Kino: Shake-Hands zur letzten Runde

Mit ?Rocky Balboa? beschließt Stallone sein Boxer-Epos

Eine Säule ziert eine grüne Anhöhe eines Friedhofes. Ein schattiger Baum steht dicht dabei. Frische Blumen schmücken einen Grabstein. Vor ihm sitzt auf einem hölzernen Klappstuhl ein Mann. Der in Stein gehauene Name lautet Adrian Balboa.

Im Bann des Kults

Mit dem sechsten Teil erzählt und spielt Sylvester Stallone den letzten Gang des italienisch stämmigen Außenseiters Rocky im Ring. Über vier Jahrzehnte hinweg funktionierte und faszinierte der Kampf des unorthodoxen Faustkämpfers auf der Leinwand. Doch die Episoden des harten Trainings, des endlich errungenen Weltmeistertitels, des ausgeschweiften Lebensstils, des Kalten Kriegs im Sport und der angekratzten Ehre sind vorbei. Der letzte Gongschlag ertönt für einen respektvoll inszenierten Abgang aus der Arena.

In den Seilen hängend

Rocky ist zur lebenden Legende gealtert, die sich fast zur Ruhe gesetzt hat. Im eigenen Restaurant mit italienischer Küche und mexikanischen Köchen zieren Zeugnisse früherer Tage die Wände. Die Gäste fragen nach den alten Geschichten. Ein Foto hier, ein Lächeln da. Doch die geliebte Frau ist verstorben und der eigene Sohn geht lieber seine eigenen Wege. Die lastende Idylle bricht auf, als ein simuliertes Duell des einstigen mit dem aktuellen Schwergewichtsweltmeister im Fernsehen ausgestrahlt wird.

Der Blick vom Hügel

Sylvester Stallone gestaltet Rocky im finalen Kampf geschickt zu einer generationsübergreifenden Integrationsfigur des amerikanischen Traums und einem wortkargen Werteverteidiger des faden Alltags. Darin liegt die erzählerische Kraft des Streifens, die von einem sauberen Handwerk abgerundet wird. Die Schläge der Faust zählen hier weniger als die Gedanken des in die Jahre gekommenen Hutträgers. Der aufgepeitschte PR-Kampf zwischen unbeliebtem Weltmeister und der lebenden Legende mit dem großen Herz tritt dank der behutsamen Hinführung zum Showdown in Las Vegas zurück. Dennoch sind es rote Rosen, die die letzten Bilder des Films bestimmen.Geschrieben von Uwe Roßner

Die Sendung aus der Uni

Das Fernsehen entdeckt die Studenten: Sonst sind sie nur Kabelhilfen oder Praktikanten. Bei MDR und RBB machen sie eigene Programme. Die Sender, als Geriatrie-TV berüchtigt, hoffen auf ein jüngeres Image. Und die Studenten genießen große Freiheiten für kuriose Ideen.

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Die Akkreditierung von Studiengängen

Wissenschaftsfreiheit in den Händen privater Parallelverwaltung? Studiengänge müssen neuerdings in aller Regel durch private Agenturen akkreditiert werden. Die Praxis ist bereits angelaufen.