Organspende – jede Entscheidung zählt

Organspende – jede Entscheidung zählt

Tausende schwerkranke Menschen warten dringend auf ein neues Organ. 2017 standen über 7.600 Deutsche auf der Eurotransplant-Warteliste, über 1.000 warteten voller Hoffnung auf eine neue Leber. Doch in Deutschland gibt es zu wenig Spender. Dies ist unter anderem auf die mangelnde Aufklärung zurückzuführen. Es herrschen allgemein viele Unklarheiten. Im Schulunterricht und selbst im Medizinstudium wird das Thema weitestgehend nicht besprochen. Krankenkassen schicken zwar Organspendeausweise an ihre Mitglieder, eine fundierte Aufklärung findet auf diese Weise allerdings nicht statt.

(mehr …)

GrIStuF 2012 – Die Planung beginnt jetzt!

Es ist Sommer, der Name GrIStuF erscheint auf den verschiedensten bunten Flyern und Plakaten, eine ungewohnte Ballung an abwechslungsreichen Veranstaltungen bestimmt täglich das Kulturprogramm Greifswalds und überall sind neue Grüppchen von Menschen verschiedenster Herkunft im Stadtbild zu entdecken.Flyer Vorbereitungswochenende

…Das klingt alles sehr nach dem Greifswald International Students Festival, was alle zwei Jahre stattfindet und die große weite Welt für über eine Woche nach Greifswald holt!
Sommer und GrIStuF 2012, das klingt beides sehr weit weg. Aber dennoch beginnen die ersten Planungen schon jetzt!

Und du kannst dabei sein! Vom 14. bis 16. Januar 2011 findet das erste Vorbereitungswochenende für das nächste Festival statt!

Willst du mithelfen, Greifswald bunter zu machen und ganz aktiv dabei sein, wenn Studierende aus der ganzen Welt nach Greifswald kommen, um sich kennen zu lernen, in Workshops zu diskutieren und auf Veranstaltungen verschiedenster Art auszutauschen?

Wir suchen jede Menge Leute, die Lust haben, ihre Ideen einzubringen, mit uns neue Konzepte zu diskutieren und aktiv an der Grundsteinlegung des GrIStuF 2012 mitzuwirken!

Das Programm für das Wochenende kannst du auf unserem Flyer oder unter www.students-festival.de nachlesen. Hier die Kurzform des Ablaufs: Am Freitagabend kannst du einfach mal vorbeischauen, was das GrIStuF eigentlich ist und wie die letzten Festivals waren. Am Samstag und Sonntag werden wir dann in großen und kleinen Gruppen Ideen spinnen, diskutieren und ein erstes Konzept erarbeiten. Für Verpflegung wird gegen einen kleinen Obolus gesorgt.

Sei dabei,wenn wir den Startschuss zum GrIStuF 2012 geben und verbringe ein nettes Wochenende mit dem GrIStuF-Team!
Damit wir etwas planen können,schreib einfach an info@gristuf.org, wenn du kommen willst!

Wir freuen uns auf dich!
Das GrIStuF-Team
www.students-festival.de

Flyer: GrIStuF

Geld regiert die Welt – aber wie?

In den vergangenen Tagen eröffneten die Entwicklungspolitischen Tage in Greifswald mit vielen informativen und praktischen Veranstaltungen interessante Perspektiven auf die Themen Geld, Marktwirtschaft und Kapitalismus. Da sich diese nun ihrem Ende (13. November) nähern, blicken wir noch einmal auf zwei der bisherigen Veranstaltungen zurück, die sich der Problematik kaum unterschiedlicher nähern könnten.

Vortrag “Welt Macht Geld” von Georg Zoche im Koeppenhaus

In seinem Vortrag zu “Welt Macht Geld” präsentierte Georg Zoche im prall gefüllten Vortragssaal des Koeppenhauses die Ergebnisse seiner Recherche zur Finanzkrise und der modernen Anatomie des Geldes. Nach einer kurzen Einführung zu  grundsätzlichen Aspekten von Geld, beispielsweise seiner allgemein-notwendigen, gesetzlichen Anerkennung und seiner Arbitrarität, kehrte er zum eigentlichen Gegenstand seiner Untersuchungen zurück: dem Dollar.

Georg Zoche bei der Einführung ins Thema

Dieser prägte in wesentlichem Maße den Verlauf der Weltgeschichte seit Ende des Zweiten Weltkrieges. So wurden viele bedeutende, historische Ereignisse wie der Wiederaufbau Europas nach dem Zweiten Weltkrieg, das Amerikanische Mondfahrtprogramm oder der Kalte Krieg durch die USA und somit den Dollar finanziert, jedoch nicht ohne weitreichende Konsequenzen für die Weltwirtschaft. Ausgehend von einer umfangreichen und anschaulichen Darstellung der zur jüngsten Finanzkrise führenden Kausalitätskette, beginnend beim Platzen der “Dot-Com-Blase” im Jahr 2000, diagnostizierte Zoche die Morbidität des Dollars, d. h. seinen historischen Verfall und seine Krisenanfälligkeit, und die mangelnde Zukunftsfähigkeit des Dollars als Weltleitwährung.

