Es sind neue Fotos aus dem Inneren des Gemeinschaftshauses in der Stralsunder Straße 10 aufgetaucht, die einen ausgesprochen schlechten Zustand des alten Gebäudes belegen. “Die Straze verfällt. Was von außen nur wenig sichtbar ist, geschieht im Inneren in schnellem Tempo”, schreiben die Autoren.

Gestern wurden dem webMoritz und anderen Medien Fotos aus dem Inneren des denkmalgeschützten Gemeinschaftshauses in der Stralsunder Straße 10 (Straze) zugespielt. Der Absender möchte anonym bleiben, denn zur Beschaffung der Aufnahmen musste in das Gebäude eingedrungen werden. Die Fotos belegen einen schlechten baulichen Zustand des alten Gebäudes, die Decke weist viele Löcher auf, durch die ungehindert Regenwasser eindringt. Durch undichte Schornsteine soll es sich seinen Weg durch alle Geschosse des Hauses bahnen, was auf einigen Aufnahmen gut zu sehen ist. Im 1. Obergeschoss soll es streng nach Schimmel riechen. Das Erdgeschoss soll in einem besseren Zustand sein, auch die Schäden durch Vandalismus sollen sich in Grenzen halten. “Nur wenige Graffiti oder Beschädigungen durch Vandalismus sind sichtbar, dafür aber in fast jedem Raum Löcher, die auf eine Gutachtenerstellung zurückzuführen sein sollen” heißt es in dem Schreiben.

“Die Straze verfällt. Was von aussen nur wenig sichtbar ist, geschieht im Inneren in schnellem Tempo”, resümiert der oder die Autor(in). Gleichzeitig wird dem aktuellen Eigentümer, dem Petruswerk, vorgeworfen, sich nicht um den Erhalt zu kümmern. Dieser Vorwurf scheint berechtigt, so gab es schon einen Antrag in der Bürgerschaft, das Haus abzureißen, der aber abgelehnt wurde. Verhandlungen mit möglichen Käufern, die das Haus wieder nutzen wollen lagen lange auf Eis. Der Eigentümer bot jedoch an, das Gebäude an die Stadt zu verkaufen, wie Bausenator Jörg Hochheim in der Bürgerschaftssitzung am Montag mitteilte. Ob es allerdings dazu kommen wird und ob man sich auf einen Preis einigen kann, ist weiterhin offen. In der vergangenen Woche fand eine gut besuchte Podiumsdiskussion statt, auf der sich viele Bürger der Stadt für den Erhalt aussprachen. Auch Dr. Douglas Fernando, der Geschäftsführer vom Petruswerk wurde zu diesem Anlass eingeladen, allerdings blieb er dem Termin fern und nahm auch nicht durch einen Vertreter teil.

Disclaimer der Urheber: “Es war nicht nötig Türen, Fenster oder Mauern zu beschädigen um das Gebäude zu betreten. Sowohl die Aufnahme der Fotos, als auch deren Veröffentlichung erfolgte ohne Mithilfe oder Mitwisserschaft von Mitgliedern der Bürgerinitiative zur Rettung des Hauses.” Weiterhin weisen die Absender darauf hin, die Fotos verschiedenen Medien und politischen Gruppen zur Verfügung gestellt zu haben, um eine größtmögliche Öffentlichkeit zu erreichen.

Fotos: Anonym