Mimimi-Mittwoch: Dubai Schokolade

Mimimi-Mittwoch: Dubai Schokolade

Dubai hat sich in den letzten Jahren zu einem Synonym für Luxus, Prunk und extravagante Konsumkultur entwickelt. Und so sind wir mittlerweile auch schon an dem Punkt angekommen, wo normale und in der Regel schlichte Produkte wie Schokolade durch das Label „Dubai“ in teure und extravagante Versionen ihrer selbst verwandelt werden. Der Hype um die Dubai Schokolade ist 2024 wohl an kaum jemandem vorbeigezogen, so viral wie das Ganze durch die Medien gegangen ist. Warum dieser unnötige „Trend“ bei mir aber eine so immense Antipathie entwickelt hat, erfahrt ihr in diesem Mimimi-Mittwoch.

Hypetrain ohne Sinn

Es ist wirklich kaum zu fassen, wie der Dubai-Schokoladenhype die Menschen in seinen Bann gezogen hat. Vor allem, weil das Ganze aus dem Nichts kam und sich sehr plötzlich über Social Media verbreitet hat. Mit einem Preis, der nicht einmal den Wert der Schokolade rechtfertigt – so teuer, dass man fast erwartet, sie müsse von goldenen Kakaobohnen geerntet werden, die in den Gärten von Narnia gedeihen – stürzen sich plötzlich alle auf dieses „Luxusprodukt“. Sobald die Schokolade in den ersten Geschäften erhältlich gewesen ist, haben sich die Leute in enorm langen Schlangen vor besagten Läden eingefunden und den zunächst nur begrenzten Bedarf in wenigen Minuten aufgekauft. Man könnte meinen, die Leute hätten nie zuvor Schokolade gesehen, so lang sind die Schlangen vor den Geschäften gewesen, als würde der Kauf einer Tafel das Tor zum Himmel öffnen. Das Urteil, ob es am Ende die vollste Überzeugung über das Produkt oder einfach nur pure Neugier war, welche die Leute in die Geschäfte gelockt hat, überlasse ich euch. Vor exorbitanten Preisen von 10 € bis 15 € pro Tafel schienen die Leute aber anscheinend auch nicht zurückzuweichen, wenn man betrachtet, wie gut sich die Schokolade verkauft hat. Jedenfalls hat die „Luxus-Schokolade“ dafür gesorgt, dass gefühlt jeder Betrieb im Einzelhandel, wie auch nahezu jedes Restaurant oder jeder Imbiss, nun die grandiose Dubai Schokolade verkauft. Wenn sie im Supermarkt eures Vertrauens nicht schon ausverkauft ist, dann findet ihr die Verkörperung von Extravaganz natürlich auch dort. Falls ihr sie mal nicht finden solltet, dann verzagt nicht, es gibt sie auch noch an Kiosks, in Bars, Restaurants, Apotheken (ja auch die) oder auch ganz simpel: beim Dönerladen um die Ecke, welcher die Schokolade nun auch schon stolz verkauft. Speziell auf den Weihnachtsmärkten der vergangenen Wochen konntet ihr sie an nahezu jedem Stand kaufen. Für alle Unternehmen ist die Welt der Dubai Schokolade ein Schlaraffenland, aber ganz sicher nicht, weil sie so gut schmeckt, sondern viel mehr, weil man alle Konsumopfer der Welt damit in seinen Bann zieht und diesen auch noch den letzten Cent aus den Geldbörsen rausluchst.

Luxusprodukt oder reinste Abzocke?

