Nazis verschmieren WC-Häuschen

Es ist ein Kleinkrieg, um den „öffentlichen Raum“ oder „die Straße“. In den letzten drei Monaten sprayten, klebten und malten Unbekannte (wahrscheinlich rechtsextreme Kameradschaften) in Greifswald vermehrt Hakenkreuze und andere „nationale“ Symbole und Slogans an Häuser und Laternen.

Samstag Nacht wurde der Slogan „frei – sozial – national“ publikumswirksam am WC-Häuschen an der Mensa am Wall angebracht.

„Der Schriftzug »Frei – Sozial – National« ist eindeutig dem ›Kameradschaftsspektrum‹ zuzuordnen“,

heißt es auf der Website „DasVersteckspiel.de“ der Civitas.

Gegen diese rechte Propaganda geht derzeit fast nur die Greifswalder Antifa-Gruppe vor. Sie überklebt die rechten Aufkleber mit eigenen und versucht Hakenkreuze und Slogans unkenntlich zu machen. Es gibt aber auch an der Kritik an der Antifa. Demnach würden ihre vielen Anti-Rechts-Poster eine Gegenreaktion geradezu herausfordern, sagen Kritiker.

Siehe auch: Uni-Forum

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Institut für Physik reagiert auf Apfelfront-Aktion

Das Institut für Physik hat im Gebäude am neuen Campus eine neue Tafel mit historischen Fakten über den Wissenschaftler Johannes Stark aufgehangen. Damit reagierte das Institut auf eine Aktion der Satire-Burschenschaft „Malumia Grypsvaldensis“ (siehe Archiv hier). Die Burschenschaft der „Front Deutscher Äpfel“ (FDÄ) hatte darauf hingewiesen, dass der Nobelpreisträger Stark ein überzeugter Nazi und enger Freund Hitlers war, der die Judenvernichtung ideologisch vorbereitet hatte.

Die FDÄ kritisierte die unreflektierte Ehrung Starks und damit erneut den Umgang mit Geschichte an der Universität insgesamt. Aufgenommen wurde die Kritik von der OZ, der dpa und der Süddeutschen.

Als Lösung schlug die Truppe eine zusätzlich Informationstafel in Augenhöhe vor. „Wir freuen uns nun, dass man so schnell reagiert hat – auch wenn die Hinweise auf seine kritische Biografie noch immer recht versteckt und zu kurz sind“, erklärte Sebastian Jabbusch für die Apfelfront.

(Auszug von der Tafel über Johannes Stark; Vergrößerung durch Klick)
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Senatsvorsitzender bringt sich in Stellung

Die Reform des Landeshochschulgesetzes wird eines der heißen politischen Themen in diese Jahr. Nach den bisherigen Informationen plant die Landesregierung in Schwerin die demokratische Mitbestimmung an der Universität durch Studenten und Professoren möglichst stark einzustampfen und die Macht des Rektors zu stärken (ausführlich, siehe Archiv).

Jetzt hat sich der alte und vielleicht bald wieder neue Senatsvorsitzende Professor Manfred Jürgen Matschke in der Ostseezeitung gegen diesen Vorschlag ausgesprochen. Sicher ist dies auch als Signal für den, sich im April neu zusammensetzenden Senat gemeint.

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Junge Union erhielt Anzeige wegen nicht angemeldeter Demo

Es war eine kleiner Artikel in der heutigen Ausgabe der Ostseezeitung über aus Versehen begangene Straftaten. In einem Absatz heißt es darin:

„Ebenso ein Fall für die Polizei war eine spontane Gegendemo kürzlich in Wiek. 'Mitglieder der Jungen Union haben während einer Anti-Kohlekraftwerk-Demo eine Gegendemo gestartet', erzählt Gunnar Mächler [Leiter der Polizeiinspektion Greifswald]. 'Diese war jedoch nicht angemeldet, wir mussten Anzeige erstatten. Die jungen Teilnehmer waren total überrascht, sie wussten nicht, dass sie zur Anmeldung verpflichtet gewesen waren. Sie haben unwissentlich gegen das Versammlungsgesetz verstoßen.“

Das es gerade die JU Greifswald ist, die wegen nicht angemeldeter Demonstrationen eine Anzeige bekommt, darüber kann man schon mal schmunzeln…

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