Wer ist Emanuel? – Imagining Emanuel

Jedes Jahr versuchen tausende von Afrikanern ihre Heimatländer zu verlassen und in Europa einen Neuanfang zu starten. Bürgerkriege, Armut und Krankheiten sind nur einige Gründe. Auch nach Norwegen fliehen sie und hoffen auf Asyl. Emanuel kommt ursprünglich aus Liberia, ist von dort mit seiner Familie vor dem Bürgerkrieg nach Ghana geflohen und nach dem Tod seiner Mutter alleine weiter nach Norwegen. Versteckt in einem Hohlraum über einer Schiffsschraube ohne Essen und ohne Trinken. Nach fünf Tagen kommt er nass, durchfroren und entkräftet an.

Emanuel auf der Suche nach etwas zu Essen in den Straßen Oslos

„Imagining Emanuel“ von dem Norweger Thomas A. Østbye erzählt Emanuels Geschichte in Bildern aus seinem Leben. Außerdem durch Gespräche mit Behörden, einen neu gewonnenen Freund und vor allem ihn selbst. Akribisch versucht der Regisseur jedes kleine Detail über das Leben von Emanuel zu erkunden. Dabei konzentriert er sich natürlich auf das Leben in Norwegen. Alleine läuft er durch die Hauptstadt Oslo mit der Hoffnung etwas Geld für Essen zu bekommen. Er will in dem Land bleiben, trotz der Erfahrungen, die er mit den Behörden und deren Umgang mit ihm gemacht hat.

Abschiebe- und Isolationshaft für den Wunsch zu leben

Während der Ermittlungen zu seiner Person ist Emanuel eingesperrt in der Abschiebehaft in Trandum. Dort gibt es laut Aussagen der Beamten eine solch hohe Suizidgefahr bei den Häftlingen, dass sie alle halbe Stunde geweckt werden. Ein ausführliches Protokoll wird über jeden angefertigt. Der 31-jährige Filmregisseur zeigt die Zellen, in denen Emanuel inhaftiert war. Ein langsamer Schwenk durch diese und die Beklemmung wird einem deutlich. Teilweise geschieht es so langsam, dass man selbst kaum noch hinsehen kann. In der ersten waren noch vier Betten und ein Fenster, später saß er in Einzelhaft ohne natürliches Licht in einem sterilen Raum. Dort verbrachte er nach eigenen Angaben vermutlich zwei Wochen alleine. Mit dem Bild der Zelle im Hintergrund ist ein Ausschnitt des Protokolls zu lesen.

Die Behörden drängen auf Emanuels Abschiebung

Beeindruckend intensiv zeigt Østbye die Gesichter der beteiligten. Langes Warten bevor das eigentliche Interview beginnt. Es ist förmlich zu sehen, wie die drei Herren im Dienste des Staates überlegen, was sie denn zu der Geschichte erzählen sollen. Oder überlegen sie sogar, was sie erzählen dürfen? Dies erzeugt bei weitem kein Verständnis für das Handeln. Der Unterstützer und Freund von Emanuel gibt klare Antworten und schiebt den Behörden die Schuld zu.

Nach Einordnung der Behörden, kann die Geschichte von Emanuel nicht stimmen und sie identifizieren ihn als ghanaischen Staatsbürger. Dies geschieht nach mehreren Befragungen und einem Sprachtest. Als er abgeschoben werden soll, wird die Aufnahme in Ghana abgelehnt, weil Emanuel der örtlichen Polizei auch sagt, dass er aus Liberia komme. So gelangt er vorerst wieder zurück nach Oslo. Dort lebt er ohne Bildung, ohne Arbeit, ohne Perspektive, aber vor allem ohne eine Identität. Wer ist Emanuel und was ist seine Geschichte? Der Film versucht Antworten zu geben, so gut er kann. Doch einige Fragen bleiben offen.

