Stell dir vor, du hast ein minderes Problem. Du bekommst zum Beispiel eine Dose köstlicher Dosenravioli nicht auf, weil du keinen Dosenöffner besitzt und die Kraft deiner Pranke nicht ausreicht, die Oberfläche einfach aufzureißen. Was also tun? Achtung Lifehack! Du brauchst: Gabel, Akkuschrauber, Heißklebepistole, Dosenöffner, Plastikschirmchen. Anleitung: Bohre zwei Löcher in die Enden der Gabel, klebe das Plastikschirmchen für den Style an die Zinkenseite der Gabel, kauf dir einen Dosenöffner, öffne mit dem Dosenöffner die Dose. Dank mir später.
Lifehacks können kleine Lebenshilfen sein, das ist vermutlich nicht abzustreiten. Aber um diese zu finden, muss man durch eine Menge von absurdem Blödsinn durch. Ein beliebtes Mittel für jede Art von Tipp ist der Einsatz von Klebemitteln. So ist die Heißklebepistole des Lifehackers heiliger Gral. Genauso, nämlich mit dem altbewerten Outside-the-Box-Denken, müssen in einer modernen Gesellschaft Probleme angegangen werden. Die Lösung ist ganz klar, wenn man beispielsweise zwei Striche in einem bestimmten konstanten Abstand nebeneinander zeichnen möchte. Einfach zwei Stifte aneinandergeklebt und tada! Warum man so etwas tun sollte? Na weil es möglich und es angeblich so einfach ist. Brandblasen beim Benutzen von Heißklebepistole gehen aufs Haus. Vielleicht liegt es an der medialen Darstellung, dass Lifehacks bei mir nicht auf den intendierten Erfolg treffen. Das ist aber auch einfach zu erklären, denn niemand sucht wirklich nach diesen Tipps. Sie werden einfach in die Timeline irgendeiner Plattform gespült und prompt kann ich sehen, wie ich hippe Löcher in meine Hose bekomme (Ja, die Antwort ist, wie es wohl zu erwarten war, eine Schere zu nehmen und Löcher einzuschneiden. WOW). Clickbait is coming home, wie auch sonst sollte man Aufmerksamkeit generieren. Sinnvolle Inhalte sind ja wirklich das Letze. Stattdessen lieber die Zuschauer*innen auffordern, die Inhalte nicht selbst Zuhause nachzumachen, obwohl das eigentlich genau der Sinn von Lifehacks ist. Egal, lieber noch ein paar crazy Emoticons daneben und fertig ist ein schickes Lifehackvideo mit Tipps für niemanden. Das Pacing dabei ist, wie überall in der modernen Gesellschaft, eines der wichtigsten Elemente. Ein richtiges Lifehackvideo möchte möglichst unpassend schnell die Tipps geben. Das bedeutet, dass beispielsweise ganze Einrichtungen von Wohnzimmern durch den Teilchenbeschleuniger geschossen werden, sodass der*die Zuschauer*in absurde Mengen an Bildern ohne zu erkennenden Zusammenhang präsentiert bekommt und daher gar nicht mehr versteht, was passiert.
Gehen wir aber von dem wirklich seltenen Fall aus, dass jemand einen Lifehack sieht und sich denkt: Das sieht doch cool aus! Dann kann ich nur versichern, dass es einen einfacheren Weg für die Lösung des Problems gibt. Du möchtest dein Popcorn nicht aus der gleichen Schüssel snacken wie dein Geschwisterchen? Dann kannst du entweder die eine Schüssel nehmen, sie in Folie einwickeln, mit Klebestreifen abkleben und dann bügeln, sodass eine neue sau hässliche Plastikschüssel entsteht. Oder, und auf die Idee muss man doch wirklich erst einmal kommen, man nehme sich eine zweite Schüssel aus dem Schrank. Der aufmerksame Lifehack-Kenner würde darauf vermutlich antworten, dass es genau darum geht, keine zweite Schüssel zu haben, sondern sich Alternativen zu suchen. Na dann isst der eine halt aus der Schüssel und der andere aus der Tüte! So schwer kann das doch nicht sein, denn der Aufwand der hier künstlich erschaffen wird, ist wohl um einiges größer.
