Mensa am Wall: Vollversammlung der Studierendenschaft

Am Mittwoch veranstaltet der Allgemeine Studierendenausschuss in der Mensa am Wall die Winter-Vollversammlung der Studierendenschaft. Los geht es um 16 Uhr. Der webMoritz sprach mit dem hochschulpolitischen Referenten Franz Küntzel.

AStA-Referent für Hochschulpolitik: Franz Küntzel.

webMoritz Was wird auf der Vollversammlung an Themen behandelt?

Franz Küntzel Wie jedes Jahr gibt es mehrere recht vielversprechende Anliegen. In einem Antrag wird die derzeitige Raumsituation des Studententheaters thematisiert, um die Studierendenschaft, so die Antragssteller, dafür mehr zu sensibilisieren und mehr Unterstützer zu finden. Ein weiterer sehr wichtiger Antrag betrifft die Novellierung des Landeshochschulgesetzes, wonach der Freiversuch für jede Hochschule nur noch Optional wird. Das kommt einem Abschaffen gleich. Und dann soll sich die Vollversammlung dafür aussprechen, dass ihre Beschlüsse bindend für das Studierendenparlament werden.

webMoritz Wieso bindend und wie soll man das erreichen?

Küntzel Ich sehe die Vollversammlung als ein wichtiges basisdemokratisches Organ der Studierendenschaft, welches zum einem den Mitgliedern des Studierendenparlaments eine wichtige Rückmeldung zur ihrer Arbeit geben kann und zum anderem die politische Ausrichtung der Studierendenschaft festlegt. Leider ist die Vollversammlung für viele Studierende nicht mehr interessant und deshalb bleiben sie fern. Wenn aber nicht „nur“ Meinungsbilder gefasst werden können, sondern richtige bindende Beschlüsse, dann bin ich der Meinung, dass sich wieder mehr Studierende beteiligen werden. Deswegen werde ich den Antrag stellen, dass ein Rechtsgutachten erstellt wird, welches Rechtssicherheit gibt und die Diskussion über die Stellung der Vollversammlung beendet.

webMoritz Gibt es sonst noch weitere Anträge?

Küntzel Ja natürlich. Ein Antrag behandelt die derzeitige Situation von Campus Europae. Es gibt zurzeit Bestrebungen im Studierendenparlament dieses Austauschprogramm an unserer Universität abzuschaffen beziehungsweise diese nicht mehr zu fördern. Des Weiteren gibt es noch einen recht interessanten Antrag zum Teilzeitstudium, welches die Universität auffordert die Richtlinien im neuen Landeshochschulgesetz umzusetzen, sodass Studierende mit einem Beschäftigungsverhältnis und Familie oder ähnlichen Situationen die Chance haben von Studienbeginn an nur Teilzeit zu studierenden.

webMoritz Mit vielen Studierenden rechnest Du denn?

Küntzel Natürlich rechne ich damit, dass wir beschlussfähig werden. Dafür müssten mehr als 600 Studierende kommen. Da wir sehr viele wichtige Sache zu beschließen haben, hoffe ich, dass wir es dieses Semester endlich wieder schaffen.

webMoritz Herr Küntzel, vielen Dank für das Gespräch.

Interview: Torsten Heil, Foto: Christine Fratzke (Archiv)

Neue Räumlichkeiten fürs Studententheater?

Ende letzten Jahres war das Studententheater Greifswald (StuThe), wie der webMoritz berichtete, gezwungen seine Räumlichkeiten in der Physikalischen Chemie in der Soldmannstraße 23 zu räumen. Nach einem kurzen Zwischenstopp im Keller der Mensa konnte man im Januar auf ein Gebäude in der Hans-Fallada-Straße 2 ausweichen, in welchem man nun probt und die eigenen Requisiten lagert. Doch da auch dieses Gebäude von der Universität längerfristig verplant ist, ist man nun bemüht, das StuThe schnellstmöglich anderswo unterzubringen.

Aktuell ist das StuThe in der Falladastraße untergebracht

Aus diesem Anlass fand am Dienstag, dem 18. Mai, unter der Leitung von Waldemar Okon, dem Referent für Planung und Controlling an der Universität Greifswald, und Ralf Martens von der Stabsstelle Klinikumsbau eine Begehung möglicher neuer Räumlichkeiten statt. Hierbei handelt es sich um den alten Kinderpavillon auf dem Gelände des Klinikums in der Soldmannstraße. Dieser steht seit 2008 leer und wurde seitdem als Lagerraum für alte Spinde, Kühlschränke oder Liegen der nebenstehenden Kinderklinik genutzt.