Regie: Thomas A. Østbye, Norwegen, 2011, 52 Minuten

Romantisches Schweigen – A Piece of Summer

Romantisches Schweigen – A Piece of Summer

Eine Rezension von Katrin Haubold

Bisons verfolgen, mit den Händen Fische fangen, Schlangennester ausheben – was nach Abenteuer klingt, erlebt der polnische Junge Patryk, als er seine Sommerferien bei seinem Opa in der Wildnis des Bieszczady-Gebirges verbringt. Umgeben von Wäldern und Wiesen wird in Piece of Summer von Marta Minorowicz das Verhältnis zwischen den beiden Darstellern betrachtet: Ein pubertierender Junge zu Besuch bei einem alten Mann – das birgt Konfliktpotenzial. Von dem ist anfangs allerdings nicht viel zu spüren. Im Gegenteil: Die Sonne scheint golden durch die Baumwipfel, die Landschaftsaufnahmen mit Feldern, die von Nebel durchzogen sind, werfen auf die Zurückgezogenheit einen verträumten Blick; der alte Mann allein vor seinem roten Wohnbus unterstützt das romantische Bild ebenso wie das Vogelgezwitscher und der rauschende Bach.

Großvater und Enkel beim einträchtigen Angeln

Die Regisseurin Marta Minorowicz arbeitete fünf Jahre beim polnischen Fernsehen und führte Regie bei mehreren Sozialreportagen. Sie machte 2010 an der Andrzej Wajda Master School of Film Directing in Warschau ihren Abschluss. Im selben Jahr brachte sie ihren Dokumentarfilm Piece of Summer (orig. Kawałek lata) heraus. Der Film konnte einige Preise einheimsen, gerade weil er Naturaufnahmen mit der Beobachtung der beiden Darsteller verknüpft. Es scheint, als wären sowohl Patryk als auch der Großvater nicht begeistert davon, die Sommerferien miteinander verbringen zu müssen. Anfänglich noch schweigsam, tauen sie aber nach und nach auf und lassen mit ihren Gesprächen die vorherrschenden Vögel und den Bach zu Hintergrundgeräuschen verkommen. Das beklommene Verhältnis entspannt sich, Großvater und Enkel unternehmen immer mehr miteinander. In 23 Minuten zeigt die Regisseurin die wachsende Bindung zwischen den beiden, lässt dabei trotzdem Konfliktsituationen nicht aus. Die Szenen scheinen willkürlich zusammengestellt, eine zeitliche Abfolge lässt sich schwer erkennen: Ist der Junge eine Woche oder gar einen Monat bei seinem Großvater? Es ist jedenfalls lange genug, dass der Junge dem einsamen, alten Mann ans Herz wächst.

Der Film ist nicht synchronisiert, nur englische Untertitel geben wieder, worüber sich Großvater und Enkel unterhalten. Oft jedoch kommt der Film ohne Worte und nur mit den Hintergrundgeräuschen und Handlungen aus. Irgendwann sind aber auch Patryks Sommerferien vorbei. Er ist fort, zurück bleibt der Großvater: Allein sitzt er vor seinem roten Wohnbus, umgeben vom Wald, Vogelgezwitscher, dem Geplätscher des Bachs – der romantischen, einsamen Idylle.

Regie: Marta Minorowicz, Polen, 2010, 24 Minuten

Eiszeit – Eggs for Later

Eiszeit – Eggs for Later

Eine Rezension von Luna Kovac

Karriere, Familie oder doch ein Leben voller verschiedener Liebschaften? Frauen stellen sich solche Fragen – Fragen, die Auswirkungen auf das restliche Leben haben und dementsprechend schwierig zu beantworten sind.

Marieke Schellart, 35, Filmemacherin aus den Niederlanden und Regisseurin des Dokumentarfilms Eggs for Later, konfrontiert sich als Protagonistin des Films mit ihrer Antwort auf die Frage „Karriere oder Familie?“.