Kommen wir aber zum Schluss, zu der eigentlichen Kernaufgabe von Lifehacks: den Menschen zu helfen. Leider versagen die kleinen süßen Tipps und Tricks auch darin, sodass man wohl eher Omas Küchenratgeber folgen sollte, in dem jeder Tipp nur aus irgendwas mit Natron besteht. In den meisten Fällen ergeben sich nach dem Konsum der lustigen Videos sowieso mehr Fragen, als man vorher hatte. Meistens lauten diese: Warum? Weshalb? Wieso denn bloß? Also ist letztendlich wirklich nur ein einziger Lifehack wichtig: schaut keine Lifehacks.
Beitragsbild: Jo Szczepanska auf unsplash.com Gif via Giphy.com
Musik – Töne mit Zusammenhang, oder gerne auch ohne. Im Prinzip systematischer Krach. Jede*r hat schonmal Musik gehört, aber was ist die Geschichte hinter den einzelnen Stücken, auch Lieder genannt, und womit verbinden wir sie? Was lösen sie in uns aus und wer hat sie erschaffen? webmoritz. lässt die Pantoffeln steppen, gibt vor, was angesagt ist und buddelt die versteckten Schätze aus. Unsere Auswahl landet in eurer moritz.playlist.
Cage The Elephant verfolgen keineswegs Ambitionen in einer Karriere als Tierfänger. Im Gegenteil: Der Name entstand im Gründungsjahr 2006, als ein psychisch beeinträchtigter Mann die Gruppe nach einem Auftritt aufsuchte, den Sänger Matt Shultz umarmte und immer wieder sagte: „You have to cage the elephant“. Von da an verkehrten sie als Cage The Elephant und produzierten bis zum heutigen Tag fünf Studioalben, beginnend im Jahre 2008 mit dem kreativen gleichnamigen Album „Cage The Elephant“. Dabei verhielt sich ihr Song „Aint‘t No Rest For The Wicked“ für die aus Kentucky stammende Gruppe eindeutig als Dosenöffner Richtung Ravioli der ganz großen Bühne. Fortan waren auch die kommenden Platten „Thank You Happy Birthday“ und „Melophobia“ große Erfolge, da die Musik mit traumhaften Melodien geschmückt wurde. Melophobia bedeutet dabei eigentlich so viel wie „Angst vor Musik“, soll jedoch dafür stehen, Musik unter falschen Voraussetzungen zu schreiben, um den sozialen Standards gerecht zu werden oder unter die Etikette des „Cool-Seins“ zu fallen. Die neuesten Alben „Tell Me I’m Pretty“ und „Social Cues“ gewannen jeweils den Grammy Award als beste Rockalben.
Bei Cage The Elephant findet man alles, was man in einer Indie Rockband suchen kann. Vom Punkeinfluss der früheren Alben entwickelten sie einen ganz eigenen Sound, der sich nur schwer beschreiben lässt. Besonders ist er allemal, denn es wird sich nie zu sehr auf etwas festgelegt. Stile werden innerhalb der Alben, von Lied zu Lied, gelegentlich geändert, dem Kernkonzept wird jedoch immer treu geblieben. Zu außergewöhnlichen Gitarrenriffs gesellen sich ruhige Passagen an den passenden Stellen. Thematisiert wird oft das Sonderbare oder Besondere in der Masse. So sind auch Depressionen und das Nicht-Funktionieren häufig besprochene Komplexe.
