von Carsten Schönebeck | 23.07.2009
Vom 5. – 14 Oktober findet in Plöwen am Kutzowsee ein deutsch-polnisches Begegnungsprojekt für Studenten statt.
Greifswald liegt im äußersten Nordostzipfel der Bundesrepublik, da bietet sich besonders der Blick ins nahe Ausland an. Doch nicht nur Skandinavien und das Baltikum locken, auch mit den polnischen Nachbarn bietet die Universität Kooperationsprojekte an.
Das Institut für Ethnologie und Kulturanthropologie der Universität Stettin und das Greifswalder Institut für Geographie und Geologie bieten im kommenden Herbst die Möglichkeit des Kennenlernens und gemeinsamen Forschens für angehende Akdemiker beider Länder. Aus Greifswald sind Studenten aller Fachrichtungen eingeladen an dem Projekt teilzunehmen.
Unter Leitung des Ethnologen Paweł Ładykowski sollen die Teilnehmer sozialwissenschaftliche Feldforschungen betreiben. Mitorganisator Nikolaus Roos erklärt:
Konkret heißt das, dass man in deutsch-polnisch gemischten Teams Interviews mit Familien führen wird, die im deutsch-polnischen Grenzland leben. Thematisch werden wir uns mit sozioökonomischen, politischen sowie kulturellen Fragen beschäftigen, stets mit Blick auf das Verhältnis zwischen Deutschen und Polen.
Die Unterkunft (in Bundalows am Kutzowsee) und die Verpflegung, sowie der Transport und das Freizeitprogramm sind kostenfrei. (Es erfolgt einen Finanzierung über das Deutsch-polnische Jugendwerk.) Interessierte melden sich bis zum 26.Juli an: nikolaus.roos@uni-greifswald.de .
Foto: Fritz Schumacher via Jugendfotos.de
von Carsten Schönebeck | 22.07.2009
Kurz vor der Sommerpause in StuPa und AStA hat sich neben der Liberalen Hochschulgruppe (LHG) auch der Ring Christlich Demokratischer Studenten Greifswald (RCDS) einen neuen Vorstand gewählt. Für das kommende Semester wird Ivo Sieder (25, 9. Semester Politikwissenschaft) der CDU-nahen Organisation vorstehen und sie entsprechend auch in den StuPa-Wahlkampf 2010 führen.
Sieder gehört selber zu den erfahreneren Köpfen der Greifswalder Hochschulpolitik und saß bereits mehrere Semester im Studierendenparlament. Er löst Martin Hackober ab, der dem RCDS zwei Jahre vorsaß, zudem in verschiedenen Ämtern und Positionen der studentischen Selbstverwaltung mitarbeitete. Hackober wurde auf der gleichen Sitzung zum Ehrenmitglied des Greifswalder RCDS gewählt.
Thorben Vierkant, Jan Grunow, Ivo Sieder (links, von oben nach unten), Johannes Radtke, Konrad Ulbrich und Juliane Ruschinzik (rechts, von oben nach unten)
Neuer stellvertretender Vorsitzender ist Johannes Radtke, der im zweiten Semester Politikwissenschaften studiert. Die Jurastudentin Juliane Ruschinzik wurde als Schatzmeisterin im Amt bestätigt. Daneben wurden die Jura-Studenten Konrad Ulbrich, Jan Grunow und Thorben Vierkant als Beisitzer gewählt.
In der Pressemitteilung des RCDS heißt es:
„Der neue Vorstand repräsentiert eine gute Mischung aus bewährten Kräften und jungen Mitgliedern mit frischen Ideen und Konzepten“, sagte der neugewählte Vorsitzende Ivo Sieder. Als Schwerpunkte der Arbeit des neuen Gruppenvorstandes sind vor allem Aktionen und Veranstaltungen geplant, um weiter erfolgreich Mitglieder zu werben und die Bekanntheit des RCDS weiter zu steigern.
