbrücke am Museumshafen kosten. SPD-Fraktionschef Andreas Kerath hält die Sanierung für „zu unwirtschaftlich“ und befürwortet daher ein Stilllegungsverfahren.

Die Vision des neuen Museumshafens mit Haltestelle für die Eisenbahn (rechts)
Da sich allerdings bereits drei Interessenten für die Nutzung der Strecke bei der Bundesnetzagentur angemeldet hätten, muss die Stadt nun per Gesetz die Kosten für die Sanierung der Strecke, speziell der Brücke aufbringen. Das regelt das Recht auf „diskriminierungsfreien Zugang“. Durch ein Interessenbekundungsverfahren wollte die Stadtverwaltung gegenüber der Bundesnetzagentur nachweisen, dass sie weder Willens, noch in der Lage sei, das Gleis zu sanieren. Nachdem der Hauptausschuss auf die Beschlussvorlage des Baudezernenten Jörg Hochheim (CDU) nicht weiter eingegangen ist, kam es zwangsläufig zu einem Treffen zwischen Vertretern der Bundesnetzagentur, Bausenator und Tiefbauamtsleiter Fred Wixford. Die Greifswalder Vertreter konnten lediglich erreichen, dass sich die Aufforderung zur Ertüchtigung des Gleises verzögert. Hochheim zufolge sei die Bundesnetzagentur grundsätzlich nicht bereit, von ihren Forderungen Abstand zu nehmen.
Unterdessen hat sich der bei der Bundesnetzagentur für diese Aufgaben zuständige Referent Christoph Döbber gegenüber der Stadt bereit erklärt, bei der nächsten Bürgerschaftssitzung anwesend zu sein, um die Hintergründe der Forderung zu erläutern. Den von der SPD vorgeschlagenen Weg, ein Stilllegungsverfahren einzuleiten, hält Hochheim indes für weniger optimal. „Auch dafür ist ein Interessenbekundungsverfahren die Voraussetzung. Ignorieren wir das, würde die Bundesnetzagentur dieses initiieren und wir hätten keine Entscheidungsbefugnis mehr“, meinte der Baudezernent.
Foto: Archiv/ Anonyme Lesereinsendung (Protestplakat), Archiv/ Tiefbau- und Grünflächenamt (Konzept Museumshafen)