Wahlen, Beitragserhöhung des Studentenwerkes, Änderung der Öffnungszeiten der Mensen, Änderung der Wahlordnung und Änderung der Aufwandsentschädigung bei den Moritz-Medien: Das sind die Themen der kommenden Sitzung des Studierendenparlamentes, das am Dienstag, dem 16. November, um 20 Uhr im Konferenzsaal des Unihauptgebäudes tagt. Den Beginn der Sitzung stellen, wie üblich, die Rechenschaftsberichte der AStA-Referenten, AG-Vorsitzenden und Moritz-Medien dar.
An Bewerbungen ist bislang eine von Patrice Wangen eingegangen. Der bislang stellvertretende Chefredakteur des Moritz-Magazins möchte nun die Stelle des vor zwei Wochen aus persönlichen Gründen zurückgetretenen Alexander Müller übernehmen. Damit würde gleichzeitig die Stelle des stellvertretenden Chefredakteurs frei werden. Hierfür gibt es nach Informationen des webMoritz bislang keinen Interessenten. Für die übrigen offenen Stellen des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) sind nach derzeitigem Kenntnisstand keine weiteren Bewerbungen eingegangen. Zu besetzen sind noch die AStA-Referate für Hochschulpolitik, Studium und Lehre und für Ökologie. Die Stelle des stellvertretenden AStA-Vorsitzenden ist nach wie vor noch unbesetzt und wird zur Zeit von Susann Schultz und Jens Pickenhan vertreten.
Darüber hinaus hat die AG Satzung des Studierendenparlamentes eine Beschlussvorlage für eine Verfahrensordnung zur Vollversammlung eingereicht. Des weiteren wird sich das StuPa mit dem Haushalt der Studierendenschaft auseinander setzen.
Die vorläufige Tagesordnung:
TOP 1 Berichte (Drs.20/120):Hier können die dem StuPa rechenschaftspflichtigen AStA-Referenten sowie die gewählten Vertreter der Moritz-Medien Anmerkungen zu ihren Berichten machen. Darüber hinaus können die StuPisten Fragen an die Rechenschaftspflichtigen stellen.
TOP 2 Formalia:Hier wird einmal durchgezählt und überprüft, ob das Studierendenparlament beschlussfähig ist. Im Anschluss erfolgt die Besprechung der Tagesordnung. Das StuPa kann hier die Reihenfolge der zu besprechenden TOPs diskutieren. TOP 3 Wahl des Allgemeinen Studierendenausschusses:Es sind noch einige Stellen beim Allgemeinen Studierendenausschuss offen, sodass diese noch auf eine Besetzung warten. Interessenten können noch bis Dienstag 12 Uhr ihre Bewerbung einreichen. TOP 3.1. Wahl des stellvertretenden AStA-Vorsitz:Dieser Posten wird gegenwärtig von Susann Schultz sowie dem ehemaligen stellvertretenden AStA-Vorsitzenden Jens Pickenhan vertreten. Eine Bewerbung ist nach bisherigem Kenntnisstand nicht eingegangen. TOP 3.2. Wahl des Referenten für Hochschulpolitik:Nachdem Björn Reichel aufgrund seines Hochschulwechsels vor einiger Zeit seinen Rücktritt von diesem Referat erklärte, ist diese Stelle nun wieder frei und neu zu besetzen. Auch hierfür gibt es im Moment noch keine Bewerbung. TOP 3.3 Wahl des Referenten für Studium und Lehre: Vor zwei Wochen reichte Sandro Mundt seinen Rücktritt ein, sodass diese Stelle nun erneut vakant ist. TOP 3.4. Wahl des Referenten Ökologie:Diese Stelle ist ebenfalls noch unbesetzt. Bewerbungen sind bislang noch keine eingegangen. TOP 4 Wahl der studentischen Medien (Moritz Medien) TOP 4.1 Wahl der Chefredakteurin moritz Print: Diese Stelle möchte der bisherige stellvertretende Chefredakteur des Moritz-Magazins, Patrice Wangen, besetzen. Seine bisherige Tätigkeit wird in diesem Zusammenhang aufgegeben. TOP 5 Arbeitsgruppen:
