Unmittelbar nach der Vollversammlung hat sich webMoritz-Autor Arik Platzek unter einigen Besuchern umgehört und die Stimmung nach der dreieinhalbstündigen Versammlung eingefangen. Er fragte: “Was ist dein Eindruck von der Vollversammlung?”

Judith Lübke (20), Psychologie (Diplom) im dritten Semester

„Ich fand es wieder sehr beeindruckend, wieviele Studierende gekommen sind. Leider hat diese Versammlung keine so große Wirkung, weil wir trotzdem nicht beschlussfähig waren. Die Themen, über die wir informiert wurden, fand ich relevant – gerade auch bei dem Antrag der Jusos zu den finanziellen Rücklagen. Denn es geht uns alle etwas an, was mit unserem Geld passiert. Für die Vollversammlung müsste mehr Werbung gemacht und gerade für Bachelorstudierende finde ich wichtig, dass während Vollversammlung keine Vorlesungen stattfinden.“

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vlnr: Judith Lübke, Christoph Henke, Thorben Vierkant

Christoph Henke (21), Psychologie (Diplom) im dritten Semester

„Ich vermute, die Länge der Vollversammlung schreckt viele ab. Dieses Hin und Her wollen sich viele nicht antun. Die Themen sind teilweise nicht nachvollziehbar, es wird etwas zu wenig aufgeklärt. Auch die Tagesordnung war zu unverständlich formuliert. In Verlauf der Vollversammlung war mein Eindruck, dass es hier weniger um die Studierenden, sondern eher um gegenseitiges „Köpfe einhauen“ der studentischen Parlamentarier ging. Ob man das Prozedere verändern kann, weiß ich nicht. Und irgendwie muss es aber wohl auch so laufen, denn das ist Politik.“

Thorben Vierkant (20), Jura (Staatsexamen) im zweiten Semester

„Hier wurden viele interessante Themen diskutiert, viele Widersprüche aufgedeckt. Auch wenn sie nicht beschlussfähig war, war sie sicherlich interessant. Der Ablauf war gut geklärt. Zur Verbesserung der Vollversammlung habe ich keine Ideen.“

Isabel Meißner (20), Politikwissenschaft und Kommunikationswissenschaft im ersten Semester

„Die Diskussionskultur hat mir überhaupt nicht gefallen. Schön fand ich aber, dass die Studierenden sich eingebracht haben. Schade war es nun auf jeden Fall, dass wir wegen zu wenigen Teilnehmern keine Beschlussfähigkeit hatten.“

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vlnr: Christine Fratzke, Christoph Richter

Christine Fratzke (21), Germanistik und Geschichte (B.A.) im fünften Semester

„Die Diskussionen waren größtenteils sehr spannend. Die Anträge waren wichtig und sehr interessant und erstaunlich, da die Psychologie Studierenden sich klar für die Zuordnung zur mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät ausgesprochen haben. Es war sehr gut, dass das zur Sprache gekommen ist. Dass die Anträge nicht vom AStA gekommen sind, hat die Debatte auf jeden Fall belebt. Es ist schließlich auch die Aufgabe der Hochschulgruppen, sich hier politisch einzubringen. Ich fand es aber schade, dass die Vollversammlung im kleinen Saal der Mensa von vornherein nicht genügend Sitzplätze hatte.“

Christoph Richter (23), Jura (Staatsexamen) im fünften Semester

„Schade, dass so wenige Studierende ihr Recht auf Mitbestimmung wahrgenommen haben. Ich finde es schön, dass jeder die Möglichkeit hatte, zur Sprache zu kommen. Es ist aber zu langwierig, aber wer das eine will, muss das andere lieben. Mein Gefühl war auch, dass viele Differenzen eher persönlicher Natur waren.“

Bilder: Arik Platzek