GriStuF naht

GriStuF 2010 startet am 26.5.2010. radio 98eins nutzt die Gelegenheit und sendet 24h am Tag, 10 Tage lang um euch viele Infos, Hintergründe, Liveübertragungen, Mitschnitte, Interviews, Spiel, Spaß und Unterhaltung zu bieten. Besucht uns z.b. bei schönem Wetter von 15-17Uhr auf dem Rubenow-Platz. Wir spielen mit euch auf unserem Playground, natürlich live im Radio.

GriStuF-Programm auf radio 98eins

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Zum Nachlesen: Ticker aus der StuPa-Sitzung

Die fünfte StuPa-Sitzung der Legislatur fand am Mittwochabend im Konferenzsaal des Hauptgebäudes statt. Eine Übersicht über die (vorläufige) Tagesordnung gibt es hier. Mittelpunkt der Sitzung werden vermutlich Berichte und Wahlen für AStA und moritz-Medien sein. Es steht nicht zu erwarten, dass alle Punkte der Tagesordnung heute tatsächlich behandelt werden. Der webMoritz berichtete wie immer live über die Sitzung.

Für Live-Leser: Direkt zum Ende dieser Seite springen.

Es tickert Gabriel Kords.

20:09 Die Sitzung läuft überraschend bereits seit 20:05. Es geht derzeizt um den Bericht des Präsidiums. Dabei ein Thema: Der geplante weitere Umzug des Stuthe. Der Präsident hat aus der Zeitung davon erfahren und ist über das Tempo der Hochschulleitung verwundert.

20:13 Inzwischen geht es um die Berichte aus dem AStA. Derzeit geht es um den Bericht der Nachhaltigkeitsreferentin, nachdem es sehr wenige Fragen an die stellv. Vorsitzende und die Finanz-Referentin gab.

20:17 Die HoPo-Referenten Fanz Küntzel und Björn Reichel berichten. Björn bittet die Stupisten darum, sich bis zur nächsten Sitzung mit der geplanten LHG-Novellierung auseinanderzusetzen, deren Text inzwischen vorliegt.

Das Plenum

20:18 Franz Küntzel schlägt vor, dass sich der AStA und das StuPa mit einem gemeinsamen Team am Spendenlauf für Afrika beteiligen. Man habe in letzter Zeit gelegentlich gelesen, das Verhältnis zwischen StuPa und AStA sei schlecht und es könne ja womöglich durch so eine Maßnahme verbessert werden.

20:22 Die Berichte werden heute bisher in sehr zügigem Tempo abgehandelt. Unser Respekt!

20:25 Susann Schulz bittet das StuPa und alle Gäste um “ganz viel Untersützung” bei der ersten Sitzung der Ersti-AG in der nächsten Woche, denn dann wird es voraussichtlich noch keine Ersti-Refrentin geben. Die einzige Bewerberin auf das Doppelreferat, Anne Lorentzen, hat ihre Bewerbung zurückgezogen. (mehr …)

Es tut sich was im Rechenzentrum

Das Rechenzentrum der Universität Greifswald ist zurzeit mit der Umsetzung vieler Projekte beschäftigt. Der webMoritz sprach mit Stefanie Voigt, komissarische Leiterin des Rechenzentrums, über den aktuellen Stand und gibt euch im Anschluss dazu einige Tipps, wie man die Dienste des URZ am besten nutzen kann.

Liegt lauschig im Grünen: Das Rechenzentrum

Zurzeit herrscht im Rechenzentrum der Universität rege Betriebsamkeit. Gleich mehrere Großprojekte sind derzeit in der Umsetzung. Eines der größten Projekte ist die Einführung eines universellen Anmeldesystems. Dazu wurden bereits mehrere E-Mails vom URZ über den E-Mailverteiler der Universität geschickt, die über den aktuellen Stand informieren. Ziel des Systems ist es, mit den Login-Daten, die man bei der Einschreibung erhält, den Studierenden der Universität den Zugang zu allen Online-Diensten des Rechenzentrums und der Universität zu ermöglichen. Außerdem soll dann endlich eine zentrale Passwortänderung möglich sein.

Dieser Prozess ist, so Stefanie Voigt, sehr aufwendig, da alle Systeme bisher über eigene Anmeldesysteme verfügten. Nach der Einrichtung des universellen Anmeldesystems werden nun die einzelnen Dienste nach und nach an das universelle Anmeldesystem angeschlossen. Ziel ist es, mit dem Prozess im Sommer fertig zu werden.