Der webMoritz führte am vergangenen Montag ein kurzes Interview mit Ivo Sieder. Hört selbst:
[podcast]http://webmoritz.de/wp-content/uploads/2009/07/interview_ivo_sieder.mp3[/podcast]
Bilder: RCDS Greifswald
von moritz.magazin | 21.07.2009
Liebe Leser,
wieder einmal stelle ich fest, wie schnell doch die Zeit vergeht! Allein der Besuch der Bundeskanzlerin Anfang Juni liegt nun schon einige Wochen zurück. Was für ein aufregender Tag und welch ein Glück, dass sie ausgerechnet zu uns in die kleine Hansestadt kam. Doch schließlich war wieder einmal Wahlkampf angesagt und da geben sich unsere Politiker bekanntlich ganz besonders bürgernah. Während Angela Merkel in ihrer Rede die gegenwärtige Finanzkrise thematisierte, setzen wir unsmit dem Konsum in Krisenzeiten auseinander. Ein Interview mit „Angie“ sucht ihr im moritz allerdings vergeblich. Dafür stand uns Erwin Sellering, der Ministerpräsident von Mecklenburg-Vorpommern, Rede und Antwort.
Während sich nun die Bundeskanzlerin für die vergangene Europawahl vom 7. Juni stark machte und Präsenz für ihre Partei demonstrierte, bekam die moritz-Chefredaktion kurz zuvor ein neues Gesicht. Die beiden Kandidaten, die sich freiwillig für den Posten meldeten und gut vorbereitet in der StuPa-Sitzung antraten, wurden nach stundenlangem Warten tief in der Nacht schließlich gewählt. Letztendlich gehören Geduld und Ausdauer ebenso zu den Aufgaben der Redaktion, wie das Recherchieren und das Texte schreiben. Doch nun geht für die beiden die Arbeit erst richtig los und es gibt viel zu tun. Ständig gibt es Veränderungen in unserem Städtchen Greifswald, über die wir euch berichten. Wissenswertes über den Deichbau in Eldena oder die Ergebnisse der Kommunalwahl könnt ihr ebenso im Heft nachlesen. (mehr …)
von Jan Faulbrück | 21.07.2009
Am 25. März 2008 starteten die Bauarbeiten am ehemaligen „Kreiskulturhaus“ und der zukünftigen Stadthalle in unserer Hansestadt. Bereits 2001 hatte Oberbürgermeister Dr. Arthur König mit einer Wiederbelebung und der damit verbundenen Restaurierung der Stadthalle Wahlkampf gemacht und stieß damit auf breites Interesse in der Öffentlichkeit. Der damalige SPD-Kandidat behauptete, dass ein Projekt, wie König es sich vorstelle, in den darauffolgenden Jahren nicht zu realisieren sei. Tatsächlich passierte nach dem nur knappen Wahlsieg von König jahrelang nichts. Erst 2008, als erneut der Bürgermeister-Wahlkampf vor der Tür stand, kam Bewegung in das Bauvorhaben.
Was bisher geschah
Stand der Bauarbeiten Mitte Juli
Schon vor dem offiziellen Baustart mussten einige Einbauten und andere bauliche Veränderungen des Kreiskulturhauses abgetragen werden, um die Stadthalle in ihren ursprünglichen und damit restaurierungsfähigen Zustand zurückzuversetzen. Dadurch wurden schon während dieser ersten Vorbereitungsmaßnahmen wertvolle Originalteile wiedergefunden sowie gut erhaltene Baukunst freigelegt. Im Kaisersaal, dem größeren der beiden Hauptsäle, stellten die Handwerker alte Türen und Wände wieder her oder legten Öffnungen und Durchbrüche frei. Im Rubenowsaal waren vor allem noch Stuck und Wandgemälde gut erhalten. Jedoch wurden auch viele ursprüngliche Elemente während der Nutzung als Kreiskulturhaus weggeschlagen und zerstört.
Durch die Vorarbeiten und den rasch folgenden Baubeginn konnte die Stadt als Bauherrin schnelle Erfolge und zügigen Fortschritt vorweisen. Als erste Restaurierungsmaßnahme erhielt die Außenhülle des Gebäudes ihren alten Glanz zurück. Durch die ständige Überprüfung und fortwährende Begleitung der Bauarbeiten durch den Restaurator Hans-Henning Bär konnten etwa Gesimsteile nachgearbeitet werden, die unter anderen Umständen verloren gewesen wären.
