moritz’ hochschulpolitisches Lexikon Teil III

Senat und Rektorat

Eingefleischte Asterixfreunde erkennen sie sofort. Zu Beginn eines jeden Abenteuers des schlauen Galliers steckt die mächtige Standarte in einer Landkarte, die das römische Weltreich zur Zeit Cäsars zeigt. „S.P.Q.R.“ steht in großen Buchstaben darauf und alle Lateingequälten kennen die Übersetzung: Senatus Populusque Romanus. Für „Senat und römisches Volk“ zogen die Soldaten in die Schlacht, um die Ehre Roms zu mehren.
Das ist alles sehr lange her, doch Senate gibt es auch heute noch; etwa in Berlin, den USA und auch an unserer Universität. Neben dem Rektorat ist er hier das zweite zentrale Organ und das Parlament der Universität. 36 Vertreter treffen sich in der Regel monatlich, um über alle universitären Angelegenheiten zu beraten. Diese Gruppe besteht aus zwölf Professoren, sechs wissenschaftlichen Mitarbeitern, zwölf Studierenden und sechs sonstigen Uni-Mitarbeitern. Da dieses Verhältnis gewahrt bleiben muss, treten bei der Senatswahl die Kandidaten jeweils in ihrer Gruppe an. Professoren können somit auch nur Professoren und Studenten nur Studenten wählen. Die studentischen Senatsmitglieder amtieren für ein Jahr, die anderen für zwei Jahre. Die nächste Wahl findet im Januar des kommenden Jahres statt.
Mit 36 Mitgliedern gestaltet sich das Arbeiten aufgrund der hohen Anzahl ziemlich schwierig und deshalb unterteilt sich der Senat noch einmal in den erweiterten und den engeren Senat. Letzterem, dem „harten Kern“, gehören lediglich 22 Senatoren an: die zwölf Professoren, vier wissenschaftliche Mitarbeiter, vier Studenten und zwei sonstige Uni-Angestellte. Der engere Senat beschließt in erster Linie Satzungen und Ordnung, quasi die Gesetze, nach denen die Universität funktioniert.
Der erweiterte Senat wählt das Rektorat und kontrolliert es während seiner gesamten Amtszeit. Daher beginnt auch jede Senatssitzung mit einem Rechenschaftsbericht des Rektors, in dem er resümiert, was er seit dem letzten Zusammentreffen geleistet hat und welche Neuigkeiten es gibt. Gemeinsam mit seinen zwei Stellvertretern, den so genannten Pro-Rektoren, und dem Kanzler, der die Universitätsverwaltung leitet, bildet der Rektor die Hochschulleitung, das „Rektorat“.  Der Rektor wird vom Senat auf vier Jahre gewählt, die Pro-Rektoren für zwei. Gemeinsam entscheiden sie über die Verteilung der Haushaltsmittel oder die Struktur der Hochschule.
Hier wird also große Politik gemacht, die  doch unmittelbare Auswirkungen auf die „Untertanen“ hat.

Geschrieben von Kai Doering

Vergrößerung des Studentenparlaments

Das Studierendenparlament (StuPa) der Universität Greifswald beschloss in seiner Sitzung vom 14. November 2006 seine Vergrößerung um 6 Plätze auf nun 27. Diese Regelung wird bereits während der Wahlen zum Studierendenparlament vom 15. bis 19. Januar 2007 gelten, so dass mit Beginn der Legislatur 2007/08 27 Mitglieder die Interessen der Studierendenschaft vertreten werden.