Auf die moritz.playlist kommen drei ganz besondere Lieder der Gruppe selbst sowie zwei Lieder der Support-Acts der letzten Tour 2020 –SWMRS und Post Animal. Der erste Song ist „Back Against The Wall“ aus dem Debütalbum „Cage The Elephant“. Er spiegelt die Divergenz, von der die Band bereits in frühen Tagen lebt, perfekt wider. Durch den sichten Beginn wird bis zur letzten kräftigen Note ein Spannungs- und Euphorieaufbau vollzogen. Anders verhält es sich mit „Cigarette Daydreams“. Das Lied ist vom ersten bis zum letzten Ton einfach nur perfekt. Kein weiterer Kommentar nötig. „Telescope“ ist ein textliches und emotionales Meisterwerk. Interpretationsfreiheiten lassen offen, ob es reine Depressionen und das Gefühl der Verlorenheit thematisiert, oder als Anlass zum Aufstehen und Etwas-Schaffen gewertet werden kann. Allemal lädt es zum Träumen ein, wobei auch mal eine Träne verdrückt werden kann. Der Support-Act meiner persönlichen Cage The Elephant-Erfahrung –SWMRS– ist auf dem Weg, ein ähnlich wunderbares Werk zu schaffen. In „Lose it“ schafft die Band, in der auch Billie Joe Armstrongs Sohn Joey Armstrong Mitglied ist, eine nostalgisch soft-punkige Atmosphäre. Schlussendlich bietet Post Animals „Googles“ einen Einblick in den psychedelic Rock.
Mit Cage the Elephant kann man sehr lange Spaß haben. Die Musik lädt dazu ein, ein Album nach dem anderen durchzuhören. Und dann, wenn man die Songs kennen und lieben gelernt hat, bleiben sie an einem heften wie Heftklammern. Die textlich und audiotive Mischung bringt einen zum nostalgischen Schwelgen, oft kann man einfach die Seele baumeln lassen. Gleichzeitig gibt es aber auch genug zum aus allen Löchern Mitsingen und zum hektischen aber begeisterten Füßewippen. Was möchte man schon mehr in einer Zeit von austauschbarer Belanglosigkeit?
Titelbild: blocks auf unsplash.com Beitragsbild: Patrick Perkins
Der Familienservice der Universität Greifswald bietet Studierenden und Mitarbeitenden zur Entlastung einen digitalen Babysitter*innenpool an. Somit kann das Konzept „Uni mit Kind“ in Zukunft wieder einfacher realisiert werden.
„Mama-aaah, Durst“, ruft der kleine Justus, als seine Mutter gerade versucht, einen Hauch Plattdeutsch im Online-Seminar zu übersetzen. Auf ein Betreuungsangebot hatte die Mutter leider noch keinen Anspruch, sodass der liebe kleine Justus immer zuhause bleiben musste, wenn der Kindergarten geschlossen war. Damit ist jetzt aber Schluss. Die Mama geht einfach auf den Babysitter*innenpool, meldet sich mit ihrem Uni-Log-in an und sucht sich einen Tag aus, an dem sie den kleinen Justus endlich mal wieder loswerden möchte. Daraufhin findet sie viele nette Babysitter*innen, zu denen sie dann Kontakt aufnehmen kann. Schwupps, ist der kleine Justus weg! Yippie!!
Durch die Initiative des Rektorats und der Zentralen Gleichstellungsbeauftragten werden 15.000 Euro aus Mitteln der Sparkasse Vorpommern zur Verfügung gestellt, damit Studierende Babysitter*innen aus diesem Pool buchen können. Damit wird Studierenden mit Kind gleichzeitig auch die finanzielle Last genommen. Wer Lust hat, auf den kleinen Justus oder andere Racker aufzupassen, kann sich einfach hier eintragen. Gezahlt werden 9,50 € pro Stunde, also gesetzlicher Mindestlohn. Bereits 70 Studierende haben sich eingefunden, es werden aber auch gerne noch mehr genommen.
Das Fitnessstudio habt ihr seit mindestens einem Jahr nicht mehr von innen gesehen, die Sportmatte hat es sich mit den Wollmäusen unterm Bett gemütlich gemacht und auf dem Rad dem Greifswalder Gegenwind standzuhalten, ist so anstrengend wie noch nie? Kennen wir. Unsere Redaktion versucht, sich aufzuraffen und neue sportliche Aktivitäten während des Lockdowns auszuprobieren. Mit etwas Glück entdeckt ihr in unserer neuen Reihe also vielleicht etwas, woran ihr auch Spaß findet. Vielleicht liegt ihr aber auch lieber im Trainingsanzug auf der Couch und zieht euch die zweite Pizza rein, während ihr unsere Artikel lest – auch okay, wir wünschen euch jedenfalls viel Spaß!