Auch wenn man nicht in der Lage sein wird, den Pavillon komplett zu räumen, so besteht doch die Möglichkeit, drei bis vier Räume zu Lager-, Büro- und Probezwecken zur Verfügung zu stellen. Wie Okon und Martens einstimmig beurteilten, handele es sich bei dem Kinderpavillon um ein Objekt mit vielversprechendem Potential, so sei die Bausubstanz noch vollkommen intakt und die Sanitär-, Elektro- und Heizanlagen in einem akzeptablen Zustand. Darüber hinaus ist das Gebäude mit einer Alarmanlage gesichert und auch die Fenster wurden erst vor wenigen Jahren erneuert. Nach professioneller Abnahme und Instandsetzung durch Fachleute kämen auf das Studententheater danach hauptsächlich umfangreiche Maler- und Tapezierarbeiten zu.

Waldemar Okon und Uni-Pressesprecher Jan Meßerschmidt

Interessanterweise wurde zu der Begehung des Projekts durch Pressemitarbeiter und Verantwortliche niemand vom Theater selbst eingeladen. Auf die Frage nach dem Grund dafür antwortete Jan Meßerschmidt, Organisator der Begehung und Pressesprecher der Universität Greifswald, er habe nicht vorgehabt, “jeden, der entfernt mit dem Projekt zu tun hat einzuladen”. Jörn Sander, Vorsitzender des StuThe e.V. zeigte sich dementsprechend verwundert über die Begehung, auch wenn dieser das Gebäude bereits letzten Dienstag zusammen mit Dr. Rief, dem zweiten stellvertretenden Kanzler der Universität, besichtigt hatte.

Er erklärte weiterhin, die Mitglieder des Studententheaters seien grunsätzlich bereit, den Aufwand eines erneuten Umzugs auf sich zu nehmen, wenn sicher gestellt wäre, dass man die neuen Räumlichkeiten dieses mal längerfristig nutzen könne. Für die Räume in der Soldmannstraße sei ihm jedoch nur eine kurzfristige Unterbringung signalisiert worden. Auf Nachfragen seitens des webMoritz antworteten Martens und Okon, dass ein entsprechender Vertrag schon eine Laufzeit von fünf bis zehn Jahren haben könne, da das Objekt in den Planungen des Klinikums keine weitere Rolle mehr spielt.

Vereinsvorsitzender Jörn Sander

So erfreut sich Vertreter der Universität auch über ihr eigenes Angebot zeigten, beim Studententheater bringt man dem konkreten Vorschlag nur wenig Euphorie entgegen. Der Hauptkritikpunkt am neuen Gebäude sei, dass der potentielle Proberaum nicht die nötigen Maße für eine angebrachte Nutzung habe, erklärte Jörn Sander. Darüber hinaus sei man bestrebt, die derzeitigen Räumlichkeiten in der Falladastraße als dauerhafte Lösung zu etablieren, auch wenn Aussagen Riefs, man müsse nur bei der Polizei anrufen, um das Gebäude räumen zu lassen, auf schwierige Verhandlungen hindeuten.

Die Universitätsverwaltung wird zudem nicht müde darauf zu verweisen, dass sie für die Unterbringung der Theatergruppe eigentlich nicht zuständig sei. Vielmehr sei die Kulturförderung Aufgabe des Studentenwerks. Der Akademische Senat hatte sich im Dezember hinter den Verein gestellt und das Rektorat beauftragt eine langfristige Unterbringungsmöglichkeit zu finden.

Aufregung gab es am gestrigen Nachmittag auch um die Entscheidungsfrist die dem Studententheater gestellt wurde. Pressesprecher Jan Meßerschmidt erklärte dem webMoritz gegenüber, dass man vom StuThe bereits bis Donnerstag eine Entscheidung erwarte. Darüber war der Vereinsvorstand jedoch nicht informiert worden.

Bilder:

Jörn Sander – Marco Herzog

alle anderen – Felix Kremser

Stuthe: Abschieds-Vorstellungen am Wochenende

Dieser Beitrag erschien am gestrigen 6. Januar auf dem Fleischervorstadtblog. Wir veröffentlichen ihn leicht verändert und mit freundlicher Genehmigung von Blog-Autor Jockel Schmidt.

Im Dezember erfuhr das Greifswalder Studententheater (Stuthe) vom bevorstehenden Zwangsauszug aus den bisher genutzten Räumlichkeiten in der Soldmannstraße. Dieser soll in etwa einer Woche erfolgen. Am Wochenende werden an der alten Spielstätte noch zwei Abschiedsvorstellungen stattfinden.

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Demo im Dezember 2009 (Foto: Kevin Neitzel)

Kurz darauf fand eine Demonstration für den Erhalt der Straze statt, an der sich – zusätzlich motiviert durch die aktuelle Situation – viele Theateraktive beteiligten. Auch dieses Haus diente Stuthe zeitweise als Zuhause. In nur fünf Tagen konnten über 3000 Unterschriften für die Unterstützung des Studententheaters gesammelt werden. Was hat sich nun in der Zwischenzeit getan?

