von Carsten Schönebeck | 08.02.2010
Die vorlesungsfreie Zeit hat begonnen und turnusgemäß ist die webMoritz-Redaktion klausur-, praktikums- und urlaubsbedingt geschrumpft. Einige erwähnenswerte Nachrichten haben es in den vergangenen Tagen daher nicht auf unsere Seite geschafft, andere waren nicht groß genug für einen eigenen Artikel, verdienen aber im Rahmen einer Presseschau ihre Erwähnung. Wir stellen im Folgenden zusammen, was sich in den letzten Tagen ereignet hat und bisher noch keinen Eingang auf den webMoritz fand.
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StraZe erhält Unterstützung
Die StraZe in ihren alten Tagen
Um das ehemalige Kreiskulturhaus in der Stralsunder Straße 10 war es in den vergangenen Wochen wieder ruhiger geworden, auch wenn seine Zukunft weiterhin unklar ist. Die Greifswalder SPD hat sich nun in einer Presseerklärung hinter die Bürgerinitiative StraZe gestellt und die Idee der Errichtung eines Kultur- und Initiativenhauses in dem denkmalgeschützten Ensemble begrüßt. Das Haus wäre ein wichtiger Beitrag zur Greifswalder Kulturlandschaft lässt die SPD vermelden.
Nach der monatelangen Hinhaltetaktik des derzeitigen Besitzers, das Petruswerk in Person von Dr. Douglas Fernando, in der bereits befürchtet wurde, das historische bedeutsame Bauwerk könnte abgerissen werden, kommt nun ein wenig Bewegung – ein Signal an die Bürgerinititative, den Druck weiter aufrecht zu halten. Die SPD ruft die Stadtverwaltung auf die Bürgerinitiative nach allen Kräften zu unterstützen.
(Dieser Beitrag stammt von Sandro Teuber)
Führungswechsel beim Nordischen Klang
Prof. Baumgartner stand dem Verein fünfzehn Jahre lang vor.
Wie die Ostseezeitung berichtet, hat der Kulturverein „Nordischer Klang“ einen neuen Vorstand. Auf der Jahreshauptversammlung vor wenigen Tagen hatte Professor Walter Baumgartner nach 15 Jahren sein Amt abgegeben. Sein Nachfolger ist, wie auch auf dem Lehrstuhl für skandinavische Literatur, Professor Joachim Schiedermair. Sein Stellvertreter ist Professor Marko Pantermöller vom Lehrstuhl für Fennistik.
Das Festival Nordischer Klang wird in diesem Jahr, unter norwegischer Schirmherrschaft, vom 6. – 15. Mai in Greifswald stattfinden. Das genaue Programm steht derzeit noch nicht in einer Mitteilung heißt es lediglich:
Absolute Highlights sind die Auftritte von zwei First Ladies der skandinavischen Popularmusik. Die Band Savage Rose (12.5. Theater) mit dem starken Gesang ihrer Frontfrau Annisette vereint Elemente aus Rock, Folk, Gospel, Jazz, Klassik und Weltmusik in ergreifenden Balladen und mitreißenden Songs. Gegründet in den späten 60ern ist diese Band Dänemarks wichtigster Beitrag zur Rockgeschichte!
Auch aus Schweden hat sich ein ganz großer Star angekündigt. Sylvia Vrethammar (8.5. Stadthalle, Kaisersaal) bezaubert seit 40 Jahren ihr deutsches und schwedisches Publikum mit Schlagern, Jazz, Brasil – und Charme! Man darf einen Abend des Top-Entertainments erwarten, wenn sie vom satten Sound der Roger Berg Big Band begleitet wird.
Zukunft des geplanten Kohelkraftwerks in Lubmin weiter offen
In einem groß angelegten Artikel widmete sich die Ostseezeitung den derzeitigen Abläufen rund um den möglichen Kraftwerkstandort Lubmin. Der dänische Konzern DONG Energy hatte im Dezember seinen Rückzug aus dem Projekt bekannt gegeben. Die zuständige Projektgesellschaft hatte jedoch kurz darauf verkündet, Anträge zum laufenden Genehmigungsverfahren nicht zurückzuziehen. DONG hält an dieser Gesellschaft 74,9 Prozent der Anteile. Der Rest gehört der Frankfurter Aktiengesellschaft WV Energie. Über den Verkauf der Anteile könnte der Konzern zumindest einen Teil der bisherigen Investitionssumme wieder zurück bekommen. Laut Aussagen des hessischen Projektpartners soll im März Klarheit darüber herrschen, ob und wie es weitergeht.
