Leander

Vor ein paar Monaten entdeckte ich durch Zufall das Soloprojekt „This Mess is Mine“ von Lars Kranholdt. Es dauerte nicht lange und ich hatte mich in die Musik verliebt. Als ich mich daraufhin ein wenig mehr mit dem jungen Schwerin auseinandersetzte, fand ich so einiges.

Denn wie es heutzutage so ist, bleibt es meist nicht bei einem Projekt. Lars Kranholdt ist unter anderem auch in „Leander“. Die vierköpfige Band ist das eigentliche Hauptprojekt, fand ich heraus. Eine Band mit seinem Bruder Daniel. Die lernten sich natürlich bei der Geburt des Anderen kennen und fanden irgendwann, nach mehreren Jahren örtlicher und auch musikalischer Trennung heraus, dass man in der eigenen Familie auch gut zusammen Musik machen kann. Das passierte 2005. Seitdem entstanden allerlei Songs und werden Shows im In- und Ausland gespielt. Nach der „Hide and Sleep“ EP im letzten Jahr wagten sie nun den Schritt und nahmen die Besten von ihnen auf. Das erste Album „Pass/Fail” kommt Mitte April in die Läden und ist ein wunderbares Kunstwerk mit elf zarten, filigranen und doch starken Pinselstrichen. Die Musik könnte als elektronische Musik beschrieben werden, doch ist dort viel mehr zu finden als die reinen Beats. Trotz prominentem Einsatz von Synthesizern und Computersamples klingen die Songs erstaunlich handgemacht und ehrlich. Passend dazu spinnen sich die Songtexte um die Musikgebilde. Manchmal schmiegen sie sich an, manchmal übernehmen sie die Oberhand, manchmal stehen sie ganz alleine dort. In jedem Fall gehen sie ins Ohr und finden den Weg direkt ins Herz.

Geschrieben von Esther Müller-Reichenwallner – radio 98eins