  • Der Senat der Universität bewertet laut Beschluss die Arbeit des StuThe positiv und beauftragt die Universitätsverwaltung, kurz- und langfristig die Raumprobleme des StuThe zusammen mit dem Studentenwerk zu lösen.
  • Es gab Gespräche mit dem stellvertretenden Kanzler Schönebeck und dem Raumbeauftragten Herrn Okon; der voraussichtliche Umzug wird vom 04.01. auf den 15.01. verschoben, passable Räume für Lagerung, Sitzung und Proben seien angedacht.
  • Die Universität wird für den Umzug Transporter bereitstellen.
  • Im Januar soll ein runder Tisch mit dem Studentenwerk, städtischen Vertretern, der Univerwaltung und StuThe stattfinden.
  • Verschiedene Vereine unterstützen das Studententheater und bieten Proberäume an.

Kurz vor Weihnachten hat auch Greifswald TV einen fast fünfminütigen Beitrag über die Existenznöte der Schauspieler und Schauspielerinnen aus der Soldmannstraße produziert und ihn gestern im Internet veröffentlicht. Darin wird die Odyssee durch die verschiedenen Greifswalder Spielstätten visuell nachvollzogen und ein Interview mit dem Vereinsvorsitzenden Jörn Sander geführt. Ein Highlight sind die Innenaufnahmen aus der Straze, die wohl leider bald historischen Wert haben werden.

Nach eigener Aussage organisiert sich Stuthe gerade als “schwebende Struktur” und erarbeitet Raumpläne für die Proben und Aufführungen. Es ist traurig und beruhigend zugleich, dass man dabei auf jahrelange Erfahrung der Raumlosigkeit zurückgreifen kann.

Zwei Aufführungen der grünen Gans am Wochenende

Szenenfoto aus der "Grünen Gans" (Foto: Eva Held)

Szenenfoto aus der "Grünen Gans" (Foto: Eva Held)

Am kommenden Wochenende, konkret am 9. und 10. Januar um 20 Uhr, wird das Stuthe die Räume in der Soldmannstraße 23 mit einer Doppelaufführung des Kabarett-Stücks “Grüne Gans” verabschieden. Die Inszenierung baut auf die Vorlage Konstanty Ildefons Gałczyńskis auf und wurde bereits beim Polenmarkt im November des vergangenen Jahres begeistert vom Publikum aufgenommen.

Wir werden in neun Tagen sehen, wie es mit dem Greifswalder Studententheater weitergeht und ob der Auszug tatsächlich wie angekündigt am 15. Januar vollzogen wird. Bis dahin dankt Stuthe herzlich allen UnterstützerInnen, WeitersagerInnen und UnterzeichnerInnen.

Bilder: via Fleischervorstadtblog – Kevin Neitzel (oben) und Eva Held (unten)

Das Magazin am Dienstag

Das Magazin – am Puls der Stadt…

in der Dienstagsausgabe hat wieder eine Menge für euch vorbereitet. In einem Interview mit dem Vorsitzenden des Studententheaters erfahrt ihr alles neue über deren Rausschmiss aus der Soldmannstraße. Wem es mit der Weihnachtsstimmung schon wieder zu viel wird ist bei unserem Kulturplausch genau richtig.

Natürlich haben wir die Veranstaltungstipps, die CD der Woche, die Spotlights, unsere Nachrichten für Greifswald und das Wetter für euch. Nicht zu vergessen die beste Musik für Stadt.

radio 98eins…besser am abend und Das Magazin wünschen euch gute Unterhaltung

Open Mic zum zwölften Mal

Am Montag, dem 14. Dezember, findet zum letzten Mal in diesem Jahr das Open Mic im Café Koeppen statt. Bereits zum 12. Mal wurde die Veranstaltung von der Lesebühne „Treibhaus“ in Zusammenarbeit mit dem AStA und dem Studententheater (StuThe) organisiert.

mikro-255x88-thomas_heil_via_jugendfotosDabei ist jeder eingeladen, seine eigenen Gedichte, Lieder und Anekdoten vorzutragen, zu singen oder zu lesen. Denn ab 21 Uhr steht für jeden Interessenten das offene Mikrofon zur Verfügung.

Teilnehmer können sich per Mail oder heute Abend direkt bei den Moderatoren anmelden: open.mic.greifswald[ät]googlemail.com. Diejenigen, die sich trauen, bekommen überdies auch ein Freigetränk. Ob dann ausschließlich Weihnachtsgedichte und -lieder vorgetragen werden, wird sich beim letzten Open Mic in diesem Jahr zeigen.