Wer schon einmal die Möglichkeit hatte, Dubai-Schokolade zu probieren, wird sich vermutlich fragen, ob der hohe Preis wirklich gerechtfertigt ist. Bei ’nem 10er pro Tafel muss die Schokolade ja eigentlich schon so einiges bieten. Aber leider entpuppt sich das, was als „luxuriöse Schokolade aus Dubai“ verkauft wird, häufig als eine Enttäuschung. Die Schokolade mag in glänzenden Verpackungen daherkommen, die auf den ersten Blick Luxus versprechen, aber der Geschmack ist die Kosten definitiv nicht wert. Bei der Kreation haben sie die Leute gefühlt einfach nur gefragt, welche teuren Lebensmittel man zusammenmixen könnte, um den hohen Preis des Endproduktes zu rechtfertigen. Man nehme Pistazien, Engelshaar (Kadaifi) und verpackt die Mische in süßer Vollmilchschokolade und tada, da habt ihr eure Dubai Schokolade. Eigentlich gibt es die Schokolade aus den Emiraten schon seit 2021, aber warum genau ist sie dann genau jetzt erst im Trend? Das Ganze ist relativ einfach erklärt, denn genau hier wird einem mal wieder die Macht von Social Media bewusst. Natürlich kam dieser fragwürdige Hype nicht aus dem Nirgendwo, sondern ist geplant und inszeniert. Ganz Social Media hat am Köder mit Pistaziencreme angebissen und angefangen Content darüber zu veröffentlichen. Und wie das dann nun einmal so auf Social Media läuft, wenn ein Trend aktiv wird, haben jegliche Nutzer*innen auf allen Plattformen Videos zu Dubai Schokolade gemacht. Warum auch nicht, gibt ja Klicks. Das alles hat die Gesellschaft dann dazu bewegt, dem Konsum zu verfallen und uns an den Punkt zu bringen, an dem wir jetzt sind. Etliche Billigvarianten der „Luxus-Schokolade“, die aber trotzdem zum selben Preis verkauft werden, mit der Rechtfertigung, dass es ja gerade im Trend ist und sich eh verkauft. Die Großunternehmen finden immer wieder neue Wege, um ihre Kund*innen noch weiter abzuziehen. Lieben wir. Und letztendlich stehen wir nun hier und haben durch einen inszenierten Online-Trend ein Übermaß an Variationen eines sogenannten „Luxusprodukts“, welches eigentlich niemand gebraucht hat.

Der Wahnsinn geht weiter

Wer denkt, dass der ganze Fiebertraum nun sein Ende gefunden hat, den muss ich enttäuschen, denn so viele Leute haben sich inspiriert gefühlt durch die Schokolade aus den Emiraten, dass sie angefangen haben, eigene Produkte mit dem Dubai-Label zu entwickeln. Die Weihnachtsmärkte der vergangenen Wochen waren dabei oft die ersten, die auch direkt auf die neuen Konzeptideen angesprungen sind. Wem die Schokolade zu öde wird, kann sich nun an etwas ganz Neuem den Magen zerschlagen, denn nun gibt es ja glücklicherweise auch Dubai Pizza oder auch Dubai Bratwurst. Ich wünschte, ich müsste das gerade nicht wirklich ausschreiben, aber existiert nun einmal wirklich. Ich bin persönlich immer sehr resistent und skeptisch bei Online-Trends, weil es in der Regel einfach nur Wege sind, um FOMO (Fear of missing out) bei den Leuten zu triggern, um einem in der Regel irgendwelche unnötigen Produkte anzudrehen, die man gar nicht braucht. Dubai Schokolade ist das „prime example“ dafür. Das Schlimmste an der ganzen Sache ist, dass man dem Trend nicht entkommen kann. Sei es nun online oder im echten Leben. Zu den Hochzeiten des Trends habe ich ein Reel nach dem anderen auf Instagram zu Dubai Schokolade angezeigt bekommen, egal wie oft ich nun auf „Kein Interesse“ geklickt habe, es kamen nur noch mehr Videos in meinen Feed. Wenn man dann versucht, Ablenkung außerhalb der Online-Welt zu finden, wird man ebenfalls enttäuscht. Wenn ich jetzt durch die Innenstadt gehe, sehe ich Poster und allerlei Werbung für diese sinnfreie Schokolade. Man kann dem Trend nicht entkommen und das stört mich am meisten an dem Produkt. Das sich der Preis für diese Schokolade überhaupt nicht rechtfertigt, ist die eine Sache, aber dem kann ich ja entgegenkommen, indem ich die Schokolade einfach nicht kaufe. Die andere Sache ist aber nun einmal, dass auch wenn ich mir das „Dubai-Luxusprodukt“ nicht kaufe, trotzdem tagtäglich damit konfrontiert werde, ob ich nun will oder nicht. Man kann leider auch nichts dagegen tun, außer hoffen, dass demnächst ein neuer Trend um die Ecke kommt, der die Dubai Schokolade final von ihrem Thron der Sinnfreiheit herunterstößt.

Beitragsbild: KI-generierter Inhalt von Canva Dream Lab

Adventskalender Türchen 17: Rezept – Puddingkipferl

Adventskalender Türchen 17: Rezept – Puddingkipferl

Kipferl sind ein traditionelles Gebäck, dass in vielen Regionen Europas zu besonderen Anlässen gebacken wird. Vor etwa zwei Jahren durfte ich sie bei meiner Tante probieren. Seitdem backe ich sie immer zur Weihnachtszeit. Kleiner Tipp: Sie sind auch ein schönes Geschenk zu Weihnachten!

