Kurzfilmnacht 2010: Organisationsteam sucht noch Unterstützung

Auf eine verhältnismäßig lange Tradition können die Organisatoren der Kurzfilmnacht, kurz KuFiNa, in Greifswald zurückblicken: Bereits zum sechsten Mal findet das Festival statt, dieses Jahr vom 2. bis zum 3. Dezember. Mit der Vorbereitung der Filmnacht hat das Organisationsteam schon angefangen – und es werden neue Mitglieder zur Unterstützung gesucht.

Vier Mitglieder zählt das Organisationsteam der Kurzfilmnacht derzeit. Von links: Uwe, Jens, Masetto, Christoph.

„Die ursprüngliche Idee hinter der KuFiNa ist die gleiche wie heute“, erklärt Organisator Jens Leuteritz, „Wir wollten eine bestehende Kulturlücke füllen. Die Kinoszene in Greifswald ist stark eingeschränkt, ein alternatives Kino fehlt. Daher wollten wir eine Alternative bieten und Filme und deren Macher herholen.“ Der 24-jährige Geschichtsstudent erzählt treffend eine Anekdote, die ihm selbst zum Beginn seines Studiums geschildert wurde: „Wenn man was in Greifswald erleben will, dann muss es selbst machen.“ Vier Mitglieder zählt derzeit das Team der KuFiNa, die bereits bei radio 98eins mitwirkten. Den Anfang des Festivals machte die damalige Kulturbeutel-Redaktion des Radios.

Enge Zusammenarbeit mit dem CDFI

In den vergangenen Jahren war die Bandbreite der eingesendeten Filme enorm: Besonders zahlreiche Animations- und Trickfilme wurden eingesandt. Wie in jedem Jahr wird deutschlandweit an Hochschulen, die sich mit Film beschäftigen, das Festival und die Teilnahmemöglichkeiten ausgeschrieben. Hinzu kommt erstmals, dass der Wettbewerb auch in Österreich und der Schweiz ausgeschrieben werden soll. Aber auch aus Greifswald kommen traditionell einige Beiträge. „Viele von diesen stammen von Studierenden des Caspar-David-Friedrich-Instituts, mit dem wir eng zusammenarbeiten“, erläutert Jens. Das Institut stellt den Machern der KuFiNa Räumlichkeiten in der Medienwerkstatt, Schnittplätze und Videotechnik, zur Verfügung.

Neues Konzept: Zwei Tage statt nur eine Nacht

Besonders die Medienwerkstatt als Veranstaltungsort wird auf Grund des Ambientes und der vorhandenen Technik von dem KuFiNa-Team geschätzt. Problematisch erwies sich allerdings, dass die Räumlichkeiten begrenzt und deswegen in den vergangenen Jahren viele Besucher nicht mehr reingekommen sind. „Daher wird unser Konzept in diesem Jahr ausgebaut“, schildert Jens Leuteritz, „Das Festival wird nun zwei Tage lang gehen: Am ersten Tag findet die klassische KuFiNa statt, quasi die Premiere mit Buffet und Preisverleihung. Am zweiten Tag können sich die Besucher noch mal alle Filme ansehen.“

Welche Filme es dieses Jahr zu sehen gibt? Die Zuschauer dürfen gespannt sein.

Für die Kurzfilmnacht gibt es noch einiges zu tun: Neben Ausschreibungen an den Hochschulen und PR-Arbeit in Greifswald suchen die Organisatoren aus den zahlreichen Einsendungen diejenigen Kurzfilme aus, die dann gezeigt werden sollen. Warum es sich lohnt, mitzumachen, begründet Jens: „Man kann sich auf die Fahne schreiben, die Greifswalder Kulturszene verdichtet und bereichert zu haben. Außerdem lernt man viele Leute kennen, erlebt regionale und deutschlandweite Vernetzung, kann etwas über Veranstaltungsmanagement lernen. Und das Beste: Man kann eine Menge Filme sehen.“ Die Macher der Kurzfilmnacht treffen sich wöchentlich mit Beginn der Vorlesungszeit in den Räumen von radio 98eins, um die sechste Auflage des Festivals zu einer ganz Besonderen zu machen. Jeder sei willkommen, mitzumachen. Denn „vier Mitglieder, das sind mindestens sechs zu wenig“, meint KuFina-Mitglied Jens.