Zur Party? Zur Party!
Ich gehe in die Disco. Ich mache heute Party. Ich zieh mir coole Sachen an und da kommt mein Vati. Er fragt wohin willst du und ich sag zur Party. Zur Party? Zur Party! Zur Party? Zur Party! Ja zur Party soll es gehen. Endlich wieder die Nacht zum Tag machen, und dancen bis zum Morgen. Denn wir sind jung und wollen rocken. Strobo Pop. Mach den Hub, Hub, Hub. Mach den Schrauber, Schrauber, Schrauber. Krawall und Remmidemmi. Diso Pogo. Und ja man, ich will gehen und zwar endlich wieder dancen. Nun ist der letzte Partybesuch für uns alle schon ziemlich lange her. Damit ihr bei eurem ersten Klubbesuch nicht völlig aufgeschmissen seid, gibt es hier den ultimativen Fitnessguide, um den Dancefloor zu eurem Wohnzimmer zu machen. Dazu werde ich einen absoluten Klassiker präsentieren, der jede Tanzfläche zum Glühen bringen kann: den Burger-Dance. Danach kommen wir noch zur Königsklasse, zur Champions League, dem 200 ccm Regenbogenboulevard jeder Party: dem Freestyle.
Für wen eignen sich die Workouts?
Für alle. Ob eingestaubter Profi oder komplette*r Neuanfänger*in. Jede*r kann mitmachen, die Hüften in Schwingung und die Arme in Rotation bringen. Dabei kommt es nur auf Leidenschaft und die richtige Songauswahl an.
Was benötige ich?
Gute Laune ist immer gern gesehen und bringt den Körper von ganz allein in Bewegung. Auch Stoppersocken machen sich super, damit die etwas Übermütigen nicht ausrutschen.
Wie viel Geld muss ich dafür ausgeben?
Man könnte sagen, gute Laune ist unbezahlbar und hat gleichzeitig keinen Preis. Es reicht auch einfach, sich ein paar Hundewelpen anzuschauen. Stoppersocken gibt es schon für unter 5€.
Wie viel Zeit muss ich dafür einplanen?
Zwischen einem einfachen Song von 3 Minuten und All Night Long sind die Möglichkeiten unbegrenzt. Wie immer man möchte. Auch in den Pausen von Vorlesungen und Seminaren ist es eine Alternative zu Nackenübungen und Yin-Yoga.
Burger-Dance
Der Burger-Dance ist ein vielschichtiges Lied mit unendlichen Interpretationsmöglichkeiten. Außerdem ist er ein absoluter Evergreen, um deine Hüften zum Schwingen zu bringen. DJ-Ötzis Meisterwerk basiert auf der Benennung drei bekannter Fast-Food Etablissements. Von diesen wurde jeder eine eigene originelle Bewegung zugeordnet. Diese können den Bildern nachempfunden werden.
Zu Beginn wird ein verkehrtes M mit den Armen gebildet. Fast wie ein W. Der nächst genannten Fastfood Kette folgend soll das innere Huhn zum Vorschein gebracht und die imaginären Flügel geschwungen werden. Schlussendlich wird ein Dach über dem Kopf gebaut. Mit ausgestreckten Fingern soll das einen traumhaft leckeren Hut aus knuspriger Käse-Teig-Kombination darstellen. Nun gilt es nur noch, die Boxen aufzudrehen und die gute Laune hereinzulassen. Ruckzuck sind Hüfte und Arme gelockert. In der Strophe des Liedes werden alle Bewegungen auch noch einmal zum Nachhören beschrieben. Hier müsst ihr einfach mit eurem besten Freestyle abliefern.
Der Freestyle
Beim Freestyle handelt es sich um die Königsklasse des Tanzens, da dieser mit der höchsten Wahrscheinlichkeit auch im realen Umfeld Anwendung finden wird. Ebenso gibt es hierbei die größte Differenz zwischen denjenigen Personen die wissen, was zu tun ist und denen, die wie eine Kartoffel über die Tanzfläche kugeln.
