Bologna-Konferenz ohne wegweisende Ergebnisse

Bundesbildungsministerin Anette Schavan

Am 17. Mai fand in Berlin der Bologna-Gipfel statt, der von der Bundesbildungsministerin Anette Schavan geleitet wurde. Zentrales Thema dieser Konferenz war die Reform der bereits seit langem umstrittenen Umstellung der Studiengänge auf das Bachelor/ Master-System (Bologna-Reform). In Folge der Studentenproteste im vorigen Jahr hatte Schavan ankündigt, ein Treffen zwischen Studenten und der Politik zu organisieren, um über notwendige Veränderungen an den Hochschulen zu diskutieren. Zu dem Gipfel war je ein Mitglied jeder politischen Hochschulgruppe aus jedem Bundesland eingeladen.

Kritisiert wurde vielerorts die Tatsache, dass die Allgemeinen Studierendenausschüsse der Universitäten nicht zu der Veranstaltung eingeladen wurden. Auch Schülerinnen und Schüler wurden nicht berücksichtigt. Dabei hatten nicht zuletzt diese Gruppen den Bildungsstreik und die Audimaxbesetzungen organisiert, die den Anstoß zur Debatte um den Bologna-Prozess gegeben hatten. In einem Interview mit dem Deutschlandradio kritisierte ein Masterstudent der Humboldt-Universität, dass mehr Vertreter aus der Wirtschaft  zu dem Treffen eingeladen wurden, als Studentinnen und Studenten. So sind unter anderem Vertreter von Siemens, Audi, VW, Telekom und der Hypo Vereinsbank vertreten gewesen. Der Forderung der Studierenden, dass sie zu 50 Prozent der Gesamtteilnehmerzahl vertreten sein sollen, um auf gleicher Augenhöhe debattieren zu können, kam Annette Schavan nicht nach. (mehr …)

Zum Nachlesen: Ticker aus der StuPa-Sitzung

Die fünfte StuPa-Sitzung der Legislatur fand am Mittwochabend im Konferenzsaal des Hauptgebäudes statt. Eine Übersicht über die (vorläufige) Tagesordnung gibt es hier. Mittelpunkt der Sitzung werden vermutlich Berichte und Wahlen für AStA und moritz-Medien sein. Es steht nicht zu erwarten, dass alle Punkte der Tagesordnung heute tatsächlich behandelt werden. Der webMoritz berichtete wie immer live über die Sitzung.

Für Live-Leser: Direkt zum Ende dieser Seite springen.

Es tickert Gabriel Kords.

20:09 Die Sitzung läuft überraschend bereits seit 20:05. Es geht derzeizt um den Bericht des Präsidiums. Dabei ein Thema: Der geplante weitere Umzug des Stuthe. Der Präsident hat aus der Zeitung davon erfahren und ist über das Tempo der Hochschulleitung verwundert.

20:13 Inzwischen geht es um die Berichte aus dem AStA. Derzeit geht es um den Bericht der Nachhaltigkeitsreferentin, nachdem es sehr wenige Fragen an die stellv. Vorsitzende und die Finanz-Referentin gab.

20:17 Die HoPo-Referenten Fanz Küntzel und Björn Reichel berichten. Björn bittet die Stupisten darum, sich bis zur nächsten Sitzung mit der geplanten LHG-Novellierung auseinanderzusetzen, deren Text inzwischen vorliegt.

Das Plenum

20:18 Franz Küntzel schlägt vor, dass sich der AStA und das StuPa mit einem gemeinsamen Team am Spendenlauf für Afrika beteiligen. Man habe in letzter Zeit gelegentlich gelesen, das Verhältnis zwischen StuPa und AStA sei schlecht und es könne ja womöglich durch so eine Maßnahme verbessert werden.

20:22 Die Berichte werden heute bisher in sehr zügigem Tempo abgehandelt. Unser Respekt!