Weitere Informationen:

kufina@googlemail.com

http://kufina.de

Fotos: mit freundlicher Genehmigung zur Verfügung gestellt vom KuFiNa-Team

Gender Trouble – Party am 13. August *Update Fotogalerie*

Gender Trouble lädt ein: Zu ihrer traditionellen Queerparty am 13. August, wie gewohnt in den Räumlichkeiten des Kontor-Kellers am Markt ab 23 Uhr. Ungewohnt ist das Thema des Abend: Bad Taste. Den eigenen Geschmack mal unter Beweis stellen und zeigen, wie man “gut” kombinieren kann. Kariertes T-Shirt zur gestreiften kurzen Hose, mit Hosenträgern, Federboa und neongelber Nylonstrumpfhose? Dem (schlechten) Geschmack sind keine Grenzen gesetzt, alles ist erlaubt.

Der Flyer lässt bereits erahnen, was einen bei der Bad-Taste-Party erwarten wird.

Die Queerpartys, die jeden zweiten Freitag im Monat stattfinden, werden von der AG Gender Trouble unter dem Vorsitzenden Tommy Kube ehrenamtlich organisiert. Die AG-Mitglieder treffen sich immer montags vor den Partys, neue Gäste sind willkommen. Die Bad-Taste-Party beginnt um 23 Uhr.

Flyer: Gender Trouble

Fotos: Kilian Dorner

Jusos fordern Semesterticket für MV

Stephan Schumann ist neuer Juso-Vorsitzender des Kreisverbandes Greifswald-Ostvorpommern.

Um sich auf die Kreisgebietsreform vorzubereiten, haben die Greifswalder Jusos einstimmig eine Arbeitsgemeinschaft (AG) gegründet, da der jetzige Kreisverband Greifswald Ostvorpommern im Oktober im Juso-Kreisverband Südvorpommern aufgehen soll. Dies bedeutet eine Fusion mit den Jusos Uecker-Randow. Stephan Schumann wurde einstimmig zum Vorsitzenden gewählt, ohne Gegenstimmen wurden Marlene Sindt und Philipp Klein (eine Enthaltung) zu stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Auf Beisitzer wurde verzichtet. Gegenüber dem webMoritz äußerte Stephan Schumann nach der Gründungsversammlung: “Ich möchte die bisherige Arbeit fortführen, hoffe dass die Fusion gelingt und werde im Großkreis sehr aktiv sein.”

Diskussion um NPD-Verbotsverfahren

Unter der Präsidiumsleitung von Carsten Schönebeck fassten die Jusos verschiedene Beschlüsse. So fordern sie die Abschaffung der Wehrpflicht und wollen sich im neuen Semester mit dem Zivildienstbereich in Form einer Veranstaltung und Diskussionen beschäftigen. Einstimmig befürwortet wurde auch, Segeln als Fach an den Greifswalder Schulen einzuführen, um Schülern die Möglichkeit zu geben, diese Küstensportart zu erlernen und die “Teamworkfähigkeit” zu stärken. Länger diskutierten die Jusos über die rechtsextreme Szene und wie man ihr begegnet. Fünf Jusos und damit die Mehrheit forderten ein erneutes NPD-Verbotsverfahren, drei Jusos waren anderer Ansicht, die die NPD nur offen mit inhaltlichen Diskussionen bekämpfen wollen.

