Vollversammlung

Am 23. Juni fand die erste Vollversammlung diesen Jahres statt. Welche Themen behandelt wurden und wie die Studierenden dazu abgestimmt haben, seht ihr hier…

Vollversammlung- so spannend, dass viele erst gar nicht kamen

Die Vollversammlung war nur mäßig besucht.

Am Mittwoch dem 23. Juni fand die Sommervollversammlung (VV) der Studierendenschaft der Universität Greifswald statt. Was für alle Anwesenden schon längst augenscheinlich war, bestätigten die Zahlen: Die Hallen am Bahnhof waren mit gerade mal 160 Teilnehmern nur eher mäßig gefüllt, die VV damit nicht beschlussfähig. Fünf Prozent der Studenten, also gut 600 Personen, wären dafür nötig gewesen.

Die Lehrerbildung war an diesem Nachmittag das am meisten diskutierte Thema. Der AStA beantragte, dass die Studierendenschaft zur Greifswalder Lehramtsausbildung bekennt. Dazu war am Montag bereits ein Positiosnpapier vorgestellt worden.

In der Diskussion um diesen Antrag wurde unter anderem gefragt, warum man bei diesem Papier auf die Zusammenarbeit mit Rostock verzichtet habe. Dem sei, so Daniela Gleich, kommissarische AStA- Vorsitzende nicht so gewesen. Man habe angefragt. Seitens der Universität Rostock sei jedoch kein Interesse vorhanden gewesen, die Greifswalder Studierenden in ihrem Kampf gegen die Schließung der Lehramtsausbildung zu unterstützen.

“Drescht auf Tesch ein”

„Drescht auf Tesch ein“ forderte Stephan Schumann von den Jusos, bezog dies allerdings auf einen verbalen Druck. In diesem Rahmen appellierte Paula Zill, AStA-Referentin für Studium und Lehre, an die Studierendenschaft, sich unbedingt an den Protesten um den Erhalt der Lehramtsausbildung zu beteiligen. Nach einer längeren Debatte folgte schließlich die Abstimmung. Die Mehrheit der Studierenden stimmte für den Antrag.

Professor Walter erhielt den Preis für hervorragende Lehre an der Universität Greifswald.

Des Weiteren wurde an diesem Abend der Preis für hervorragende Lehre des Allgemeinen Studierendenausschusses erstmalig vergeben. Preisträger ist der Slawistik-Professor Professor Harry Walter. Prorektor Professor Michael Herbst hielt zuvor eine Laudatio für den Preisträger.  Begründet wurde die Preisvergabe unter anderem damit, dass es bei den Lehrveranstaltungen von Walter zu einer besonders engen Verzahnung zwischen Studium, Forschung und Lehre käme. Das Preisgeld, welches der Professor neben einer Urkunde und einem Blumenstrauß erhielt, wolle er im Sinne der Studierenden und für eine zusätzliche Exkursion nutzen.

BWL-Diplom soll bleiben

Nach dieser Ehrungszeremonie wurde wieder relativ lange über den Erhalt des BWL-Diploms debattiert. Professor Roland Rollberg, vom Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre hielt eine Plädoyer für den Erhalt des Diplomstudienganges  in Greifswald. „Warum lautet der Antrag nicht: Ablehnung des Bologna-Prozess insgesamt?!“ wirft der Student Eric in die Diskussion mit ein. Nach einer guten halben Stunde wurde über den Antrag, den letzten noch vorhandenen Diplom-BWL-Studiengang zu erhalten, abgestimmt. Eine große Mehrheit sprach sich für deren Erhalt aus.

Die Novellierung des Landeshochschulgesetzes (LHG) stand ebenso auf der Agenda und sorgte für einigen Diskussionsstoff. Die Antragsteller kritisierten, dass im Gesetz kein Freiversuch bei den Prüfungen und keine Vollversammlungspflicht enthalten sind. Diese, so die deutliche Mehrheit der Vollversammlung, sollen noch eingefügt werden..

Professor Rollberg verteidigt das BWL-Diplom an der Universität Greifswald

Lange wurde auch über die Verbesserung der Radwegsituation diskutiert. Dies schloss eine Fürsprache der Studierendenschaft für die Diagonalquerung an der Europakreuzung mit ein. Die Studierendenschaft stimmte für den Ausbau der Radwege in Greifswald.

Neben diesen Anträgen fordert die Studierendenschaft eine Verbesserung der Wohnraumsituation in der Stadt und des Essensangebots in der Mensa, welches unter anderem auch die Speiseinteressen der Veganer berücksichtigen soll.