TOP 5.1 Wahl einer Vorsitzenden der Arbeitsgruppe „Gender Trouble“: Seitdem Tommy Kube zurückgetreten ist, gibt es keinen Vorsitzenden der AG-Gender-Trouble. Auch hierfür können noch bis morgen um 12 Uhr Bewerbungen eingereicht werden. TOP 6 Änderung der Satzung (zweite Lesung) (Drs. 20/71, 20/84): Die zweite Lesung der Anträge von Thomas Schattschneider und Alexander Schulz-Klingauf ist noch nicht vom Tisch und findet sich somit erneut auf der Tagesordnung. Thomas Schattschneider fordert, dass mündliche Anfragen während der StuPa-Sitzung künftig nicht mehr gestellt werden sollen. In seinem Antrag heißt es daher, dass „jedes Mitglied des Studierendenparlamentes“ an alle Rechenschaftspflichtigen „schriftliche Anfragen stellen kann, die in angemessener Frist zu beantworten sind.“ Mündliche Anfragen sollen künftig nur noch in Ausnahmefällen zugelassen werden. Dem hält Alexander Schulz-Klingauf entgegen, dass zukünftig entweder vorab schriftliche, oder bis zu drei mündliche Anfragen während einer Sitzung gestellt werden dürfen, die „in angemessener Frist zu beantworten sind.“ TOP 7 Änderung der Geschäftsordnung (zweite Lesung) (Drs. 20/90, 20/96):Die bei Rechtsextremen beliebte und teilweise sogar als „zur Szene zugehörig“ bezeichnete Kleidermarke ist immer noch im StuPa auf der Tagesprdnung zu finden. Auch bei diesem Antrag fehlte bislang die Zeit, einer dem Antrag entsprechenden zeitlichen Rahmen für eine zweite Lesung zu geben. Die Juso-Hochschulgruppe fordert, dass das Tragen der Marken Thor-Steinar und Consdaple „auf den Sitzungen des Studierendenparlamentes sowie angeschlossener Organe“ untersagt wird. Begründet wird der Antrag damit, dass das Tragen jener Marken im Widerspruch zum Selbstverständnis der Universität steht. Im Anschluss einer heftigen StuPa-Debatte reichte Alexander Schulz-Klingauf quasi als Kompromissvorschlag den Antrag ein, wonach „das Tragen von Kleidungsstücken mit Symbolen, die gegen das Grundverständnis von Demokratie und Toleranz sprechen auf Sitzungen des Studierendenparlamentes, den vom Studierendenparlament eingerichteten Arbeitsgruppen und dem Haushaltsausschuss“ zu verbieten. In einer der vergangenen Sitzungen wurde der Antrag noch dahingehend erweitert, dass das StuPa-Präsidium „eine ständig zu aktualisierende Liste der verbotenen Kleidungsstücke als Anlage zur Geschäftsordnung des Studierendenparlamentes“ zu erstellen habe. Diese Liste müsse demnach dem StuPa vorgelegt werden, um darüber abzustimmen. TOP 8 Informationen bezüglich der Beitragserhöhung des Studentenwerkes TOP 9 Änderung der Satzung(Erste Lesung) (Drs. 20/124): Aufgrund der Tatsache, dass eine Geschäftsordnung für die Vollversammlung (VV) diese selbst beschließen müsste und nicht in die Zuständigkeit des Studierendenparlamentes fällt, wird nun beantragt, eine „Verfahrensordnung“ zu erlassen. In diesem heißt es unter anderem, dass das weitere Verfahren der Vollversammlung die „Verfahrensordnung“ bestimmen solle, nicht wie bisher die „Geschäftsordnung“ der Vollversammlung. Satzungsänderungen müssen zudem noch von der Hochschulleitung bestätigt werden. Demnach ist ein StuPa-Beschluss in diesem Fall alleine nicht ausreichend. TOP 10 Beschluß einer Verfahrensordnung zur Vollversammlung(Drs. 20/125,20/125a): Hier geht es speziell um die Verfahrensordnung. Die StuPa-AG Satzung hat hierfür eine Beschlussvorlage ausgearbeitet, über die das StuPa abzustimmen hat. TOP 11 Haushalt der Studierendenschaft, 1. Lesung (Drs. 20/121, 20/122): Das Jahr neigt sich dem Ende zu, sodass nun auch der Haushalt der Studierendenschaft für das kommende Jahr verabschiedet werden muss. Wer benötigt was? Und wird das, was beantragt