Ab sofort wieder notdürftiger Service im Strandbad

Das Strandbad Eldena ist in diesem Jahr nur auf eigene Gefahr und ohne Aufsicht zugänglich. Das vollständige Fehlen einer Aufsicht hat dort in den letzten Wochen allerdings zur derartig unerfreulichen Zuständen geführt, dass die Stadt nun einlenkt: In Zukunft würden die Mülltonnen wieder geleert und das Toilettenhäuschen sei geöffnet, hieß es am Freitag aus dem Rathaus.

Damit sollen “herumliegende Flaschen, Papier und Müll” ebeneso “hoffentlich der Vergangenheit angehören” wie “das peinliche Erledigen des „Geschäfts“ im Wald”, teilt die Stadt mit. Das Toilettenhäuschen ist täglich von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Für die Müllentsorgung sollen in Kürze 15 neue Tonnen aufgestellt werden, derzeit werden einige wenige alte genutzt.

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Richtig einladend sieht das Strandbad derzeit nicht aus.

Dass das Strandbad in diesem Jahr ohne Betreiber und damit auf eigene Gefahr der Besucher geöffnet hat, hängt weniger mit den Bauarbeiten zusammen, die das Strandbad bis Anfang Juni blockiert hatten, sondern mit einer Kündigung des bisherigen Betreibers, der den sperrigen Namen “Verein zur Förderung der Arbeitsmarkt- und Strukturentwicklung in der Region Greifswald und Umgebung e.V” trägt. Dieser hatte das Strandbad in den Vorjahren im Auftrag des See- und Tauchsportzentrums, das der Stadt gehört und für das Strandbad zuständig ist, betrieben und sollte das eigentlich auch in diesem Jahr tun. Dann jedoch hatte der Verein den Betreibervertrag gekündigt.

Dass das See- und Tauchsportzentrum nun die “ABS gGmbH” (Gesellschaft für Arbeitsförderung, Beschäftigung und Strukturentwicklung) mit der Betreuung des dürftigen Service-Angebots beauftragt hat, rief heute die Grünen auf den Plan. Auf dem Blog der Grünen kritisiert der Sozial-Experte der Partei, Gregor Kochhan, dass die Gesellschaft vermutlich 1-Euro-Jobber mit der Aufgabe betraue. Das sind zwar nur Vermutungen – Kochhan weist damit allerdings zum wiederholten Mal darauf hin, dass die rund 700 1-Euro-Jobber der ABS nach seiner Ansicht nach unmöglich alle die Kriterien für diese Arbeitsbeschaffungsmaßnahme erfüllen.

Bild: Markus Hildner/Archiv

Buntes Treiben auf der Ostsee

Auf der Ostsee tut sich mehr, als ein Blick auf den Greifswalder Bodden vermuten lässt. Auf der Internetseite marinetraffic.com kann der auf dem Trockenen sitzende Internetuser jede Schiffsbewegung live beobachten – weltweit. Alle 99 Sekunden werden die Standorte der Schiffe dank AIS (Automatic Identification System) aktualisiert.

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Zum Zeitpunkt dieses Screenshots kehrte gerade die "Greif" zurück in ihren Heimathafen. (Klicken zum Vergrößern)

Mit einem Klick auf den jeweiligen Schiffstyp, kann man in Erfahrung bringen, unter welcher Flagge das Schiff fährt, den Namen, aktuelle Position, Geschwindigkeit und neben einigen anderen Daten sogar ein Foto des Schiffes. Die Schiffstypen werden durch unterschiedliche Farben gekennzeichnet. Dabei wird zum Beispiel zwischen Passagierschiffen, Transportschiffen, Tankern oder Yachten unterschieden. Über die Navigation lassen sich alle eingetragenen Häfen sowie ausgewählte Seegebiete anfliegen. Entwickelt und betreut wird die Seite durch das Department of Product & Systems Design Engineering der griechischen Universität Aegean.

Urteil des Autors: Nettes Spielzeig, nicht nur für alle Seefahrtsbegeisterten.

Was verbirgt sich hinter AIS? Das Automatic Identification System (Automatisches Informationssystem) stellt Navigations- sowie technische Daten eines Schiffes zur Verfügung, um die Sicherheit und die Flottenkoordination auf den Meeren zu verbessern.  Seit Dezember 2004 verlangt die International Maritime Organization (IMO) von allen Schiffen, mit einer BRZ (Bruttoraumzahl) von über 300, einen AIS Transponder an Bord mitzuführen. Dieser sendet u.a. die auf marinetraffic.com zu beobachtenden Daten aus. Auch Schiffe, die länger als 20 Meter sind oder mehr als 50 Passagiere transportieren, führern einen Transponder mit sich.

Link: www.marinetraffic.com

Ostsee-Pipeline: Kommt sie oder kommt sie nicht?

Neben dem umstrittenen Kraftwerksbau gerät auch das zweite Großprojekt am Möchtegern-Industriestandort Lubmin in Frage: Die Ostseepipeline, die Deutschland direkt mit russischem Gas versorgen soll, soll in Lubmin aus der Ostsee kommen. Derzeit läuft das Genehmigungsverfahren für das Großprojekt.

Logo der Pipeline-Baufirma

Der russische Ministerpräsident Putin stellte jedoch vor einigen Tagen öffentlich den Bau der Gaspipeline in Frage. So wurde es zumindest in zahlreichen Medien mitgeteilt. Putin wurde von der Agentur Reuters zitiert: “Europa muss sich entscheiden, ob es diese Leitung braucht oder nicht. […] Es steht ihnen [den Europäern] frei, sich das selbst auszurechnen”. (mehr …)