Doch wie kam es überhaupt zur Vormachtstellung des Dollars? Indem die USA die Dokumente der internationalen Währungskonferenz von Bretton Woods im Juli 1944 zu Gunsten ihrer eigenen Währung fälschten, führten sie den Dollar als Weltleitwährung ein und wurden so zur Supermacht des 20. Jahrhunderts. Mittlerweile hat sich auch am Dollar das Triffin-Dilemma bewährt, das unmittelbar daraus resultiert, dass Nationalwährungen zu Weltleitwährungen werden,  und die Frage stellt sich, wie eine zukünftige Finanzordnung ohne eine nationale Weltleitwährung aussehen kann. Dieses Szenario könne durch das Finanzmodell des britischen Wirtschaftswissenschaftlers John Maynard Keynes erfolgreich gestaltet werden. Dieses, von einer übergeordneten Währung und einer Art Gütertauschwirtschaft geleitete Modell, stellte Zoche ebenfalls sehr anschaulich und nachvollziehbar dar. In der abschließenden Diskussion wurden unter reger Beteiligung der Zuhörer mögliche Zukunftsszenarien und die Durchführbarkeit, beziehungsweise Einführbarkeit des BANCOR-Modells besprochen.

Wer genaueres über die Argumentationen und Rechercheergebnisse Georg Zoches erfahren möchte, kann sich das Buch “Welt Macht Geld” entweder kaufen, auf der website weltmachtgeld.de lesen, oder sich den kompletten Vortrag auf youtube anschauen.

Lange Nacht der Geldgeschichten im St. Spiritus

Brockoli statt Gold, ein Modell mit Zukunft?

Weniger theoretisch ging es bei der Langen Nacht der Geldgeschichten zu. Anstatt die theoretischen Grundlagen und Problemstellungen des Geldes zu erörtern, stellten die Veranstalter die zwischenmenschlichen Aspekte und die moderne, alltägliche Bedeutung des Geldes in den Mittelpunkt ihres Programmes.

Clevere Kurzfilme, Lesungen und musikalische Einlagen regten hier die Besucher teils amüsant, teils melancholisch dazu an, ihr persönliches Verhältnis zu Geld und dessen Wertschätzung als Wert an sich zu reflektieren. Lesungen aus Björn Bickers Buch “Illegal. Wir sind viele. Wir sind da.” oder Heinrich Bölls “Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral” verbanden das Hauptthema mühelos mit seinen eng verwandten Begriffen Arbeit und Leben. Ein informativer Beitrag zum Nachlasswerk “Wege aus dem Kapitalismus” des französisch-österreichischen Sozialphilosophen Andre Gorz eröffnete schließlich doch noch einen theoretischen Ausblick auf das Hamsterrad des Kapitalismus.

Zwischen den einzelnen knapp 30-minütigen Programmblöcken bot sich Zeit und Möglichkeit, die verschiedenen aufgebauten Stände im St. Spiritus abzuwandern. Neben einem Kaffeestand, an dem man sich sein Getränk lediglich mit Wasserkocher und Herdplatte zubereitet, genehmigen konnte, stellten unter anderem internationale Hilforganisationen Informationsmaterial zu den angesprochenen Themen aus und bot der Weltladen des St. Spiritus seine Fair-Trade-Waren an. Darüber hinaus konnten Interessierte an der “Druckbar” Geld drucken, das sie mit individuellen Dingen, zum Beispiel Zeit oder auch Brokkoli, als Alternative zur lange gängigen Praxis, Geld mit Gold zu “versichern”, decken konnten.

Fazit

Sowohl der Vortrag von Georg Zoche, als auch die Lange Nacht der Geldgeschichten erfreuten sich hoher Beliebtheit, die sich nicht nur in vollen Veranstaltungsorten, sondern auch in lebhaften und angeregten Diskussionen rund um Geld, Wirtschaft und Leben äußerten. Es bleibt zu hoffen, dass die Veranstaltungen bei vielen Besuchern Interesse und vielleicht auch Empörung geweckt haben, die in weitere Beschäftigung mit solch globalen Themen resultieren und die Diskussionen am Leben halten. All jenen, die sich bisher zu keiner Veranstaltung durchringen konnten, sei ein Besuch der restlichen Veranstaltungen nahe gelegt, da auch die Themen der Entwicklungspolitischen Tage einen selbst direkter betreffen als man meint und teilweise wahrhaben möchte.

Fotos: Felix Kremser