Nicht angenommen wurde ein Antrag, zur Ausstattung der Innenstadt mit Uni-WLAN. “Die Vollversammlung bittet die Universität Greifswald, an den am meisten frequentierten Plätzen in der Innenstadt Uni-WLAN bereitzustellen” – so der Wortlaut des Antrages. Der Antrag stieß bei vielen Studierenden auf Unverständnis. Dies sei nicht Aufgabe der Universität und in Zeiten knapper Kassen eine unnötige Ausgabe, erklärten mehrere Anwesende. Am Ende stimmten 36 dagegen und 21 dafür – zu diesem Zeitpunkt hatte sich die Teilnehmerzahl offenbar bereits mehr als halbiert.

Senkung des Semesterbeitrages auf sieben Euro: “Absoluter Schwachsinn!”

Der frühere AStA-Finanzreferent Eric Kibler wünschte sich in einem Antrag, dass sich die Studierendenschaft dafür ausspreche, den Semesterbeitrag auf sieben Euro zu senken. Erik von Malottki (Jusos) hielt diesen Antrag für “absoluten Schwachsinn”. Ein Votum für diesen Antrag würde in letzter Konsequenz zu einer Schwächung der Studierendenschaft und der studentischen Kultur führen. Die studentische Kultur wird zum größten Teil aus den Einnahmen durch die Semesterbeiträge finanziert.

Begründet wurde der Antrag damit, dass die vorhandenen finanziellen Überschüsse der Studierendenschaft abgebaut werden sollten. Neben Erik von Malottki hielten noch viele andere Studierende, darunter Corinna Kreutzmann, derzeit Finanzreferentin im AStA, Reden gegen diesen Antrag, der schlussendlich abgelehnt wurde.

Studierendenschaft soll Mittel der Studierenden abrufen

Public Viewing gab es in den Hallen am Bahnhof nicht. Immerhin war für das leibliche Wohl gesorgt

Thomas Schattschneider stellte schlussendlich einen Alternativantrag vor. “Die Vollversammlung fordert alle Studierenden der Universität Greifswald auf, die bereitgestellten finanziellen Mittel für kulturelle, soziale oder politische Projekte aktiv abzurufen.” Dieser Antrag wurde dann auch von den noch übrig gebliebenen Anwesenden angenommen.

Ein Antrag von Benjamin Dahlke, die Studierendenschaft möge fordern, dass alle bereits umgestellten BA/ MA-Studiengänge wieder in Diplom/ Magisterstudiengänge umgewandelt werden, fand ebenso keine Mehrheit unter den Anwesenden.

Der Antrag zur Abänderung der Fristenregelung für die Abmeldung von schriftlichen Prüfungen wurde von der Studierendenschaft unterstützt. Studenten sollen sich, so der Wille der VV, künftig bis zu sieben Werktage vor dem Prüfungstermin von der Prüfung wieder abmelden können.

Zudem gab es noch einen Informations-TOP, in dem sich der AStA und die Moritz-Medien vorstellten. Zuletzt waren unter den etwa 50 verbliebenen Anwesenden hauptsächlich die “üblichen Verdächtigen” in den Hallen am Bahnhof. Nach vier Stunden war schließlich Schicht im Schacht. Die – wieder einmal nicht beschlussfähige Vollversammlung – war beendet. Das im Anschluss geplante Public Viewing musste aufgrund technischer Probleme ausfallen.

Korrekturhinweis: Die im Text angegebene Zahl von 160 Teilnehmern bezieht sich auf den Beginn der Vollversammlung. Diese erhöhte sich noch leicht auf 200.

Fotos:

Carsten Schönebeck

Vollversammlung: Nur 160 Studierende kamen

Die Vollversammlung des Sommersemesters hat am Mittwochnachmittag deutlich weniger Kommilitonen angezogen als der AStA erhofft hatte. Mit einer Teilnehmerzahl von gut 160 Studierenden lag man weit unter den etwa 580 Teilnehmern, die für die Beschlussfähigkeit benötigt worden wären. Dass trotz des reichhaltigen Angebots im Umfeld der Veranstaltung – Grillwürstchen, Getränke – schoben die Verantwortlichen beim AStA auf das gute Wetter, die erst spät angelaufene Werbung und die weniger zugkräftigen Themen als im letzten Jahr. Damals war intensiv über Ernst Moritz Arndt debattiert worden.

In der diesjährigen Versammlung ging es um eine Resolution zum Erhalt des Lehramts, die mit großer Mehrheit verabschiedet wurde. Ebenso fordern die Teilnehmer den Erhalt des BWL-Diploms und Verbesserungen für Radfahrer. Weitere Themen waren Mensa-Essen und der Zeitraum für Prüfungsabmeldungen.

Das für den Abend angekündigte Public Viewing des Fußballspiels Deutschland – Ghana musste wegen technischer Probleme kurzfristig ausfallen.