„klein stadt GROSS“ plant neues Projekt für April
Das Booklet der CD wurde von mehreren Greifswalder Künstlern gestaltet
Das Musikprojekt „klein stadt GROSS“ geht, wie die Macher schreiben, in die anderthalbte Runde. Bereits im kommenden April wollen die vier Greifswalder eine DVD mit Videobeiträgen Greifswalder Künstler auf den Markt bringen. Dazu werden jetzt „Kurzfilme, Animationen und sonstige denkbare Varianten von bewegten Bildern“ Greifswalder Videokünstler gesucht. Wie auch schon beim Musikprojekt gibt es keinerlei Stil oder Inhaltsvorgaben.
Auf der Website des Projekts heißt es:
Dazu sind alle Interessierten der Stadt aufgerufen, ihr Filmmaterial einzureichen. Inhaltlich sind dem künstlerischen Geist keine Grenzen gesetzt, denn auch diese Kompilation soll von Diversität und Individualität geprägt sein. Die besten Einsendungen werden dann in das DVD-Programm integriert.
Einsendungen können unter dem Stichwort „klein stadt GROSS“ an das IKuWo erfolgen (Goethestraße 1, 17489 Greifswald) erfolgen. Die DVD soll voraussichtlich fünf Euro kosten, der Erlös dem Kulturveranstaltungsort „Alte Bäckerei“ zukommen.
Die Compilation-CD Greifswalder Bands war im Oktober erschienen und von einer aufwändigen Veranstaltungsreihe begleitet worden. Einige Exemplare der CD gibt es noch im Uni-Laden am Fischmarkt.
Bilder:
Stalsunder Straße 10 – Bürgerinitiative StraZe
Professor Baumgartner – Grit Preibisch
Startseite – Hermann Radeloff via jugendfotos.de
von Carsten Schönebeck | 05.02.2010
Am Freitagvormittag hat die Namenskommission des Akademischen Senats der Universität Greifswald ihren lang ersehnten Bericht vorgelegt. In den vergangenen Monaten haben die insgesamt zehn Mitglieder sich mit den Argumenten für und gegen den universitären Namenspatron Ernst Moritz Arndt auseinandergesetzt. In zwei öffentlichen Anhörungen wurde weiteren Wissenschaftlern und den Greifswalder Bürgern die Möglichkeit gegeben Stellung zu nehmen.
Die Komissionsmitglieder Schattschneider und Weber bei der Anhörung vor zwei Wochen
Das Ergebnis der Arbeitsgruppe endet dabei gespalten. Die Mitglieder konnten sich nicht einigen, ob sie am Ende des Prozesses eine Empfehlung geben wollen und haben es aus diesem Grund letztendlich nicht getan. Im dem kurzen Abschlussbericht heißt es:
In ihrer abschließenden Sitzung am 27. Januar 2010 debattierte die Kommission über die Frage, ob die Kommission eine konkrete Empfehlung an den Senat abgeben sollte und welche Wirkung damit verbunden wäre. Eine Abstimmung darüber, ob die Kommission durch ein Votum eine Empfehlung an den Senat abgeben sollte, ergab 4 JA- und 4 NEIN-Stimmen. Die übrigen zwei Kommissionsmitglieder konnten an der Sitzung nicht teilnehmen. Die Kommission gibt somit insgesamt – entgegen ihrem Arbeitsauftrag – keine abschließende Empfehlung an den Senat.
Der Bericht wird flankiert von gut sechzig Seiten Material in denen die Kommission ihre eigene Arbeitsgrundlage erläutert, Arndt-Kritiker wie -Befürworter noch einmal zu Wort kommen. Zudem liegt der Materialsammlung ein umfangreicher Pressespiegel zum Thema bei.
Die nicht vorhandene Empfehlung könnte ein erneuter Rückschlag für die Initaitive Uni ohne Arndt sein. Der Kommissionsvorsitzende (und Senator) Thomas Schattschneider hatte Anfang Januar noch angekündigt er wolle sich im Senat gegen Arndt aussprechen. Dies hatte bei Arndt-Gegnern Hoffnungen geweckt, die Kommission und schließlich auch der Senat könnten sich trotz des Ergebnisses der studentischen Urabstimmung gegen Arndt entscheiden.
