Wahlinterviews (3): Prof. Manfred Matschke, FDP

Am 7. Juni wählt Greifswald eine neue Bürgerschaft. Der webMoritz interviewt Vertreter aller Parteien und Wählergemeinschaften. Heute: Professor Dr. Manfred J. Matschke von der FDP.

webMoritz: Etwa 30% der Greifswalder sind Studenten oder Hochschul-Mitarbeiter. Welche Möglichkeiten, glauben Sie, hat die Bürgerschaft, etwas für diese Gruppe zu tun?

Prof. Manfred Matschke: Die Studenten und Hochschulmitarbeiter sind Teil der Bürger, soweit sie hier ihren Hauptwohnsitz haben, oder der Einwohner dieser Stadt, wenn sie hier mit Zweitwohnsitz oder gar nicht gemeldet, aber wohnhaft sind. Die Bürgerschaft als kommunale Selbstverwaltung berührt deren Interessen unmittelbar, sei es auf dem Gebiet der Daseinsvorsorge, von Sport und Freizeit, von Schule und Kindergärten als Eltern, auf dem Gebiet der kommunalen Gebühren, der Verkehrssituation, des Wohnumfelds, der Arbeits- und Ausbildungschancen und so weiter.

webMoritz: In welchen dieser Bereiche sehen Sie akute Probleme?

kommunalwahl-matschke-300x200-matschkeProf. Manfred Matschke: Ich bin bislang noch nicht so in die Kommunalpolitik involviert, als dass ich mich schon intensiver mit Einzelheiten beschäftigt habe. Das bitte ich zu berücksichtigen. Als Professor bin ich es gewohnt, mich zunächst mit einer Sache zu beschäftigen, mir so eine fundierte Meinung zu bilden und anschließend nach möglichst guten und umsetzbaren Lösungen zu suchen. Dies habe ich so auch bislang bei meinem kommunalpolitischen Engagement in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen gemacht. Dies halte ich auch mit Blick auf Greifswald für den richtigen Weg. Auch weiß ich, dass wir hier keine Euros drucken können.

webMoritz: Greifswald hat zu wenig Wohnraum zu studentischen Preisen. Was kann die Stadt tun?

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Wer profitiert von der Umstrukturierung des Uniklinikums?

uni-klinikCui bono? – Wer profitiert davon? Diese Frage wirft der renommierte ehemalige Senatsvorsitzende und emeritierte BWL Professor Dr. Manfred J. Matschke in einem Dossier auf, dass wir hier auf dem webMoritz erstmals der Öffentlichkeit zugänglich machen dürfen.

In dem Dossier beschäftigt er sich mit einer der größten inneruniversitären Umbauvorhaben der jüngeren Geschichte: Die Änderung der Rechtsform und des Status der Universitätsklinik. Das Klinikum ist zurzeit in eine eigene Anstalt öffentlichen Rechts (AöR) faktisch ausgegliedert. Verbunden mit der Universität ist die Klinik noch über einem Kooperationsvertrag und die Medizinische Fakultät. (mehr …)

Matschke kann sich nicht durchsetzen – Neuer Senatsvorsitzender gesucht

Nach einer ddp-Meldung scheiterte Professor Manfred Matschke langer Kampf nun endgültig vor dem Oberverwaltungsgericht. Eigentlich hatte er nur einen Antrag auf freiwillige Verlängerung seiner Dienstzeit gestellt, doch der wurde bis zuletzt abgelehnt (Hintergrund hier, hier hier und hier

).

“Nach Auffassung des Greifswalder Oberverwaltungsgerichts muss der BWL-Professor Ende September in den Ruhestand gehen, wie ein Gerichtssprecher am Mittwoch mitteilte. Das Bildungsministerium habe in Übereinstimmung mit der Universitätsleitung zu Recht kein dienstliches Interesse an einem verzögerten Eintritt in den Ruhestand mit Vollendung des 65. Lebensjahres bekundet. Das Gericht wies eine Beschwerde Matschkes dagegen zurück.”

Der Gerichtsbeschluss ist unanfechtbar. Damit sind die Bemühungen der Studenten, die den für den Professor über 700 Unterschriften sammelten, ebenfalls gescheitert.

Sich selbst zu vertreten kommt für Matschke nicht in Frage,

erklärte er im Gespräch mit dem webmoritz. Er habe dazu nach dem ganzen Theater keine Lust mehr.

Der akademische Senat verliert mit Professor Matschke auch seinen Vorsitzenden, der sich mutig mit dem Rektorat auseinandersetzte. In der nächsten Senatssitzung am 2. September muss nun ein neuer Vorsitzender gewählt werden.

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Professor Matschke im Interview mit Greifswald TV

Professor Matschke kämpft weiter für seine Dienstzeitverlängerung. Über die Hintergründe hatten wir u.a. hier berichtet. Greifswald TV veröffe

ntlichte gestern ein exklusives Interview, dass ihr euch hier ansehen könnt:

Interview mit Prof. Matschke

(Das

Video ist erstmals und nur testweise direkt unter webmoritz.de verlinkt. Das Copyright verbleibt bei GTV.)

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Studenten kämpfen um Professor

„Skandal“ steht über der Unterschriftenliste, die bereits rund 600 Studenten unterschrieben haben. Die zwei BWL Studenten Paul Hahnert und Mathias Krüger kämpfen um ihren Professor. Die Unterschriftenliste wendet sich gegen die in sechs Monaten anstehende Pensionierung von Professor Manfred Jürgen Matschke. Dieser hatte die Hinausschiebung seines Ruhestandes um ein Jahr beantragt, die das Bildungsministerium mit Verweis auf die ablehnende Haltung des Rektors zurückwies.

„Die ersten einhundert Unterschriften waren anstrengend – immer wieder mussten wir erklären, worum es geht. Denn kein Student wusste, was da hinter den Kulissen abgelaufen ist“, erregt sich Hahnert. Zusammen mit vielen Kommilitonen reichten Sie die Listen durch Vorlesungen und Seminare. Auch in der Innenstadt, im Fachschatsraum und im AStA-Büro sammelten sie Unterschriften.

„Wir verstehen den Rektor nicht. Matschke ist eine Koryphäe für Unternehmensbewertung. Ein Großteil des guten Rufes der Greifswalder BWL ist sein Verdienst“, erklärt Hahnert. „Matschke setzte sich stets für die gesamte Universität ein. Er hätte ein Dankeschön verdient“, ergänzt Krüger mit Nachdruck. Sie wollen bis Ende der Woche noch weitere 500 Unterschriften sammeln. „Das entspräche einer beschlussfähigen Vollversammlung der Studentenschaft“, betont Hahnert. (mehr …)