Harry Walter erhielt Preis für hervorragende Lehre

Harry Walter freute sich über den Preis.

Zu Beginn der Veranstaltung war Prof. Harry Walter (Lehrstuhlinhaber für slawische Sprachwissenschaft) mit dem Preis für hervorragende Lehre ausgezeichnet worden. Der Preis wurde erstmals von der Studierendenschaft vergeben, die Jury wählte aus über 30 Vorschlägen aus. Der Geehrte freute sich über den Preis und verwies darauf, dass in dem Projekt für das er geehrt wurde, die Hauptarbeit von Studierenden geleistet worden sei.

Dies war nur eine erste Kurznachricht über die Vollversammlung. Einen ausführlichen Bericht lest ihr hier.

Korrekturhinweis: Die im Text angegebene Zahl von 160 Teilnehmern bezieht sich auf den Beginn der Vollversammlung. Diese erhöhte sich noch leicht auf 200.

Foto: Carsten Schönebeck

Am Mittwoch ist Vollversammlung

Die letzte Sommervollversammlung fand im Innenhof des Alten Campus statt.

Wie bereits auf zahlreichen Flyern zu lesen ist, findet am Mittwoch, dem 23. Juni, um 16.30 Uhr die Vollversammlung der Studierendenschaft der Universität Greifswald in den Hallen am Bahnhof statt. Ursprünglich sollte sie im Innenhof des Alten Campus stattfinden. Angesichts der derzeitigen Bauarbeiten im Bereich des Innenhofes gab es Seitens der Universitätsleitung Sicherheitsbedenken, weshalb die Vollversammlung in die Hallen am Bahnhof (zwischen TV-Club und Bahnhof) verlegt wurde.

Auf der Agenda steht die Vergabe des Preises für hervorragende Lehre, die Novellierung des Landeshochschulgesetzes und – vermutlich der Punkt mit der höchsten Anziehungskraft – die Lehrerbildung. Des Weiteren können die Studierenden über Anträge zur Verbesserung der Radfahrsituation, Erhöhung der Mensaqualität, das BWL-Diplom und über die Forderung einer Lehrerfakultät abstimmen.

Es müssen knapp 600 Studierende (5 % aller Studierenden) anwesend sein, damit die Versammlung beschlussfähig ist. Auf der Vollversammlung im Sommersemester 2009 wurde dieser Wert erstmals seit vielen Jahren wieder erreicht. Damals nahmen 1200 Studierende an der Vollversammlung teil. Bei der Vollversammlung im Wintersemester wurde die Marke hingegen klar unterschritten.

Derzeitig sind folgende Tagesordnugnspunkte geplant (TOPs). Wichtig ist dabei, dass alle Studierende das Recht haben, auch auf der Sitzung noch Tagesordnungspunkte zu beantragen und Anträge zu stellen.

TOP 1 Formalia: Hier geht es unter anderem um die Feststellung der Beschlussfähigkeit, die Tagesordnung und weitere formelle Bedingungen…

TOP 2 Preis für hervorragende Lehre: An wen dieser Preis vergeben werden soll, ist der Redaktion zur Zeit noch nicht bekannt. Die Kandidaten für den von der Studierendenschaft ausgelobten Preis konnten von Studierenden Anfang dieses Semester vorgeschlagen werden, insgesamt gab es über 30 Vorschläge.

TOP 3 Lehrerbildung: In diesem Antrag geht es um die heiße Debatte um das Lehramt, die in den vergangenen Wochen geführt worden ist. Die Studierendenschaft soll einen Antrag verabschieden, in dem gefordert wird, die Lehrerbildung an der Universität Greifswald zu erhalten und ggf. auszubauen.

TOP 4 Verbesserung der Radfahrsituation: Dieser Antrag beinhaltet die Forderung nach einem Ausbau der Fahrradstellplätze im Stadtgebiet und eine Diagonalquerung der Europakreuzung.

TOP 5 Erhöhung der Mensaqualität: Die Studierendenschaft fordert, sofern sie diesem Antrag zustimmt, die Mensa unter anderem dazu auf, das Angebot für Vegetarier zu verbessern und die Erweiterung der Aktionstheke auf “mehr frische Gerichte.” Darüber hinaus geht es um die Verbesserung des Angebotes für vollwertige und ausgewogene Nahrung.

TOP 6 Novellierung des Landeshochschulgesetzes: Die Studierendenschaft soll sich in diesem Antrag unter anderem für den Erhalt des Freiversuches bei allen Prüfungen, eine Muss-Regelung für die Einberufung einer Vollversammlung sowie gegen eine Stärkung der Hochschulleitung aussprechen.

TOP 7 BWL-Diplom: Hier soll sich die Studierendenschaft für die Beibehaltung des BWL-Diploms aussprechen.

