Prominente Verstärkung

Konstantin Wecker ist Mitglied der Greifswalder Bürgerinitiative gegen das Steinkohlekraftwerk Lubmin e.V.

Nach seinem Konzert am vergangenen Montag im Greifswalder Dom sprach Konstantin Wecker mit Martina Bahnsen, dem Vorstandsmitglied der Greifswalder Bürgerinitiative (BI), und trat ihr sofort bei. Der Musiker war bereits gut informiert und hat den Konzertbesuchern Mut gemacht, sich gegen das Kraftwerk zu wehren. Er erklärte sich bereit, dabei zu helfen, zum  Beispiel im Rahmen eines weiteren Benefiz-Konzertes. Er zeigte von dem Engagement der Menschen in dieser Region begeistert, die ihre Umwelt nicht einem in Dänemark nicht mehr zulässigen Kraftwerk opfern wollen.

Mögliche Einschränkung der demokratischen Teilhabe

Der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) kritisiert das Bildungsministerium wegen potentieller Begrenzung der hochschulpolitischen Beteiligung von Studierenden in der akademischen Selbstverwaltung.

Wie der AStA aus den Medien erfuhr, plant das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Mecklenburg-Vorpommern im Rahmen einer anstehenden Novellierung des Landeshochschulgesetzes die Abschaffung des Konzils. Im Konzil – als Teil der Akademischen Selbstverwaltung – sind bislang alle Gruppen der Universität mit einer Drittelparität vertreten. Zu den Aufgaben des Gremiums gehören die Wahl und Abwahl des Rektorats, der Beschluss über die Wahlordnung sowie über die Grundordnung, welche die interne Organisation der Hochschule regelt.

Künftig sollen diese Aufgaben an den 22-köpfigen Senat übertragen werden, in dem die Professoren mit 12 Vertretern die absolute Mehrheit der Stimmen innehaben. ?In der Folge wären die Vertreter der Studierenden sowie der Mitarbeiter nur noch schmückendes Beiwerk, das den Schein einer Demokratie für das Gremium aufrecht erhalten soll?, erklärt der AStA-Vorsitzende Thomas Schattschneider.

Kritisch sei zudem der Novellierungsprozess. Das Bildungsministerium betrachtet derzeit und allein das Papier der Landesrektorenkonferenz (LRK) als eine von den Hochschulen verabschiedete Position. Dieses enthält unter anderem die Forderung der Abschaffung des Konzils.

Dem Bildungsministerium liegen jedoch auch Stellungnahmen der Greifswalder Studierendenschaft und des erweiterten Senats (Konzils) der Ernst-Moritz-Arndt Universität vor, die sich deutlich vom Rektorenpapier distanzieren. Darüber hinaus verabschiedete das Greifswalder Studierendenparlament (StuPa) auf Grundlage eines AStA-Antrags eigene Novellierungsforderungen gegenüber dem Ministerium. ?Inwiefern diese in den Gesetzgebungsprozess einfließen werden, wird sich in den nächsten Monaten zeigen?, sagt Thomas Schattschneider. ?Wir kämpfen um die demokratische Teilhabe der Studierendenschaft und die Umsetzung unserer Vorschläge.?

Rechtsfrieden schaffen

Über die bevorstehende mündliche Verhandlung am 12. März, die 2005 erhobenen und kurz darauf mit einer Klage angegriffenen Verwaltungsgebühren der Ernst-Moritz-Arndt Universität vor dem Greifswalder Oberwaltungsgericht (OVG) des Landes Mecklenburg-Vorpommern sprach moritz web mit dem Kanzler Dr. Thomas Behrens.

moritz web: Vor drei Jahren hob die Greifswalder Alma Mater den Semesterbetrag um 10 Euro an. Warum?
Behrens: Das Bildungsministerium des Landes hat von den Hochschulen verlangt, statt über Geldmangel zu klagen, eigene Einnahmen zu erzielen. Es hat uns aufgefordert, Verwaltungsgebühren für die Rückmeldung zu kassieren und dadurch den Semesterbetrag um bis zu 30 Euro zu erhöhen. Denn durch das Rückmelden entstehen Kosten. Nach eingehender Prüfung fanden wir 10 Euro angemessen.