20:25 Susann Schulz bittet das StuPa und alle Gäste um “ganz viel Untersützung” bei der ersten Sitzung der Ersti-AG in der nächsten Woche, denn dann wird es voraussichtlich noch keine Ersti-Refrentin geben. Die einzige Bewerberin auf das Doppelreferat, Anne Lorentzen, hat ihre Bewerbung zurückgezogen. (mehr …)

Hochschulgruppen wehren sich gegen Vorwürfe

Nach der gescheiterten Wahl Pedro Sithoes zum Vorsitzenden des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) in der vergangenen Woche hatten einzelne Mitglieder des Studierendenparlaments (StuPa) und des AStA schwere Vorwürfe gegen die politischen Hochschulgruppen erhoben: Eine abgesprochene Wahl, die sich nach Parteibüchern gerichtet habe und die im Fall der Jusos darauf abziele, einen eigenen  Kandidaten durchzudrücken. Die Unterstützer Pedros warfen den Hochschulgruppen vor, einen fähigen Kandidaten abgelehnt zu haben, so dass der AStA deutlich geschwächt in die neue Legislatur und vor allem in die Verhandlungen um die Zukunft der Lehrerbildung in Greifswald starte.

Die im StuPa vertretenen Hochschulgruppen sehen dies naturgemäß anders. Die Existenz vorheriger Absprachen zur Abstimmung über den AStA-Vorsitz wird von ihnen durchweg dementiert. Weder intern noch mit den anderen Gruppen habe es diese gegeben. Insbesondere bei Personalentscheidungen, schrieb uns Johannes Radtke vom Ring Christlich Demokratischer Studenten (RCDS) sei dies nicht üblich.

Jusos: Schade, einen so engagierten Menschen zu verlieren

Dementsprechend zeigen sich auch die meisten Vertreter der Hochschulgruppen überrascht vom Ergebnis des Wahlgangs. Die Juso-Hochschulgruppe (JHG) erklärte dem webMoritz gegenüber: “Natürlich ist es schade, einen so engagierten Menschen innerhalb des AStA zu verlieren.”, ergänzte aber: “Die Wahl des StuPa war richtig, denn anscheinend war Pedros Vertrauen in Teile des StuPas schon vorher gestört.” (mehr …)

Am Mittwoch ist (schon) wieder StuPa-Sitzung

Am Mittwoch tagt wieder das Studierendenparlament (StuPa) der Greifswalder Universität. Es geht los um 20 Uhr im Konferenzsaal des Hauptgebäudes. Die Sitzungen finden zurzeit noch wöchentlich statt, weil das Parlament nach dem späten Start in die Legislatur noch Einiges abzuarbeiten hat. In der letzten Sitzung sollte der AStA neu besetzt werden, was jedoch nicht vollständig gelang. Weder wurden alle Referate, für die Bewerbungen vorlagen, überhaupt behandelt, noch konnte man sich beim Vorsitz und beim Gleichstellungsreferat auf einen Bewerber einigen. Auf alle Positionen die letzte Woche nicht vergeben werden, kann man sich natürlich weiterhin bewerben.

Auch die neuen Chefredaktionen und die Geschäftsführung der moritz-Medien sollen gewählt werden. Hierbei ist zu beachten, dass für den webMoritz noch die alte Struktur mit Chefredakteur und einem stellv. Chefredakteur (je 20 Wochenstunden) gelten, da die neue Struktur (mit drei stellv. Chefredakteuren à 10 Wochenstunden) zwar beschlossen wurde, aber noch durch die Hochschulleitung genehmigt werden muss.

Neben den Wahlen gibt es noch einige weitere Punkte auf der Tagesordnung, die dort schon seit längerem stehen und langsam mal abgearbeitet werden müssten. Darunter befinden sich unter anderem noch  verschiedene Anträge zum Namenspatron der Universität und das Thema “Bundeswehranzeige im moritz-Magazin”.

Der webMoritz wird, wie gewohnt, live berichten.

Die derzeitige Tagesordnung stammt vom 15.5. und wird vor der Sitzung wahrscheinlich noch ein wenig erweitert. Mit Stand vom 17. Mai, 17 Uhr, ist die unten stehende Fassung jedoch nach Auskunft des StuPa-Präsidiums noch aktuell.