wird, unbedingt gebraucht? Kann man die Kosten noch reduzieren? Diese Fragen werden wohl diesen TOP bestimmen. Der Haushalt der Studierendenschaft setzt sich aus den Studierendenschaftsbeiträgen, die jeder Studierende für die studentische Selbstverwaltung zahlt, zusammen. TOP 12 Änderung der Öffnungszeiten der Mensen (Drs. 20/106):Alexander Schmidt hat beantragt, dass die Mensa die Öffnungszeit um eine halbe Stunde bis 14:30 Uhr verlängern solle. Grund hierfür ist die Überfüllung der Mensa während der Stoßzeiten um 12 und 13 Uhr. Eine Verlängerung könne demnach eine Entlastung während dieser Zeiten zur Folge haben. TOP 13 Arbeitsauftrag an den AStA zur Durchführung eines 10-Finger Schreibkurses
(Drs.20/118): Der AStA möchte einen 10-Finger Schreibkurs durchführen. Da der AStA die Exekutive, also die Ausführende ist, muss das StuPa als Legislative, die Gesetzgebende, dem AStA einen Arbeitsauftrag erteilen. TOP 14 Änderung der Wahlordnung (Drs.20/123):Hier geht es speziell um die Schließung einer Gesetzeslücke. Demnach ist es theoretisch derzeit möglich, dass Wahlleiter Kanditaten für das Studierendenparlament zu Wahlhelfern ernennen können. Der Änderungsantrag soll diese Möglichkeit beseitigen. TOP 15 Änderung Aufwandsentschädigung Moritz Medien(Dr. 20/126): Die Abgeordneten des Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) fordern eine Neuregelung der Aufwandsentschädigungen der Moritz-Medien. Dies beinhaltet im Detail die Erhöhung der Aufwandsentschädigung für die Geschäftsführung der Moritz-Medien von bisher 210 auf jeweils 240 Euro. Die Entschädigung der Chefredaktion des Magazins soll beibehalten werden, während die der Chefredaktion des webMoritz auf 180 Euro für den Chefredakteur und jeweils 100 Euro für die drei Stellvertreter abgesenkt werden soll. Begründet wird der Antrag damit, dass aufgrund der geschaffenen neuen zwei Stellvertreter für den webMoritz eine finanzielle Ungleichbehandlung entsteht. Die niedrigere Aufwandsentschädigung der Geschäftsführung stellt ebenfalls eine finanzielle Ungleichbehandlung dar, weshalb diese angehoben werden soll. TOP 16 Sonstiges:Was sonst noch zu sagen wäre.
*Update* Bewerbung für Studium und Lehre
Wie dem webMoritz soeben mitgeteilt wurde, ist eine Bewerbung für das AStA-Referat Studium und Lehre eingegangen. Julia Helbig hat ihre Bewerbung für das Referat eingereicht.
Die Grünen laden in die Brasserie Hermann ein, um "Tacheles" zu reden.
In Greifswald gibt es ständig Brennpunkte, über die es sich zu beschweren, kritisieren, diskutieren und empören lohnt. Bürgerinnen und Bürger machen ihrem Unmut zumeist in der Kneipe um die Ecke bei einem Glas Bier Luft. In London gibt es seit Jahren im Hyde Park den „Speakers Corner“. Zu bestimmten Zeiten versammeln sich Menschen, um an dieser Ecke des Hyde-Parkes ihr Statement zu bestimmten tagesaktuellen, politischen Themen abzugeben.
Die Greifswalder Grünen haben nun diese Idee aufgegriffen. Am Dienstag, dem 16. November, findet in der Brasserie Hermann um 20 Uhr eine ähnliche Veranstaltung unter dem Motto „Tacheles reden“ statt. Wie der Pressemitteilung der Greifswalder Grünen zu entnehmen ist, darf an diesem Abend jeder „auf ein Kistchen steigen und die Welt von seiner Meinung überzeugen.“ Die Themenwahl ist dabei jedoch nicht beliebig, sondern bleibt auf Greifswald beschränkt. Darüber hinaus darf jeder nur ein Thema nennen und erläutern, anschließend muss er sich wieder hinten anstellen, bis er erneut „Rederecht“ hat. Die Veranstaltung wird von Michael Steiger moderiert.