Konzentration ist beim Freestyle auf alle Körperteile zu setzen. Von Kopf bis Fuß sollte eine Einheit gebildet werden. Grundlegend gilt aber immer die Regel: nicht zu viel, nicht zu wenig. Das beginnt ganz oben am Körper. Ein lässiges Kopfnicken wirkt locker und leicht. Dabei gerne den Blick streifen lassen. Die Vorstellung, eine Bar steht an der Wand oder neue entfernt Bekannte erreichen die Tanzfläche, ist dabei ideal. Das kann auch durch gelegentliches Zunicken verstärkt werden.
Nächste Etappe sind die Arme. Einstudierte Figuren können Zuhause kreativ erdacht werden. Rasenmäher, Busfahrer und Ohrenstäbchen sollten in der realen Anwendung immer nur mit ironischem Hintergrund benutzt werden. Ist doch voll spritzig witzig. HaHa. Wieder ist Lockerung der Weg zum Erfolg. Armkreisen ist hierbei aber zu viel Lockerung. Lieber über Hüfthöhe die Arme locker bewegen und bei dern Handstellungen experimentierfreudiger sein.
Die Hüfte sollte immer in Schwingung bleiben. Dabei lieber auf links-rechts Bewegungen beruhen, als zu prekär von vorne hinten nach wackeln. In der Regel hilft auch Hula-Hoop Training. Schlussendlich sind auch die Füße nicht zu vergessen. Gegen einen leichten „left step right step“ hat noch nie jemand was gesagt. Wer etwas mehr wagen möchte, macht auch mal einen Schritt nach vorne oder zurück.
Die Clubsaison startet wieder. Irgendwann zumindest. Wer immer wieder zu Hause übt und sich die dargestellten Tipps und Tricks zu Herzen nimmt, kann diesen Tag nur mit freudiger Erwartung kommen sehen. Und Spaß macht es sowieso, sich fallen zu lassen und die Arme dabei nach oben zu werfen. Für alt und jung, Neueinsteiger*innen oder Profis ist gesorgt, sodass bei diesen klassischen Übungen niemand außen vor ist. Zur Not kann sich immer Inspiration bei Legenden wie Rita und Rolli gesucht werden. Sollten sich die Nachbar*innen möglicherweise über zu töfte Tunes beschweren, sollten diese sich nicht so haben und einfach mitmachen. Die Hände zum Himmel, kommt lasst uns fröhlich sein.
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Spaßfaktor
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Effizienz
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Preis-Leistungs-Verhältnis
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Trendpotential
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Nachbarschafts-verträglichkeit
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Anfänger*innen-tauglichkeit
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Spontanität
Beitragsbilder: Elisa Schwertner, Fabian Kauschke Titelbild: Sam Mar auf Unsplah.com
Das ist die große Kreuzfahrt durch das Meer der unbegrenzten Möglichkeiten. Steigt ein in das Traumschiff und genießt den Ausblick auf von feinster Hand ausgelesene Universen der Popkultur. Beißt in das knusprige Cro(i)ssant und erlebt die Überschneidung von euren liebsten Figuren und Erzählungen in komplett neu gekreuzter Weise. Beantwortet am Ende die Fragen, um in eure eigenen Kreativität einzutauchen.
Der Mond schien hell über das mitten im großen Wald gelegene kleine Schlumpfhausen. Selbst Traumi, der jeden Abend die Sterne beobachtete, träumend davon, auch einmal zu ihnen zu reisen, hatte sich bereits in seinem winzigen Häuschen zu Bett gelegt. Nur am Fluss, auf einem Baumstamm, saß ein Schlumpf mit roter Feder am Hut. Neben dem als Schnuffi bekannten blauen Zwerg saß die Schlumpfdame Sassette, erkennbar an ihrer langen Latzhose. „Schau doch Schnuffi, der Mond, er spiegelt sich im Wasser und lässt es glänzen“, bemerkte die einst aus dem selben Rezept wie Schlumpfine entstandene Sassette. Schnuffi wandte sich ihr zu: „Nur deine Augen funkeln schöner.“ „Oh Schnuffi“, konnte die Schlumpfdame nur hervorbringen, als ihr vor Glück die Tränen in die Augen schossen. Genau in diesem Moment schnallte eine schwarze Peitsche aus einem naheliegenden Busch hervor und umklammerte Schnuffi am Hals. Mit einem einzigen Ruck fiel der blaue Körper leblos auf den kalten Boden.