Dieser Schritt war laut Antragsteller Thomas Schattschneider notwendig geworden, da die Zahl der immatrikulierten Studierenden in den letzten Jahren stark gestiegen und zu diesem Wintersemester erstmals die Marke von 11.000 überschritten hatte. Da das StuPa von der gesamten Studierendenschaft gewählt wird und sie repräsentiert, bestand zunehmend ein Missverhältnis zwischen der Anzahl der Studierenden und deren Vertretungen.
Während im Frühjahr 2000 auf einen StuPisten etwa 320 Studierende kamen, sind es zur Zeit etwa 520. Mit der numerischen Vergrößerung können ab April 2007 etwa 400 Studierende durch einen StuPisten vertreten werden.
Wichtig ist nun aber auch, genügend interessierte Studierende zu finden, die sich zu einer Kandidatur bereit erklären. Gemessen an den bisherigen Kandidaturen erhöht sich die Chance auf den Einzug ins StuPa. Umso wichtiger wird es sein, klare Ziele zu formulieren und als Mitglied des Studierendenparlamentes diese auch aktiv zu vertreten und sein Mandat wirklich auch wahrzunehmen.
Informationen zu  den Aufgaben und Möglichkeiten des StuPa finden alle Interessierten auf der Homepage des Studierendenparlaments unter: stupa.uni-greifswald.de
Kandidaturen sind bis zum 22. Dezember möglich. Nähere Auskünfte erteilt die Wahlleiterin Lisa Steckel (wahlen@asta-greifswald.de).

Kathrin Berger ist Präsidentin des Studierendenparlamentes,
Thomas Schattschneider AStA-Referent für Fachschaften und Gremienarbeit

Geschrieben von Kathrin Berger

Meinungsbekundung

Hochschulranking 2007 des CHE

Briefe von der eigenen Hochschule erhält jeder Studierende regelmäßig: Informationen wie die Wahlbenachrichtigung zu den Gremienwahlen und die Zusendung des Studentenausweises machen aber nur einen Teil des Briefverkehrs aus.

Anfang Oktober landete  ein Umschlag mit bedeutenden Inhalt in vielen studentischen Briefkästen. Äußerlich unauffällig, offenbarte sich auf einem Blatt Papier der Aufruf, an einer Online-Befragung des Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) für deren Hochschulranking 2007 teilzunehmen.
Die Greifswalder Universität trat in diesem Fall nur als Mittler auf. „Insgesamt haben wir 1.700 Umfrageeinladungen im Auftrag des CHE versand,“ sagt Bernd Ebert, Kommissarischer Referatsleiter des Studentenseketariats. Angeschrieben wurden Studierende der Sprach- und Kulturwissenschaft und der Psychologie.   An zwei Befragungen teilzunehmen war bis Mitte Dezember für diejenigen Studierenden sogar möglich, die in mehreren der untersuchten Studiengänge eingeschrieben sind.
„Die Befragung des CHE ist gut“, meint André Kaminski. „Die regelmäßigen Rankings heizen den Wettbewerb der deutschen Hochschulen an“, ist sich der AStA-Referent für Evaluation und Hoch-schulentwicklung sicher. Seit 1998 befragt das in Gütersloh beheimatete Institut Studierende und Professoren verschiedener Fächer. Erstere sollen  Antworten zu Aspekten des Lehrangebotes, der Studienorganisation,  der Vermittlung von berufspraktischen Kompetenzen, den Lehrenden  und zur technischen Ausstattung der Institute geben. Mit Hilfe einer sechsstufigen Skala werden deren subjektiven Urteile abgestuft. Die Gruppe der Lehrenden ist aufgefordert, die besten Hochschulen für das Studium ihres Faches zu empfehlen. Zusätzlich erhebt das CHE auch Daten wie beispielsweise die Höhe von  Forschungsgeldern und die Veröffentlichungsquote pro Professor eines Faches. Die Endergebnisse erscheinen jährlich im Frühjahr als Hochschulranking.
Um aussagekräftig zu sein, ist eine Mindestanzahl an Studierenden notwendig. „Beteiligen sich weniger als 16 Studierende eines Faches einer Hochschule an der Befragung, nehmen wir keine Bewertung vor“, sagt Mitarbeiterin Dr. Mareike Hennings vom CHE. Damit das Urteil der Studierenden nicht willkürlich ist, wurden nur ältere Semester zur Befragung eingeladen: Nur Bachelor-Studenten zwischen dem 3. und 7. Semester und Magister und Lehramtsstudenten zwischen dem 5. und 11. Semester durften teilnehmen. Nicht jeder potentielle Teilnehmer folgt der postalen Aufforderung. „Die Rücklaufquote betrug in den letzten Jahren ungefähr 30 Prozent“, so Hennings.