Zutaten

  • 220g Mehl
  • 100g Zucker
  • 120g weiche Butter
  • 1Pck Puddingpulver
  • 2 Eigelb
  • 2 EL Milch
  • Puderzucker
  • Vanillezucker


Zubereitung

  1. Die ersten 6 Zutaten miteinander verkneten.
  2. Den Teig zu eine Rolle formen und in dünne Scheiben schneiden.
  3. Die dünnen Scheiben ebenfalls wieder in dünne Rollen und anschließend in Kipfel formen.
  4. In den vorgeheizten Backofen auf 180 Grad, Ober- und Unterhitze circa 12 Minuten backen.
  5. Puderzucker und Vanillezucker mischen und über die warmen Kipfel sieben.

So sehen die Prachtstücke dann am Ende aus:

Lasst es euch schmecken!

    Beitragsbild: Vanessa Finsel
    Fotos im Beitrag: Miriam Pecyna

    Adventskalender Türchen 10: Bärenstarkes Ehrenamt – Die Aufgaben eines TeddyDocs

    Adventskalender Türchen 10: Bärenstarkes Ehrenamt – Die Aufgaben eines TeddyDocs

    Das Teddybär Krankenhaus (TBK) verbindet Nächstenliebe mit kindlicher Fantasie: Die Stofftiere werden liebevoll verarztet und die Kinder lernen, wie schön es ist, anderen zu helfen. Die Art und Weise wie den Kindern die Angst vorm Arzt genommen wird, ist ein Symbolakt für die weihnachtliche Nächstenliebe, weshalb dieses Interview auch im Rahmen unseres Adventskalenders erscheint. In einem Interview mit Suthasinee Ratzlaff, welche seit einem halben Jahr im TBK tätig ist, bekommt der webmoritz. Einblicke in das Ehrenamt. Besonders der Außeneinsatz in Anklam am 2. Dezember und am 3. Dezember 2024, als TeddyDoc, wird thematisiert.

    Ein Einblick in die Aufgaben eines TeddyDocs

    webmoritz.: Du warst beim Außeneinsatz vom TBK in Anklam mit dabei. Was hat den Einsatz in Anklam so besonders gemacht?

    Suthasinee Ratzlaff: Wir hatten eine ganze Turnhalle, da hatte man genug Platz. Die Erzieher*innen und Lehrer*innen waren auch sehr, sehr, sehr freundlich und haben immer viel rübergeguckt. Das fand ich ganz süß und ganz lustig.

    Was war dein Highlight bei diesem Einsatz?

    Suthasinee Ratzlaff: Mein persönliches Highlight war, wenn wir eine OP gemacht haben, das heißt, wir haben irgendwo die Augen wieder ran- oder ein Riss wieder zugenäht. Dann haben wir die Kinder auch immer in OP-Kleidung gekleidet. Das war immer süß und lustig zuzugucken.

    Wie läuft so einen Einsatz ab? Und inwiefern ist Ablaufplan anders als in der TBK-Woche.

    Suthasinee Ratzlaff: Genau, da es ja nur zwei Tage waren und wir zu denen gefahren sind, haben wir natürlich einen Raum bzw. die Turnhalle gestellt bekommen und mussten gucken, wie wir das zurechtstellen aber der Ablaufplan war ähnlich, nur ein bisschen kürzer gefasst. Also, hatten wir nur einmal kurz eine Behandlung, wo man guckt, ja okay, was ist mit dem
    Stofftier passiert? Dann hatten wir unser Röntgen, unser Labor, die OP-Stelle, die Apotheke und natürlich die Annahmestelle aufgebaut. Leider konnten wir z.B. die Zahnhygiene nicht mit reinnehmen, weil dafür entweder keine Zeit war oder wir zu wenig Leute waren. Also an Tag zwei zumindest. An Tag eins konnten wir das dann jetzt noch ein bisschen machen, aber da ist sowas mehr nach hinten gefallen.

    Was hattest du für Tätigkeiten in diesem Einsatz?

    Suthasinee Ratzlaff: Ich war entweder an der Apotheke und habe denen die Tabletten gegeben, die das Stofftier braucht. An sich sind das nur Placebo Tabletten oder Tee. Ich habe aber auch immer wieder mal kurz gewechselt und war auch als TeddyDoc unterwegs. Dann behandelt man das Stofftier. Also, Teddy hat sich das Bein gebrochen, muss verwunden werden, Teddy hat Husten, kriegt Hustensaft.

