von Carsten Schönebeck | 19.05.2010
Nach der gescheiterten Wahl Pedro Sithoes zum Vorsitzenden des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) in der vergangenen Woche hatten einzelne Mitglieder des Studierendenparlaments (StuPa) und des AStA schwere Vorwürfe gegen die politischen Hochschulgruppen erhoben: Eine abgesprochene Wahl, die sich nach Parteibüchern gerichtet habe und die im Fall der Jusos darauf abziele, einen eigenen Kandidaten durchzudrücken. Die Unterstützer Pedros warfen den Hochschulgruppen vor, einen fähigen Kandidaten abgelehnt zu haben, so dass der AStA deutlich geschwächt in die neue Legislatur und vor allem in die Verhandlungen um die Zukunft der Lehrerbildung in Greifswald starte.

Die im StuPa vertretenen Hochschulgruppen sehen dies naturgemäß anders. Die Existenz vorheriger Absprachen zur Abstimmung über den AStA-Vorsitz wird von ihnen durchweg dementiert. Weder intern noch mit den anderen Gruppen habe es diese gegeben. Insbesondere bei Personalentscheidungen, schrieb uns Johannes Radtke vom Ring Christlich Demokratischer Studenten (RCDS) sei dies nicht üblich.
Jusos: Schade, einen so engagierten Menschen zu verlieren
Dementsprechend zeigen sich auch die meisten Vertreter der Hochschulgruppen überrascht vom Ergebnis des Wahlgangs. Die Juso-Hochschulgruppe (JHG) erklärte dem webMoritz gegenüber: „Natürlich ist es schade, einen so engagierten Menschen innerhalb des AStA zu verlieren.“, ergänzte aber: „Die Wahl des StuPa war richtig, denn anscheinend war Pedros Vertrauen in Teile des StuPas schon vorher gestört.“ (mehr …)
von Gabriel Kords | 12.05.2010
Pedro Sithoe will kein zweites Mal um den Vorsitz des AStA kandidieren. Das sagte der gestern nicht gewählte Kandidat gegenüber dem webMoritz. Er habe vor der Wahl vereinzelte Hinweise vernommen, einige Stupisten wollten ihm zunächst „einen Denkzettel verpassen“ und habe bereits vor der Wahl gesagt, dass er genau ein Mal kandidieren werde. Dabei bleibe es: „Die Stupisten müssen wissen, was sie tun, wenn sie einen Stimmzettel ausfüllen.“

Pedro nach der gescheiterten Wahl.
Dass er über das Wahlergebnis enttäuscht ist, machte Pedro ebenfalls deutlich. Er sieht sich als Opfer von parteitaktischen Manövern. Offensichtlich sei nicht nach Inhalten, sondern nach taktischen Erwägungen abgestimmt worden. Das hätten die vielen Enthaltungen gezeigt – und eine Enthaltung habe eben oft die Wirkung einer Nein-Stimme.
Sind die Hochschulgruppen schuld?
Pedro vermutet, dass er sich bei den Hochschulgruppen unbeliebt gemacht habe, indem er stets seine eigene Meinung vertreten habe – und nicht die einer bestimmten Gruppe. Die Hochschulgruppen nähmen nicht zur Kenntnis, dass es sich bei den AStA-Wahlen (und auch bei den StuPa-Wahlen) um Personenwahlen handeln würde, sodass es um einzelne Persönlichkeiten und nicht ums Parteibuch gehe. Pedro fasst zusammen: „Hochschulgruppen sind kontraproduktiv.“ (mehr …)
von Carsten Schönebeck | 17.01.2010
Ein intensiver Wahlkampf, organisatorische Verbesserungen bei der Wahl und nicht zuletzt der Streit um den Namen der Greifswalder Universität haben der Studierendenschaft eine Rekordwahlbeteiligung beschert.
Bei den Senatswahlen errangen die Mediziner und Naturwissenschaftler einen Erdrutschsieg unter den Studenten, auch bei den Professoren verschiebt sich die Sitzverteilung zu Gunsten dieser beiden Fakultäten. Zu den weiteren Plätzen (wissenschaftliche und weitere Mitarbeiter) können wir derzeit noch keine Aussagen treffen. Die Wahlergebnisse sollten laut Aussage des Wahlleiters Mike Naujock am Freitag veröffentlicht werden, dies ist jedoch bisher nicht geschehen.

Thomas Schattschneider im Interview
Thomas Schattschneider (Liste „Pro Geistes- und Sozialwissenschaften sowie Lehramt“), der seinen Sitz im Senat verteidigen konnte, sagte gegenüber dem webMoritz: „Traurig ist, dass unsere Liste das Wählerpotential der Philosophischen, der Theologischen und der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät nicht mobilisieren konnte. Diese drei Fakultäten machen zwei Drittel der Greifswalder Studenten aus. Die Listenwahl hat sich aber bewährt, so haben wir zumindest fünf der Mediziner und Naturwissenschaftler draußen gelassen.“
Schattschneider erklärte, er sehe sich zwar als Vertreter der gesamten Universität, dennoch sollten sich die Mehrheitsverhältnisse unter den Studenten auch im Senat widerspiegeln. Er habe sich erhofft, seine Liste könne sieben oder acht Sitze erringen, sechs seien aber immer noch ein respektables Ergebnis. Zu den Auswirkungen des Ergebnisses sagte er: „Man muss im Auge behalten welche Entscheidungen im Senat anstehen, zum Beispiel die Wahl der Prorektoren, die Zielvereinbarung mit dem Land oder die Weiterführung der Lehramtsausbildung. Durch die überproportionale Vertretung von zwei Fakultäten seien einige Entscheidungen bereits absehbar.“ Die Liste „Volluniversität“, so Schattschneider müsse noch zeigen, ob sie ihrem Namen auch gerecht werde. (mehr …)
von webmoritz. | 09.01.2010
Der webMoritz hat am Montag, dem 4. Januar, allen Kandidaten für StuPa, Senat und Fakultätsräte per E-Mail einen Fragebogen zugesandt. Wir veröffentlichen alle Antworten, die uns bis Freitag, 18 Uhr zugegangen sind. Antworten, die später eingegangen sind, können unter Umständen nicht oder nur verspätet veröffentlicht werden.

