Dr. Modeß von der Bachwoche zu Gast bei Nacht am Meer – der Talk  im Strandkorb

Dr. Modeß von der Bachwoche zu Gast bei Nacht am Meer – der Talk im Strandkorb

Jochen A. Modeß-dirigiertAm Dienstagabend setzt sich Dr. Modeß zu uns in den Strandkorb um über die Bachwoche zu reden. Es wird um die Geschichte seit 1946 gehen und natürlich um das diesjährige Programm der Woche, die vom 16.-22. Juni stattfinden wird. Nicht nur für musikalisch Interessierte wird es spannend!

Schaltet ein und hört mit, am Dienstagabend von 22-23 Uhr!

Hier geht’s zum Livestream und später zum Podcast.

Live von der Fete de la Musique

Heute senden wir für euch von 19 bis 20 Uhr live von der Fete de la Musique vom Pommerschen Landesmuseum. Durch die Sendung führen euch Mandy Markwordt und Richard Becke. Und neben Eindrücken von der Liveatmosphäre bekommt ihr, wie immer, auch die aktuellen Nachrichten und die Veranstaltungstipps. In unseren Berichten hat sich Jana Külper mal näher mit der musikalischen Bachwoche beschäftigt und Fadl Speck erklärt euch die große Neuerung auf dem Krankenhausgelände. Gritt Haase hat für euch im Kulturplausch die Ereignisse der Sommersonnenwende zusammengefasst.

Also schaltet ein oder schaut vorbei und lasst uns mit der besten Musik abseits des Mainstreams den Abend ausklingen…

 

Wir freuen uns auf euch :)!

Die Bachwoche wird Rentnerin – 65. Jubiläum

Die Bachwoche wird Rentnerin – 65. Jubiläum

“Man sagt, wenn die Engel für Gott spielen, so spielen sie Bach…” Diese Zitat der britischen Philosophin Isaiah Berlin könnte die Überschrift sein für die 65. Bachwoche, die am 20.6. beginnt. Zum Jubiläum mit dem Motto „engelisch“ gibt es mit 44 Konzerten, Gottesdiensten und weiteren Veranstaltungen ein vielfältiges Programm.

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Von Hiddensee hinaus in die Welt – Greifswalder Bachwoche

Interview mit dem musikalischen Leiter der Greifswalder Bachwoche, Kirchenmusikdirektor Prof. Jochen A. Modeß

moritz Wie kam es 1946 zur Gründung der Greifswalder Bachwoche?
Prof. Jochen A. Modeß Es gab nach dem Krieg ein paar begeisterte Musiker, die sich um den Domorganisten und Domkantor Hans Pflugbeil scharten. Dieser hat dann mit einigen überlegt, in einem Strandkorb in Hiddensee, man müsste eigentlich in dieser kulturlosen Zeit wieder Musik machen. So haben sich dann diese ersten Bachtage entwickelt, die plötzlich jedes Jahr stattfanden. Die Bachwoche hat sich als ältestes Festival hier in Mecklenburg-Vorpommern etabliert. Wir sind froh, dass wir das jedes Jahr wieder machen können.

moritz Sie haben 1994 die musikalische Leitung übernommen. War das gleichzeitig Ihr erstes Jahr als Kirchenmusikdirektor?
Modeß Ja, ich bin im Oktober 1993 zum Professor berufen worden. Es war von vornherein so konzipiert, dass ich die Leitung der Bachwoche übernehmen solle. Seitdem bin ich jährlich dran. (mehr …)

“Diese Musik kann man nicht begreifen” – Rückblick auf die Bachwoche

Auch dieses Jahr wurde die Greifswalder Bachwoche ihrem Status als größtes Festival geistlicher Musik im Norden Deutschlands mit über 10.000 Besuchern mehr als gerecht. Nach einem ersten Erlebnisbericht über einige Veranstaltungen der Bachwoche, die auch klassik-fernen Besuchern gut zugänglich waren, folgt nun der zweite Teil, der sich den Konzerten zum Kern des diesjährigen Themas „Bach und Russland“ widmet; Bachs Matthäuspassion und die Passion nach Johannes von Sofia Gubaidulina.

Matthäuspassion

Den Auftakt bildet Bachs Matthäuspassion, die auf Grund ihres „opernhaften“ Charakters zunächst fast 100 Jahre unbeachtet und unaufgeführt blieb. Erst die Aufführung von 1829 unter der Leitung des 20- jährigen Felix Mendelssohn Bartholdy sorgte für eine Wiederentdeckung, Aufarbeitung und Würdigung der Bachschen Werke, die bis heute Bestand hat. Mittlerweile gilt die Matthäuspassion verdientermaßen als ein Höhepunkt im musikalischen Schaffen Johann Sebastian Bachs. Unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor (KMD) Modeß fand am Dienstag, dem 1. Juni, eine Aufführung der Frühfassung der Matthäuspassion im Dom St. Nikolai statt.

Künstlerischer Leiter der Bachwoche: KMD Modeß

Diese unterscheidet sich von späteren Versionen durch eine sogenannte Continuogruppe, die die Funktion hat, beide Chorstimmen als eine Art Brückenstimme näher aneinander heranzuführen und auf einander zu beziehen, so dass den verschiedenen Stimmen ein organisches Gerüst verliehen wird. Besonders an den Stellen, an denen beide Chöre gleichzeitig im Forte sangen, machte sich diese zusätzliche Gruppe bemerkbar. Hier spielten Orgel und Kontrabass harmonisch zusammen und liefen zu keiner Zeit Gefahr, von den gewaltigen Chorälen verschluckt zu werden, ganz im Gegenteil.

Im Gegensatz zu Süskinds einsamen Bassisten ohne Ausdrucksmöglichkeiten bildeten die Kontrabässe an diesem Abend einen donnernden Rückhalt, der stellenweise, durch stimmgewaltiges Orgelspiel unterstützt, das Mark erschütterte und Tragik und Monumentalität des textlichen Hintergrunds am eigenen Leib erfahrbar werden ließen. Auf dem erwähnten stimmlichen Fundament der Bässe waren auch die Solisten jeder Zeit in der Lage, den textlichen Hintergrund, der das Wirken Jesus Christus’ bis zu seiner Kreuzigung behandelt, ausdrucksstark zu darzubieten. Besonders die von Thomas Wittig vorgetragenen Jesusworte stachen, ihrer textlichen Bezugsperson entsprechend, klar und imposant hervor, und charakterisierten Jesus nicht nur als Sohn Gottes, sondern als dessen Inkarnation. (mehr …)