Fliegender Holländer im Theater Stralsund aufgeführt

Am Dienstag, dem 13. Juli wird im Rahmen der Ostseefestspiele um 20 Uhr im Großen Haus des Stralsunder Theaters erneut Richard Wagners bekannte, romantische Oper „der fliegende Holländer“ aufgeführt. Bereits im April wurde die Oper in Koproduktion mit dem Opernfestival Lecce in Greifswald aufgeführt und überaus positiv angenommen.

Seine stürmische Flucht aus Riga veranlasste Wagner zum "fliegenden Holländer"

Nein! Nichts mit „Fluch der Karibik“! Auf Stiefelriemen Bill und Captain Jack Sparrow wird man vergeblich warten! Die Sage vom fliegenden Holländer, der, von einem Fluch belegt, die Weltmeere rastlos auf der Suche nach einer Frau durchquert, die ihm ewige Treue schwört, gab es bereits vor der plumpem Disney-Filmreihe. So zum Beispiel in Werken von Heinrich Heine und Wilhelm Hauff, welche auch die Hauptinspirationsquellen Wagners waren. In Wagners Schaffen stellte „der fliegende Holländer“ selbst in mehrerer Hinsicht einen Wendepunkt dar, zum einen, indem er sich nicht mehr als Verfasser schlichter Operntexte, sondern als „Dichter“ betrachtete, dessen Texte mehr als bloße Handlungsträger sind. Diese ist dabei zum ersten Mal mythologisch inspiriert und mit einem der zentralen Motive in Wagners Werken unterlegt, der Such nach Erlösung in der ewigen Treue einer Frau.

Wer also Interesse daran hat, sich eines der Weg weisenden Stücke Wagners anzuschauen, dem sei die Aufführung des „fliegenden Holländers“ im Theater Stralsund nahegelegt. Neben dem heutigen Termin wird es am 21. Juli und 4. August um jeweils 20 Uhr weitere Vorstellungen geben. Da Wagner-Opern in der Regel Publikumsmagnete sind, sollte man sich bereits im Vorfeld um die Karten bemühen, die über das Theater Vorpommern erhältlich sind und zwischen 25 und 12 Euro kosten.

Theater Vorpommern

Theater: 2011 droht die Insolvenz

Aufsichtsrat-Chef Wolfgang Joecks, Theater-Geschäftsführer Rainer Steffens, Betriebsrätin Sabrina Sadowska, Moderator Rüdiger Bloch und Schulleiter Nils Kleemann diskutieren über das Theater.

Wo sonst Theateraufführung auf der Bühne stattfinden, ging es zwar auch um das Theater, nur ging es diesmal um die Zukunft des Hauses, in einer Podiumsdiskussion, wo unter anderen Theater Vorpommern Geschäftsführer Dr. Rainer Steffens (CDU) letzte Woche Rede und Antwort stand. Nur zu den gekündigten Geschäftsführern wollte Steffens nichts sagen.

Während im Jahr 2009 ein Defizit von 228.000 Euro erzielt wurde, sind für dieses Jahr zwar 38.900 Euro Gewinn eingeplant. Jedoch werden bis 2020 jährliche kontinuierlich steigende Defizite bis in die Millionen hinein erwartet. Damit sinke das Eigenkapital von 285.100 Euro Anfang 2010 auf fast 18 Millionen Euro, negativ versteht sich.

Angesichts dieser dramatischen wirtschaftlichen Lage hat die Bürgerschaft Greifswald auf ihrer Sondersitzung am Montagabend einen Prüfauftrag für das Theater Vorpommern erteilt. Die Verwaltung hat nun freie Hand, alle notwendigen Strukturveränderungen zur Zukunftssicherung des Theaters zu prüfen. Es besteht akuter Handlungsbedarf, da der Kulturstätte bereits im kommenden Jahr die Insolvenz droht.

Kultursenator Ulf Dembski (SPD)

„Die Probleme sind nur mit erheblichen Strukturveränderungen zu beheben“, machte Kultursenator Ulf Dembski (SPD) bei seiner Fürsprache für den Prüfauftrag in der Bürgerschaft deutlich. „Es ist wichtig, alle Optionen zu untersuchen. Ich warne davor, eine Beschränkung vorzunehmen. Das Theater muss am Ende finanzierbar sein.“ Dem Appell folgte die Mehrheit der Bürgerschaft, darunter Wolfgang Joecks (SPD), Axel Hochschild (CDU) und Manfred Matschke (FDP). Bürgerliste und Linkspartei hatten dafür plädiert, die Prüfung in Richtung Theaterfusion komplett aus der Beschlussvorlage zu entfernen. Dieser Änderungsantrag fand jedoch keine Mehrheit.