TOP 1 Berichte (Drs. 20/50) – Die üblichen Berichte dauern in der Regel 60 bis 90 Minuten. Womöglich wird es gerade an die stellv. Vorsitzende, die zugleich auch kommissarische Vorsitzende und komissarische Wohnreferentin ist die ein oder andere Frage geben.

TOP 2 Formalia – Hier wird die Beschlussfähigkeit festgestellt und die Tagesordnung beraten und verabschiedet. Besonders bei der vollen Tagesordnung kann es hier noch ein wenig Streit geben, denn wenn ein Antrag zu weit hinten landet, wird er spät nachts vertagt.

TOP 3 Änderung der Aufwandsentschädigung der moritz-Geschäftsführung (Drs. 20/44) Nach derzeitigem Stand soll die neue Geschäftsführung nur noch 210 Euro Aufwandsentschädigung bekommen. Bisher waren es 250 Euro. Der Beschluss fiel vor zwei Wochen unter etwas nebulösen Umständen und soll nun wieder geändert werden. Alexander Schulz-Klingauf fordert 240 Euro (Das bekommen auch die Chefredakteure). (mehr …)

AStA ruft “Arbeitskreis Lehramt” ins Leben

Vergangene Woche fand das erste Treffen des vom AStA ins Leben gerufenen “Arbeitskreises Lehramt” statt. Die Veranstaltung wurde von Paula Zill, AStA-Referentin für Studium und Lehre geleitet. Das Treffen wurde unter anderem von Korbinian Geiger, dem Präsidenten des Studierendenparlaments, Thomas Schattschneider, dem Vorsitzenden der Landeskonferenz der Studierendenschaften (LKS) und dem Landtagspolitiker Sebastian Ratjen wahrgenommen, der sich in den letzten Tagen relativ intensiv in der Greifswalder Hochschulpolitik zu Wort gemeldet hat.

Mahnwache im Mai

Mahnwache im April

In der ersten Sitzung wurden zunächst Ideen für das zukünftige Vorgehen gesammelt. So sind beispielsweise Demonstrationen in Rostock, Greifswald und Schwerin geplant. Die Demonstration in Rostock soll dergestalt sein, dass möglichst viele Studierende des Greifswalder Lehramtsstudiums in die größte Stadt des Landes fahren und die dortigen Vorlesungen und Proseminare besuchen. Mit einer solchen Aktion würde auf die in Folge der Schließung der Greifswalder Lehrämter hervorgerufene Überlastung der Rostocker Kapazitäten in den betroffenen Studienfächern hingewiesen werden.

Des Weiteren wurde vorgschlagen, dass die Lehramtsstudenten in Greifswald für die restliche halbe Stunde ihrer Lehrveranstaltung an einem bestimmten Tag den Hörsaal verlassen, um zu demonstrieren, dass die Philosophische Fakultät ohne die Lehramtsstudenten tot ist. Zudem soll mit einer Plakataktion auf die drohende Schließung des Lehramtsstudiums und die damit einhergehenden Folgen informiert werden.

Das Treffen wurde von Paula Zill geleitet.

Den Höhepunkt der Aktionen stellt eine Demonstration in Schwerin dar. Es gibt außerdem Überlegungen, diese Demo mit Protestaktionen gegen die Kommunalgebietsreform zu verknüpfen. Der Auftakt der Protestwochen soll die Sommervollversammlung am 23. Juni sein. So sind von diesem Zeitpunkt an ein bis zwei Aktionen pro Woche geplant.

Das nächste Treffen des Arbeitskreises findet am Dienstag den 18. Mai um 18 Uhr im Konferenzraum des AStA-Büros statt. Im Folgenden wird sich die Gruppe in regelmäßigen Abständen zusammen finden. Es können grundsätzlich alle Studierende, die Interesse am Erhalt der Lehrerbildung in Greifswald haben und sich aktiv einbringen wollen, an diesen Treffen teilnehmen und den Arbeitskreis unterstützen.

