Es ist komisch, da liegt man wach und kann nicht anders, als sich einen Schreibblock zu nehmen. Man will es einfach, diese Zeilen müssen einfach niedergeschrieben werden. Eigentlich hatte man ja in alten Liebesbriefen geblättert und nur ein wenig Musik nebenbei gehört. Doch dann trifft einem dieses Album „Flimmern“ von Klez.e mitten in der Bewältigung seiner Vergangenheit, da, wo man es am wenigsten erwartet habe.

Man fängt sich so sehr in diesen Stücken Musik, dass man es nicht mehr lassen kann. Da sind sie, die ehrlichen, direkten Stücke mit ganz viel Energie und Leidenschaft, die man seid Jahren gesucht hat. Es ist ein wunderbares zweites Album der Berliner um Tobias Sieber, der scheinbar in der letzten Zeit zu einem der aktivsten Menschen im Berliner Musikbiz geworden ist. Immerhin hat er Bands wie Delbo, Hund am Strand, Virginia Jetzt, Samba oder Tchi produziert, aufgenommen und/oder sogar in ihnen mitgespielt.
„Flimmern“ ist dabei aber doch einfach, schlicht und ergreifend. Eine Kiste voller Schätze und guter Gedanken. Das Album ist voller fabelhaften Perlen. Textlich verspielt und leicht verschlüsselt verbergen sie kleine Wahrheiten über Leben, Gesellschaft und die schlichte Liebe.
Ach ja und wann war es doch gleich, als ich das Gefühl hatte, nicht mehr genug bekommen zu können? Hm, ja, in den Liebesbriefennächten, voll mit Schwärmerei und Fantum und der offenkundigen Hingabe zu etwas, dass ich nicht erklären kann, besser gesagt nicht erklären will! Meine Leidenschaft.

Geschrieben von Josef Lewe