    Wie geht ihr mit ängstlichen Kindern um bzw. wie nehmt ihr ihnen die Angst?

    Suthasinee Ratzlaff: Wir versuchen das interaktiv zu machen. Wir haben zum Beispiel ein Stethoskop und hören uns das Herz an. Und dann fragen wir: „Wollt ihr auch vielleicht mal hören?“ Sie klopfen dann hinten drauf, dass es sich wie ein Herz anhört. „Oh, da hört man ja wirklich etwas.“ Man versucht das ein bisschen spielerisch und natürlich auch kindgerechter zu machen. Man sagt nicht: „Da ist eine Fraktur,“ sondern man sagt, „Guck mal, der Knochen sieht irgendwie nicht ganz so heile aus.“

    Was ist deine Motivation für das Ehrenamt als TeddyDoc?

    Suthasinee Ratzlaff: Ich bin an sich ja kein Mediziner, ich bin ja Grundschullehramtsstudent. Und in der Grundschule hat man auch, viele Kinder, die öfter mal erzählen: „Ich bin krank, aber ich will nicht zum Arzt, weil ich habe irgendwie Angst vorm Arzt.“ Erstens das, zweitens hatte ich selbst im Kindergarten TeddyDocs zu Besuch und ich hatte als Kind früher auch große Panik vor Ärzten und Spritzen. Man sieht sich selbst als Kind wieder. Die Ärzte tun ja was Gutes, die wollen einem helfen, dass versucht man, den Kindern mehr zu zeigen.

    Was ist dein größtes Learning aus dieser Tätigkeit in der Arztrolle?

    Suthasinee Ratzlaff: In dieser Arztrolle siehst du die Kreativität der Kinder. „Teddy ist auf den Baum gesprungen und dann runtergefallen.“ „Teddy ist vom Fallschirmspringen kaputtgegangen.“ Man merkt, wenn Kinder sich irgendwas ausdenken oder wenn Kinder ihre eigenen Krankheiten auf das Kuscheltier projizieren.

    Auf eurer Website steht, dass man um eine TeddyDoc zu werden, nicht Pharmazie/Medizin/Zahnmedizin studieren muss, da die Arbeit mit den Kindern im Vordergrund steht. Was kannst du dazu sagen?

    Suthasinee Ratzlaff: An sich gibt es Workshops, wo uns gezeigt wird wie du die ärztlichen Sachen kindgerecht machen kannst. Wie zum Beispiel kindgerechte Sprache, dass man nicht zu brutal redet wie „Fraktur“ und „komplett kaputt“, sondern vorsichtiger. Man lernt, wie wir unsere ganzen Sachen benutzen, zum Beispiel ist unser Labor an sich nur ein Rad, was du hinten drehst. Es muss natürlich erklärt werden, wie das funktioniert und wozu wir das machen. In einem Nachtrag wird genauer erläutert, dass dieser Workshop als Minivorbereitung dient. Hierbei werden die Stationen und der Ablauf erklärt und ein Kinderarzt ist mit dabei. Es wird gezeigt, wie die Aufklärungsarbeit mit Kindern aussieht und worauf man achten sollte. Außerdem wird auf Eventualitäten vorbereitet und das Schauspiel erprobt. Zum Schluss kann man selbst ausprobieren.

    Was würdest du angehenden TeddyDocs empfehlen? Und für welche Personen wäre dies das geeignete Ehrenamt?

    Suthasinee Ratzlaff: Man muss Kinder mögen. Wenn man ins TBK möchte, muss man gucken, was sein Ziel ist. Viele von den Medis machen das, weil sie wissen, dass sie Kinderarzt werden wollen. Für Medis ist das ziemlich gut, weil man dann direkt den praktischen Bezug mit den Kindern hat. Wenn man Kinder mag und ihnen was Gutes tun möchte, indem man ihnen die
    Angst nimmt. Wenn Jemand von sich selbst sagt, „Ja das möchte ich!“, dann komm gerne ins TBK.

    Wie kann man sich für Außeneinsätze qualifizieren, da man eigentlich den in vor der TBK Woche laufenden Workshop machen soll?

