Die Stadt Greifswald will den Gesellschaftervertrag des Theaters Vorpommern kündigen. Einen entsprechenden Beschluss fasste am Montag die Bürgerschaft, wie heute bekannt wurde. Die Stadt zieht mit der Entscheidung die Konsequenzen aus den monatelangen Querelen um den Intendanten Professor Anton Nekovar, die in der vergangenen Woche eskaliert waren (wir berichteten).

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Anton Nekovar (Foto: Vincent Leifer)

Der geplante Austritt der Stadt aus dem Gesellschaftervertrag muss aber noch nicht das Ende der 1994 aus den Theatern Stralsund, Putbus und Greifswald fusionierten Gesellschaft bedeuten. Vielmehr strebt die Stadt eine Änderung des Vertrags an, die es nicht mehr möglich macht, dass Entscheidungen wie die aus der letzten Woche getroffen werden können. Die Stadt hatte sich gegen eine Vertragsverlängerung des Intendanten ausgesprochen, war aber von Stralsund und dem Landkreis Rügen überstimmt worden. Rügen hält als Gesellschafter nur 4,7 % der Anteile, war aber am Ende das Zünglein an der Waage. Das soll in Zukunft nicht mehr möglich sein.

Der Stuhl von Anton Nekovar dürfte durch die Bürgerschafts-Entscheidung wieder stärker wackeln als nach der Entscheidung in der vergangenen Woche, denn der Schritt der Stadt zeigt, dass man den Intendanten nach wie vor nicht über Juni 2010 hinaus im Amt dulden will.

Ob seitens der anderen Gesellschafter Bereitschaft zu einer Vertragsänderung vorhanden ist, ist derzeit noch nicht bekannt. Über Reaktionen und die weitere Entwicklung dieser Angelegenheit wird der webMoritz zeitnah berichten.

Link zum Thema: Meldung der DDP

Foto: Theater Vorpommern.