Wie jeden Morgen wachte Papa Schlumpf voller Freude auf den Tag in seinem pilzförmigen Häuschen mit dem roten Dach auf. Er zog sich seine Mütze auf den Kopf und wollte gerade aus der Tür gehen, als diese ihm bereits geöffnet wurde. „Oh Papa Schlumpf, oh Papa Schlumpf, es ist so schrecklich, ich habe noch nie so etwas Trauriges geschlumpft!“, winselte eine kleine Schlumpfdame. „Was ist denn passiert, meine liebe Sassette? So schlimm wird es doch wohl nicht sein“, versuchte Papa Schlumpf sie aufzumuntern. „Schnuffi … er wurde ermordet“, sagte sie mit zittriger Stimme, bevor sie wieder in Tränen ausbrach. Eine kurze Zeit später versammelte sich ganz Schlumpfhausen in der Mitte des kleinen Dorfes. Viele Schlümpfe hatten glasige Augen und ihre weißen Mützen voller Respekt abgenommen. „Detecti wird ab sofort die Ermittlung zu diesem Unglück leiten“, brachte Papa Schlumpf laut hervor. „Jede Information soll ihm mittgeteilt werden.“ Aus der Menge trat Schlaubi Schlumpf hervor: „Bestimmt war es Gargamel, dieser bösartige Zauberer.“ Papa Schlumpf wusste aber, dass es nicht der sonst so bedrohliche Zauberer gewesen sein konnte: „Gargamel ist bereits seit langer Zeit nicht mehr gesehen worden, seit er dem Gummibärensaft aus dem Süden verfallen ist.“
Papa Schlumpf, Detecti und Sassette saßen wenig später zusammen und die Schlumpfdame berichtete vom vorigen Abend. Es war das erste Mal, dass ihre Augen nicht mehr einem Wasserfall ähnelten. „Kann es nicht doch etwas Ungeheures außerhalb der Grenzen von Schlumpfhausen gewesen sein?“, fragte Papa Schlumpf Detecti besorgt. „Wir haben den Tatort untersucht und haben einen Schlumpf-großen Fußabdruck gefunden. Daher ist sicher, dass es sich um einen Schlumpf handeln muss. Leider tragen alle Schlümpfe die gleichen Schuhe, wodurch keine weiteren Hinweise daraus erschlossen werden können“, berichtete Detecti. Plötzlich öffnete sich die Tür und Neugieri stürmte herein: „Die Presse hat das Geheimnis wieder einmal gelöst, Schlumpfine ist die Mörderin und hat Schnuffi erschlumpft. So titelt es schon meine Schlumpfzeitschrift, und alles darin Enthaltene sind Fakten. Eifersucht ist ihr Motiv, nichts anderes.“ Papa Schlumpf versuchte den Boulevardjournalismusschlumpf zu beruhigen. Doch für Sassette war die Lage klar. Noch immer in tiefer Trauer erkannte sie, dass Schlumpfine in den letzten Wochen immer wieder Sassette und Schnuffi gestört hatte, obwohl sie zuvor die Zuneigung von Schnuffi abgelehnt hatte. „Wenn sie ihn nicht haben möchte, darf ihn auch kein anderer haben, oder was?“, schrie Sassette in die aufgewühlte Runde und stürmte aus dem kleinen Haus.
Fürchti, Clumsy und Jockey saßen auf kleinen Stämmchen aus Holz in der Mitte des Dorfes. „Oh ich hab solche Angst, als nächstes trifft es bestimmt mich“, bibberte Fürchti. Jockey, der Schlumpf, der immer einen Scherz im Ärmel hatte, holte eine Box aus seinem kleinen Beutelchen und reichte sie Fürchti: „Hier, dreh mal an dem Hebel“, kicherte er leise. Fürchti nahm die bunte Box mit seinen zitternden Händen entgegen und griff langsam nach dem Hebel. Als er ihn drehte, öffnete sich schlagartig der Deckel der Box und eine furchterregende Katzenpuppe schnellte heraus. Fürchti ließ die Box sofort fallen und rannte weinend davon. „Jockey, du musst dich wirklich nicht wundern, wenn dich nie jemand ernst nimmt“, stellte Clumsy fest. Danach stand er auf, stolperte über einen auffallend kleinen Stein und lief Fürchti hinterher. Als er gerade an einer Lichtung angekommen war, rauschte von der Seite ein kleiner blauer Zwerg heran und riss ihn zu Boden.