    Suthasinee Ratzlaff: Es wird empfohlen den vorher zu machen. Wir hatten bei diesem Außeneinsatz auch eine dabei, die komplett neu beim TBK war. Dann wird einmal kurz durchgegangen, das ist das und so weiter. An sich weiß man ja, wie man einen Verband bindet. Besser ist, wenn man den Workshop vorher macht, dann weiß man natürlich, das genau kommt
    auf mich zu. Dieser Außeneinsatz war jetzt ein einzelner Tag für vier Stunden. Die TBK-Woche sind ganze sieben Tage von morgens bis nachmittags. Da sind mehr Kinder und auch ein größerer Anspruch, was man machen kann. Beim Außeneinsatz ist das viel weniger, weil wir das alles aus Greifswald raustransportieren müssen. Es ist auch ohne möglich, aber besser ist
    mit.

    Was präferierst du, Außeneinsätze, wie den jetzt neulich in Anklam oder die TBK- Woche?

    Suthasinee Ratzlaff: Die TBK-Woche ist ein bisschen interessanter, weil man viel mehr machen kann. Man kann besser auf die Verletzungen des Teddys eingehen. Wir haben auch einen OP-Teddy, da geht man richtig in die OP rein und flickt nicht einfach nur zusammen. Das ist ein großer Teddy, da haben wir die ganzen Organe als Ministofftiere. Man zeigt den Kindern, was für Organe wir haben, wo sie sind und was sie machen. Damit hat man den Lerneffekt mit dabei. Wir haben ein paar mehr Stationen, wo man alles, was man an Verletzungen kriegen kann, versucht so gut wie möglich darzustellen. Wir haben von unserem Innovationsteam auch einen Da Vinci, damit kann man über einen Roboter Feinheiten zusammenflicken. Kinder
    können damit zum Beispiel eine Schleife zubinden. Also es handelt sich beim Da Vinci nicht um einen echten Roboter, aber er ist an einen angelehnt.

    Die TeddyDocs in Action mit dem großen OP-Teddy (Quelle: TBK)

    Was möchtest du gerne, dass die Leute über euch wissen?

    Suthasinee Ratzlaff: Wir sind offen für jeden Studiengang, man muss nicht Medi sein, man muss auch nicht im Studiengang irgendetwas mit Kindern zu tun haben. Man muss nicht nur als TeddyDoc was machen, sondern man kann auch ins Organisationsteam gehen. Wir haben hier ganz viele verschiedene Sachen, wo man sich auch ganz viel kreativ austoben kann. Wer gerne grobmotorisch Sachen baut, kann ins Innovationsteam, da werden die ganzen großen Dinger gebaut, wie unsere Röntgenmaschine oder der Da Vinci Roboter. Wer da Bock drauf hat, kann sich gerne bei uns melden.

    Wir bedanken uns bei Suthasinee Ratzlaff für das Interview!

    Beitragsbild: Vanessa Finsel

    Adventskalender Türchen 9: Eine Reise in die Vergangenheit Part 2

    Adventskalender Türchen 9: Eine Reise in die Vergangenheit Part 2

    Hinter Türchen Nummer neun lauert der vielleicht perfekte Ausgleich zur Weihnachtsgeschichte, zumindest für alle, die wenig Lust zu lesen haben. Alte Videos von moritz.tv.

    Ein Fall für Quizzer

    Um noch mehr Weihnachtsstimmung aufzusaugen, haben wir hier ein Weihnachtsmarktquiz für euch. Schafft ihr alle Fragen richtig zu beantworten? Schreibt uns euer Ergebnis in die Kommentare.

    Ein Fall für Engel

    Der Weihnachtszeit ist Weihnachtsmarktzeit. Es brauchte aber mehr, als nur den Weihnachtsmarkt, sondern auch Engel. Mehr dazu und wie die Leute auf dem Weihnachtsmarkt 2017 drauf waren. Schreibt uns eure lustigste Weihnachtsmarktstory in die Kommentare.

    Beitragsbild: Vanessa Finsel


    Zur Person des Autors

    Adventskalender Türchen 8: webmoritz.-Weihnachtsgeschichte Teil 1

    Adventskalender Türchen 8: webmoritz.-Weihnachtsgeschichte Teil 1

    Weihnachtsgeschichten haben mich mein ganzes Leben lang begleitet, sei es in Form von Büchern, Hörspielen oder Filmen. Dieses Jahr dachte ich mir dann: Ich kann mich doch auch mal dran versuchen, selber eine zu verfassen. Also habe ich die Mitglieder der moritz.medien gebeten, mir Stichwörter zu geben, auf deren Grundlage ich die Geschichte verfassen kann. Einmal die Stichwörter eingesammelt, ging es dann auch schon los. Doch während des Schreibens fiel mir auf, dass die Geschichte immer länger und länger wurde. Deshalb bekommt ihr an diesem Adventssonntag den ersten Teil der Geschichte und am dritten Advent geht es dann weiter.