Für den Fall, dass der eine oder andere Besucher an der Veranstaltung teilnehmen will, ihm allerdings kein diskussionswürdiges Thema einfällt, haben die Organisatoren bereits einige Themen vorgeschlagen, über die diskutiert werden kann. Eigene Themen dürfen freilich auch mitgebracht werden. Zu beachten bleibt, dass es die Gemeinde Lubmin nicht gestattet, wenn ihr Dorf im öffentlichen Raum in einem Atemzug mit dem Zwischenlager, das nur einen Steinwurf des Seebades entfernt liegt, genannt wird. Da das „Zwischenlager Nord“, das auf dem Gelände des ehemaligen „Kernkraftwerkes Lubmin“ bei Greifswald errichtet wurde, auf der Gemarkung der Gemeinde Rubenow liegt, muss ab sofort vom „Zwischenlager Nord Rubenow“ gesprochen werden. Andernfalls erfolgt eine Unterlassungserklärung von Seiten der Gemeinde Lubmin. Darüber berichteten in der Vergangenheit sowohl die Ostseezeitung, als auch die Greifswalder Grünen. Wer den entsprechenden Beschluss des Gemeinderates Lubmin als Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit empfindet, kann sich daher am Dienstag um 20 Uhr in der Brasserie Hermann einfinden und „Tacheles reden“.
Beschluss der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät zur Aufhebung der "Masterhürde"
Bis zu den Beschlüssen der Kultusministerkonferenz vom 4. Februar 2010 war es für alle Hochschulen verpflichtend, einen qualitativen Numerus Clausus, also eine Zulassungsbeschränkung nach Leistung, für die Befugnis zum Beginn eines Masterstudiums festzulegen. Diese Regelung ist mittlerweile nicht mehr bindend und so ist es möglich, die qualitativen Zulassungsbeschränkungen aufzuheben. An der Greifswalder Alma Mater müsste ein Student seinen Bachelor-Abschluss mit einer Mindestnote von 2,5 bestehen, um ein Masterstudium aufnehmen zu können.
Abschaffung der „Masterhürde“ für die Philosophische Fakultät
Die Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät hat in Folge der Beschlüsse der Kultusministerkonferenz während ihrer letzten Fakultätsratssitzung im Oktober den Beschluss gefasst, die qualitative Zulassungsbeschränkungen für sämtliche Masterstudiengänge, welche an der Fakultät angeboten werden, aufzuheben. Wie der AStA und das StuPa-Präsidium dem webMoritz mitteilten, geht die verfasste Studierendenschaft der Ernst-Moritz-Arndt Universität nun einen Schritt weiter und will die Forderung nach der Aufhebung der qualitativen Zulassungsbeschränkungen in der Philosophischen Fakultät durchsetzen. Aus diesem Grund haben Franz Küntzel, AStA Referent für Hochschulpolitik und Erik von Malottki, Präsident des Studierendenparlaments am Freitag einen Antrag mit der entsprechenden Forderung für die kommende Fakultätsratssitzung eingereicht.
Abschaffung des qualitativen NC kann bessere Auslastung der Master-Studiengänge bewirken
Die Antragsteller: Erik von Malottki...
Begründet wird der von Erik von Malottki und Franz Küntzel eingereichte Vertrag damit, dass sich die Studierendenschaft „im Dezember 2009 durch den Beschluss Nr. 2009-11-08/01 des Studierendenparlaments eindeutig gegen qualitative Zulassungsvoraussetzungen für Masterstudiengänge ausgesprochen“ hat. Darüber hinaus heißt es weiterhin:
„Die Antragsteller sind der Überzeugung, dass sich aus dieser Streichung nicht nur für die Studierenden, sondern auch für die Institute (und damit für die gesamte Universität) unmittelbare und mittelbare Verbesserungen ergeben. (…) Aus Sicht der Studierenden ist eine Streichung aus verschiedenen Gründen wichtig. Der Bachelor wird als Regelstudienabschluß sowohl von der Studierenden als auch von potentziellen Arbeitgebern nicht angenommen.Laut der KOAB – Absolventinnenbefragung des Internationalen Zentrums für Hochschulforschung Kassel (INCHER-Kassel)befinden sich nach 1,5 Jahren nach Abschluß des Bachelorstudiums 68% aller universitären Bachelorabsolventen des Jahrganges 2008 in einem Masterstudium. Der Trend zum Anschlußstudium ist dabei von 2007 zu 2008 steigend (61%-> 68%). Ebenfalls laut KOAB Studie ist das Durchschnittsgehalt bei universitären Bachelorabsoventen im Bereich Kultur und Sozialwissenschaft um 15 % niedriger als in den alten Magisterstudiengängen. Es ist anzunehmen, dass sich die anhaltende Diskussion um den Bologna-Prozess und die Bildungsproteste des letzten Jahres sich nicht positiv auf den Markenkern und damit die Akzeptanz des Bachelorabschlußes, sowohl bei Studierenden als auch bei Arbeitgebern, ausgewirkt haben. Desweiteren widerspricht die soziale Selektion durch die künstliche Masterhürde(qualitative Zulassungsvorausetzung) aus Sicht der Studierenden dem Geist des Artikel 12 GG auf freie Berufswahl. Für die Studierendenschaft ist daher ein Master als Regelstudienabschluß absolut notwendig.“
...und Franz Küntzel
Zudem sei aus Sicht der Antragsteller die Auslastung eines Großteils der Masterstudiengänge an der Philosophischen Fakultät „absolut unzureichend“. Eine Abschaffung der qualitativen Zulassungsbeschränkung könne demnach zu einer besseren Auslastung der existierenden Masterstudiengänge und einer effizienteren Nutzung von Ressourcen führen. Die Antragsteller erachten ihr Anliegen insgesamt als einen „Beitrag zur nachhaltigen Sicherung der Philosophischen Fakultät“. Schließlich sei für „eine breit aufgestellte und zkunftsgewandte Philosophische Fakultät“ die ausreichende Auslastung der Masterstudiengänge nicht zuletzt „eine Überlebensfrage“. Darüber hinaus stelle der Antrag auch die Frage, inwieweit die universitären Gremien in der Lage seien, „die Bolognareform im Rahmen der Hochschulautonomie eigenständig zu gestalten.
„Es liegt eine spannende Fakultätsratssitzung vor uns.“
In einem Gespräch mit dem webMoritz erklärte Erik von Malottki, dass man sich bereits im Vorfeld der Einreichung des Antrages mit der Studienkommission der Philosophischen Fakultät unterhalten habe. „Die Reaktionen waren teilweise positiv, teilweise aber auch negativ. Es liegt also eine spannende Fakultätsratssitzung vor uns. Wir hoffen aber, die überzeugenderen Argumente auf unserer Seite zu haben.“ Für Franz Küntzel stellt die angestrebte Abschaffung der Masterhürde jedoch nur einen ersten Schritt in die richtige Richtung dar. „Als nächstes müssen die Bachelor- aber vor allem die Masterstudiengänge der Universität Greifswald überarbeitet werden, sodass diese attraktiver werden und eine bessere Qualität erhalten. Bei der Studienkomponente „General Studies“ bedarf es einer sehr genauen Überprüfung, da dort sehr viele Studierende scheitern“, meint der Antragsteller gegenüber dem webMoritz.
Abschaffung der „Masterhürde“ durch den Senat denkbar
Protest gegen die "Master-Hürde" im Rahmen des Bildungsstreiks.
In den vergangenen zwei Jahren wurde sich auch in Greifswald bereits mehrfach für die Abschaffung des als „Master-Hürde“ bezeichneten qualitativen Numerus Clausus eingesetzt. So wurde diese Forderung unter anderem im Rahmen der Bildungsstreikaktionen ebenso formuliert, wie während der Besetzung des Audimax. Des weiteren existiert an der Uni gegenwärtig eine Arbeitsgruppe, die sich mit der Reform der Bologna-Reform auseinander setzt.
Gelingt es den Antragstellern, in der kommenden Fakultätsratssitzung die Mehrheit der Stimmen auf ihren Antrag vereinen zu können, hätten die beiden größten Fakultäten der Greifswalder Universität den qualitativen Numerus Clausus als Zulassungsbeschränkung für Master-Studiengänge abgeschafft. Nach der Sitzverteilung im Senat wäre demnach auch ein Senatsbeschluss, in dem die Abschaffung der sogenannten „Master-Hürde“ festgelegt wird, denkbar. Damit würde die Abschaffung des qualitativen Numerus Clausus für sämtliche Fakultäten bindend werden.
Fotos: Christine Fratzke (Erik von Malottki, Franz Küntzel), Friederike Kühnel (Masterhürde)
Plötzlich war er da. Der große Knall. Ganz unerwartet kam er. Und alles, was vorher war, ist Vergangenheit, rast wie eine U-Bahn im Tunnel an einem vorbei. All der Glanz, der Reichtum, das Geld – alles ist mit einem Schlag hinweg gefegt. Genau in dem Moment wird der kürzlich freigelassene Gordon Gekko zum Star des Bankensystems und der Medien. Er ist es, der allen anderen die Welt erklärt, wie sie funktioniert, was falsch läuft und warum es die Finanzkrise gibt.