Martin Hackbarth neuer JHG-Vorsitzender

Martin Hackbarth ist neuer Vorsitzender der Juso-Hochschulgruppe

Bei der Juso-Hochschulgruppe wurde Martin Hackbarth mit acht Ja-Stimmen bei einer Gegenstimme und zwei Enthaltungen zum neuen Vorsitzenden als Nachfolger von Paul Greve gewählt. “Ich möchte den erfolgreichen Weg fortführen”, sagte er nach seiner Wahl. Die Juso-HSG lehnte einstimmig das Stipendienprogramm der Bundesregierung ab, weil davon nur wohlhabende Studenten gefördert würden, die diese Unterstützung nicht benötigten. Stattdessen forderten sie eine Bafög-Reform, um bedürftige Studenten besser zu unterstützen. Bei zwei Gegenstimmen sprechen sich die Jusos für die Einführung eines Semestertickets aus, dass den Geltungsbereichs des MV-Tickets hat. Die Hochschulleitung fordern die Jusos auf, dass “Versprechen auf der Website den Tatsachen entsprechen” und spielen damit auf verwaiste Lehrstühle an, wozu auch gehöre, dass mit “dem Lockvogelangebot zulassungsfreie Einschreibung” einer großen Zahl der Studierenden gerecht zu werden und “nicht dadurch betrogen werden”, heißt es in dem Antrag.

Fotos: Stephan Schumann (Privat), Martin Hackbarth (Privat), Juso-Logo (Jusos)

RCDS wählt neuen Vorsitzenden

Antrag zur Informationssicherheit von Henning Krüger

Vergangenen Donnerstag fanden sich Vertreter des Ring Christlich Demokratischer Studenten (RCDS) zur Mitgliederversammlung ein. Schwerpunkt war die Wahl eines neuen Vorstandes sowie ein Antrag Henning Krügers.

Antrag zur Informationssicherheit beim RCDS

In Anbetracht der Tatsache, dass in den vergangenen Wochen Dokumente auf dem webMoritz veröffentlicht wurden, die eigentlich nicht zur Veröffentlichung vorgesehen waren, schlug er einen Sicherheitsschlüssel für alle RCDS-Dokumente vor. Im Antrag waren ursprünglich vier Verschlüsselungskategorien von Null bis Drei vorgesehen.

Dokumente mit der Verschlüsselungskategorie Null wären für die Öffentlichkeit bestimmt gewesen. Skripte mit der Schlüsselnummer eins hätte erst nach Rücksprache mit dem Vorstand veröffentlicht werden können. Kategorie zwei wären jene Schriftstücke gewesen, die nur nach Absprache mit dem Vorsitzenden hätten veröffentlicht werden dürfen. Dokumente mit der Schlüsselnummer drei hätten nur durch Zustimmung des Vorstandsvorsitzenden veröffentlicht werden dürfen.

Antrag von Henning Krüger, 2. Seite

Der Antrag wurde in dieser Form hingegen nicht angenommen. Es wurde sich in der Endabstimmung darauf geeinigt, dass vertrauliche, also nicht zu veröffentlichende Dokumente, als vertraulich gekennzeichnet werden.

Johannes Radtke als RCDS-Vorsitzender im Amt bestätigt

Bei den Wahlen der neuen Vorstandsmitglieder wurde Johannes Radtke wurde durch seine Wiederwahl in seinem Amt als RCDS-Vorsitzender bestätigt. Veränderungen gab es hinsichtlich der Kassenaufsicht und dem stellvertretenden Vorsitzenden. Während Henning Krüger bislang kooptiertes Mitglied des Vorstandes war, ist er nun zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt worden. Als Beisitzer des Vorstandes wurden Thorben Vierkant und Martin Borchert gewählt. Lucia Höfer, bislang stellvertretende Vorsitzende löste Juliane Ruschinzik als Schatzmeisterin ab.

Zu Beginn der Sitzung bedankte sich der alte und neue RCDS-Vorsitzende bei Juliane für ihre bisherige Arbeit als Kassenwärterin sowie bei Korbinian Geiger für seine Arbeit als Präsident des Studierendenparlamentes mit jeweils einer Pralinenschachtel . Als Radtke Rechenschaft über seine Arbeit ablegte, ging jedoch auch hervor, dass die Gründung der JU-Hochschulgruppe dem RCDS in der Vergangenheit Sorgen bereitete. Zum einem wurde eine besonders starke Fluktuation zur JU-Hochschulgruppe befürchtet. Diese sei nach Angaben Juliane Ruschinziks jedoch ausgeblieben. Es sei nach der ersten Austrittswelle zu keinem weiteren Wechsel von Mitgliedern zur JU-Gruppe gekommen.