Geschrieben von Björn Buß

Rund um die Uhr

AStA lädt am 12. Januar 2007 wieder zur 24-Stunden-Vorlesung ein

Mit bis auf die letzten Plätze gefüllten Hörsälen startete Anfang dieses Jahres die zur Tradition gewordene 24-Stunden-Vorlesung. Die ursprünglich als Protestaktion gegen Stellenkürzungen angelegte Veranstaltung geht Anfang 2007 in die fünfte Runde.

Diesmal weniger als Protest gegen aktuelle Landespolitik gedacht, sondern vielmehr als Freude am Geist, lädt der Allgemeines Studierendenausschuss (AStA) vom 12. bis zum 13. Januar in die Räumlichkeiten des Audimax ein. „Das Programm ist noch nicht ganz fertig“, sagt Hauptorganisatorin Kristina Kühn. Mit den Planungen sehe es dennoch gut aus. Zum zweiten Mal organisiert die AStA-Referentin für Studium und Lehre die Veranstaltung. Seit Ende September laufen bereits die Planungen. „Anfangs gilt es, die Einladungstexte für die Prominenten zu verfassen“, sagt Kristina Kühn. „Deren Terminkalender verlangt eine langfristige Anfrage.“ Der  Schriftsteller Hermann Kant, der Sozialminister Erwin Sellering und der Bildungsminister Henry Tesch gehören  zu den Angeschriebenen. Die Getränke gilt es noch zu  bestellen, das Essen liefert das Studentenwerk. Die Plakate und Flyer befinden sich in der Vorbereitung.  Bis vor kurzem war noch unklar, ob das Audimax durch die anstehenden Renovierungsarbeiten überhaupt zur Verfügung steht. Am Spannensden wird es bei den Vorträgen. Zwar wecken „Jungs, die Mädels werden knapp“, „Der unterhaltsame Einstein“ oder „Sinn oder Unsinn von Auslandseinsätzen“ die Neugier, dennoch wartet Kristina Kühn auf weitere Zusagen von Professoren und Mitarbeitern. Und: „Wir werden anders als im letzten Jahr die Knallervorlesungen nicht mehr so zusammenpacken“, so die AStA-Referentin. Los geht es dann am 12. Januar 2007 ab 18 Uhr.

Geschrieben von Uwe Roßner

Kino: Weiter gehts! Die blöde Kuh ist tot

Martin Campbells „Casino Royale“

Akte James Bond: Neuer Doppel-Null-Status, verbesserungswürdige Manieren und Sprache, zielorientiert, aber emotionslos. Überlebenschance?

Ethan Hunt hätte das Pokerspiel in Montenegro nicht gewonnen und schon gar nicht die Bekanntschaft mit dem Seil genießen können (siehe moritz 56). James Bond dagegen erhält in zwei Jahren seinen nächsten Auftrag. Ganz im Sinne der Filmserie. Die allmächtigen Produzenten der Eon Productions strotzten in den letzten Jahren nicht vor Kreativität. Auf die Bond-Crew war trotzdem Verlass. Die Bond-Kuh gab genügend Milch. Vier Jahre nach dem 40. Geburtstag der Reihe bringen Broccoli und Wilson nun den ersten Roman von Autor Ian Fleming auf die Leinwand. Vorher spielten schon Barry Nelson auf der Mattscheibe und unzählige bekannte Darsteller in einer Kinoparodie gegen Le Chiffre Karten – und gewannen wie Nummer 6. Nach jedem noch fantastischeren Abenteuer, beteuerten die wahren Chefs von 007: „Der nächste Bond wird härter und realistischer“. Diese Floskel ist nun keine mehr: Bond-Traditionen wurden zwar unter-/gebrochen, doch der 38 Jahre alte XXXX ist kantig in seinem ersten Film als MI6-Agent. Diese Strenge wird sich der blauäugige Blonde hoffentlich nicht so schnell vertreiben lassen. Weder von unsicheren, somit wechselhaften Filmproduzenten, noch vom mangelnden Zuschauerinteresse oder negativer Presse.  Warum wird der Secret Service-Spion nicht im fürs Filmmarketing günstigsten Jahr aller Zeiten wieder auftauchen?
Chance vertan, Eon!

Geschrieben von Björn Buß