Verzweifelt hört Marieke ihre biologische Uhr ticken

Sechs gescheiterte Beziehungen hat Marieke Schellart hinter sich, anschließend fünf beziehungslose Jahre. Jetzt muss sie dem Realitätslöwen in die Augen sehen. Dieser brüllt und lässt sie wissen und fühlen, dass die Uhr tickt und kein Mann zum Kinderkriegen vom Himmel fällt.

Von Freunden mit Kindern aus ihrem Freiheitstraum geweckt, gelangt sie zu der Erkenntnis, dass sich die Vorstellung von einem erfüllten Leben über die Jahre hinweg ändert. Zunächst freiheitssuchend, ist sie nun überzeugt von der Idee, sich fortpflanzen zu müssen. Dabei erweckt sie zu Beginn des Films des Zuschauers Mitgefühl, welches später vielmehr in Unverständnis übergeht. Denn der Ausweg für sie ist das Einfrieren ihrer Eier.

Eizellen im Gefrierbeutel

Durch schockierende Bilder informiert sie sich über die Prozedur. Diese wird beim Zuschauer schnell mit Abscheu und Abartigkeit assoziiert. Ein Gefühl von eisiger Kälte und Übelkeit, was nur schwer zu unterdrücken gelingt, bleibt.

So führt sie ihr Publikum durch ein sehr persönliches und emotionales Tief in ihrem Leben, lässt es teilhaben an ihren Diskussionen mit Familie und Freunden, ob diese Möglichkeit eine Lösung für sie darstellt, oder ob ihre Krisen ganz andere Wurzeln haben.

Mit gemischten Gefühlen geht Marieke ihren Entschluss an

Marieke Schellart jedoch ist fest entschlossen diesen Ausweg wahrzunehmen. Sie beharrt auf ihre romantische Ader Kinder nur auf natürliche Art mit dem Richtigen an ihrer Seite bekommen zu wollen.

Dies im Alter von 35 Jahren festzustellen ist reichlich spät, dennoch hält sie fest an ihrem Gedanken. Immer wieder bestätigt sie, wie wichtig ihr die Natürlichkeit des Kinderkriegens ist. Doch was ist an dem Eingreifen in den menschlichen Körper natürlich? Was haben Eier in Gefrierbeuteln zu suchen?

Unverständnis für die Protagonistin macht sich breit

Ebenso wenig versteht der Zuschauer die Wahl ihrer Partner. Wer den Wunsch hat eine Familie zu gründen und Kinder zu haben beschließt das nicht von einem Tag auf den anderen. Solch ein Lebensweg geht mit einem passenden Partner einher. Ein Drogenabhängiger, der sich in die Liste ihrer vergangenen Liebschaften einreiht, ist dann nicht zwingend die richtige Wahl. Zumindest sollte er eine Frau wie Marieke nicht davon abhalten, den Mann kennen zu lernen, der sie weiterbringt im Leben.

Im Ganzen macht sie einen sehr emanzipierten Eindruck, dennoch lässt den Zuschauer der Gedanke nicht los, dass sie sich sehr stark von dem „idealen“ Familienbild, welches ihr von ihren Freunden vorgespielt wird, beeinflussen lässt. So bleibt der Eindruck von der Angst vor dem Singledasein in der Gesellschaft mit Kind, Angst vor dem Alleinsein.

Dabei scheinen diese Ängste ihr, wie eine rosa-rote Brille, die Sicht auf die Realität zu verschleiern. Und obwohl sie sich selbst als sehr emanzipierte Frau ansieht, pflegt sie doch eine kindliche Naivität, die den Zuschauer mit ratlosem Kopfschütteln zurücklässt. In diesem Licht betrachtet erscheinen ihre Argumente für ein Kind im erhöhten Alter wie Ausreden. Diese bringen sie allerdings nirgendwo hin – weder zum Partner, noch zum Kind.

Somit beweist Schellart ein besonderes Talent dafür, ihre Position als Frau in der Gesellschaft zu portraitieren. Dabei lässt sie dem Zuschauer keine Wahl in einer Grauzone zu verweilen. Schwarz oder weiß, mehr Möglichkeiten gibt es nicht.