Ungeachtet dessen wurde während der Sitzung mehrmals das Verhältnis zwischen JU-Hochschulgruppe bzw. der JU und dem RCDS thematisiert. Werden JU und RCDS während der Erstsemesterwoche einen gemeinsamen Stand betreiben? Seitens des RCDS herrschte jedoch Einigkeit darüber, dass man keinen gemeinsamen Stand mit der JU betreiben werde. Schließlich stelle die JU-Hochschulgruppe eine Konkurrenz zum RCDS dar, wenngleich der Wille geäußert wurde, sich gegenseitig keine Stimmen wegnehmen zu wollen und man in Zukunft im Studierendenparlament eine gute Zusammenarbeit anstrebe.

Ohropaxautomat in Universitätsbibliotheken

Auf der RCDS-Sitzung wurde ein neuer Vorsitz gewählt.

Des weiteren wurden während der Sitzung Planungen zur Erstsemesterwoche besprochen. Zudem wurde über den Stand der Dinge bezüglich der Aufstellung von Ohropaxautomaten in den Universitätsbibliotheken informiert. Der RCDS plant, ehemalige Kaugummi-Verkaufsautomaten zu Ohropax-Verkaufsautomaten umzufunktionieren und in den Bibliotheken aufzustellen. Schließlich gäbe es nicht wenige Studierende, die sich bei der Arbeit in der UB durch Geräusche zum Beispiel von Kopierern gestört fühlten. In anderen Universitätsbibliotheken, so beispielsweise in Konstanz gäbe es bereits einen solchen Automaten. Er würde von den Benutzern positiv angenommen.

Unter den Gästen befanden sich während der Sitzung neben Vertretern der JU-Hochschulgruppe und dem webMoritz noch drei Vertreter des neugegründeten RCDS Rostock. Beide Gruppen wollen in Zukunft stärker zusammen arbeiten. Zudem wolle man sich ebenso für die Gründung einer RCDS-Gruppe in Stralsund stark machen, damit sich das politische Gewicht von Berlin in den Norden verlagere. Eine Vernetzung mit konservativen Hochschulgruppen in Sczecin wurde ebenfalls angesprochen. Allerdings wolle man sich zunächst auf eine Stärkung des RCDS im Norden konzentrieren.

Fotos: Marco Wagner

Atomkraft? Nein Danke! – Demo gegen Castor

Die Anfahrt nach Lubmin zur Demonstration am 25. Juli gegen den geplanten Castor-Transport wurde deutlich länger als geplant. Nicht etwa, weil die Polizei die Anfahrt erschwerte. Etwa 50 Radfahrer setzten mit ihrer Fahrraddemo ein Zeichen für die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien und gegen den vorgesehenen Castor-Transport. Der Verkehr staute sich allerdings erst ab Kemnitz, da hier die Radfahrerinnen und Radfahrer die Straße mit benutzen müssen. Bereits gestern machten die Aktivisten mit einem Infostand auf dem Fischmarkt auf sich aufmerksam.

In Lubmin angekommen, kündigten die Organisatoren auf einer Kundgebung am alten Bahnhof Widerstand gegen die Transporte an. Besonders problematisch sei vor allem die Tatsache, dass der in Lubmin eingelagerte Atommüll im Falle eines Lecks der Castoren nicht repariert werden könne, da keine Reparaturwerkstatt hierfür existiere. Aufgrund der Tatsache, dass vermutlich auch in den nächsten vier Jahrzehnten keine Endlagerstätte existieren wird, würde der nukleare Abfall immer wieder von Lager zu Lager umsortiert, so die Rednerinnen und Redner. Dies diene dazu, damit die Kernkraftwerke ihren gesetzlich vorgeschriebenen Endlagernachweis vorweisen können.