Foto: privat (Paula), Carsten Schönebeck (Mahnwache)

“Der Wurf ins kalte Wasser” – Interview mit AStA-Chefin Daniela Gleich

Als Daniela Gleich sich als stellvertretende Vorsitzende für den Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) bewarb, hatte sie nicht damit gerechnet, sofort die Führung übernehmen zu müssen. Doch nachdem ihr “Ziehvater” Pedro Sithoe nicht zum Vorsitzenden gewählt wurde, trat auch die alte Führung mit sofortiger Wirkung zurück. Seine “Politik der ruhigen Hand”, hatte den AStA in die Kritik gebracht.

webMoritz: Vergangenen Dienstag bist du zur stellvertretenden Vorsitzenden des Allgemeinen Studierendenausschusses gewählt worden und prompt leitest du kommissarisch den AStA…

Daniela Gleich: Das ist natürlich schon ein Wurf ins kalte Wasser. Dass Pedro keine riesige Mehrheit bekommen wird, wussten wir, aber wir sind fest davon ausgegangen, dass er gewählt wird. Das eigentliche Ergebnis war natürlich fatal.
Mir war natürlich bewusst, als ich mich beworben habe, dass ich auch in der Lage sein muss, den Vorsitz zu vertreten, aber dass es so schnell dazu kommt,  damit habe ich nicht gerechnet.

webMoritz: Wie beurteilst du den Rücktritt der alten AStA-Spitze?

Führt seit Mittwoch den AStA: Daniela Gleich

Daniela Gleich: Ich fand es konsequent, dass Solvejg und Pedro zurückgetreten sind. Ich habe auch erwartet, dass sie auch nicht kommissarisch zur Verfügung stehen. Es war auch kurz im Gespräch ob ich meine Kandidatur zurückziehe. Ich wurde dann aber von meinen Mitreferenten und von Pedro und Solvejg gebeten, es nicht zu tun.
Das eigentlich traurige am Verlauf der Sitzung ist, dass Pedro aufgrund fadenscheiniger Kritik abgelehnt wurde. Man darf als Referent in diesem StuPa seine Meinung nicht äußern, sonst wird einem die Stimme entzogen.

webMoritz: Ein Kritikpunkt am AStA und auch an Pedro selbst war, dass der politische Faden fehle…

Daniela Gleich: Dass es da unterschiedliche Auffassungen zwischen dem AStA und dem Studierendenparlament gibt ist ja etwas ganz Natürliches. Insbesondere weil im Parlament ja auch eine Reihe starker Hochschulgruppen vertreten sind, die sehr klare Interessengruppen vertreten. Aber wenn es da Schwierigkeiten gibt, dann muss man eben miteinander sprechen und darf nicht die Studierendenschaft darunter leiden lassen, indem man einen fähigen Referenten nicht wiederwählt.

Das Problem sind die Hochschulgruppen

webMoritz: Was muss sich denn genau ändern am Verhältnis zwischen Parlament und AStA?

Daniela Gleich: Ich würde mich freuen, wenn von einigen Leuten im Parlament mehr Respekt gegenüber dem AStA und seiner Arbeit gezeigt würde. Jeder einzelne von uns steckt hier sehr viel Zeit und Energie rein. Im StuPa sitzen aber einige Leute, die denken sich, die Referenten würden das alles so nebenbei machen und bekämen ja auch noch Geld dafür.

webMoritz: Ist das StuPa der Krawallmacher der Greifswalder Hochschulpolitik?

Daniela Gleich: Ich will das gar nicht verallgemeinern. Natürlich sitzen da auch einige fähige Leute, die sich ja auch auf Pedros Seite gestellt haben. Das Problem liegt bei den Hochschulgruppen. Die bekriegen sich und die Probleme werden auf den AStA abgewälzt. Wenn innerhalb von einem Jahr zweimal die AStA-Führung zurücktritt, sollte man sich schon fragen, was da falsch läuft. (mehr …)