Regie: Marieke Schellart, Niederlande, 2010, 50 Minuten

Das Wartezimmer – I will forget this day

Eine Rezension von Melanie Fuchs

Wie eine Brücke verbindet auch ein Warteraum die Schicksale von Menschen.

An diesem Ort treffen die verschiedensten Lebensgeschichten aufeinander, die dort für einen kurzen Augenblick vereint, ihrem selbstgewählten Los entgegentreten müssen. Nachdem die Zeit in solch einem Raum überbrückt ist, folgt jeder wieder seinem eigenen Pfad. Doch für den Rest ihres Lebens verbindet sie – der Moment im Wartezimmer.

Diese emotionale Zusammengehörigkeit wird in Alina Rudnitskayas Dokumentarfilm I will forget this day beschrieben, als zu Beginn eine düstere und vernebelte Brücke das Publikum auf den schwermütigen Film vorbereitet. Denn die russische Filmemacherin Rudnitskaya, 35, porträtiert die unterschiedlichsten Frauen, während sie im Wartezimmer ausharren und auf die Abtreibung ihrer Kinder warten. Dabei beweist sie ein besonderes Talent, die zwischenmenschlichen Emotionen der einzelnen Frauen einzufangen – ihre Zweifel, ihre Trauer, ihre Erleichterung!

Der Weg, den diese Frauen eingeschlagen haben, scheint hoffnungslos und deprimierend, Diese Atmosphäre vermittelt der in schwarz-weiß gehaltene Film eindrucksvoll.

Eine Brücke im Nebel stimmt auf die undurchsichtigen Schicksale im Wartezimmer ein

Er hinterlässt den Zuschauer mit einem Gefühl von Beklemmung und in gewisser Weise auch Ratlosigkeit. Warum müssen diese Frauen eine solche Entscheidung treffen? Vor allem wenn der Zweifel und die Verwirrung während des Wartens in ihren Gesichtern beobachtet werden kann. In kurzen Interviews versucht eine Ärztin die Frauen davon zu überzeugen, dass eine Abtreibung nicht die Lösung ist. Doch die Frauen lassen sich nicht auf dieses Gespräch ein, können oder wollen keine nachvollziehbaren Gründe für ihre Entscheidung vorbringen.

Der Zuschauer gewinnt vielmehr den Eindruck, dass diese verlorenen Seelen auf der Suche nach sich selbst in den Wirrungen des Lebens und der Liebe hängen geblieben sind, ohne die Kraft, einen neuen Weg einzuschlagen. So traut sich eine junge Frau nicht einmal ihrem Freund zu sagen, dass sie schwanger ist. Dabei wird die Frage aufgeworfen, welche Substanz diese Beziehung dann überhaupt hat. Solche und ähnliche Gedanken werden durch den Film hervorgerufen und sorgen für lang anhaltendes Kopfzerbrechen.

Die sich wiederholenden Sequenzen im Wartezimmer erwecken den Eindruck einer Massenabfertigungsanlage, wo Frauen wie am Fließband ihr Schicksal erwarten. Einige dieser scheinen irgendwo in ihrem Leben falsch abgebogen zu sein, da sie sich zum wiederholten Male auf dem Weg in den OP-Saal befinden. Durch diese Bilder erzeugt der Film ein dumpfes Gefühl im Magen.

Gezeigt wird die Realität – egal wie grausam und schmerzhaft sie ist. Auch wenn die Frauen, wie der Filmtitel schon sagt, versuchen die Erinnerung an diesen Tag zu vergessen und so tief wie möglich in sich zu vergraben, wird ein solcher Gewissenswurm sich durch die Seele fressen und letztendlich doch an die Oberfläche des Bewusstseins krauchen.

Auch wenn dieser Dokumentarfilm nicht für ein alltägliches Fernseherlebnis geeignet ist, fasziniert er. Rudnitskaya vermag es auf tiefgründige Art und Weise die Gefühlswelt der verschieden Frauen zu entschleiern und den Zuschauer auf eine Reise in deren emotionale Abgründe mitzunehmen.