Gekko ist einer der Schlüsselfiguren im Film „Wall-Street-2“, der als Fortsetzung des ersten Teiles seit einigen Wochen in den deutschen Kinos läuft. Er übernimmt auf der einen Seite die Doppelfunktion des gefallenen Börsenhais, für den seine Karriere im Gefängnis endete. Andererseits repräsentiert die von Michael Douglas gespielte Figur den Siegertyp der Handlung. Einer, der immer durchs Leben kommt und vor allem einer, der weiß, wie er aus der Krise Gewinn abschöpfen kann. Und so ist der Zuschauer gespalten, wenn es darum geht, Gekko zu bewerten. Mal ist er der geläuterte Börsianer, erweckt den Eindruck, als wolle er sich den wirklich wichtigen Dingen des Lebens, der Familie zuwenden. Dann ist er plötzlich doch wieder der skrupellose Finanzhai, dem es nicht um Geld, sondern um „das Spiel mit den Menschen geht“, um das gegenseitige ausstechen.
Jacob Moore als Kontrast zu Gekko
Jacob Moore bildet besonders gelungen den Kontrast zum routinierten, erfahrenen und größtenteils emotionslosen Börsenhai. Durch sein Engagement für alternative Energien verkörpert er das gute Gewissen der Finanzwelt. Er ist der „Mensch“ im Film. Mit dieser Maxime ist er im Bankenwesen zum scheitern verurteilt. Die Bank, für die er arbeitet, ist die Erste, die Bankrott geht, worauf hin sein Vorgesetzter Selbstmord begeht. Der alte Zabel, Lehrmeister Moores, wird von Frank Langella eindrucksvoll gespielt. Ihm gelingt es besonders gut, dass sich der Zuschauer in die Person hinein versetzen kann. Er spürt die Verzweiflung in ihm. Das Wissen, dass alles unter geht, dass er seine Bank, sein Leben, nicht mehr retten kann. Angesichts der Erfahrenheit und Besonnenheit, der Ruhe und Ausgeglichenheit, die Moores Lehrmeister ausstrahlt, löst sein Selbstmord beim Zuschauer selbst Betroffenheit aus.
In dem Streifen von Oliver Stone wird besonders facettenreich gezeigt, wie Geld auf der einen Seite Existenzen zerstören kann, auf der anderen Seite durch Geschick und fragwürdige Handlungen andere zu neuem Glanz erstrahlen. Das wird nicht alleine durch die handelnden Charaktere, sondern auch durch das Umfeld, in dem sich diese bewegen, dargestellt. Sie wirken als unterstützendes, manchmal sogar auch tragendes Element, um dem Betrachter die Stimmung zu vermitteln. Wenngleich sich alles um die Geldvermehrung durch Spekulation dreht, so ist die Börse nicht der einzige Schauplatz der Handlung. Es wird sehr oft mit Metaphern gearbeitet. So ist das Motoradrennen zwischen Moore und seinem neuen Vorgesetzten keineswegs bloß ein Rennen zwischen zwei begnadeten Rennsportlern. Die Szene ist nur eine von vielen, die besonders farbenreich den Kampf um die Vorherrschaft, den Wettlauf an der Börse, das „Spiel mit den Menschen“, von denen Gekko am Ende des Filmes spricht, repräsentiert.
Gelungener Film, der Geld einspielen soll
Der Film wartet insgesamt mit einer spannenden, abwechslungsreichen Handlung auf, die zwischen Idylle und Abgrund, zwischen Schein und Sein wandelt. Zwischen Menschlichkeit, Emotionen und kaltschnäuzigem Egoismus. Es dominieren zahlreiche tiefsinnige Szenen, die Figuren wurden zu vielschichtigen Charakteren ausgeformt, die nicht ohne weiteres austauschbar sind. Sei es Gekko, Moore oder die Tochter Gordons. Und so trägt der Film insgesamt vor allem Menschlichkeit in sich. Es geht darum, dass Familien zerstört werden und wieder zueinander finden. Eine grundlegende Kritik am Finanzsystem findet hingegen nicht statt. Wer das in diesem Streifen erwartet, dem seien doch besser andere Filme zu empfehlen. „Wall-Street 2“ zeigt nichts weiter, was der Zuschauer nicht sowieso schon längst weiß: Dass die schrankenlose Marktwirtschaft einfach zu dereguliert ist. Die Antwort des Filmes ist nichts weiter als eine Standardaussage: Wäre die Marktwirtschaft menschlicher, würde es allen besser geben und der Kapitalismus würde funktionieren.