Immer wieder unerwartete Herausforderungen
Im weiteren Verlauf der Bauarbeiten gab das alte Gemäuer aber auch immer wieder Tatsachen preis, die die Planungs- und Bauteams bis heute vor Herausforderungen stellen. Das Fundament musste verstärkt werden, alte Stahlträger wurden freigelegt und versiegelt oder der Einbau einer komplett neuen Geschossdecke war notwendig. Vieles, weil die moderne Nutzung durch neue Anforderungen unter anderem der Technik, eine bessere Statik nötig machen als noch vor knapp 100 Jahren. Der Grundstein für die Stadthalle wurde immerhin im Jahre 1913 gelegt.
Das damalige Flair kehrt nun nach und nach wieder in die Innenräume des historischen Gebäudes zurück. Der dafür verantwortliche Malerbetrieb hat schon dem Innenraum der Aula im Universitätshauptgebäude eine neue Atmosphäre verliehen. In der Stadthalle bewirken dieses Dekorelemente aus dem späten Jugendstil, die vor allem aus Blumenelementen, Perlenschnüren und anderen floralen Motiven bestehen. Dabei wird mitunter auf historische Aufnahmen des Stadtarchivs zurückgegriffen. Auf prachtvolle Farbspielereien werde man aber nicht hoffen dürfen, heißt es seitens der Bauherrin. Die Untersuchungen haben gezeigt, dass im ursprünglichen Zustand eher mit dezenten und zurückhaltenden Farben und Formen gearbeitet worden ist.
Das Bauwerk als prunkvolles Monument…
Noch ist die Fassade nicht völlig restauriert
Monumental ist per definitionem etwas, wenn es denkmalartig, bedeutend oder auch eindrucksvoll ist. Greifswald hat die Chance, mit diesem Projekt ein historisches Erbe wiederzubeleben und einen lang vermisstes Kultur- und Kongresszentrum, als pulsierenden Magneten im Herzen der Stadt zu etablieren.
Bisher mussten große Gesellschaften auf den eher kleinen Konferenzsaal im Krupp-Kolleg, oder größere Veranstaltungen in den Dom verlegt werden. Auch in die Nachbarstädte weichen Veranstaltungen mitunter aus: Der Medizinerball vor wenigen Wochen fand in Stralsund statt – weil es in Greifswald nach Angaben der Veranstalter keine Räumlichkeit von geeigneter Größe und entsprechendem Ambiente gebe. Das soll nach der Eröffnung des Gebäudes ein Ende haben und die Stadt bereichert sich damit um ein repräsentatives Vorzeigeobjekt. So zumindest argumentieren die Befürworter des Projekts. Es eröffnet bei guter Planung und Verwaltung die Möglichkeit, den Standort Greifswald in der Region Ostvorpommern langfristig für Tagungen und Großveranstaltungen attraktiv zu machen.
Um den Weg dorthin zu gewährleisten, wurde extra eine Tochtergesellschaft der WVG, die PGS Greifswald gegründet. Diese leitet nach eigenen Angaben das gesamte Projekt und trägt auch in Zukunft Verantwortung über die Durchführung von Veranstaltungen und Vermietung der Räumlichkeiten jeglicher Art. Bisher wurden kaum Kosten und Mühen gespart. Sogar ein Dokumentarfilm wird es geben. Die Projektgesellschaft und die Agentur „haus neuer medien“ , die auch die Internetseiten der Stadt betreut, arbeiten derweil an einer Dokumentation, die historische und neuzeitliche Ereignisse im Zusammenhang mit der Stadthalle darstellen soll. Dabei wird auch verstärkt auf Erlebnisse und Material aus der Bevölkerung gesetzt. Nicht zuletzt damit wird die Möglichkeit unterstrichen, Geschichte und Moderne so zu verbinden, dass nachhaltig in das Wachstum der Stadt investiert wird.
… oder als „weißer Elefant“?
Theater und Stadthalle werden einen riesigen Komplex bilden. Wird der Nutzen ebenfalls "riesig"?