    Der Geruch von frisch gebackenem Sauerteigbrot erfüllt das Wohnzimmer der Familie Clausen. Sie sitzen wie jedes Jahr am vierten Adventssonntag zusammen vor dem Kamin und essen Oma Clausens Zimtschnecken. Während am Vormittag noch großes Getümmel im Haus herrschte, – Oma hat in der Küche gebacken, Mama Clausen hat die letzten Kugeln an den Weihnachtsbaum gehangen und Papa Clausen hat die heruntergefallenen Tannennadeln aufgesammelt – ist nun Gemütlichkeit und Ruhe eingezogen. Die dampfenden Teetassen in der Hand, warten alle gespannt auf Opa Clausens traditionelle Weihnachtsgeschichte. Jedes Jahr denkt er sich eine Neue aus, die er seiner geliebten Familie erzählt, um sie auf das kommende Weihnachtsfest einzustimmen und daran zu erinnern, um was es bei Weihnachten eigentlich geht. 
    „Also, meine Lieben, dann wollen wir mal anfangen“, sagt er mit seiner tiefen Stimme. Und dann beginnt er zu erzählen…

    Einst lebte ein Bäckermeister in einer kleinen Stadt. Er war einer der Besten im ganzen Land. Er buk und buk. Vor allem in der Vorweihnachtszeit blieb der Ofen nie aus. Tag und Nacht buk er die leckersten Leckereien: Pfeffernüsse, Vanillekipferl, Christstollen, Plätzen und auch Lebkuchen. Während seiner Öffnungszeiten füllte der Trubel seinen Laden. Kundinnen über Kunden kamen während der Adventszeit an seinen Tresen. Sei es der gestresste Familienvater, der nach der Arbeit noch ein paar Plätzchen für seine Kinder mitbrachte, sei es der junge Mann, der mit einem Lebkuchenherz das Herz einer jungen Dame gewinnen wollte oder die alte Frau, die ihren Mann mit einem frischen Christstollen überraschen wollte. Der Bäckermeister hörte allerlei ihrer Geschichten, obwohl er kein Interesse am Leben seiner Kundschaft hatte. Doch wenn er etwas verkaufen wollte, musste er nicht nur Interesse bei den Kund*innen wecken, sondern auch Interesse an ihnen vorgeben.  

    Doch abends, nachdem die letzte Person den Laden verlassen hatte und die Tür hinter sich zuzog, hatte der Bäckermeister seine geliebte Ruhe zurück. Er hatte keine Familie mehr. Seine Eltern waren bereits verstorben, Geschwister hatte er nicht und ihm blieb einfach keine Zeit, um eine Beziehung oder Freundschaften zu pflegen. Der Erfolg seines Ladens und somit sein eigener Erfolg waren ihm viel wichtiger als andere Menschen. Sie würden ihn doch nur mit ihren Problemen und Ansprüchen von der Arbeit abhalten oder auch seinen Gewinn schmälern.
    So verbrachte er die Zeit in seiner Backstube und buk und buk und buk. Er brauchte keine Personen, die im nahe stehen oder sich sogar in sein Leben einmischen würden. Es reichte ihm, Bäcker zu sein. Mehr brauchte er nicht. 