Und so wird das eigentliche Ziel des Film doch irgendwie verfehlt. Oder geht es nicht um eine kritische Auseinandersetzung mit der Finanzwirtschaft? Vielleicht hatte Stone tatsächlich nur im Sinn, aufzuzeigen, dass sowohl finanzieller Schaden, als auch finanzieller Reichtum Familien zerstören können. Trotz alledem ist es vor allem hinsichtlich der schauspielerischen Leistung und der Inszenierung ein empfehlenswerter Film. Eine spektakuläre, neue Sicht der Dinge darf man jedoch nicht erwarten. Auch keine Abrechnung mit der Marktwirtschaft. Es ist ein Film der Geld einspielen soll. Und daher ist er so beschaffen, dass die Handlung jedem gefällt und ist eher in die Kategorie qualitativ des hochwertigen Mainstreams made by Hollywood einzuordnen.
Studierende und Dozenten demonstrieren vergangenes Semester für das Lehramt.
„Die Universität Rostock wird zukünftig Studienplätze für die Lehrämter an Grundschulen und Regionalen Schulen, an Gymnasien, für Sonderpädagogik sowie an Beruflichen Schulen vorhalten, die Universität Greifswald hingegen ihr Angebot im o.g. quantitativen Rahmen auf die Lehrämter an Regionalen Schulen sowie an Gymnasien in den vorhandenen lehrerbildenden Fächern beschränken.“ Mit diesen in der Zielvereinbarung verankerten Sätzen ist damit die im vergangenen Semester hart umkämpfte Lehrerausbildung an der Universität Greifswald für die nächsten Jahre gesichert. Die Zielvereinbarung wurde für die kommenden zehn Jahre zwischen Mecklenburg-Vorpommern und der Greifswalder Universität getroffen. Die Wiedereröffnung der Fächer Latein, Mathematik und Physik, wie es von Studierendenvertretern vorgeschlagen und vom Senat positiv bewertet wurde, wird jedoch nicht vollzogen.
Neuer Campus Loefflerstraße kommt
Somit bleibt für die nächsten Jahre der Status Quo erhalten. Möchte man zumindest vorerst meinen. In den nächsten Jahren wird sich für die Philosophische Fakultät dennoch laut Zielvereinbarung einiges ändern. So wird dem Umbau der bisherigen Kliniken in der Friedrich-Loeffler-Straße zum neuen Campus der Philosophischen Fakultät oberste Priorität zugesprochen. Bis 2017 sollen die Sanierungsarbeiten andauern. Dann werden voraussichtlich unter anderem das Historische Institut sowie die Anglistik untergebracht sein. Beide Institute sind, beziehungsweise waren, in stark baufälligen Gebäuden untergebracht. Das Historische Institut musste zu Beginn dieses Semesters in die Soldmannstraße umziehen, weil Teile der Decke des Institutsgebäudes in der Domstraße 9a herunter fielen. Darüber hinaus will die Universität auf dem Gelände, auf dem gegenwärtig die Innere Medizin, Chirurgie und Pharmazie untergebracht sind, zukünftig eine neue Bereichsmensa sowie ein „Familienzimmer“ errichten. Dem webMoritz liegen Informationen vor, wonach in der Mensa am Schießwall dann ein Zentrum für die studentische Selbstverwaltung Einzug erhalten soll. So soll dort dann der AStA und deren angegliederte Gremien sowie studentische Initiativen und Vereine in dem Gebäude untergebracht werden.
Neues Pharmazieinstitut und Neubau einer Tierversuchsanlage
Das Historische Institut musste Anfang diesen Semesters wegen Baufälligkeit gesperrt werden.