moritz web: Für den Kläger handelt es sich dabei um versteckte Studiengebühren.
Behrens: Das ist die Streitfrage. Aus unserer Sicht sind sie es nicht.

moritz web: Was passierte mit den zusätzlichen Einnahmen?
Behrens: Sie befinden sich auf einen Sperrkonto und sind damit jederzeit rückzahlbar.

moritz web: Welchen Ausgang wird der Prozess aus der Ernst-Moritz-Arndt Universität voraussichtlich nehmen?
Behrens: Ich gehe davon aus, die Entscheidung fällt zu Ungunsten des Klägers aus.

moritz web: Genügt dafür die angesetzte mündliche Verhandlung, um die Verwaltungsstreitsache zu klären?
Behrens: Es handelt sich nicht um komplizierte tatsächliche Fragen, so dass ein mündlicher Termin ausreichen müsste, bei dem die Erörterung von Rechtsfragen im Vordergrund stehen dürften.

moritz web: Im März 2008 kommt es zur mündlichen Verhandlung, 2005 wurde die Klage eingereicht. Einige Studierende dürften derzeit trotz ihres Protestes nicht mehr in Greifswald sein.
Behrens: Das ist eine Frage an die Justiz – wenn Sie die Dauer des Verfahrens meinen. Der zu verhandelnde Fall hätte nach meiner Auffassung nicht so eine lange Verfahrensdauer erfordert, ich halte ihn für eindeutig.

moritz web: Was passiert, wenn der angesetzte Termin ausreichen sollte?
Behrens: Vergleichsmöglichkeiten sehe ich nicht. Bis zum schriftlichen Urteil vergeht einige Zeit. Die schriftliche Begründung wird dann (von beiden Seiten) eingehend geprüft und auf mögliche Konsequenzen untersucht. Das Urteil enthält dann auch eine Rechtsmittelbelehrung, die die Möglichkeiten für die unterlegene Partei beschreibt.

moritz web: Welches Gewicht hat das bevorstehende Urteil?
Behrens: Das Gericht übt seine Funktion aus: Es schafft Rechtsfrieden. In dieser Frage herrscht dann Klarheit. Das ist aber nicht immer und nicht zwingend Gerechtigkeit.

Neue Szenen, altes Anliegen

Nach „Deep Blue“ reist Regisseur Alastair Fothergill mit „Unsere Erde“ bildgewaltig vom Süd- zum Nordpol. Ein leinwandstarkes Argument für einen umsichtigen Umgang mit dem blauen Planten.

Naturfilme sind süß und haben zumeist etwas Beruhigendes an sich: viel Grün, Blau, Gelb oder Weiß kombiniert mit possierlichen Lebewesen. Letztere immer in Action. Fertig ist die Dokumentation. Seltsamerweise entbehren sie selten einer in Kommentierung verpackten Philosophie: hier Beute, da Jäger. Trotz schönster Naturästhetik. So ist halt die Natur.

Modern am cineastischen Naturspektakel „Unsere Erde“ ist nicht allein die speziell für den Film entwickelte Aufnahmetechnik. Eindrucksvolle Luft- und Nahaufnahmen, die in fünfjähriger Arbeit im Schneideraum nach einer Art Storybord zusammen geschnitten wurden, vereinen sich zu einer politischen Aussage: Unsere Natur bedarf des Schutzes. Stellvertretend dafür steht ein erschöpfter Eisbär, der es nicht mehr vermag, nach einem harten Winter sich genügend Nahrung zu erjagen.

Über 40 Kamerateams nahmen an 200 Drehorten in 26 Ländern dafür 1000 Stunden Filmmaterial auf. In unterschiedlichsten Klimazonen. Zeitraffer straffen den Lauf von Tages- oder Jahreszeiten und erstmals kommen bisher noch nie gezeigte Tiere auf die Leinwand. Neben bereits bekannten. Denn anhand von Eisbär, Elefant und Buckelwal führt Alastair Fothergill mit „Unsere Erde“ nicht allein atemberaubende Aufnahmen vor, sondern zeigt insgesamt einen empfindlichen Kreislauf, in dem dieses Leben nur möglich ist.
Geschrieben von Uwe Roßner