Mehr Informationen zum Bericht der Arbeitsgruppe findet ihr in den kommenden Tagen auf dem webMoritz.
von Carsten Schönebeck | 03.02.2010
Angela Merkels Besuch in Greifswald war nicht unbedingt eine Darstellung von Volksnähe, brachte aber durchaus Glanz in die frisch sanierte Stadthalle.
Anlässlich des Neujahrsempfang hatte die Greifswalder CDU geladen: Neben der Kanzlerin und den CDU-Spitzenpolitikern des Landes erwate man, so die Pressemitteilung auch „Vertreter aus dem Öffentlichem Leben, der Wirtschaft sowie der Wissenschaft“. Damit waren zumindest der offiziellen Begrüßung nach vor allem die eigenen Parteifreunde gemeint. Gut 350 Leute hatten sich trotz Schneechaos in der Stadthalle eingefunden, um dort der Kanzlerin zu lauschen und sich anschließend am Buffet und den Freigetränken zu laben. Der Kreisvorsitzende Egbert Liskow dankte explizit den vielen Sponsoren des Abends.
Merkel sprach vor allem über die Konjunkturkrise und die sozialen Sicherungssysteme in Deutschland.
Im Gegensatz zu Merkels letztem Besuch in Greifswald sah das Programm dieses Mal keine öffentliche Veranstaltung vor. Die promovierte Physikerin hatte am Nachmittag das Fusionsforschungsprojekt im Max-Planck-Institut besichtigt und war anschließend auf der intern angelegten Veranstaltung ihrer Partei. Auch wenn es kaum bis gar keine Sicherheitskontrollen gab, dürfte sich kaum jemand ohne Einladung in die Stadthalle verirrt haben.
Nach ihrem prunkvollen Einzug und dem etwa eineinhalbstündigen, offiziellen Teil der Veranstaltung stand Dr. Merkel allerdings nicht mehr für die Empfangsgäste zur Verfügung. Für sie und andere CDU-Funktionäre wurde in einem gesonderten Raum gedeckt und aufgetischt.
Merkels Rede dauerte eine knappe halbe Stunde, in der sie neben dem lokalpatriotisch angebrachten Lob für den Wissenschaftsstandort Greifswald und die frisch sanierte Stadthalle vor allem über Konjunkturpolitik und die soziale Marktwirtschaft sprach. Dabei verteidigte sie die Absenkung der Unternehmenssteuer vehement, die der Mehrwertsteuer für Hotels etwas vorsichtiger und erklärte lediglich: Man solle um eine einmal beschlossene Sache kein Gezerre veranstalten und den Beschluss gleich wieder rückgängig machen. (mehr …)
von Carsten Schönebeck | 01.02.2010
Liebe Leser,
die vorlesungsfreie Zeit ist angebrochen und damit erst die Prüfungs- und dann die Urlaubs-Phase. Das gilt auch für die Redakteure des webMoritz. Daher wollen wir euch jetzt schon ankündigen, dass der Betrieb in den kommenden Wochen etwas zurückgefahren wird.
Natürlich versorgen wir euch auch weiterhin schnell und zuverlässig mit den wichtigsten Informationen rund um die Uni, Greifswald und das Studentenleben vor Ort, nur eben nicht immer ganz so ausführlich.
Trotzdem sind wir natürlich auch in der vorlesungsfreien Zeit dankbar für jeden Hinweis auf spannende Veranstaltungen, Ereignisse, Beobachtungen und Zusammenhänge. Schreibt einfach eine Mail an „web[at]moritz-medien.de“, wenn es etwas zu berichten gibt.
Auch die Redaktionssitzungen werden regelmäßig montags um 20 Uhr stattfinden, es kann allerdings in den kommenden Wochen passieren, dass wir uns außerhalb der Redaktionsräume treffen. Zu den Sitzungen laden wir in der Regel am Sitzungstag über unseren Twitter ein, wer früher bescheid wissen will kann uns gern eine Mail schreiben. Alle Interessierten Programmierer, Fotografen, Redakteure, Grafiker etc. sind herzlich eingeladen!