Doch sind diese Vorstellungen realistisch? Im englischen wird ein Besitz, der mehr Kosten als Nutzen verursacht, als „white elephant“ bezeichnet. Bei Bekanntgabe der Baugenehmigung wurde noch von einer Projektsumme von 5 Millionen Euro ausgegangen. Inzwischen werden knapp 8 Millionen Euro geschätzt. Dazu kommen nach der Fertigstellung die laufenden Kosten. Gedeckt werden können diese durch regelmäßige Events von externen Veranstaltern. Diese müssen jedoch erstmal durch geschicktes und kostspieliges Marketing nach Greifswald gelockt werden. Ob es gleich in diesem Jahr gelingt, ist mehr als fraglich: In dem Bereich gibt es Konkurrenz durch etablierte Angebote auf der Insel Usedum und in Stralsund.
Fest steht: Durch die hohen Kosten sind schon jetzt Gelder gedeckelt, die dringend an anderer Stelle benötigt würden. Durch kostspielige Prestigeobjekte, wie zum Beispiel die Stadthalle, seien der Bürgerschaft auf Jahre die Hände gebunden, monieren Kritiker seit Jahren. Bleibt auch die Frage, ob die Hansestadt, wenn externe Interessenten ausbleiben, die neuen Kapazitäten in einem rentablen Maße nutzen würde. Immerhin ging das kulturelle Leben nachdem das Kreiskulturhaus 1989 geschlossen wurde, zwanzig Jahre lang auch ohne einen entsprechenden Ersatz weiter. Dennoch spricht sich die Geschäftsleitung der PGS Greifswald im aktuellstem Geschäftsbericht „aufgrund der Entwicklung der Bevölkerungszahlen und der Arbeitslosenquote von einem positiven Umfeld für die Betreibung der Stadthalle.“
Wer wird Betreiber?
Noch liegen alle dispositiven Aufgaben bei der Projektgesellschaft. Oberbürgermeister König sprach sich im Zuge der Vorbereitungen allerdings dafür aus, das Theater als Betreiber einzusetzen. Dieses hatte sich zu damaligen Zeitpunkt bereits mehrfach angeboten und dürfte auch heute nicht abgeneigt sein. Auch im Geschäftsbericht 2007 wird das Theater als „zukünftige Pächterin und Betreibern“ bezeichnet. Bis dahin tragen aber mit der WVG-Tochter PGS indirekt die Bürger Greifswalds die Kosten für das Projekt.
Tatsächlich ist es um die Stadthalle ruhiger geworden. Die letzten Fortschrittsmeldungen über die Deckenrestaurierung im Kaisersaal liegen vier Monate zurück. Dennoch soll nach der Bauplanung das Gebäude Ende 2009 fertiggestellt sein. Bleibt zu hoffen, dass es sich dann um die Einweihung eines denkmalartigen Lebensspenders und nicht um die eines „weißen Elefanten“ handeln wird.
Fotos: J. Faulbrück, Theater M-V
von Carsten Schönebeck | 21.07.2009
Liebe Leser,
die vorlesungsfreie Zeit ist angebrochen und damit erst die Prüfungs- und dann die Urlaubs-Phase. Das gilt auch für die Redakteure des webMoritz. Daher wollen wir euch jetzt schon ankündigen, dass der Betrieb in den kommenden Wochen etwas zurückgefahren wird.
Natürlich versorgen wir euch auch weiterhin schnell und zuverlässig mit den wichtigsten Informationen rund um die Uni, Greifswald und das Studentenleben vor Ort, nur eben nicht immer ganz so ausführlich.
Trotzdem sind wir natürlich auch in der vorlesungsfreien Zeit dankbar für jeden Hinweis auf spannende Veranstaltungen, Ereignisse, Beobachtungen und Zusammenhänge. Schreibt einfach eine Mail an „web[at]moritz-medien.de“, wenn es etwas zu berichten gibt.
Auch die Redaktionssitzungen werden regelmäßig montags um 20 Uhr stattfinden. In den kommenden Wochen treffen wir uns allerdings außerhalb unserer Räume. Nächste Woche, am 27. Juli in der „Domburg“. Zu den Sitzungen laden wir in der Regel am Sitzungstag über unseren Twitter ein. Alle Interessierten Programmierer, Fotografen, Redakteure, Grafiker etc. sind herzlich eingeladen!
Wir wünschen euch allen eine erfolgreiche restliche Prüfungszeit und neben Hausarbeiten, Praktika und Exkursionen möglichst viele entspannte Tage in den kommenden Monaten!
Euer webMoritz-Team
Foto: Lea Müntges via jugendfotos.de