Auch in der Podiumsdiskussion machte Steffens deutlich, dass es „keine Tabus“ gebe, auch über eine Fusion werde geredet, es sei „aber kein Fakt, dass sie Ende 2010 kommt“. Nachdrücklich verwies er darauf, dass der Prüfantrag „offen“ im Ergebnis sei. Die neuen Geschäftsführer seien „nicht als Abwickler“ eingestellt worden.

Einig waren sich die knapp über hundert Teilnehmer am Mittwochabend, dass Greifswald sein Theater behalten müsse. „Ich rufe Sie alle auf, das Theater zu erhalten“, sagte beispielsweise der Theater-Geschäftsfüher. „Kultur ist etwas ganz Wichtiges“, meinte eine Deutschlehrerin. „Das Theater ist unverzichtbar“, meinte ein anderer.

Schere zwischen Einnahmen und Kosten öffnet sich weiter

Rechtsanwalt und Theater-Geschäftsführer Dr. Rainer Steffens (CDU)

Schnell brachte Moderator Rüdiger Bloch die Diskussion auf den Punkt: „Geld ist die zentrale Frage“. Die Schere zwischen Einnahmen und Kosten gehe immer weiter auseinander, so der ehemalige Intendant des Theaters Vorpommern. Zwar sieht Steffens „keine akute Insolvenzgefahr“, aber „perspektivisch kann mit den laufenden Mittel das Theater nicht weiter betreiben werden“. Grund seien steigende Kosten bei sich kaum ändernden Einnahmen. Die Gesellschafter würden nun ein Konsolidierungskonzept erwarten.

Neben den Eintrittsgeldern erhält das Theater Zuschüsse von den drei Gesellschaftern, also der Städte Greifswald, Stralsund und des Landkreises Rügen und des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Zumindest aus den Stimmen zur Greifswalder Bürgerschaft wurde deutlich, dass diese interfraktionell hinter dem Theater stehen. Anders sieht es mit den Zuschüssen des Landes aus, die seit 1994 konstant sind und es auch noch die nächsten zehn Jahre bleiben sollen. Jedoch wünsche sich das Land Fusionen, so Steffens und werde Anstrengungen bei der Höhe der Zuschüsse berücksichtigen. Sieht das Land diese nicht, könnten die Zuschüsse geringer ausfallen. Hieran entzündete sich große Kritik, weil das Land nur reine Bundesmittel weiter verteile ohne einen eigenen Beitrag zu leisten. Eine finanzielle Beteiligung forderte ein Gast unter Beifall.

Keine Betriebsbedingten Kündigungen

Betriebsratsvorsitzende Sabrina Sadowska machte deutlich, dass die Mitarbeiter auf einen Teil ihres Gehalt verzichteten, um die finanzielle Lage des Theaters zu erleichtern. Bei den harten Verhandlungen habe es Arbeitsplatzsicherung bis mindestens Ende 2011 gegeben. Aufsichtsratsvorsitzender Professor Wolfgang Joecks (SPD) ergänzte, dass es keine betriebsbedingten Kündigungen geben werde.

Fusion mit anderen Theatern nicht erwünscht

Knapp 100 Gäste lauschten gespannt der Diskussionsrunde

Was die Fusion angeht, gab es auch großen Widerstand. „Fusionen sollen Zuschauerströme lenken, das wird aber nichts“, machte ein Zuhörer deutlich. Ob man dann in andere Theater zu Aufführungen fährt, wurde teils bejaht, aber überwiegend skeptisch gesehen. Bloch, der in Anlehnung an das Positionspapier zur Lehrerbildung, ein solches Papier auch für das Theater zu erarbeiten forderte, berichtete von mehreren von ihm durchgeführten Fusionen, die die Probleme aber nur verschoben hätten. Joecks will keine Fusion, „bei der am Ende alle Pleite sind“. Zu Kooperationen mit anderen Theatern zeigte man sich allerdings offen.

Was die Zukunft anging, war man sich einig, dass an der Theaterpädagogik nicht gerüttelt werden soll und viele sehen sogar noch ein großes Potential bei der Jugend, um die Besucherzahlen zu erhöhen. Laut Joecks wird das aber nicht viel helfen, weil von Schülern und Studenten nicht hohe Eintrittspreise verlangt werden können. Bloch taxierte die Eintrittsgelder auf 15% der Gesamteinnahmen. Die Sommerbespielung soll auch weiter geführt werden, eventuell im Wechsel von Greifswald und Stralsund. Ein Gast schlug die Einbeziehung der Klosterruine Eldena mit ein. Applaus erhielt Joecks, als er sagte: „Wir müssen aus der Not eine Tugend machen“.

