Im Zuge der Planungen für ein neues Landeshochschulgesetz (webMoritz berichtete mehrfach) denkt die große Koalition in Schwerin auch über die Zukunft der Konzile an den Hochschulen nach. Die Konzile sind Teil der akademischen Selbstverwaltung, die im neuen Gesetz zu Gunsten einer stärker hierarchisch organisierten Struktur verändert und verinfacht werden soll. Dadurch käme zukünftig dem Rektor mehr Macht zu.

Greifswalder Senat

Der Greifswalder Senat bei der Arbeit

Das Konzil ist bisher das höchste Leitungsgremium einer Universität. Es besteht aus Professoren, Studenten und Mitarbeitern, die jeweils zu einem Drittel vertreten sind. In Greifswald ist das Konzil vor einigen Jahren im Rahmen eines Modellversuchs abgeschafft worden und durch den “erweiterten Senat” ersetzt worden. Dort sind die Stimmverhältnisse identisch mit denen des Konzils. Aus dem erweiterten Senat mit 36 Mitgliedern heraus setzt sich der engere Senat zusammen, der wesentlich häufiger tagt. Im engeren Senat sind allerdings nur vier der 22 Mitglieder Studenten. Die genauen Strukturen erläutert die Uni Greifswald auf ihrer Homepage.

Der Landesrechnungshof prüft nach verschiedenen Medienberichten derzeit an den beiden Unis in MV (Greifswald und Rostock), ob die Verwaltungsstrukturen effizien sind. Dabei geht es dem Rechnungshof weniger ums Geld als um die Tatsache, wie stark universitäre Vorgänge beschleunigt werden können, wenn die Strukturen, wie beispielsweise im Greifswalder Modell, vereinfacht werden.

Politiker aus der Landesregierung, unter ihnen der Hochschulpolitische Sprecher der SPD, Mathias Brodkorb, betonen, die Drittelparität der Studenten im höchsten Gremium der Uni sei nicht in Gefahr. Auch solle die Frage, ob das Konzil abgeschafft werde oder nicht, von den Unis selbst geklärt werden.

Quellen und weitere Informationen:

Fotos: Luisa Wetzel (webMoritz-Archiv)