Um die Sanierung zügig voranzutreiben, will die Uni dem Land, dass aufgrund klammer Kassen den Umbau gegenwärtig nicht finanzieren kann, einen finanziellen Vorschuss in Höhe von zwölf Millionen Euro gewähren. „Die erforderlichen Mittel wird die Uni durch eine vorübergehende Belastung ihrer körperschaftseigenen Liegenschaften bereit stellen.“ Das Land verpflichtet sich im Gegenzug, „nach Fertigstellung der Maßnahmen, spätestens jedoch vier Jahre nach letztmaliger Bereitstellung der Mittel das Darlehen in fünf gleichen Jahresraten zurückzuzahlen.“ Der Umbau des Campus‘ Loefflerstraße zum geisteswissenschaftlichen Zentrum ist jedoch nur dann möglich, wenn die bestehenden Institute aus den Gebäuden ausgezogen sind. Die übrigen Institute der Hochschulmedizin werden in den kommenden Jahren in den neuen Klinikumskomplex mit integriert werden. Darüber hinaus sollen bis 2017 Neubauten des Instituts für Pharmazie fortgesetzt und eine neue Tierversuchsanlage errichtet werden.
Landschaftsökologie soll neuer Forschungsschwerpunkt werden
Während die Grundlagenforschung unter anderem in den Schwerpunktbereichen Molekulare Biologie und Medizin, Plasmaphysik und Kulturen des Ostseeraumes in den nächsten Jahren fortgesetzt werden soll, ist auch die Entwicklung der Landschaftsökologie zu einem neuen Forschungsschwerpunkt der Universität vorgesehen. Um die Qualität von Studium und Lehre weiterhin zu sichern und auszubauen, soll die hochschuldidaktische Weiterbildung in den kommenden Jahren fortgesetzt und ausgebaut werden. Zudem wird die Entwicklung und Einrichtung eines modernen und umfassenden Forschungsinformationssystems angestrebt.
Aus Sicht der Universität nehmen gegenwärtig noch zu wenig Studierende an Forschungsprojekten teil. Durch entsprechend qualitativ hochwertige Lehre sollen zukünftig mehr Studierende für die Mitarbeit an Forschungsprojekten gewonnen werden. Um in der Forschung künftig noch mehr in die Tiefe gehen zu können, soll eine Graduiertenakademie eingerichtet werden. Den Grundstein dieser soll eine Graduiertenschule für biomedizinische Wissenschaften bilden und im Rahmen der Exzellenzinitiative um „die Förderung einer Graduiertenschule im Bereich Personalisierte Medizin und Prävention“ seine Fortsetzung finden.
Universität will „familiengerechte Hochschule“ werden
Im sozialen Bereich hat die Universität mit der Landesregierung die Vereinbarung getroffen, die Kinderbetreuung von Kindern Studierender sowie der Belegschaft zu verbessern. So soll der Kindergarten in der Makarenkostraße finanziell unterstützt und das bereits erwähnte „Familienzimmers“ in der Löfflerstraße eingerichtet werden. In diesem Zusammenhang strebt die Greifswalder Alma Mater die Zertifizierung als „familiengerechte Hochschule“ an. Darüber hinaus setzt sich die Hochschule zum Ziel, den Anteil weiblicher Lehrstuhlinhaber zu erhöhen. Darüber hinaus sollen zukünftig die Bedürfnisse behinderter Studierender durch die Ermöglichung eines möglichst barrierefreien Studiums in den kommenden Jahren Berücksichtigung finden.
Internationale Ausstrahlung weiterhin von Relevanz
Die Hochschulmedizin hat in der Zukunftsplanung oberste Priorität.
Internationale Ausstrahlung wird auch in den kommenden Jahren für die Ernst-Moritz-Arndt-Universität von besonderer Relevanz sein. Dazu gehört vor allem die Intensivierung der wissenschaftlichen Beziehungen zwischen Südostasien, insbesondere Vietnam und der Greifswalder Hochschule. Zudem wird die „regionale Verankerung im Ostseeraum“ zur qualitativen und quantitativen Erweiterung ihrer Funktion als „kulturelle Brücke im Ostseeraum“ von Bedeutung sein. Primäres Ziel der Internationalisierung soll die Entwicklung international konkurrenzfähiger Angebote in Forschung und Lehre sein.
Finanziell wird der Hochschule in den kommenden Jahren mehr Geld zur Verfügung gestellt. So sollen die Zuschüsse für die Universität bis 2014 um 600.000 Euro und für die Hochschulmedizin um etwa 2 Millionen Euro erhöht werden. Damit wird auch in Zukunft der medizinischen Forschung an der Greifswalder Alma Mater oberste Priorität eingeräumt.
Fotos: Carsten Schönebeck (Demo), Gabriel Kords (Historisches Institut), Sebastian Jabbusch (Universitätsklinik), Franziska Maxi Müller via Jugendfotos.de (Aufmacher)