    Drei Tage vor dem Nikolausfest war er gerade dabei ein neues Lebkuchenpaar zu verzieren, als das kleine Glöckchen an seiner Ladentür klingelte. Merkwürdig, dachte er. Hatte er doch den Laden schon vor Stunden geschlossen. Vorsichtig schaute er um die Ecke in seinen Verkaufsraum. Da war niemand. 
    Verwirrt ging er zurück in seine Backstube. Er nahm seine Werkzeuge, die er zum Verzieren des Lebkuchenmannes brauchte und wollte gerade weitermachen, als ihm auffiel, dass die Lebkuchenfrau nicht mehr dort lag, wo er sie platziert hatte. Aber wie kann das sein? Sie war doch gerade noch da!
    Ein Rascheln ließ ihn aufhorchen. Dort hinter dem Vorhang, in der kleinen Nische in der er seine Zutaten aufbewahrte, da war etwas. Was kann das nur sein? Eine Maus, eine Ratte… „Eine Diebin!“, schrie er auf.
    Hinter dem Vorhang hockte ein Mädchen. Ein schmutziges Mädchen. Ihre Haare hingen strähnig von ihrem Kopf hinab, ihre Kleidung war dreckig, sie trug keine Schuhe und in der Hand hielt sie: seine Lebkuchenfrau, beziehungsweise das, was noch von ihr übrig war. Das war nunmehr nur noch ein Bein und ein Arm. Krümel hingen an dem Mund des Mädchens. „Das wirst du mir bezahlen müssen!“, schimpfte der Bäckermeister. Er war sehr wütend. Schätzte dieses Mädchen doch gar nicht die Arbeit, die darin steckte und die guten Zutaten? Nein, sie hat es sich einfach in ihren Mund gestopft, als wäre die Lebkuchenfrau billiges Essen!
    „Ich habe aber kein Geld, Herr“, antwortete das Mädchen mit piepsiger Stimme. 
    Der Bäckermeister schüttelte den Kopf. „Dann musst du es mir anders bezahlen, komme morgen Abend wieder, dann kannst du meine Schüsseln und Löffel waschen. Und nun geh.“ Er zeigte auf die Tür. Langsam stand das Mädchen auf und lief mit kleinen Schritten in Richtung der Tür. Ein kalter Windhauch zog in den Laden. Auf den Straßen lag bereits Schnee. Der Bäckermeister stieß das kleine Mädchen vor die Tür, ungeachtet dessen, dass sie gar keinen Schutz vor der eisigen Kälte hatte. Er ließ die Tür wieder in das Schloss fallen und drehte den Schlüssel um, damit nicht noch mehr Bälger in seinen Laden kämen. 
    Vor sich hin brummelnd und murmelnd ging er zu Bette, kuschelte sich in seine warme Decke und fiel in einen tiefen traumlosen Schlaf.

    Am nächsten Abend, nach einem langen, ertragreichen Verkaufstag, stand das Mädchen vor der Tür der Backstube. Vor sich hin brummend ließ der Bäckermeister sie hinein und führte sie zum Abwaschbecken. 
    „Hier“, sagte er. „Du musst die Schüsseln, Löffel und Zangen abwaschen. Schön sauber bis alles glänzt. Und wenn du damit fertig bist, dann wischst du die Auslage sauber. Die übrigen Kekse und Kuchen kannst du in den Mülleimer in der Ecke werfen.“ Noch bevor das Mädchen antworten konnte, stapfte er zurück in seine Backstube und begann zu backen. 
    Das Mädchen wusch die Schüsseln, Löffel und Zangen bis sie sich darin spiegeln konnte. Das warme Abwaschwasser fühlte sich gut an auf ihrer durchgefrorenen Haut. Und bevor sie sich an die Auslagen machte, nutzte sie die Möglichkeit und wusch ihr Gesicht und ihre Arme. Der Dreck der letzten Tage saß fest auf ihrer Haut. Danach ging sie in den Verkaufsraum. Viele, viele Kekse und Kuchen lagen noch in den Schaukästen. Ein leises Grummeln in ihrem Magen machte sich bemerkbar. 
    „Mein Herr, das alles soll ich wegwerfen?“, fragte das Mädchen verwundert. 
    Der Bäcker kam aus seiner Backstube. „Natürlich! Das kann ich morgen alles nicht mehr verkaufen, warum sollte ich es also behalten?“ 
    „Mein Herr, könnten doch so viele Menschen noch davon essen, die sich sonst nicht leisten können, diese Gebäcke zu essen“, erwiderte das Mädchen. 
    „Wer kein Geld für meine Backwaren hat, der hat es auch nicht verdient, sie zu essen. Nur weil die Menschen zu faul sind zu arbeiten und Geld zu verdienen, muss ich sie nicht dafür belohnen.“ Der Bäcker schnaubte abwertend. 
    Das Mädchen erwiderte nichts. Die Worte des Bäckers trafen sie hart. So standen die beiden schweigend voreinander. Das einzige Geräusch, welches den Raum erfüllte, war das Knurren des Magens des kleinen Mädchens. 
    Der Bäcker seufzte: „Wenn du morgen wieder kommst und wieder das Geschirr wäschst, dann kannst du dir etwas von den Gebäcken nehmen. Dieses Magenknurren ist ja nicht zum Aushalten.“ Damit ging der Bäcker zurück in seine Backstube. 
    Das Mädchen nahm sich einen der großen Kekse und dann steckte sie sich noch ein paar der anderen Sachen in die Taschen, so viel sie tragen konnte. Nicht für sich selbst, sondern für ihre Freunde. Den Rest, auch wenn es ihr das Herz brach, warf sie in den Mülleimer.
    Nachdem sie alles sauber gewischt hatte, verabschiedete sie sich beim Bäcker, der sie mit einem gehetzten „Ja, ja“ aus der Bäckerei scheuchte. 
    Was das Mädchen nicht wusste, war, dass der Bäcker ihr diesmal nachsah, als sie zitternd in den Winterabend ging. Es war ihm aufgefallen, dass sie sich das Gesicht gewaschen hatte. Und ihre Wangen waren auch rötlich geworden, nachdem sie aufgewärmt war. Sie sah nicht mehr aus wie das kranke, schmutzige Mädchen am ersten Tag. Und auch ihre Arbeit hatte sie gut gemacht.
    Als er sie nicht mehr sehen konnte, ging er ins Bett. Er schlief tief und fest, doch diesmal nicht traumlos: 