Sassette rollte wie ein unaufhaltsamer Zug durch das sonst so friedliche Schlumpfhausen. Sie war am Haus von Schlumpfine angekommen. Sie hatte nicht den Anstand zu klopfen, warum auch, wenn Schlumpfine doch ihren geliebten Schnuffi umgebracht hatte. Mit einem Ruck riss sie die Tür auf. Schlumpfine blickte erschrocken zu ihr hinüber. „Du, du hast meinen Schnuffi umgeschlumpft!!!“, schrie Sassette sofort die Schlumpfdame an. „Wie, warum sollte ich, nein das war ich nicht …“, stammelte Schlumpfine erschrocken. Da brüllte Sassette sie nur noch mehr an: „Die ganze Zeit hast du uns gestört, nachdem du Schnuffis Gefühle nicht geteilt hast. Jetzt wolltest du, dass niemand Glück hat, weil die so tolle Schlumpfine, die originale Schlumpfdame, immer die Wichtigste ist.“ Schlumpfine hatte es immer noch die Sprache verschlagen. Nun kamen auch Papa Schlumpf und Detecti im Haus von Schlumpfine an: „Keine unüberlegten Handlungen, liebe Sassette“, versuchte Papa Schlumpf sie zu beruhigen. „Aber sie hat doch … wie könnt ihr nur alle nicht …“, regte sich Sassette nur noch mehr auf. In diesem Moment stieß Neugieri wieder zu den anderen Schlümpfen. Diesmal jedoch nicht so euphorisch wie zuvor. „Clumsy … er … er wurde auch erschlumpft“, stotterte der sonst so sichere Schlumpf.
„Ja, das sind die gleichen Spuren, die auch bei Schnuffi gefunden wurden. Keine Frage. Er wurde von hinten von etwas umschlungen und so erschlumpft“, erkannte Detecti kurze Zeit später am neuen Tatort, im äußeren Rand von Schlumpfhausen. „Aber … dann kann es ja gar nicht Schlumpfine gewesen sein“, stellte Sassette erschrocken fest. „Nein, wirklich nicht, damit sind all unsere Spuren vollkommen zwecklos“, analysierte Papa Schlumpf die Lage. „Wer ist nur fähig, nicht nur einen, sondern gleich zwei Schlümpfe auf so grausame Weise zu erschlumpfen? Ich muss in meinem Alchemielabor nach einem Rezept für einen Zaubertrank suchen, das ist unser einziger Anhaltspunkt.“
„Ist es nicht viel zu gefährlich, unter den aktuellen Umständen Schlumpfbeeren zu pflücken?“, quengelte Fürchti. „Hab dich nicht so“, ging ihn Hefty heftig an. „Was soll denn schon passieren?“, stimmte ihm Schlaffi zu. „Was passieren soll? Wir werden bestimmt auch gleich von dem Schlumpf mit der Peitsche erschlumpft!“, griff Schlaubi ein. Durch die Schlumpfzeitung hatten sich schon verschiedene Namen für den Serienschlumpfer herausgebildet: der Schlumpf mit der Peitsche, der blaue Würger, Schlingi Schlumpf oder Tod mit niedlicher weißer Mütze.