Künfitg kann man sein Passwort selbst ändern

Das neue System wird für Studierende nicht nur das Anmelden bei Diensten der Universität erleichtern, sondern auch für mehr Sicherheit sorgen, da der Nutzer nun auch sein Passwort selbst ändern kann. Das war bisher nur mit erheblichen Aufwand möglich. Sollte der Nutzer das Passwort vergessen, muss er beim Rechenzentrum vorstellig werden und ein neues freischalten lassen. Anders, so Stefanie Voigt, ließe sich nicht garantieren, dass kein Missbrauch mit dem Zugang des Nutzers geschieht.

Ein großer Kritikpunkt der Studierendenschaft war lange Zeit das in die Jahre gekommen E-Mail-System der Universität. Das antiquierte WebMail-Interface soll durch ein leichter zu bedienendes und mit mehr Funktionen ausgestattetes Webmail-System bereits im Sommer ersetzt werden.

Neues digitales Vorlesungsverzeichnis soll Stud.IP ersetzen

Uni WebMail Login

Das Uni-WebMail-System stammt aus dem Jahr 2003 (Screenshot)

Auch was die Lernplattformen und die Anmeldung für Seminare und Vorlesungen betrifft, hat das Rechenzentrum Neuigkeiten. Aller Voraussicht nach wird zum Wintersemester 2010/2011 das herkömmliche gedruckte Vorlesungsverzeichnis durch eine Onlineausgabe ersetzt. Das Software-Modul “LSF” der HIS GmbH wird den Studenten, Lehrenden und der Verwaltung der Universität eine optimierte Selbstbedienungsfunktion bieten, mit der es möglich sein wird sich für Seminare anzumelden, Dokumente zu den Veranstaltungen herunterzuladen und sich für Prüfungen anzumelden. Zudem sind Mitarbeiter des Rechenzentrums an einem Projekt beteiligt, das eine Schnittstelle für die beliebte Open-Source-Lernplattform “Moodle” in das LSF integrieren wird. Die Plattform gliedert sich in die bereits allen bekannte Selbstbedienungsfunktion des Prüfungsamtes ein. Somit kann der Student zukünftig über einen Service die gesamte Studiums-Organisation durchführen und auf Dokumente seiner Vorlesungen und Seminare zugreifen.

Eigentlich war der Start für LSF erst zu einem späteren Zeitpunkt vorgesehen. Da jedoch die Einführung des Systems bei den Studenten der Germanistik größtenteils erfolgreich verlief und das Team des Rechenzentrums die geplanten Aufgaben schneller erledigen konnte als geplant, steht der Einführung, so Stefanie Voigt, nun nichts mehr im Wege.

Die Stud.IP-Lernplattform bleibt parallel zum neuen LSF bestehen, wird jedoch nicht mehr für das Anmelden zu Vorlesungen und Seminaren genutzt werden. Für Lehrkräfte der Universität bietet das Rechenzentrum, im Rahmen der Veranstaltungsreihe Hochschuldidaktik, eine Informationsveranstaltung (14.06.2010) an, auf der die grundlegenden Funktionen des neuen LSF-Systems genau erläutert werden. Wer das System testen möchte, kann die Funktionen des Systems an einem Demo-System ausprobieren.

Die eigene Website wird optimiert

Das Rechenzentrum befindet sich in einer Baracke neben der zentralen Bibliothek.

Grundsätzlich ist das Rechenzentrum derzeit auch damit beschäftigt, seine eigenen Internetseiten auf Vordermann zu bringen, um so den Studenten den Zugriff auf die Dienstleistungen des Rechenzentrums zu vereinfachen. So wird es demnächst wieder die Möglichkeit für Studenten geben, über die Seiten des Rechenzentrums vergünstigt Software zu erwerben. Dies ist bisher nur über Umwege möglich gewesen.

Das Rechenzentrum sei darum bemüht, so Stefanie Voigt, den Studenten mit den IT-Dienstleistungen, die es anbietet, das Studium zu vereinfachen. Sollte man also bei der Nutzung der Internetseiten oder der Dienste Probleme haben, steht das Team des Rechenzentrums für Fragen, Anregungen und Kritik bereit.

