Professor Gleditsch über militärische Konflikte in Folge des Klimawandels

Professor Gladitsch befürchtet keinen Anstieg militärischer Konflikte durch den Klimawandel

Wird es in Zukunft durch den Klimawandel vermehrt zu Konflikten kommen? Der Politikwissenschaftler Nils Petter Gleditsch sagt Nein. Am Montag hielt Gleditsch einen Vortrag über „Klimawandel und Sicherheit“ am Institut für Politikwissenschaft.

Nils Petter Gleditsch ist Professor am Peace Research Institute in Oslo und Herausgeber der Journal of Peace Research. Außerdem lehrt er an der University of Science and Technology in Trondheim. Er ist der siebt-meistzitierteste Politikwissenschaftler der Welt. Und das, obwohl er nie promoviert hat, wie er am Anfang seines Vortrages verriet.

Trotz Hitze fanden sich rund 60 Zuhörer im Hörsaal der Geschichte ein. Während das Klima Greifswald über 30 Grad bescherte, befasste sich Gleditsch im Hörsaal mit dem Zusammenhang von Sicherheit und Klimawandel. Wird der Klimawandel in Zukunft zu mehr Konflikten führen?

Diese Fragestellung ist nicht neu in der Politikwissenschaft. Dennoch wird sie meist nur am Rande behandelt. Selbst das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), das regelmäßig wissenschaftliche Berichte zur Bewertung der globalen Erwärmung verfasst, widmet erst in seinem neuesten Bericht ein Kapitel der Sicherheit.

Die offensichtlichste These lautet, dass der Meeresspiegelanstieg zu Migration führt und Migration wiederum zu Konflikten. Doch die Forschung zieht auch Verbindungen von Konkurrenz um Ressourcen sowie Ressourcenknappheit und lokalen Konflikten.

Doch hat der Klimawandel auch direkte Auswirkungen auf die Sicherheitslage? Gleditsch verneint dies. Die oben genannten Thesen können nur schwer direkt auf den Klimawandel zurückgeführt werden. Dass beispielsweise Migration zu Konflikten führt, ist bewiesen. Doch wer kann genau sagen, ob die Migration ausschließlich durch den Klimawandel ausgelöst wurde? Ebenso verhält es sich mit Wirtschaftskrisen. Auch diese können Konflikte hervorrufen. Doch die Krise auf den Klimawandel zurückzuführen ist schwierig.

In der empirischen Forschung konnte jedenfalls bisher kein Zusammenhang zwischen Klimawandel und Sicherheit gefunden werden.

Der Vortrag rief bei den Zuhörern einigen Diskussionsstoff hervor. Es gab viele Beiträge, darunter auch sehr kritische. So lautete der erste Beitrag: „Thank your for the provoking presentation!“ Andere fragten eher nach konkreten Beispielen, wie es zum Beispiel in China oder Finnland aussehen könnte.

Dass trotz des Wetters so viele Zuhörer kamen, erfreute auch Gleditsch: „I don’t know if I’d come to the lecture!“

Fotos: Wikipedia

Klimawandel und Sicherheit

Werden Konflikte um Ressourcen wie Wasser, was bereits jetzt in der Kalahari rar ist in Zukunft zunehmen?

Am Montag hält der Politikwissenschaftler Nils Petter Gleditsch einen Vortrag über die veränderte Konfliktsituation seit dem Aufkommen der Klimawandel-Diskussionen.

Seit dem Kalten Krieg hat sich die Anzahl der andauernden bewaffneten Konflikte verringert. Seit dem Zweiten Weltkrieg hat die Härte von Kriegen abgenommen. Wird der Klimawandel diesen Trend umkehren? Und wird sich damit die Sicherheitslage bedeutend verschlechtern?

Mit diesen Fragen beschäftigt sich Nils Petter Gleditsch am Montag in seinem Vortrag. Der Politikwissenschaftler ist Professor am Peace Research Institute in Oslo und Herausgeber der Journal of Peace Research. Außerdem lehrt er an der University of Science and Technology in Trondheim.

Eingeladen wurde Nils Petter Gleditsch vom Institut für Politik- und Kommunikationswissenschaft. Der Vortrag findet am 12.7.2010 um 16.00 Uhr im Historischen Institut (HS12) statt.

Foto: Wikipedia (Wüste Kalahari)

MV-Innenminister will mit Studenten über Freiheit diskutieren

Hochen Besuch erwartet die ESG, die Evangelische Studentengemeinde Greifswald:

Sie veranstaltet einen öffentlichen “Studientag” mit Vorträgen und Diskussionen über die Grenzen von Freiheit und Sicherheit in der offenen Gesellschaft. Als Referenten und Diskutanten kommen u.a der derzeitige Innenminister von MV, Lorenz Caffier, und den ehemaligen Präsidenten des BND und des BfV, Hansjörg Geiger.

Termin ist der Sonnabend, der 19. April 2008 . Ort ist der Konferenzsaal im Hauptgebäude unserer Universität, Domstraße 11, Greifswald.

Ein kritisches Publikum und heiße Diskussionen werden vom Veranstalter ausdrücklich erwünscht. Das genaue Programm gibt es hier (Pdf).

zp8497586rq