    Er war in einem alten Schuppen, durch dessen Löcher in den Wänden der kalte Wind pfiff. Auf dem mit Stroh ausgelegten Boden saßen viele Menschen. Ihre Kleidung war zerrissen und alt. Sie alle sahen genauso bleich und schmutzig aus wie das kleine Mädchen. Viele von ihnen husteten, Babys schrien und einige von ihnen atmeten schwer.
    Plötzlich huschte das kleine Mädchen an ihm vorbei. Sie sah so aus, wie sie seine Bäckerei verlassen hatte. Aus ihren Taschen zog sie Gebäckstücke und verteilte sie an die Menschen, welche sie wiederum zerbrachen und an andere weitergaben. 
    „Mein Kind, woher bringst du uns diese Gaben?“, fragte eine alte Frau. 
    „Von dem Bäckermeister aus der Stadt“, antwortete sie. „Er hat mir die Gebäcke gegeben und ich werde dafür sein Geschirr waschen.“ 
    „Aber warum teilst du sie denn mit uns? Sie sind doch deine.“
    „Ich hatte schon genug heute. Ihr braucht es doch dringender als ich. Noch bin ich nicht krank, noch kann ich arbeiten und euch helfen, die die’s nicht mehr können“, erwiderte das Mädchen mit ruhiger Stimme. „Und der Bäckermeister war so frei, mir dieses freundliche Angebot zu machen.“ 
    Der Bäcker fühlte etwas Warmes in seiner Brust. So hatte lange niemand mehr über ihn geredet. 
    „Freundlich?“, schnaubte ein anderer Mann. Der Bäckermeister kannte ihn. Er war einst ein Kollege von ihm in einer anderen Bäckerei. „Wir haben mal zusammengearbeitet. Er hat immer versucht, besser zu sein als alle anderen. Immer musste er herausstechen oder uns andere schlecht machen. Und dann, als er seinen eigenen Laden eröffnet hat, hat er uns komplett vergessen. Sein Geschäft wuchs, während unseres nicht mehr genügend Geld einnahm und viele von uns ihre Arbeit verloren haben. Wir flehten ihn an, uns bei sich aufzunehmen oder zumindest einige von uns, damit wir nicht in Armut verfallen, aber er wies uns alle ab. Wie du siehst, ging mir und meinen Liebsten bald das Geld aus. Egal, wie sehr wir es versuchten, alle wollten nur noch bei ihm die Gebäcke kaufen. Mittlerweile gibt es nur noch seine Bäckerei. Und da viele von uns schon zu alt waren, als dass uns andere Gewerbe eingestellt und angelernt hätten, sind wir nun hier…“ Der Mann legte einen Arm um die Frau neben sich. Vermutlich seine Ehefrau. Neben den beiden hockten zwei Kinder in alten Lumpen, die an den Keksen knabberten.
    Der Bäckermeister schauderte. Er wusste nicht, dass es außer seiner, keine weiteren Bäckereien mehr gab. Hatte er sich doch nie wirklich dafür interessiert, was die anderen machten. Er wusste immer, dass er der Beste der Bäcker war und wollte deshalb nie, dass andere mit ihm arbeiteten. Was wäre, wenn ihr Einfluss die Gebäcke weniger gut schmecken ließe? Er würde Kundschaft und Einnahmen verlieren. Aber dass diese Menschen seinetwegen so litten, wollte er doch auch nicht…
    „Du darfst nicht immer nur an dich selbst denken, sondern auch mal an andere“, sagte das kleine Mädchen plötzlich zu ihm. „Hilfe annehmen und anderen Leuten helfen kann nicht nur dein, sondern auch ihr Leben beeinflussen.“ 
    Dann verschwamm der Traum und der Bäcker erwachte. 

    Nächste Woche geht es weiter….

    Beitragsbild: Vanessa Finsel


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