Dienste des Rechenzentrums

E-Mail:

Jeder Student erhält bei seiner Immatrikulation an der Universität Greifswald ein Login für den E-Mail-Service. An diese Uni-Mail Adresse verschicken die Universität, Rechenzentrum, Universitätsbibliothek, Zentrales Prüfungsamt, Stud.IP und der AStA regelmäßig E-Mails.

Viele Studenten prüfen ihre Uni-Mail-Adresse nicht oder nur unregelmäßig auf neue Nachrichten, was mitunter zu großen Nachteilen führen kann. So verschickt das Zentrale Prüfungsamt seit dem letzten Semester eine Bestätigung, ob die Anmeldung zu Prüfungen über die Selbstbedienungsfunktion HIS erfolgreich war, was eine sinnvolle Kontrolle ist. Auch das Stud.IP-System verschickt Mails an die Uni-Mail Adresse. Das wird dann zum Nachteil, wenn Dozenten Nachrichten an die Teilnehmer eines Seminars oder Vorlesung über das Stud.IP System schicken und diese zwar ankommen, aber nicht gelesen werden.

Dieses Problem lässt sich leicht lösen. Fast alle Free-E-Mail-Anbieter haben eine Funktion in ihre Dienste integriert, die es ermöglicht, E-Mails von anderen Anbietern abzurufen. Der sogenannte „POP3-Sammeldienst“ muss einmalig eingerichtet werden und ruft in regelmäßigen Intervallen die Mail-Adresse der Uni ab. So bleibt man auf dem neusten Stand und muss keine Nachteile mehr fürchten. Auch umgeht man damit den überaus veralteten Web-Mailer des Rechenzentrums, der noch aus dem Jahr 2003 stammt, jedoch bald durch ein verbessertes System ersetzt werden soll.

Exemplarisch sind die Einrichtung des POP3-Sammeldienstes für Google Mail, Web.de und GMX.de unter den Links zugänglich.

Wireless LAN:

Das StuPa wäre ohne WLAN kaum zu denken.

In fast allen Räumen der Universität haben Studenten kostenfreien Zugang zu den Wireless-LAN-Hotspots der Universität. Die Anmeldung hierfür erfolgt ganz einfach über das Uni-Login. Auch die Moritz-Redaktion wird demnächst, dank des Rechenzentrums, über W-LAN verfügen.

PC Pools:

Das Rechenzentrum bietet PC-Pools an, in denen man neben der Nutzung der PCs auch kostengünstig drucken, plotten und scannen kann.

VPN:

Durch ein VPN-Netzwerk (Virtual Private Network) kann man von jedem Standort auf der Welt eine sichere Verbindung zum Uninetzwerk aufbauen und auf Dienste, wie beispielsweise Springerlink und Online-Datenbanken der Universitätsbibliothek zugreifen. Dazu muss eine spezielle Software installiert werden.

Software und Schulungen:

Die Wohnheime in der Makarenkostr. haben schnelles Internet vom URZ

Das Rechenzentrum bietet Schulungen zu Softwareprodukten sowie den vergünstigten Erwerb von Software für Studenten an. Dazu wird das Rechenzentrum demnächst auch eine eigene Seite einrichten, auf der man komfortabel die Software auswählen kann.

Internetzugang für Studentenwohnheime

In den Studentenwohnheimen des Studentenwerkes Greifswald ermöglicht das Rechenzentrum einen schnellen Internetzugang für alle Bewohner. Durch die Anbindung an das Forschungsnetzwerk X-WIN ist die Bandbreite je nach Anbindung des Heimes sehr groß und kann außerhalb der Stoßzeiten weit über 100 MBit liegen.

Auf dem richtigen Weg, aber noch am Anfang

Kommentar von Gabriel Kords

Das Rechenzentrum hat bei Greifswalds Studierenden einen eher schlechten Ruf. Das hat gute Gründe: Über Jahre hinweg war die Atmosphäre recht siffig, das Personal unfreundlich und die Internetangebote zwar halbwegs funktional, aber hoffnungslos veraltet. Wer sein E-Mail-Passwort ändern wollte, musste persönlich vorbeikommen und das Passwort im Beisein eines Mitarbeiters ändern – und wurde dazu noch schäl angeguckt. Wer ein Seminar im Multimedia-Raum des Instituts besuchte, musste gar miterleben, dass die Technik dort noch seltener funktionierte als in den Hörsäälen und Seminarräumen.

