Nachdem die Bauarbeiten am Technischen Rathaus aufgrund des Streits um die Kostenexplosion und eines gefälschten Dokuments fast zwei Jahre ruhten, werden sie in diesem Jahr wieder fortgesetzt. Das geht aus einer Pressemitteilung der Universitäts- und Hansestadt Greifswald hervor. Am 20. April 2010 hatte Oberbürgermeister Dr. Arthur König einen Baustopp verhängt, weil die Kosten für den Bau des Gebäudes von 8,5 Millionen Euro auf 13,8 Millionen Euro angestiegen waren. Wie Andrea Reimann, Pressesprecherin der Stadt Greifswald, mitteilt, soll die gesamte Bauzeit rund 18 Monate dauern. Jörg Hochheim, Baudezernent der Stadt Greifswald teilte mit, dass die Baustelle am Markt ab Februar wiederbelebt wird.

Im Herbst 2013 wird dann das sogenannte Technische Rathaus, also Behörden und Ämter, in das Gebäude der alten Post einziehen. “Nach derzeitigen Planungen sind künftig 237 Mitarbeiter in dem historischen Postgebäude aus dem 18. Jahrhundert und den drei Neubauten im Quartier Fleischerstraße/ Rakower Straße untergebracht”, erklärte Reimann in der Pressemitteilung. Durch die Zentralisierung der Behörden werden unter anderem die Standorte in der Spiegelsdorfer Wende, Gustebiner Wende, am Gorzberg, im Mendelejewweg und in der Baderstraße aufgegeben.

Sanierungsträger des Gebäudes wird nach wie vor die BauBeCon sein. Anfang Dezember vergangenen Jahres stimmte die Greifswalder Bürgerschaft im Rahmen einer nichtöffentlichen Sitzung für eine entsprechende Vergleichsvereinbarung. Die bereits bestehenden Treuhänderverträge sollen seitdem unter Bedingungen höherer Transparenz und Kontrolle der Sanierungstätigkeit verlängert werden. Von einer ursprünglich angestrebten Aufkündigung des Vertrages wurde in Folge dessen abgesehen. Grund hierfür ist, dass sich durch die Aufkündigung des Vertrages und Neuausschreibung die Bauarbeiten erneut verzögert, und Fördermittel nicht mehr fristgerecht für die Sanierung des Technischen Rathauses hätten abgerufen werden können.

Die Projektsteuerung wird nach Informationen der Universitäts- und Hansestadt Greifswald die Firma ipc Talkenberger aus Rostock übernehmen. Für die Objektplanung wird künftig das Architekturbüro Gössler, Kinz und Kreienbaum (GKK) aus Berlin verantwortlich sein. Unter ihrer Leitung wird die Fassadensicht des künftigen Technischen Rathauses geändert werden. Sie soll sich leicht gestaffelt besser an die umliegenden Gebäude anpassen.

Foto: Torsten Heil/ webMoritz-Archiv