“Unverantwortlich, aus Profitgründen an Atomenergie festzuhalten”

Gesetzt, es würde immer wieder zur Umlagerung kommen, würde der Endlagernachweis ad absurdum geführt, so die Rednerinnen und Redner während der Kundgebung. Des weiteren wiesen sie darauf hin, dass es zu einer Überfüllung der Zwischenlager kommen wird, sofern keine geeignete Endlagerstätte gefunden würde. Es sei “unverantwortlich, nur aus Profitgründen an der Atomenergie festzuhalten” meinten sie gegenüber den 80 anwesenden Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Veranstaltung. Es wurde betont, dass die Zukunft in den erneuerbaren Energien liege.

Unter den Rednerinnen und Rednern meldeten sich auch Vertreter der Atomkraftgegner aus Russland und Frankreich zu Wort. So beispielsweise Vitali, der als Vertreter einer ökologischen Jugendbewegung in Murmansk nach Lubmin zur Demo angereist war. Die dortige Gruppe von Atomkraftgegnern möchte sich vor Ort für eine Abschaltung des Atomkraftwerkes einsetzen und gegen die dort stationierte Flotte der Atom-U- Boote des russischen Militärs protestieren. Zudem existieren in der Gegend um Murmansk mehrere Endlager für Nuklearmüll. Als Vorbild für die russische Atomkraftgegner sollen die Aktionen der westeuropäischen Aktivistinnen und Aktivisten dienen. Der Redner ist Mitglied der Baltic-Sea-Tour, welche durch die Staaten, die an der Ostsee liegen, fährt, um über die nukleare Verseuchung der Ostsee aufzuklären. Des weiteren bekundete eine französische Delegation ihre Solidarität mit den deutschen Protestgruppen gegen den Castor-Transport nach Lubmin.

Angenehmes Sitzen auf Lubminer Schienen

Der anschließende Protestmarsch nach Lubmin verlief friedlich und reibungslos. Unabhängig davon ließ es sich die Zivilpolizei nicht nehmen – fleißig wie die Bienen – Fotos von möglichst vielen Demonstranten und anwesenden Redakteuren des webMoritz zu machen. Dem Marsch zum Zwischenlager Nord “Rubenow” (ZLN “Rubenow”) folgten insgesamt 60 Personen. Insassen vorbeifahrender Autos zeigten sich erbost über die Demonstration. “Erst demonstrieren und dann in den Wald pissen”, schimpfte die Beifahrerin eines Autos, als sie am Zug vorbei fuhren.

Zwischendurch verließen etwa 40 Demonstrantinnen und Demonstranten tatsächlich den vorgeschriebenen Weg und machten sich auf die Gleise. Probesitzen war angesagt. Ein Demonstrant bemerkte ironisch, dass es sich auf den Schienen zum Bahnhof Lubmin ausgesprochen weich sitzen ließe.

Nach etwa einer Stunde wurde Fußmarsch das Ziel, das ZLN “Rubenow” erreicht. Es folgte eine weitere kurze Kundgebung. Anschließend wurde die Protestaktion für beendet erklärt und aufgelöst. Die Organisatoren zeigten sich insgesamt zufrieden mit der Auftaktaktion für weitere Proteste, wenngleich sie sich mehr Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhofft hatten.

Galerie vom Infostand:

Fotos: Christine Fratzke, Kilian Dorner (Galerie Demo in Lubmin), Marco Wagner (Galerie Infostand)

Gegendarstellung zum CSD Rostock

Ein Beitrag von Tommy Kube und Maximilian Willmann

Nach dem Kommentar von Patrick Kaatz folgt nun ein Kommentar der AG Gender Trouble in Zusammenarbeit mit dem Landesverband (LSVD), CSD Rostock e.V. zum Thema CSD, insbesondere dem CSD Rostock 2010. Im Vorfeld möchten wir auch ankündigen, dass Patrick Kaatz kein Mitglied der oben genannten Organisationen ist und sich mit keiner Institution in Verbindung gesetzt hat, um diese Thematik zu besprechen.