Regie: Alina Rudnitskaya, Russland 2011, 25 Minuten

Gefangen im Bann der Familie – Family Instinct

Gefangen im Bann der Familie – Family Instinct

Ein mickriger Weihnachtsbaum dekoriert mit Toilettenpapier. Rundherum sitzen die Bewohner eines lettischen Provinzdorfes. Beschimpfungen, Gewalt und Alkohol gehören zu ihrem Alltag. Getrunken wird bis zur Bewusstlosigkeit. Zwischen den Schnapsleichen spielen zwei Kinder. Es sind die Kinder von Zanda und ihrem Bruder Valdis, der wegen Inzest im Gefängnis sitzt.

Ohne Alkohol ist der Alltag für Zandas Umfeld nur schwer zu ertragen

Auf den ersten Blick scheint sich Regisseur Audris Gauja in Family Instinct vordergründig mit der illegalen Beziehung zwischen Bruder und Schwester zu beschäftigen. Schnell wird aber klar, dass das nur der Höhepunkt verschiedener, teilweise jahrelang gärender Konflikte ist. Bittere Armut, exzessive Alkoholgelage und grauenhafte Gefühlskälte prägen das Klima im Dorf. So ist es nicht nur das verbotene Verhältnis zu ihrem Bruder, das Zanda Kopfzerbrechen bereitet. Vielmehr ist es die Verknüpfung unterschiedlicher sozialer Spannungen, die die Situation aussichtslos machen.

Mit Stockflecken und Schimmel durchzogene Wände von denen der Putz abbröckelt, zerfallene Möbel und eine marode Kochmaschine: das ist das Umfeld in dem die 28-jährige Zanda zusammen mit ihren beiden Kindern, ihrer Mutter, einem ihrer Brüder und dessen Frau lebt. Gerne sind auch die Nachbarn zu Besuch, deren Hemmungen mit steigendem Alkoholpegel sinken. Zandas Zustand schwankt zwischen totaler Zurückgezogenheit und gewalttätigen Wutausbrüchen. Oft verprügelt sie dabei die Männer des Dorfes. In Gedanken ständig bei Valdis, hofft sie, dass der sie nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis noch liebt. Auch wenn seine Briefe eine andere Sprache sprechen.

Zanda wartet auf Valdis' Rückkehr aus dem Gefängnis

Trotz aller alltäglichen Probleme versucht Zanda ihren Kindern die Liebe und Wärme zu geben, die sie selbst nie erfahren hat. Zwar wird das Verhältnis zwischen Zanda und ihrer Mutter nicht tiefgründig analysiert, der Zuschauer bekommt aber all zu deutlich mit, dass es sich um keine herzliche Mutter-Tochter-Beziehung handelt. Auf die Frage, ob ihre Mutter sie liebe, antwortet diese lediglich „Warum sollte ich?“ Dennoch sind einige Entscheidungen von Zanda nur schwer nachzuvollziehen. So lehnt sie die Hilfe der örtlichen Behörden ab. Bei der Besichtigung einer Sozialwohnung flüchtet sie Hals über Kopf. Zu groß ist die Angst vor dem endgültigen Bruch mit der Dorfgemeinde, zu groß auch die Angst von Valdis gefunden zu werden.

Der Zuschauer ist hin und her gerissen, zwischen Mitgefühl und völligem Unverständnis, Mitleid und Ratlosigkeit. Gauja gibt in seiner Reportage aus dem Jahr 2010 keine Antworten. Zu komplex sind die sozialen Probleme in Lettlands ländlichem Raum. Zu komplex sind die Ursachen. Stattdessen zeigt er Menschen, die am Rande der Gesellschaft leben und stellt deren Alltag in erschreckend realistischer Weise dar.

Regie: Andris Gauja, Lettland, 2010, 58 Minuten