Klex-David VössingIn doppelter Hinsicht schlecht steht es um das Jugendhaus Klex (Ecke Lange Straße-Wollweberstraße). Das Gebäude ist einerseits sanierungsbedürftig, andererseits fehlen aber die finanziellen Mitteln für die notwendige Sanierung. Um dem allgegenwärtigen Sanierungsstau Herr zu werden hat die Stadt Greifswald verschiedene Kategorien gebildet, in welche sie Sanierungsvorhaben einordnet.

Sanierung des Klex fraglich

Sowohl in der Prioritätenliste für Städtebaufördermittel in den Jahren 2013 und 2014 wurde das Klex in die Kategorie D eingestuft, wie aus einer Vorlage für den kürzlich gebildeten Sanierungsausschuss hervorgeht. Dabei steht die Kategorie D für: „Nicht im Antragsvolumen vorgesehene Maßnahmen, die in den Folgejahren vorbehaltlich der Zustimmung der Bürgerschaft neu beantragt, eingestellt oder durch andere Förderprogramme abgesichert werden müssen.“ Die drastische Bedeutung der Kategorie wird deutlich, wenn man sieht, was Kategorie C bedeutet, nämlich alle vorgesehenen Maßnahmen, die in den Jahren 2013 bis 2017 kassenwirksam werden. Im Umkehrschluss kann das bedeuten, dass das Klex vielleicht erst mit einer Sanierung nach 2018 rechnen kann.

Sanierungsausschuss macht sich Bild vor Ort

Um sich ein genaueres Bild vom Klex zu machen, nahmen Bürgerschaftsmitglieder gestern Nachmittag das Gebäude in Augenschein und besichtigten ebenfalls das Jugendhaus Pariser in der benachbarten Kapauenstraße. Abends diskutierten sie während der Ausschusssitzung noch über die beiden Jugendhäuser, jedoch in nichtöffentlicher Sitzung. Neben einer Sanierung ist laut Immobilienverwaltungsamt auch ein Verkauf möglich. Die Sitzungsunterlagen mit genaueren und ausführlicheren Informationen und Beschlussvorlagen sind hier zu finden.  Über den Besuch der Abgeordneten hat moritzTV einen Videobeitrag gedreht:

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Im August 2012 wurde bekannt, dass die Stadt Greifswald insgesamt einen Sanierungsstau von 67,4 Millionen Euro an städtischen Gebäuden vor sich herschiebt. Jedoch reichen die finanziellen Ressourcen nicht aus, um den gesamten Sanierungsstau abzuarbeiten. Daher bildet die Stadt nun Prioritätenlisten, die auch Städtebaufördermitteln einschließen. Die Bürgerschaft will die Prioritätenlisten am 16. September verabschieden.

Schwerer Schlag für die Jugendkultur?

Im Klex sind derzeit zehn verschiedene Vereine untergebracht, so beispielsweise der Stadtjugendring, der Allgemeinen-Deutschen-Fahrrad-Club (ADFC) mit dazugehöriger Do-It-Youself-Fahrradwerkstatt oder der Arbeitskreis Kritischer JuristInnen (AKJ). Wie es mit ihnen weitergeht ist damit weiterhin ungewiss, ebenso wie lange Gebäude noch ohne Sanierung genutzt werden kann. Wenn die Vereine das Gebäude nicht mehr nutzen könnten, wäre dies ein schwerer Schlag für die Jugendkultur in Greifswald.

Foto: David Vössing (Archiv)