Patrick Kaatz beschrieb in seiner Einleitung, was der Christopher Street Day ist. Anscheinend ohne Hintergrundwissen urteilt er über die Homo -, Bi -, Intersexuellen und Transgender und so weiter. Denn der CSD ist gerade dafür da, dass man sich zeigt, wer wir sind und vor allem was wir sind.

Patrick Kaatz spricht in seinem Bericht über eine „Wahl“ des Hauptsponsors. Machen wir uns nichts vor, Sponsoren stehen nicht gerade Schlange, um eine Veranstaltung, insbesondere eine schwul-lesbische Veranstaltung zu finanzieren. Daher ist die Möglichkeit einer „Wahl“ des Sponsors sehr gering. Ohne Sponsoren kann man nicht so eine große Veranstaltung planen, organisieren und durchführen. Ebenso wurde von Patrick beschrieben, dass wir die Forderung der „sexuellen Orientierung“ in dem Artikel 3 unter die Besucher verteilt haben. Dies ist eine falsche Darstellung, denn es ging dabei um die sexuelle Identität im Artikel 3. Dies zeigt anscheinend, dass sich Patrick Kaatz mit dieser Thematik nicht auseinandergesetzt hat.

Charakter des CSD’s: Der CSD dient nicht nur der politischen Erziehung der Zuschauer, sondern soll auch Aufmerksamkeit für unsere Belange erzeugen. Wir zeigen auf dem CSD, dass es uns gibt und dass wir viele sind, die sich nicht ignorieren lassen. Leider muss immer wieder für die Akzeptanz und Toleranz der Homosexuellen demonstriert werden. Dies ist mitunter eines der Hauptziele eines Christopher Street Day. Der CSD zeigt nun einmal wie wir sind: anders, bunt und lebensfroh. Wenn auch der eine oder andere Homosexuelle sich „übertrieben“ feminin oder maskulin gibt, dann zeichnet das den Charakter desjenigen aus. Und was ist schon dabei? Menschen sind wir trotzdem. Es gibt auch immer noch Homo -,Bi-, Intersexuelle und Transgender usw., die sich aus Angst verstecken. Es gibt den einen Tag, an dem man ohne Angst rausgehen und sich zeigen kann, wie man ist. Ebenso gehen die Meinungen von solchen Veranstaltungen auseinander. Für uns ist eine homo -, bi-, intersexuelle  Party nicht nur Party, sondern viel mehr. Ein Treffpunkt, wo man Gleichgesinnte trifft, sich mit denen über Sorgen und Probleme austauschen kann, vor allem sich frei entfalten und feiern kann. Eigentlich sollten die Zeiten des Verstecken und Verleugnen der eigenen Sexualität vorbei sein, denn wir leben im Jahre 2010, aber dies ist bei vielen leider noch der Fall. Leider verstehen viele „Außenstehende“ nicht die Belange, die wir haben. Jahr für Jahr kämpfen sämtliche Queerinstutionen für die gleichen Rechte, die eigentlich JEDER haben sollte.

Der CSD ist auch eine Art Feiertag, der Geburtstag der Schwulen- und Lesbenbewegung. Und das sollte gefeiert werden. Patrick Kaatz schrieb zudem, wir hätten eher nur Exzesse gefeiert, diese Meinung teilen wir nicht. Es gab Musik und es wurde dazu getanzt. Exzesse wurden nicht bekannt und konnten auch nicht beobachtet werden. Wenn Patrick meint, es wurden Exzesse gefeiert, dann war er wohl auf der falschen Veranstaltung.

Auch wollen wir uns bei jeder Institution bedanken, die an dem erfolgreichen CSD Rostock 2010 teilgenommen haben. Denn ohne engagierte Teams in Mecklenburg-Vorpommern gäbe es keine Veranstaltungen für Homo -, Bi -, Intersexuelle, Transgender und so weiter, die für uns sehr bedeutend sind.

Fotos: Frank Weiß (ohne CC-Lizenz)