Autorin: Sandra Fikus

Schon ist das neue Jahr wieder 68 Stunden alt. Habt ihr schon mit den ersten Vorsätzen gebrochen? Da jetzt wieder alles schlecht wird, immerhin ist bald wieder Montag, lasst uns noch einmal drauf rumreiten – diesen Vorsätzen!

Wenn man sich allerdings die „Guten Vorsätze“ Liste einiger anschaut, wird schnell klar, das neue Jahr wird kein Zuckerschlecken. Auf dem Programm stehen 5 Kilo abspecken, aufhören zu rauchen, weniger Fleisch essen, weniger Alkohol, weniger Schokolade, weniger dies und weniger das…. Mal ehrlich, das macht doch keinen Spaß! Das neue Jahr startet mit Stress und aufgezwungenen Vorsätzen, die man eh nicht lange durchhält. Warum dieses Jahr nicht mal auf gute Vorsätze verzichten, vielleicht sogar ein paar schlechte Vorsätze vornehmen? Denn wer sich Dinge vornimmt, die er nicht erreicht wird nur deprimiert. Warum nicht lieber etwas vornehmen, das einem auf jeden Fall passieren wird und dies ausgiebig zelebrieren? Das tolle an solchen schlechten Vorsätzen ist, dass der psychologische Effekt sich positiv auf das Gemüt auswirkt. Schlechte Vorsätze sind leicht zu bewältigen. Der Erfolg macht eben glücklich, wohingegen nicht erreichte Ziele einem ein Gefühl des Versagens vermitteln. Ich kann mir schon mal vornehmen mich im Jahr 2016 mindestens ein Mal vorm Joggen zu drücken, weil es draußen regnet, zu kalt ist, zu matschig, zu warm und so weiter. Was sage ich, ich schaffe drei Mal!!! Ich werde mindestens ein Mal in 2016 zu viel Essen, und zwar so viel, dass ich mich wie eine riesige dicke Katze ins Bett rolle und widerlich primitive Prominews im Fernsehen anschaue, während ich mir den dicken Bauch halte und schwer atme. Ich gelobe feierlich, ich werde mindestens einmal einen mega apokalyptischen Wutausbruch haben, weil ich mir das 1000. Mal den großen Zeh an einem Tisch gestoßen habe. Ich werde so wütend sein, dass ich herumschreie, Klamotten auf den Boden werfe, auf den Boden stampfe, gegen herumstehende Pfandflaschen trete und dabei knallrot anlaufe. Das wird ein epischer Wutausbruch! Ich werde reihenweise Geburtstage vergessen, an vielen Tagen Nichts zu Essen im Kühlschrank haben, zu spät zu Verabredungen kommen und mir ein wunderbar hässliches modisches Trendteil kaufen, dass ich dann doch nicht anziehen werde. Ich möchte mich 2016 darüber aufregen, dass vegetarische Produkte immer die Namen von Fleischprodukten tragen, wie vegetarische Frikadellen, Sojaschnitzel, Gemüse Medallions, Gemüse Nuggets, vegetarischer Schinkenspicker! Hallo??? Wie bescheuert ist das denn? Nach jeder Eskapade werde ich mir meine Liste mit allen schlechten Vorsätzen vornehmen und jeden Punkt genüsslich herausstreichen. Das wird spitze! Das wird ein super erfolgreiches Jahr für mich, ich freue mich sogar schon auf all das. Wer hätte gedacht das schlechte Vorsätze so einen positiven Effekt auf mich haben würden? In diesem Sinne: Schnell ins Bett, es ist fast wieder Montag und der Ernst des Lebens geht wieder los.