Im letzten halben Jahr hat sich bereits vieles verbessert: Die Service-Zeiten wurden erweitert, die Freundlichkeit der Mitarbeiter hat stark zugenommen und mehrere Projekte, von denen man schon meinen konnte, sie würden sich ewig im Planungsstadium befinden, stehen nun offenbar kurz vor der Verwirklichung. Wenn diese Projekte nun tatsächlich auch umgesetzt werden, hat das Rechenzentrum einen großen Schritt hin zu einem zeitgemäßen und effizienten Dienstleister für alle Hochschulangehörigen gemacht.

Der Weg dorthin ist allerdings noch weit: Das Rechenzentrum muss noch lernen, die eigenen Angebote nutzerfreundlicher anzubieten und auszugestalten und auch, bis das LSF-System hochschulweit effizient genutzt werden kann, wird sicher noch viel Arbeit nötig sein. Ebenso wird ein neues Webmail-Interface allein noch nicht reichen, um das E-Mail-System komfortabler zu gestalten: Hier wären Adressen ohne zufällige Zahlenkombination wünschenswert, ebenso wie IMAP-Unterstützung und ein etwas größerer Speicherplatz als lächerliche 50 Megabyte.

Bilder: Screenshot, Marco Wagner (Eingang), Uni-Pressestelle/Jan Meßßerschmidt – nicht CC-Lizenziert! (Foto Gebäude, Motivbilder Startseite), Gabriel Kords (Wohnheime), webMoritz-Archiv (Laptops)

Das Magazin am Montag

Das Magazin am Puls der Stadt startet wieder mit zahlreichen Themen rund um Mecklenburg Vorpommern und die Hansestadt Greifswald in die neue Woche.

Das Studentenparlament hat eine neue Asta Vorsitzende gewählt. Wir haben Daniela Gleiche zu einem ersten Gesprächin in unsere Redaktionsräume gebeten und sie gefragt wie sie zu ihr neuen und verantwortungsvollen aufgabe gekommen ist und was sie in Zukunft mit dem Asta erreichen will.

Außerdem informieren wir euch kurz vor dem “Greifswald International Student Festival” rund um das Thema Couchsurfing.

Außerdem haben wir natürlich wie immer unsere Veranstaltungstipps, die Spotlights mit dem Wetter und die CD der Woche im Program. In der Montagsrubrik Sportive beleuchten wir einmal die Auswirkungen der schweren Verletzung des Nationalmannschaftskpitäns Michael Ballack für die Weltmeisterschaft 2010.

Durch die Sendung führt euch ab 19 Uhr Jakob Rüger.

“Der Wurf ins kalte Wasser” – Interview mit AStA-Chefin Daniela Gleich

Als Daniela Gleich sich als stellvertretende Vorsitzende für den Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) bewarb, hatte sie nicht damit gerechnet, sofort die Führung übernehmen zu müssen. Doch nachdem ihr “Ziehvater” Pedro Sithoe nicht zum Vorsitzenden gewählt wurde, trat auch die alte Führung mit sofortiger Wirkung zurück. Seine “Politik der ruhigen Hand”, hatte den AStA in die Kritik gebracht.

webMoritz: Vergangenen Dienstag bist du zur stellvertretenden Vorsitzenden des Allgemeinen Studierendenausschusses gewählt worden und prompt leitest du kommissarisch den AStA…

Daniela Gleich: Das ist natürlich schon ein Wurf ins kalte Wasser. Dass Pedro keine riesige Mehrheit bekommen wird, wussten wir, aber wir sind fest davon ausgegangen, dass er gewählt wird. Das eigentliche Ergebnis war natürlich fatal.
Mir war natürlich bewusst, als ich mich beworben habe, dass ich auch in der Lage sein muss, den Vorsitz zu vertreten, aber dass es so schnell dazu kommt,  damit habe ich nicht gerechnet.

webMoritz: Wie beurteilst du den Rücktritt der alten AStA-Spitze?