Alexander Schulz-Klingauf
1. Allgemeine Angaben zur Person (Name, Alter, Studienfach, Fachsemester):
Alexander Schulz-Klingauf, 31, LA Gymn. Deutsch/Geschichte/Kunstgeschichte, 12. Semester
2. Für welche Gremien kandidierst du?
StuPa
3. Was machst du außer Studium und Gremienarbeit?
Sport (Fußball, Tennis, Volleyball uva), Arbeiten…
4. Warum kandidierst du bzw. willst du in das betreffende Gremium?
Um die Arbeit der letzten Jahre fortzuführen und vor allem die Interessen der Studierenden wirkungsvoll zu vertreten. Die Zielstellung ist seit meinem Einstieg in die Hochschulpolitik im Jahre 2005 stets dieselbe: Konsequenter Einsatz zum Wohle der Studierendenschaft.
5. In welcher politischen Richtung fühlst du dich verortet?
Grün
6. Wie empfindest du die Debattenkultur in den universitären Gremien?
Konstruktiv, produktiv, zielführend – in den akademischen Gremien (Senat, Fakultätsräte) ist es wichtig, sich als Student konsequent Redeanteile zu erarbeiten und den übrigen Mitgliedern (v.a. den Profs) zum Wohle der Studierenden, wenn angebracht, kritisch gegenüberzustehen.
7. Welches Themenfeld siehst du in den Gremien/dem Gremium für die/das du kandidierst unterrepräsentiert?
Momentan im StuPa keines – das Landeshochschulgesetz lässt uns nur ein abgestecktes Terrain bearbeiten. Der Output und der Druck seitens des Parlamentes auf die Entscheidungsträger der Uni könnte allerdings insgesamt erhöht werden.
8. Als wie groß siehst du die Rolle der Studenten und der studentischen Selbstverwaltung in universitären Entscheidungsprozessen?
Wenn man willens ist, sich aktiv einzubringen als sehr groß. Dann hat man insbesondere in einem Gremium wie dem Fakultätsrat große Gestaltungsmöglichkeiten.
Solange die studentische Selbstverwaltung in sich geschlossen ist, gemeinsame Positionen nach außen vertritt und mit einer Stimme spricht, ist die Wirkung auf universitäre Entscheidungsprozesse am größten.
9.Eine der Hauptaufgaben des StuPa ist das Wählen und Kontrollieren des AStA. Was sollte sich hier verbessern?
Aus meiner Sicht gibt es hier nicht viel zu verbessern. Sicherlich kann man immer noch mehr Werbung für Kandidaten machen und die Berichte könnten durch etwaige Vorgaben entschlackt werden. Aber: sowohl am Kandidatenfindungsprozedere (es gab seit vier Jahren noch nie so viele Bewerber!), an der Kandidatenbefragung (das StuPa hat die Pflicht gegenüber allen Studierenden, die fähigsten Bewerber in bezahlte Ämter zu wählen) und am Modus der zweiwöchigen Berichterstattung (damit erhält der AStA insgesamt und jeder einzelne Referent die Möglichkeit seine Arbeit zu präsentieren – etwaige Probleme und Fehlentwicklungen können vom StuPa dadurch frühzeitig erkannt und gebannt werden) ist in der bisherigen Form festzuhalten.
10. Was sind deine haushaltspolitischen Ziele?
Fortführung der seriösen und den sich stetig verändernden Bedürfnissen angepassten Haushaltspolitik (z.B. über die Jahre mehr Kulturförderung, weniger Eigenressourcenverbrauch). Da sich der Haushalt der Studierendenschaft aus Zwangsbeiträgen aller Studierenden generiert, haben die gewählten Vertreter der Studierendenschaft (StuPa) in diesem Bereich mit besonderer Sorgfalt zu arbeiten. Jede finanzielle Zuwendung muss vorher durch das StuPa überprüft und kritisch hinterfragt werden, immer mit Blick auf den Nutzen für die Greifswalder Studierendenschaft.
Foto: privat
von Jabbusch | 19.04.2008
Am kommenden Dienstag tagt das StuPa erneut [hier die letzte Sitzung]. Grund für die Sondersitzung ist die alljährlich neu umkämpfte Struktur des Allgemeinen Studierenden Ausschusses (AStA), die viel Zeit benötigt. Am Anfang jeder Legislatur legt das StuPa fest, welche Ämter es gibt, was sie tun sollen und wie viel Geld sie dafür bekommen sollen.
Über den jetzigen (alten) AStA hat der moritz ausführlich kritisch berichtet. Der AStA selbst sieht die eigene Struktur naturgemäß etwas positiver. Dazu gibt es eine schöne mediale Aufbereitung als Video (produziert zusammen mit Moritz TV – siehe unten). (mehr …)