Fotos:

David Vössing (Gruppenbild, Diskussionsrunde-Publikum)

Torsten Heil (Ulf Dembski, Rainer Steffens)

Das Ausbluten der Kulturhäuser – Kürzungen an den Theatern

Nach den Fusionsplänen der Landesregierung bangt nicht nur das Theater Vorpommern um seine Zukunft.

Schon seit Jahren drückt die finanzielle Schieflage in den Theaterhäusern des Landes. Kunst und Kultur müssten der Tatsache Rechnung tragen, dass das Land immer weniger Einwohner und daher immer weniger Steuereinnahmen habe, so die Forderung von Innenminister Lorenz Caffier (CDU). Zudem würden Fördermöglichkeiten immer geringer werden. Durch einen Zusammenschluss sollen Kosten in Millionenhöhe eingespart und die künstlerischen Sparten auf die verschiedenen Standorte verteilt werden. Die geplanten Fusionen könnten jedoch verheerenden Folgen haben…

Wichtigster Teil im Theater Vorpommern: das Philharmonische Orchester.

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Rockmusik für den guten Zweck: Konzert der Greifswalder Band Trust Fate

Die Greifswalder Band Trust Fate spielt am kommenden Donnerstag, dem 8. Juli, im Großen Saal des Theater Vorpommern. Neben ihrer neu veröffentlichten CD soll aber das Projekt „Ein Spielplatz zum Gesundwerden“ im Mittelpunkt stehen. Die fünf Musiker wollen Spenden sammeln, damit ein Kinderspielplatz für die Kinderklinik gebaut werden kann. Im Gespräch mit dem webMoritz verraten Sänger Robert und Bassist Alexander, Studenten der Medizin beziehungsweise Musikwissenschaft, welche Idee hinter dem Konzert steckt und was den Besucher am Donnerstag ab 19.30 Uhr erwarten wird.

webMoritz: Seid ihr aufgeregt?

Robert: Wir sind eher gestresst. Auf die letzten Meter gibt es noch viel zu organisieren.

webMoritz: Beispielsweise?

Robert: Wir müssen noch die Gastmusiker, über deren Auftritte wir uns freuen, noch ein wenig anweisen.

Alexander: Erst jetzt haben die intensiven Proben mit den Streichern und den Chören angefangen. Und dann passieren noch kleinere Fehler, zum Beispiel hat die OZ geschrieben, dass das Konzert am 7. Juli stattfinden würde. Wir spielen aber am 8. Juli.

webMoritz: Wie lange laufen denn die Proben schon?

Robert: Seit einigen Wochen.

Seit September 2008 bilden die fünf Musiker die Greifswalder Band Trust Fate.

webMoritz: Wie seid Ihr denn auf die Idee gekommen, ein Soli-Konzert zu spielen, um Spenden für einen Kinderspielplatz einzunehmen?

Robert: Als Medizinstudent kriegt man hier und da Nöte mit. Wir wollten unsere Musik mit einem gemeinnützigen Zweck verbinden. Außerdem wollten wir schon immer für Kinder spielen. Gerade hier in Greifswald haben es junge Menschen nicht immer leicht und wir haben mehrere Ideen für Projekte, die wir unterstützen wollen, gehabt. Spenden für einen Skateboardpark sammeln, oder Instrumente erwerben und dann an Kinder zu verschenken.

webMoritz: Und wie seid ihr dann auf den Kinderspielplatz für das Uni-Klinikum gekommen?

Robert: In der Außenanlage des Universitätsklinikums gibt es keinen Spielplatz. Das muss man sich mal vorstellen: Im Klinikum sind chronisch kranke Kinder, die im Sommer nicht raus können. Wenigstens ein bisschen Normalität würde so ein Spielplatz schon bringen. Dazu möchten wir eben unseren Beitrag leisten. Das Projekt „Ein Spielplatz zum Gesund werden“ ist nun entstanden und wir haben den Stein ins Rollen gebracht.

webMoritz: Ihr engagiert euch auch sonst in der Kinder- und Jugendarbeit?

Alexander: Wir sind alle bei G-Hör e.V., einem gemeinnützigen lokalen Musikverein für junge Menschen. Nun findet sich eine Gelegenheit, dass wir mit unserer Musik mit dem Verein zusammenarbeiten.

