„Ferien im Führerbunker“ – Vortrag über die HDJ

Gestern stellte die Journalistin und Autorin Andrea Röpke im Soziokulturellen Zentrum St. Spiritus in Greifswald ihr Buch „Ferien im Führerbunker“ vor.

Aus Angst vor politischen Übergriffen der rechten Szene wurde die Veranstaltung öffentlich nicht beworben. Stattdessen wurde via E-Mail Verteiler dazu eingeladen. Auch sonst zeigten sich die Veranstalter besorgt. Auf der Straße hielt man Ausschau nach potentiellen Störern und die Polizei schaute „routinemäßig“ vorbei.

Auch die Zuhörer waren nervös. Ein OZ-Fotograf wurde von mehreren Gästen im Publikum gebeten sie nicht zu fotografieren. Man sei besorgt von Nazis später in der Zeitung erkannt zu werden.

Der Vortrag bestätigt die Sorgen. Die Neonaziorganisation „Heimattreue Deutsche Jugend“ (HDJ) (Wiki-Eintrag) gilt als gefährlich und militaristisch. Sie sei vermutlich auch bewaffnet. Besonderes Augenmerk des Vortrags lag auf den Aktivitäten in Mecklenburg-Vorpommern und auch Greifswald, wo die HDJ sehr aktiv sei. Genannt wird beispielsweise Frank Klawitter, in der Szene liebevoll „Führer von Greifswald“ genannt. Er wohnt im Stadtteil Ladebow. (mehr …)

Nazis immer dreister

Die Aktivitäten der faschistischen Aktionsgruppe in Greifswald nimmt weiter zu und lässt keine Mögichkeit aus auf sich aufmerksam zu machen:

Dieses Foto schickte uns eine aktive Leserin heute zu (Danke!). Auf dem Schild ist der Name des Vernichtungslagers Auschwitz als Richtungsangabe zu lesen. Über die neue aktionistische, rechtsextreme Gruppen hatten wir bereits hier ausführlich berichtet.

Zu lesen war zudem gestern im Nachrichtenticker folgende erschreckende Nachricht:

„Greifswald (ddp) Unbekannte Täter haben in der Nacht zum Mittwoch das Greifswalder Rathaus mit einem Hakenkreuz und einen gegen Oberbürgermeister Arthur König (CDU) gerichteten Schriftzug beschmiert. Auf die Fassade waren die deutlich lesbare Zeile “Verräter, König köpfen” und daneben das Nazisymbol in schwarzer Farbe aufgebracht worden, wie die Polizei mitteilte. Ermittelt wird jetzt wegen Sachbeschädigung und Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.“

Danke auch hier an einen Leser für den Hinweis.

Mensa-Preise steigen

Schlechte Nachrichten für alle Mensa-Gänger: Das Studentenwerk Greifswald erhöht zum 1. Mai in den Mensen die Preise für alle Hauptkomponenten um 10 Cent und für alle Beilagen um 5 Cent. Zur Begründung heißt es:

„Die Kosten der Herstellung des Mensaessens werden erwirtschaftet durch die Verkaufserlöse sowie durch Zuwendungen des Landes. Diese Zuwendungen stagnieren seit Jahren. Dagegen sind die Kosten für den Wareneinsatz (also Lebens-mittel), das Personal (bedingt durch die Überleitung in den neuen Tarif der Länder TV-L) sowie Energie im letzten Jahr stark gestiegen.

Vor dem Hintergrund stagnierender Zuschüsse und gestiegener Kosten ist zur Steigerung der Verkaufserlöse die Preiserhöhung notwendig.“

Eine normaler Gang in die Mensa wird also um ca. 15 Cent teurer. Das Essen bleibt damit auch weiterhin vergleichsweise preiswert.

Quelle

Gomolka über Grenzen Europas

Der RCDS läd zu einem Vortrag mit anschließender Diskussion ein. Hoher Gast ist der ehemalige Ministerpräsident von M-V Prof. Dr. Alfred Gomolka, der jetzt für die CDU im Europaparlament sitzt.

Das Vortragsthema klingt spannend: „Wo sind die Grenzen Europas – Stehen uns weitere EU-Erweiterungen bevor?“ Ein Thema das klassischerweise kontrovers diskutiert werden kann.

Interessenten sollten sich am 29.4. um 19.00 Uhr (c.t.) im Seminarraum 1 (direkt neben dem großen Hörsaal) in der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät einfinden.

Siemens-Affäre: Noch ein Rücktritt

Wie uns ein Leser meldete, trat gestern Abend Prof. Erich R. Reinhardt* (Bild rechts), Vorstandsmitglied der Siemens AG im Zuge der Spenden-Affäre zurück. Die Affäre strahlt sich inzwischen auf unsere Universität aus, da sie intensiv mit Siemens zusammenarbeitet.

So hatte sich die Uni-Leitung für eine Ehrenpromotion des Personalchef von Siemens, Jürgen Radomski, ausgesprochen. Und das obwohl sich im Senat zunehmend Bedenken wegen dessen Verstrickungen in die Schmiergeld-Affäre äußerten (wir berichteten).

Interessant könnte in diesem Zusammenhang eine Kooperationsvereinbahrung zwischen Siemens und der Universität aus dem Jahre 2006 sein (online ). (mehr …)