Wir wünschen euch allen eine erfolgreiche restliche Prüfungszeit und neben Hausarbeiten, Praktika und Exkursionen möglichst viele entspannte Tage in den kommenden Monaten!
Euer webMoritz-Team
Bilder:
Startseite – „Nicolas Scheuplein“ / www.jugendfotos.de, CC-Lizenz(by-nc)
Schlittenfahrt – „Anne Dobler“ / www.jugendfotos.de, CC-Lizenz(by-nc)
von Carsten Schönebeck | 28.01.2010
Wie das Theater Vorpommern heute mitteilte, werden die Ostseefestspiele 2010 nur in eingeschränktem Umfang stattfinden. Das Land Mecklenburg Vorpommern hat seinen Theatern bisher keine Zusagen über Zuschüsse für 2010 gegeben hat. In der Pressemitteilung des Theaters heißt es dazu: „Angesichts der finanziellen Lage und dieser Unsicherheit von Seiten der Landesregierung hat das Theater Vorpommern ein neues, weniger riskantes Konzept für die Ostseefestspiele entwickelt.“
Logo der Ostseefestspiele
So wird die geplante OpenAir-Inszenierung von William Shakespeares „Romeo und Julia“ am Greifswalder Museumshafen ersatzlos gestrichen. Die Doppelballettaufführung „Carmina Burana“/“Symphonic Pink Floyd“, die in Stralsund ebenfalls unter freiem Himmel geplant war, wird nun rein konzertant im dortigen Theater und in der Greifswalder Stadthalle stattfinden. Daneben wird in Stralsund „Der fliegende Holländer“ und in Greifswald die Musical-Produktion „Eine Woche voller Samstage“ in der Klosterruine gezeigt werden.
Pressesprecherin Julia Lammertz erklärte gegenüber dem webMoritz: „Neben den aufwändigen Kulissen stellt natürlich auch das Wetter ein Risiko für die finanziellen Planungen dar, das wir unter den gegebenen Umständen nicht eingehen können.“ Zwar seien bereits einige Werbematerialien für die Vorankündigungen produziert worden, weitere Kosten für die nun abgesagten Vorführen seien jedoch nicht entstanden. Im vergangenen Jahr waren einige der Vorstellungen auf Grund von schlechtem Wetter ausgefallen. Das geplante Ballett ist zudem deutlich abhängiger von einer trockenen Bühne als die Inszenierungen 2009.
Im vergangenen Jahr wurde am Museumshafen "Der Widerspenstigen Zähmung" aufgeführt.
Das Kindermusical „Eine Woche voller Samstage“ lief in Greifswald bereits im letzten Jahr. Die Produktion sei jedoch, so Lammertz, von Anfang an auf zwei Jahre ausgelegt gewesen, weswegen dafür keine größeren Investitionen notwendig seien: „Die Kulissen und Kostüme sind vorhanden. Der Aufwand für die Aufführungen in der Klosterruine ist zudem deutlich geringer, als der Aufbau einer speziellen Bühne am Museumshafen.“
Weiterhin erklärte sie, die Landeszuschüsse für die Theater seien bereits seit 1994 eingefroren, was es ohnehin schwierig mache, einen laufenden Spielbetrieb aufrecht zu erhalten. Beim Theater sei man zudem enttäuscht, dass die eigene Bereitschaft für Kooperationen und Zusammenschlüsse, die viel Geld gespart hätten, von Seiten des Landes nicht honoriert würden. Das Theater Vorpommern wird von den Städten Stralsund und Greifswald sowie vom Kreis Rügen getragen. Vor einigen Monaten fanden Verhandlungen über Kooperationen unter anderem mit den Schauspielhäusern in Anklam und Wismar statt. Das Kultusministerium hatte bereits im Oktober 2008 angekündigt Kürzungen im Theaterbereich vornehmen zu wollen.
Hinweis: In einer früheren Version des Artikels hieß es fälschlich, die Stadt Putbus sei Gesellschafterin des Theaters. Tatsächlich ist es aber der Kreis Rügen. Der Fehler wurde korrigiert.
Bilder:
„Der Widerspenstigen Zähmung“ – Vincent Leifer/ Theater Vorpommern
Logo „Ostseefestspiele“ – Theater Vorpommern