Derweilen hatte Papa Schlumpf das Rezept für den Trank gefunden, den er gesucht hatte: „Ah da ist es, das ‚Ich bin ein britischer Kommissar und kläre so jeden Fall auf‘-Trank-Rezept“, stellte Papa Schlumpf erfreut fest. „Ich habe auch noch alle Zutaten: die Maske eines Frosches, eine gefangene Jungfrau und die Rückenhaare eines Gorillas, einfach auffüllen mit Wasser aus der Themse.“ Schnell brodelte es im Kessel und der Schlumpf mit der roten Mütze füllte etwas davon in einen Flakon. Mit diesem in der Hand ging er vor sein Haus. Dort wartete der eigentlich mit keinem seiner Fälle erfolgreich gewesene Kommissar von Schlumpfhausen, Detecti. „Hier, mein Lieber, nimm einen großen Schluck“, teilte Papa Schlumpf ihm mit. Die ersten Tropfen der brodelnden Flüssigkeit benetzten die Zunge des kleinen unerfolgreichen Schlumpfes. Plötzlich schoss roter Rauch aus seinen beiden Ohren und riss ihn zu Boden. Als er wieder auf die Beine kam, hatte sich seine Mütze vom klassischen Weiß in ein Wallnussbraun mit rot-schwarzem Karomuster verwandelt. Voller Sicherheit zog Detecti eine Pfeife aus seiner rechten Tasche und zündete sie genüsslich an. „Der Fall ist gelöst, es ist doch alles so klar. Komm mit, mein alter Freund, ich möchte dir etwas zeigen.“
Die Sonne war fast untergegangen, als die beiden Schlümpfe an einem kleinen Haus am Rande von Schlumpfhausen angekommen waren. „Gehen wir doch hinein, mein lieber Papa Schlumpf“, sagte Detecti und nahm einen Zug aus seiner Pfeife. Als sie die Tür einen Spalt öffneten, hörten sie grausames Schluchzen. Die Köpfe durch die Tür gesteckt, sahen sie den Grund. Ein kleiner Schlumpf kauerte zusammengerollt in der Ecke und weinte schrecklich. Als sie sich ihm von hinten näherten, drehte er sich schlagartig um. Es war Fürchti, der sie mit Tränen überflossenem Gesicht anblickte. „Geht! Geht wieder, bevor er zurückkommt!“, sagte er mit zittriger Stimme. „Wer?“ versuchte Papa Schlumpf zu fragen, aber es war bereits zu spät. Hinter ihnen war ein Schlumpf erschienen. Jedoch kein gewöhnlicher. Er trug eine leuchtend rote Kutte und hatte eine lederne Peitsche in der Hand: „Von dir hätte ich mehr erwartet, Papa Schlumpf. Ich dachte, zumindest du kennst mich. Aber nein! Niemand kennt mich wirklich. Weil niemand mich ernst nimmt. Für alle bin ich immer nur der lustige kleine Schlumpf, der immer für einen Spaß zu haben ist. Aber damit ist jetzt Schluss. Ihr könnt euch noch nicht einmal daran erinnern, dass ich meinen ‚Apfel mit Peitsche vom Kopf schlagen‘- Trickletztes Jahr noch gemacht habe. So wenig beachtet ihr mich wirklich.“ „Clumsy … aber das ist doch keine Lösung“, versuchte Papa Schlumpf ihn zu beruhigen. „Für mich ist es die einzige Lösung, denn jetzt wird mich jeder ernst nehmen“, erwiderte der Schlumpf mit tiefer Stimme und hob langsam seine Peitsche. Kommissar Detecti hatte den Verlauf der Ereignisse bereits vorhergesehen. Der Wind hatte ihm alles zugeflüstert. Er hatte daher schon seinen Revolver auf den Schlumpf mit der Peitsche gerichtet, bevor der grausame Schatten an der Wand ausholen konnte. Mit einem flinken Handgriff entsicherte der übernatürlich mit seinen Sinnen vertraute Schlumpf die Waffe. Ein präziser Schuss traf er die Hand von Clumsy Schlumpf. Mit einem Schlag fiel die ledrige Peitsche zu Boden.
Wo führt euch diese Geschichte hin? Auf eure Wolke der kreativen Energie? Dann ist hier die Leiter dafür. Steigt sie hoch und legt euch rein in das flauschige Gefühl der wilden Gedanken.
– Welche Namen kann die Schlumpf Boulevardzeitung dem ‚Schlumpf mit der Peitsche‘ noch geben? – Wo wird ein Verbrecher-Schlumpf eingesperrt? – Welchen Schlumpf bräuchte es noch?