Führt seit Mittwoch den AStA: Daniela Gleich

Daniela Gleich: Ich fand es konsequent, dass Solvejg und Pedro zurückgetreten sind. Ich habe auch erwartet, dass sie auch nicht kommissarisch zur Verfügung stehen. Es war auch kurz im Gespräch ob ich meine Kandidatur zurückziehe. Ich wurde dann aber von meinen Mitreferenten und von Pedro und Solvejg gebeten, es nicht zu tun.
Das eigentlich traurige am Verlauf der Sitzung ist, dass Pedro aufgrund fadenscheiniger Kritik abgelehnt wurde. Man darf als Referent in diesem StuPa seine Meinung nicht äußern, sonst wird einem die Stimme entzogen.

webMoritz: Ein Kritikpunkt am AStA und auch an Pedro selbst war, dass der politische Faden fehle…

Daniela Gleich: Dass es da unterschiedliche Auffassungen zwischen dem AStA und dem Studierendenparlament gibt ist ja etwas ganz Natürliches. Insbesondere weil im Parlament ja auch eine Reihe starker Hochschulgruppen vertreten sind, die sehr klare Interessengruppen vertreten. Aber wenn es da Schwierigkeiten gibt, dann muss man eben miteinander sprechen und darf nicht die Studierendenschaft darunter leiden lassen, indem man einen fähigen Referenten nicht wiederwählt.

Das Problem sind die Hochschulgruppen

webMoritz: Was muss sich denn genau ändern am Verhältnis zwischen Parlament und AStA?

Daniela Gleich: Ich würde mich freuen, wenn von einigen Leuten im Parlament mehr Respekt gegenüber dem AStA und seiner Arbeit gezeigt würde. Jeder einzelne von uns steckt hier sehr viel Zeit und Energie rein. Im StuPa sitzen aber einige Leute, die denken sich, die Referenten würden das alles so nebenbei machen und bekämen ja auch noch Geld dafür.

webMoritz: Ist das StuPa der Krawallmacher der Greifswalder Hochschulpolitik?

Daniela Gleich: Ich will das gar nicht verallgemeinern. Natürlich sitzen da auch einige fähige Leute, die sich ja auch auf Pedros Seite gestellt haben. Das Problem liegt bei den Hochschulgruppen. Die bekriegen sich und die Probleme werden auf den AStA abgewälzt. Wenn innerhalb von einem Jahr zweimal die AStA-Führung zurücktritt, sollte man sich schon fragen, was da falsch läuft. (mehr …)

Der Traum vom grünen Campus

Der webMoritz veröffentlicht vorab diesen Artikel aus dem neuen moritz-Magazin (Nr. 84). Die neue Ausgabe des Magazins erscheint Anfang der kommenden Woche.

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Von Annegret Adam

Warum brennt nachts im Audimax eigentlich das Licht?  Und warum wird die Uni nicht grüner, obwohl doch alle „Nachhaltigkeit“ predigen? Während das Ministerium für Bildung und Wissenschaft das Jahr der „Zukunft der Energie“ ausruft, hinterfragen wir einmal die Energieeffizienz unserer Universität.

Die Verwaltung der Universität versucht ihren Beitrag zum grünen Campus zu leisten. So sollen in naher Zukunft – natürlich abhängig von der Haushaltslage – die derzeit 25 Kraftfahrzeuge der Universität durch emissionsarme Fahrzeuge ersetzt werden. „Dies könnte im nächsten oder übernächsten Semester so weit sein“, erklärt Mike Naujok, Referatsleiters der Allgemeinen Verwaltung und Nachhaltigkeitsbeauftragter. Ebenfalls zeitnah sollen zwei Fahrrad-Pools errichtet werden. Einer soll in der Altstadt stationiert werden, der zweite auf dem neuen Campus am Beitz-Platz. Mitarbeiter der Universität hätten so die Möglichkeit, zwischen alten und neuen Campus auf umweltschonende Weise zu pendeln.

Ohne Strom läuft nichts. Nach Angaben des Dezernats für Bau und Technik verbrauchte die Uni im Jahre 2006 7,3 Millionen Kilowattstunden Elektroenergie. Das entspricht einem Verbrauch von rund 1820 Einfamilienhäusern. In den letzten Jahren sah es ähnlich aus. Und wer glaubt mit der Sanierung von Gebäuden könnte man die Energieeffizienz positiv beeinflussen, der irrt. „Neue Gebäude müssen modernen Standards gerecht werden. Dazu gehören zum Beispiel aufwendige Belüftungssysteme“, berichtet Udo Mainusch, Mitarbeiter im Referat  für Bau und Technik. War früher die Luft in den Hörsälen knapp, half nur Fenster öffnen. Heute genügt das nicht mehr. Nach einer Modernisierung verbraucht ein Gebäude daher wesentlich mehr Energie als vorher. Was man tun kann, ist den Energieverbrauch auf die wirklichen Bedürfnisse anzupassen. Dafür wird ein zentrales Steuersystem verwendet. Dieses analysiert den tatsächlichen Bedarf in den einzelnen Räumen und stimmt daraufhin die Versorgung ab.