TOP 8 Verbesserung der Studienbedingungen: In diesem Antrag fordern die Antragsteller (Jusos) unter anderem, dass ein Mindestangebot von mindestens vier Spezialisierungsmöglichkeiten in jedem Studiengang ermöglicht werden soll.

TOP 9 Forderung einer Lehrerfakultät: Hier soll es darum gehen, ob in Zukunft eine Fakultät für Lehrerbildung nach dem Vorbild der “School of Education” an der TU München in Greifswald eingerichtet werden soll.

TOP 10 Arbeit im AStA und bei den Moritz-Medien: In diesem Informations-TOP stellen sich der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) und der webMoritz vor und informieren über ihre Arbeit und offene Stellen.

TOP 11 Frist für die Abmeldung schriftlicher Prüfungen: In diesem von Vertretern der RCDS-Hochschulgruppe gestellten Antrag sollen die Studierenden darüber entscheiden, ob die Frist für die Abmeldung von schriftlichen Prüfungen auf drei bzw. sieben Tage vor dem jeweiligen Prüfungstermin reduziert werden soll.

TOP 12 WLAN in der Innenstadt: Dieser Antrag wurde ebenfalls vom RCDS eingereicht. Es soll für alle stark frequentierten Plätze in der Innenstadt WLAN bereitgestellt werden.

TOP 13 Verbesserung der Wohnraumsituation: Dieser Antrag gehört bereits zum Inventar der Vollversammlung. In den letzten zwei Jahren wurde immer wieder darüber abgestimmt. Aufgrund der angespannten Wohnsituation in den vergangenen Jahren fand dieser Antrag immer wieder Unterstützung. Da sich an der Wohnraumsituation nur geringfügig etwas geändert hat, kann davon ausgegangen werden, dass das Votum erneut positiv ausfällt.

TOP 14 Sonstiges: Hier können die Studierenden noch Anträge einbringen, die bisher noch nicht auf der TOP-Liste standen. Theoretisch ist aber auch die Einrichtung neuer TOPs an ganz anderen Stellen denkbar.

Nach der Versammlung: Public Viewing

Nach der Versammlung, die somit hoffentlich bis 20:30 Uhr beendet ist, besteht die Möglichkeit, in trauter studentischer Runde das letzte Gruppenspiel der deutschen Nationalmannschaft bei der Fußball-WM (gegen Ghana) auf Großbildleinwand zu verfolgen. Wie auch schon während der Vollversammlung ist die Verpflegung mit Getränken sichergestellt.

Update: Zeitung ist erschienen

Wenige Stunden vor der Vollversammlung steht inzwischen auch die Zeitung zur Vollversammlung mit allen rechtzeitig vorher eingereichten Anträgen auf der AStA-Homepage zum Download bereit.

Foto: webMoritz-Archiv/Luisa Wetzel

Bologna-Konferenz ohne wegweisende Ergebnisse

Bundesbildungsministerin Anette Schavan

Am 17. Mai fand in Berlin der Bologna-Gipfel statt, der von der Bundesbildungsministerin Anette Schavan geleitet wurde. Zentrales Thema dieser Konferenz war die Reform der bereits seit langem umstrittenen Umstellung der Studiengänge auf das Bachelor/ Master-System (Bologna-Reform). In Folge der Studentenproteste im vorigen Jahr hatte Schavan ankündigt, ein Treffen zwischen Studenten und der Politik zu organisieren, um über notwendige Veränderungen an den Hochschulen zu diskutieren. Zu dem Gipfel war je ein Mitglied jeder politischen Hochschulgruppe aus jedem Bundesland eingeladen.

Kritisiert wurde vielerorts die Tatsache, dass die Allgemeinen Studierendenausschüsse der Universitäten nicht zu der Veranstaltung eingeladen wurden. Auch Schülerinnen und Schüler wurden nicht berücksichtigt. Dabei hatten nicht zuletzt diese Gruppen den Bildungsstreik und die Audimaxbesetzungen organisiert, die den Anstoß zur Debatte um den Bologna-Prozess gegeben hatten. In einem Interview mit dem Deutschlandradio kritisierte ein Masterstudent der Humboldt-Universität, dass mehr Vertreter aus der Wirtschaft  zu dem Treffen eingeladen wurden, als Studentinnen und Studenten. So sind unter anderem Vertreter von Siemens, Audi, VW, Telekom und der Hypo Vereinsbank vertreten gewesen. Der Forderung der Studierenden, dass sie zu 50 Prozent der Gesamtteilnehmerzahl vertreten sein sollen, um auf gleicher Augenhöhe debattieren zu können, kam Annette Schavan nicht nach. (mehr …)