Robert: Die Band ist der Motor, wir haben den Verein mit im Boot.

Alexander: Außerdem möchte uns der NBS, der Norddeutsche Bund für Soziales, in ihrem Rahmen unterstützen. Der NBS verfügt über Werkstätten, wo auch für den Spielplatz gebaut werden kann.

webMoritz: Warum soll man sich das Konzert am 8. Juli ansehen?

Alexander: Weil es eine Rockshow geben wird, die Greifswald so noch nie erlebt hat.

Robert: Und weil erstmals in der Geschichte der Universität Musik- und Medizinstudenten für den guten Zweck rocken werden.

Alexander: Außerdem wird das Konzert künstlerisch sehr vielfältig.

webMoritz: Inwiefern?

Alexander: Es gibt eine Vorband und etwa 40 bis 50 Gastmusiker: Der Chor Solala! unter Leitung von Daniela Helten, dann der Kinderchor Käthe Kollwitz, Streicher und Blöser.

Robert: Alles Greifswalder, auch Studenten sind dabei.

webMoritz: Woher kommt die Vorband?

Alexander: Die kommt aus Stralsund, heißen Flemming and the Gang, sie spielen unplugged. Mit denen haben wir schon seit Jahren zusammen Musik gemacht.

webMoritz: Die Gastmusiker spielen dann auch während eures Konzerts?

Alexander: Ja, wir haben ja auch die CD mit ihnen gemeinsam aufgenommen.

webMoritz: Gleichzeitig soll am Donnerstag das Herauskommen eures ersten Albums „Mighty Secret“ gefeiert werden. Wie lange habt ihr an der CD gearbeitet?

Der Flyer zum Konzert.

Alexander: Etwa 15 Monate.

webMoritz: Was erwartet das Publikum beim Konzert weiterhin?

Robert: Es wird noch eine Licht- und Beamershow geben. Insgesamt wollen wir einfach ein gutes Live-Konzert bieten.

webMoritz: Mit dem Konzert wollt ihr Spenden sammeln. Wie sieht das genau aus?

Robert: Wir wollen anteilig vom unseren Merchandise spenden. Unser Konzert bietet den Anlass zum Spenden, es werden Spendenboxen aufgestellt. Der Eintritt kostet fünf Euro, aber jeder kann das spenden, was ihm der Abend wert war.

webMoritz: Das Konzert findet im Großen Saal des Theaters statt. Ist es seltsam, vor einem sitzenden Publikum zu spielen?

Robert: Seltsam ist das eigentlich nicht. Es gibt dem Abend eine gewisse Würde.

webMoritz: Was wünscht ihr euch für den Abend?

Robert: Wir wünschen uns, dass es ein Erfolg wird, dass die Leute unsere Musik gut finden und Spaß haben. Für das Projekt hoffen wir, dass viele Gäste spenden.

webMoritz: Was steht bei euch in der nächsten Zeit an? Wollt ihr noch weitere Projekte unterstützen?

Alexander: Die langen Aufnahmen und das Projekt haben uns viel Energie gekostet. Daher will ich Urlaub machen. Steht ganz oben auf meiner To-Do-Liste.

Robert: Nimmst du mich mit?

Alexander: Nein.

webMoritz: Vielen Dank für das Gespräch.

Der Einlass für das Konzert am 8. Juli ist ab 19.30 Uhr. Karten gibt es für fünf Euro an der Theaterkasse, in der Mensa, der Stadtinfo oder auf eventim.de. Tickets bei der Abendkasse kosten sieben Euro.

Links:

trustfate.de

myspace.com/bandtrustfate

Fotos: Trust Fate

Trust Fate bei Saitensprung – radio 98eins unplugged

Der ein oder andere von euch erinnert sich vielleicht noch an den 14.11.2008 als Trust Fate zum ersten mal bei uns waren. Damals noch ohne Keyboarder Sascha Türlich. Dieser war dann am15.5.2009 bei uns und stellte sein Soloprojekt vor, unterstützt von der Trust Fate Manschaft bei der er Anfang 2009 einstieg.

Das aktuelle Album von Trust Fate mit dem Namen „MIGHTY SECRET“ steht in den Startlöchern, am 8.7. findet im Theater Vorpommern die Record Release Party statt. Heute kommen sie nochmal bei uns im Studio vorbei um den ein oder anderen Song des Albums schonmal unplugged zu präsentieren. Wir sind gespannt.

Los gehts wie immer um 20Uhr auf 98,1MHz und unter 98eins.de

Quelle: www.trustfate.de