Auch die moderne Architektur ist schuld. Während die Architekten des Institutes für Physik mit Preisen ausgezeichnet werden, flucht die Verwaltung. Riesige Säle und Eingangshallen verschlingen große Mengen an Heizkosten. Ganz zu schweigen von den Reinigungskosten für die großen Fensterfronten. Und wer sitzt nachts eigentlich in der Uni-Bibliothek? Während es zu Prüfungszeiten durchaus berechtigt ist, dort bis 24 Uhr arbeiten zu können, stellt sich die Frage, ob solche Öffnungszeiten auch in der normalen Vorlesungszeit notwendig sind?

Durch Kleinkredite finanzierte Photovoltaikanlagen könnten bereits nächstes Jahr die Universität mit Strom versorgen

Strom ist dann grün, wenn er aus nachhaltigen Ressourcen stammt, wie dem Sonnenlicht. Die AG UniSolar plant deshalb den Bau einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Universität  (siehe moritz 80). Die Solaranlage soll eine Größe von 60 bis 300 Quadratmeter erreichen, dies hängt vor allem von der Größe des Daches ab, auf dem die Anlage installiert wird. Über dieses wird derzeit noch diskutiert. Der Bau soll im kommenden November beginnen. Damit es endlich losgehen kann, sammelte die AG in den vergangen Monaten kräftig Gelder. Fast schon wie ein Hilfeschrei wirkte das „Konzert für den Klimaschutz“, das mit Hilfe des AStA organisiert wurde. Während der Veranstaltung konnten letztendlich circa zehn weitere Investoren gewonnen werden und mit den Einnahmen des Abends von insgesamt 3230 Euro ist der Bau nun finanziell abgesichert.

Auch die Energie des Menschen sollte aus nachhaltigen Ressourcen stammen. Deshalb bietet die Mensa seit vergangenem Oktober ein regelmäßiges Bio-Menü an. Und weil niemand grüner ist als die Grünen, plant die Grüne Hochschulgruppe (GHG) für die Projektwoche im Mai ein  Angebot von Workshops, sowie eine Exkursion zum Thema „BioMensa“. „Es soll dabei unter anderem um die Grundsatz-Policy für Ernährung an der Universität gehen“, so Florian Geyder von der GHG. In einem der Workshops soll versucht werden, ein Marketingkonzept für eine Biomensa aufzustellen, in einem anderen wird gekocht. „Außerdem versuchen wir möglichst einen Referenten für nachhaltige Fischerei von Greenpeace zu engagieren“, verriet Florian. Die Exkursion soll auf einen nahe gelegenen Bio-Hof gehen.

Auch in wissenschaftlicher Hinsicht baut die Universität ihre Energie- und Umweltsparte aus. Am 10. März wurde das Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität (IKEM) unter dem Dach der Universität gegründet. Der Sitz befindet sich jedoch in Berlin, was an den Partnerinstitutionen liege. „Im Moment laufen Überlegungen an der Universität, ein übergeordnetes Zentrum zu gründen. Bei entsprechenden räumlichen Möglichkeiten wäre auch ein Umzug denkbar“, erklärt Professor Michael Rodi, Vorstandsmitglied des IKEM.  Mit derzeit sechs Beschäftigten ist das Institut noch relativ klein. Aber auch das könnte sich ändern.

Ein „Grüner Campus“ zu sein, ist das erklärte Ziel der Universität. Doch am Ziel sind wir noch lange nicht. Erst wenn sich jeder selbst hinterfragt, kommen wir dem wirklich grünem Grün ein entscheidendes Stück näher. Und wenn ihr mal wieder im vollen Hörsaal sitzt und das Gefühl habt, das Belüftungssystem versagt, dann öffnet doch einfach das Fenster und freut euch über die Energie, die gerade eingespart wird.

Bilder:

Hauptgebäude – moritz-Magazin

Photovoltaikanlage – Pink Dispatcher via flickr